Tesla hat kürzlich einen Ausblick auf den Nachfolger des 2012 ausgelaufenen Roadster gegeben, den die Kalifornier erstmals komplett mit eigener Technik bauen werden. Firmenchef Elon Musk kündigte an, dass das 2020 kommende Elektroauto in unter zwei Sekunden von 0-60 mph (0-97 km/h) rasen und bis zu 400 km/h schnell sein wird. Ein Batterie-Experte hält die Werte für realistisch.
Neben einer bisher Rally-Boliden vorbehaltenen Beschleunigung stellte Musk für den nächsten Roadster ein massives 200-kWh-Batteriepaket in Aussicht – aktuell bietet Tesla maximal 100-kWh-Akkus an. Venkat Viswanathan von der US-Universität Carnegie Mellon erklärte im Gespräch mit dem Autoblog Jalopnik, warum der Sprung bei der Batteriegröße nicht nur für eine alltagstaugliche Reichweite entscheidend ist.
Viswanathan sagte, dass die Motorleistung – und damit die Beschleunigung – von der Leistung der einzelnen Batteriezellen abhänge. Mit Hilfe einer großen Batterie könne die Belastung der Zellen gleichmäßiger verteilt werden. „Die von jeder Zelle bezogene Leistung könnte nicht viel größer als bei einem Tesla Model S Ludicrous ausfallen“, so Viswanathan. Tesla bietet seine Limousine Model S seit 2016 mit der Option „Ludicrous“ an, die das schwere Premiumauto in 2,7 Sekunden von 0-100 km/h beschleunigen lässt.
Laut Viswanathan wird der doppelt so groß wie bei der Top-Ausführung des Model S ausfallende Akku des neuen Roadster maßgeblich dafür verantwortlich sein, die Motorleistung des Stromers zu maximieren – und damit die Beschleunig und die Höchstgeschwindigkeit. Doch die Größe der Batterie birgt auch Nachteile, allen voran ein deutliches Mehrgewicht. Viswanathan schätzt, dass der Speicher des Roadster um die 830 Kilogramm wiegen wird.
Damit Teslas Supersportwagen trotz schwerer Batterie im Fahrzeugboden möglichst schnell vom Fleck kommt, dürfte der US-Hersteller auf Leichtbau setzen. Während der erste Roadster noch aus diversen Teilen von Zulieferern und einem Chassis des britischen Autobauers Lotus gebaut wurde, stellt Tesla mittlerweile den Großteil seiner Autoteile selbst her. Neben der Fahrzeugtechnologie spielen beim Beschleunigen die Reifen eine wichtige Rolle, in diesem Bereich dürfte Tesla eng mit Zulieferern zusammenarbeiten.
Viswanathan glaubt, dass die nächste Generation des Roadster trotz Konzentration auf Höchstleistung auch bei der Reichweite ganz vorne mitspielen wird. „Eine 200-kWh-Batterie kann leicht 600 Meilen (rund 965 km d. Red.) schaffen“, so der Batterie-Experte. Neben der Kapazität sei die Aerodynamik „der wichtigste Beitrag“ für eine große Reichweite – basierend auf ersten Bildern dürfte Tesla mit dem neuen Roadster zahlreiche Stunden im Windtunnel verbracht haben.
Der 250.000 US-Dollar teure Roadster wird über drei Elektromotoren verfügen und soll in 1,9 Sekunden von 0-60 mph (0-97 km/h) beschleunigen. Die Zeit für den Sprint von 0-100 mph (0-161 km/h) wird mit unter 4,5 Sekunden angegeben. Elon Musk will die genannten Werte später sogar noch übertreffen – der Tesla-Chef kündigte an: „Ich sollte klarstellen, dass es sich um die Leistung des Basismodells handelt. Es wird ein spezielles Ausstattungspaket geben, das ihn auf das nächste Level hebt.“
Nic Megert meint
Der Herr Venkat Viswanathan mag ja Batterie- bzw. Akkuspezialist sein. Aber er erkennt nicht, das im neuen Roadster unmöglich die bisherigen Akkuzellen verbaut werden können! Jeder der schon mal in einen geöffneten 100er Akku gesehen hat weiß das im Roadster nie und nimmer 200 KWh Platz haben können!
Zumal der Roadster sogar noch etwas kleiner ist als der Model S und X. Selbst Musk beantwortete vor einem halben Jahr die Frage ob es demnächst einen Model S 125 geben werde mit nein. Es gebe keinen weiteren Platz für mehr Akkus im Model S und X. Somit würde dies bedeuten, das Tesla zusammen mit Panasonic etwas völlig neues für den Roadster entwickelt. Und diese neuartigen Akkus leisten offensichtlich viel mehr als das bisherige Produkt. Anders ist es nicht erklärbar. Und vermutlich werden auch im Semai diese neuen Akkus verwendet.
