Paris versinkt im Smog: Um kurzfristig für Erleichterung zu sorgen, haben die Behörden Fahrverbote erlassen. Bei übermässiger Feinstaubbelastung durften Anfang der Woche im Großraum Paris nur noch Autos und Motorräder mit ungerader Endziffer im Kennzeichen unterwegs sein. Zuletzt hatten die Feinstaubwerte der Region den fünften Tag in Folge die Grenzwerte überschritten. Ausgenommen von der Regelung waren Elektro- und Hybridautos sowie Fahrzeuge, in denen mindestens drei Passagiere saßen. Bereits im Jahr 1997 musste die Stadt ähnliche Maßnahmen ergreifen, um nicht im Smog zu ersticken.
Er sei sich bewusst, dass diese Einschränkung vor allem Pendler vor große Probleme stellen würde, sagte Frankreichs Premierminister Jean-Marc Ayrault: „Aber diese zusätzliche Maßnahme ist notwendig.“ Knapp 700 Polizisten wurden eingesetzt, um wegen möglichen Verstößen gegen das Fahrverbot Strafzettel auszustellen – mindestens 22 Euro kostet das unerlaubte Befahren der Sperrzone, knapp 4000 Fahrer wurden bereits am ersten Vormittag erwischt.
Bereits einige Tage vor dem einschränkenden Fahrverbot wurde die Ticketpflicht für U-Bahn und Vorortzüge aufgehoben und auch Leihfahrräder sowie Leihelektroautos konnten kostenlos genutzt werden. Auch der Carsharer Autolib‘ profitiert von den Fahrverboten, da er ausschließlich Bolloré-Elektroautos im Fuhrpark hat.
Offenbar war die Aktion erfolgreich, so lautete das positive Fazit bereits nach dem ersten Tag: Die Verkehrsadern wurden entlastet, die Luftverschmutzung hat sich verringert. Der ursprünglich geplante zweite Tag – mit Fahrerlaubnis nur für Autos mit geraden Zahlen auf den Kennzeichen – konnte abgesagt werden.
Doch es scheint nur eine Frage der Zeit, wann Paris erneut mit Smog zu kämpfen hat. Denn die Zwölf-Millionen-Metropole hat noch nicht mal eine Umweltzone eingerichtet und vermeldet an einem durchschnittlichen Werktag so viel Verkehr, dass zwischen 200 und 250 Kilometer Stau erreicht werden.