Elektroautos „sind inzwischen richtig gut“ hat Spiegel Online festgestellt. Und fasst in einem lesenswerten Artikel zusammen, woran es in Deutschland allerdings noch fehlt, damit sich Elektromobilität flächendeckend durchsetzen kann: An einer umfassenden und sinnvoll aufgebauten Infrastruktur für all jene, die ihren Stromer nicht in der Garage, dem Carport oder am Arbeitsplatz laden können – was vor allem für einen Großteil der Städter wohl zutreffend ist.
Erstens mangelt es an öffentlich zugänglichen Ladestationen – bisher sind es erst knapp mehr als 2000. Auch die Stecker-Vielfalt ist eher verwirrend. Ob sich der momentane Favorit, der Mennekes-Stecker Typ 2 als EU-Norm durchsetzt, ist noch nicht ganz klar.
„Die unschöne Vielfalt setzt sich auch bei den Schnelladesystemen fort,“ schreibt das Magazin und zählt die bekanntesten Varianten auf: CHAdeMO und CCS, ersteres wird u.a. im Nissan LEAF verwendet, CCS ist kompatibel mit dem Typ-2-Stecker, mit dem auch das US-Elektroauto Tesla Model S klarkommt.
Kritikpunkt Nummer vier ist der Mangel an einem einheitlichen Bezahlsystem. Fahrer eines Elektroautos können bisher nicht an jeder beliebigen Ladestation andocken. Mehrere Dienstleister versuchen, die Abrechnungstechnik zu vereinfachen, darunter Hubject (Gesellschafter sind BMW, Bosch, Daimler, EnBW, RWE und Siemens) mit dem Bezahlsystem intercharge, sowie die Kooperation Ladenetz.de.
Per Intercharge soll bis Ende 2013 an etwa 1000 deutschen Stromtankstellen bezahlt werden können; Ladenetz.de steht derzeit an etwa 320 Ladesäulen von 34 Stadtwerken in Deutschland zur Verfügung, Tendenz steigend.