Fritz! meint
Deswegen hat Tesla ja auch für das Model 3 und folgende die neuen Zellen vom Format 2170 entwickelt. Die Zellen im Model S/X sind noch die alten 18650.
Nic Megert meint
Die beiden Zellentypen sind fast gleich gross und haben die selbe Zellchemie. Gemäss Musk sei es z.B. nicht möglich, im Model 3 einen 85kw/h Akku zu verbauen.
Du siehst also, die 2170 Zellen können es nicht sein.
Hugo Iblitz meint
Ich denke nicht, dass Ferrari und Porsche deswegen schlaflose Nächte bekommen.
1,9 Sekunden und 400km/h hin oder her – die Markenkompetenz dieser Firmen liegen eher auf Rennstrecken und Rundkursen. Also da wo es auch mal um ne Kurve oder eine Schikane geht.
Bisher ist der Roadstar, ähnlich wie die Muslce-Cars halt super für Ampelrennen bzw 1/4 Meilen Rennen. Aber wer schon mal versucht hat eine werksmäßige Dodge Viper oder Mustang über den Ring zu jagen und gleichzeitig den Verlgeich zu einem Porsche hatte – der weiß das sich da beim Handling und den Rundenzeiten ganze Welten auftun!
Klar mit ner menge Tuning und Austausch von allen relevanten Komponenten bekommt man auch die Dickschiffe streckentauglich – das hat dann aber nichts mehr mit der Straßenversion zu tun.
Ähnlich schätze ich es auch beim Roiadstar ein.
Was für Porsche zählt wird aber die Rundenzeit auf der Nordschleife sein und da hilft dem Tesla auch keine Spitzengeschwindigkeit von 400km/h…
Landmark meint
Es ist schon richtig was Sie sagen, aber Porsche muss seine Autos auch verkaufen, da hilft eine Nordschleife nicht so viel. Ich bin mir sicher das Ferrari und Porsche schon sehr aufmerksam hingeschaut haben.
Fritz! meint
Mit einer solchen Aussage wäre ich aktuel sehr vorsichtig, Tesla scheint einiges gelernt zu haben die letzten Jahre. In geschätzten 3 Jahren wird das Ding jemand über die Nordschleife prügeln und dann schauen wir mal. Ich glaube, dann wird Porsche, Ferrari & Co ein Problem haben…
Anonym meint
Fairerweise muss man aber auch zugestehen, Tesla sind aber nicht die einzigen die lernen können!
Wenn Tesla sich in wenigen Jahren die Jahrzehntelange Erfahrung und das Know How im Themengebiet Rennstrecke „erlernen“ oder einfach einkaufen kann, was ihnen bisher größtenteils fehlt weil es nie ihr Markt war – warum sollte Porsche sich nicht in einem ähnlichen Zeitraum das Know How für Batterietechnik einkaufen oder „erlernen“?!
Es wird sicherlich spannend, was in 3, 6 oder 10 Jahren da so auf dem Markt los ist. Aber ich würde mich hüten irgendwelche Prognosen abzugeben wer in 3 Jahren mit welchem Wagen auf der Nordschleife die besseren Zeiten hinlegt.
Ernesto 2 meint
Da bekommen die Maserati, Ferrari und Lamborghini Jünger nasse Augen , ein E-Auto aus Amerika beschleunigt besser als jeder Porsche und kommt im Standard auf 400km/h … Schade um die 12-Zylinder die dann wohl auf der Strecke bleiben werden.
Man muss aber sagen daß sowohl der Tesla Roadster als auch die anderen Nobelmarken Fahrzeuge darstellen die kein normaler Mensch braucht. Von daher sind mir diese Boliden herzlich egal.
flip meint
Ich mag ihre Formulierung: „Schade um die 12-Zylinder die dann wohl auf der Strecke bleiben werden.“
Der Satz ist so herrlich zweideutig. Wie man ihn auch liest, er ist immer richtig. Denn mittelfristig werden sich auch im Sportwagenbereich Verbrenner (plus Hybridtechnik) ganz gut verkaufen.
Für den Alltag spielen weder Roadster noch Lambo und Co. eine Rolle…
Jeru meint
Der Tesla Roadster wird, wie alle eFahrzeuge, bei der Beschleunigung neue Maßstäbe setzen. Diese Disziplin geht ohne wenn und aber an eFahrzeuge, der Fahrer freuts!
