Der Verband der Automobilindustrie (VDA) geht davon aus, dass die Verkaufszahlen von Elektroautos ab dem zweiten Halbjahr 2013, spätestens ab 2014, deutlich steigen werden. Als Hauptgrund nannte VDA-Präsident Matthias Wissmann in der Neuen Osnabrücker Zeitung (Ausgabe vom 22. Juni 2013) die Ankündigung der deutschen Hersteller, bis Ende 2014 mindestens 16 neue Elektro-Modelle auf den Markt zu bringen:
„Damit wird ein neues Kapitel aufgeschlagen. Wir werden dann über einige zehntausend Fahrzeuge reden und Mitte des Jahrzehnts hoffentlich auch über eine sechsstellige Zahl.“
Da vor allem die Batteriepreise sinken, werden auch die Fahrzeuge bald günstiger werden, so der Auto-Cheflobbyist und frühere Bundesverkehrsminister. Somit würde sich die Anschaffung eines Elektroautos weitaus schneller rechnen als bisher:
„Untersuchungen zeigen, dass sich für viele Autofahrer Elektromobilität schon in kurzer Zeit rechnen wird. Das sind vor allem Pendler aus den Speckgürteln mittelgroßer und größerer Städte und gewerbliche Nutzer wie Kurier- oder Pflegedienste, die geregelte Strecken fahren und eine mittlere jährliche Fahrleistung verbuchen.“
Laut VDA gab es in Deutschland 2012 etwas mehr als 4000 Neuzulassungen bei Elektroautos, womit sich die Zahl auf gut 8500 verdoppelte. Wissmann sprach sich angesichts dieses positiven Trends dafür aus, weiter auf das erklärte Ziel der Bundesregierung von einer Million Elektroautos im Jahr 2020 hinzuarbeiten. Davon könnte auch die deutsche Autoindustrie profitieren: Sie könnte eine ähnliche Pionier- und Schlüsselrolle erobern, wie bisher beim Verbrennungsmotor.
Ausländische Hersteller wie Renault und Nissan sind schon seit längerer Zeit mit eigenen Elektroautos am Markt. Die deutschen Autobauer legen nun jedoch nach: So bringt BMW Ende des Jahres den elektrischen Kleinwagen i3 auf den Markt. VW kommt mit dem Up! elektrisch in Fahrt und könnte bald schon den Golf Blue-e-Motion nachlegen.