„Seit zwei Jahren werben sogenannte Schaufenster für Elektroautos. Doch die Projekte verlieren sich im Klein-Klein und in zahllosen Konferenzen“, bemängelt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer die Versuche der Bundesregierung, Elektroautos sichtbarer zu machen. Knapp 180 Millionen Euro machte Berlin dafür locker, aber „was ist nach einem Jahr in den vier Schaufensterregionen Baden-Württemberg, Berlin-Brandenburg, Niedersachsen und Bayern-Sachsen zu sehen?“, fragt Dudenhöffer in einem Gastbeitrag in der Zeit. Und zieht eine nüchterne Bilanz.
Außer „vielen, sehr vielen Gesprächskreisen, Diskussionsformen, Tagungen und Kongressen, Wanderausstellungen und Messeauftritten“ gibt es kaum Erfolge zu vermelden. „Man produziert Kleinteiligkeit und verliert vor lauter Bäumen den Blick auf den Wald.“
Es fehle „der rote Faden, der Fokus auf das große Thema, Elektroautos den Menschen sichtbar zu machen“, und „Schaufenster wurde mit Schaureden übersetzt“, sagt Dudenhöffer und stellt eine interessante Rechnung auf: „Mit den 180 Millionen Euro hätte man 36.000 Elektroautos mit jeweils 5000 Euro bezuschussen können.“ Das wäre bei aktuell knapp 12.000 Elektroautos gar nicht so schlecht gewesen.
Starkstrompilot meint
Während Tesla sein Gratis-Ladenetz für seine Reisefahrzeuge aufbaut, verlieren sich unsere im Kleinklein mit ihren 100km-Hüpfern. Ein paar Pioniere lassen sich diesen Ladewirrwarr vielleicht gefallen. Die breite Masse wird das nicht tun und sich dem Produkt zuwenden, wo sie einen echten Mehrwert findet. Leider ist das diesmal kein deutsches oder wenigstens europäisches Produkt. Außer Spesen nichts gewesen.
Euer Starkstrompilot
Nino meint
Noch besser: Man hätte von dem Geld auch mehr als 30.000€ Ladestationen bauen können in Deutschland. DAS hätte das Elektroauto noch mehr nach vorne gebracht!
ecomento.de meint
Messen oder Produktvorstellungen sollten ohnehin besser von den Herstellern selbst und deren Marketingabteilungen veranstaltet werden, das ist meist hochwertiger und unterhaltsamer.
Aber interessant, dass relativ früh so viel Geld für diese Schaufenster locker gemacht wurde – andere Projekte müssen da meist länger und in der Regel erfolglos für sich werben…
VG
ecomento.de