Wenn man nicht nur ein mal am Tag ein Dragrace macht oder mehr möchte als Ampelstarts zu gewinnen, muss man aber auch auf die Volllastfähigkeit schauen. Die 200 kWh Batterie ist auf jeden Fall der richtige Schritt um möglichst lange schnell fahren zu können, das Problem des Aufladens ist dann aber immer noch ein Problem. An einem Supercharger würde es aktuell im besten Fall etwa 1,6h, also 100 Minuten dauern das Fahrzeug für die nächste Fahrt zu laden. Unabhängig davon wird die Leistung des Fahrzeugs, wie auch beim Model S/X, sicher sehr schnell heruntergeregelt werden und auf der Autobahn maximal 210 km/h über einen längere Strecke möglich sein.
Der Experte spricht von 830 kg Batteriegewicht, das halte ich für ziemlich ambitioniert und bedeutet eine Energiedichte von 240 Wh/kg. Ein Wert den ich bisher für diese Technologie noch nicht gesehen habe, gibt es dazu Quellen?
Skodafahrer meint
Ein Tesla Model S kann in seiner höchsten Motorisierung, bis ca. 110km/h an der Haftgrenze beschleunigen. Wenn man jetzt die doppelte Akkuleistung bei ähnlichem Gewicht hätte, dann wäre man bei ca. 200km/h an der Haftgrenze der Reifen.
Heute kann man schon 350kW CCS 800V Schnellader bestellen, um Prototypen zu testen, damit ist es schon möglich die Batterie in 1/2h auf 80% aufzuladen.
Der Tesla Semi Truck hat 4*2 Anschlüsse für Gleichstomladung
https://www.teslarati.com/tesla-semi-roadster-future-battery-breakthrough-energy-density/ und 800kW Akkukapazität. (siehe Bild)
Das sieht für mich nach 4*350kW CCS aus.
Es stellt sich die Frage ob es nicht ein neues Zellformat gibt, das oberhalb der neuen 21700 Zelle des Model 3 liegt.
Marco meint
Da der Luftwiderstand quadratisch mit der Geschwindigkeit wächst, kann ich die 200km/h irgendwie nicht so ganz nachvollziehen. Hast Du dafür eine Rechnung?
Abgesehen spielt bei Geschwindigkeiten über 100km/h der Abtrieb der Fahrzeug-Aerodynamik eine riesige Rolle, viel mehr als die Gewichtskraft des Fahrzeugs. Du kannst nicht wissen, wie sich das bei dem Roadstar verhalten wird.
Steff meint
@Jeru
„…das Problem des Aufladens ist dann aber immer noch ein Problem.“
Also ein Bestätigungsfehler? ;-)
Selbst wenn Tesla beim Roadster II „nur“ die Models S/X Akkutechnologie anwenden würde(!), kann mit ca. 300kW geladen werden. Denn doppelte Kapazität ermöglicht auch doppelte Lade-Leistung. Was nach Adam Riese ergibt, dass ein grosser Akku gleichschnell geladen ist wie ein kleiner. Das wiederum bedeutet auch doppelte Ladegeschwindigkeit, also bis zu 400km in 20 Minuten.
Genauso verhält es sich mit der Leistungsabgabe des Akkus. Bei doppelter Kapazität ist auch doppelte Entlade-Leistung möglich. Selbst für die „Basisversion“ des kommenden Roadsters sollten sich also dauerhafte Höchstgeschwindigkeiten von weit über 210km/h ergeben, keine Angst.
Jeru meint
Sie haben Recht, hier war wirklich der Finger etwas schnell beim tippen und das doppelte Problem sollte nicht sein.
„…das Problem des Aufladens ist dann aber immer noch ein Problem.“
Können Sie diesen Teil näher erläutern? Stehe gerade etwas auf dem Schlauch was Sie damit meinen:
„Denn doppelte Kapazität ermöglicht auch doppelte Lade-Leistung“
Marco meint
Er meint, dass die Batterie nicht der beschränkende Faktor bei der Ladeleistung sein wird. Wenn Du einen 100kWh Akku mit 150kW lädst, ist das eine Ladeleistung von „1,5C“, wenn Du einen 200kWh Akku mit 1,5C lädst, was der doppelt so große Akku genau so verkraften sollte, wie der 100kWh, dann wären das 300kW.
Dabei geht er offenbar stillschweigend davon aus, dass die restliche Elektrik/Elektronik im Fahrzeug und im Supercharger problemlos auf diese Leistung erweiterbar sein sollten.
Du jedoch scheinst die Beschränkung bei den SC zu meinen. Diese wird natürlich nicht durch eine großere Batterie aufgehoben, logischerweise.
Im Übirgen kann man ja auch einen S 75(D) mit 150kW laden, so weit ich weiß. Dann wäre man so wie so schon bei 2C und müsste als Obergrenze für eine 200kWh Batterie eher von 400kW ausgehen.
Das sind alles Rechenspiele mit wenig Relevanz. Wir wissen weder, wie die SC weiter ausgebaut werden sollen und noch nicht mal, welche Batterie-Technologie der Roadster haben wird. Eigentlich bin ich mir nicht mal sicher, ob er überhaupt in nennenswerten Stückzahlen produziert werden wird und schon gar nicht in welchem Jahr…
Steff meint
@Marco, Tesla lädt heute mit maximal 1.4C und der Roadster2 soll 2020 kommen!
@Jeru, doppelte Kapazität heisst nicht zwingend doppelte Ladezeit, wie du es gerne darstellen möchtest. Wer Megacharger (Semi) bauen will (ü1000kW) der bekommt auch 300kW hin.
Wieso nicht zwei Ladeports rechts/links am Auto und zwei Stecker am SuC einstöpseln? Voila, schon hab ich doppelte Ladeleistung und muss an der Ladeinfrastruktur (für die paar Roadster2) nichts ändern! Wer weiss?
PS: Schnellladen wird komplett überbewertet. Wenn ich 1000km Reichweite hätte und alle 500km, 30 Minuten Pause machte, dabei min. 250km (~120kW, SuC) nachladen würde, ergäbe sich eine Gesamtdistanz von 1750km wobei insgesamt nur 1.5h für zwei Mahlzeiten, max. drei mal pinkeln … zu Verfügung stünden. Wieso nochmal sollte man schneller laden können?
Fritz! meint
@Jeru
„Unabhängig davon wird die Leistung des Fahrzeugs, wie auch beim Model S/X, sicher sehr schnell heruntergeregelt werden und auf der Autobahn maximal 210 km/h über einen längere Strecke möglich sein.“
Wo haben Sie denn diese absurde Behauptung her? Nur weil es beim Model S so war, wird es auch beim Roadster II so sein? Haben Sie die vielzähligen Videos auf Youtube gesehen von Leuten, die mitgefahren sind? 40, 60 80 mal direkt hintereinander volle Beschleunigung von 0 auf 96 km/h, beim letzten Mal genauso schnell wie beim ersten Mal. Tesla scheint seine Hausaufgaben gemacht zu haben, der dürfte auch ’ne gute Stunde bei 400 km/h durchhalten, um dann tanken zu fahren wie jeder andere Supersportwagen auch.
Jeru meint
Ein YouTube Video zeigt ein Model X, bei dem auf der Autobahn sehr schnell die Leistung reduziert werden muss.
Wenn man sich die Frage stellt warum die Leistung bei hoher Dauerlast reduziert wird kommt man eigentlich nur auf eine Antwort, das System wird durch die hohen Verluste und Ströme zu warm.
Ich vermute das Kühlsystem eines Model S/X ist heute schon vergleichbar gut und wenn sich die Energiedichte der Batterie im Roadster deutlich erhöht wird auch das Thema Wärme sicher noch interessanter.
Denken Sie es macht Sinn davon auszugehen, dass die Energiedichte massiv steigt und gleichzeitig die Kühlung noch viel mehr Wärme abführen kann so dass am Ende länger und noch schneller gefahren werden kann?
Ich wüsste nicht warum.
Und ja ich habe Teile des Videos gesehen, wenn ich mich nicht irre war der Rückweg entsprechend langsam :)
Jeru meint
Nachtrag:
In diesem Video hier, ist zu sehen wie der Tesla Roadster bei Minute 55:20 von der letzten Tour zurück kommt und der vorherige Gast verabschiedet wird. Der Youtuber steigt anschließend ein und ab Minute 57:06 beschleunigt das Fahrzeug dann für 4 Sekunden. Im idle geht es wieder zurück zum Startpunkt, wo der Youtuber bei Minute 58:30 dann erneut verabschiedet wird.
Mit anderen Worten das Fahrzeug wird von ingsesamt 208 Sekunden gerade einmal 4 Sekunden belastet. Das sollte auf jeden Fall kein Problem bei der Kühlung darstellen, da gebe ich Ihnen Recht.
https://www.youtube.com/watch?v=aXWfL-1ieuE