Vorzeitiger Chef-Wechsel bei BMW: Harald Krüger, zur Zeit noch Produktionsvorstand bei BMW, wechselt im Mai 2015 auf den Chefsessel der Bayerischen Motoren Werke. Der 49-jährige folgt auf Norbert Reithofer, den künftigen BMW-Aufsichtsratsvorsitzenden. Reithofer hatte das Unternehmen seit 2006 geführt und es zu seinen bisherigen Bestmarken geführt – so wird BMW zum Beispiel Ende 2014 zum ersten Mal mehr als zwei Millionen Autos abgesetzt haben. Eigentlich hätte Reithofers Vertrag noch bis 2016 gegolten, doch die zukünftigen Herausforderungen an die Münchner dürften den Aufsichtsrat zu einem Generationswechsel bewegt haben.
„Die Automobilindustrie befindet sich weiter im Umbruch. Wer die Mobilität von morgen mitgestalten will, muss immer wieder aufs Neue überzeugende Antworten auf künftige Herausforderungen entwickeln. Die BMW Group soll auch in Zukunft ihre Führungsrolle im Premiumsegment der Automobilindustrie behalten. Dazu ist es notwendig, die Verantwortung für die Weiterentwicklung des Unternehmens rechtzeitig an nachfolgende Generationen zu übergeben“, erklärte Joachim Milberg am Dienstag nach der Aufsichtsratssitzung in München. Der amtierende Vorsitzende des Aufsichtsrats Milberg wird sein Mandat vorzeitig niederlegen, um so auch beim Aufsichtsratsvorsitz einen Generationswechsel einzuleiten. Milberg wird künftig eine führende Aufgabe im weltweiten gesellschaftlichen Engagement und Stiftungswesen der BMW Group übernehmen.
Eine längere Einarbeitungszeit wird der neue BMW-Chef Harald Krüger wohl kaum benötigen, denn er kennt den Autobauer wie sämtliche Taschen seines Anzugs. Er ist seit 1992 im Unternehmen, begann damals als Trainee und wurde im Dezember 2008 in den Vorstand berufen. Bis Mitte 2012 leitete er das Personal- und Sozialwesen, anschließend übernahm er im Vorstand die Verantwortung für MINI, Motorrad, Rolls-Royce und Aftersales BMW Group. Seit April vergangenen Jahres leitet der Diplom-Ingenieur für Maschinenbau das Ressort Produktion und ist zwischen dem Stammwerk in München und den Auslandswerken wie Araquari in Brasilien oder dem US-Werk in Spartanburg ständig unterwegs.
Entwicklungsvorstand Diess geht zu VW
Neuer Vorstand für das Ressort Entwicklung ist mit sofortiger Wirkung Klaus Fröhlich; er ist seit 1987 im Unternehmen und seitdem in verschiedenen leitenden Funktionen tätig. Zuletzt war Fröhlich für die kleineren und mittleren Modellbaureihen zuständig. Sein Vorgänger Herbert Diess scheidet überraschend auf eigenen Wunsch aus dem Unternehmen aus und geht zu Volkswagen. Diess wird in seiner Eigenschaft als Mitglied des Konzernvorstands den Vorsitz der Marke Volkswagen Pkw von Martin Winterkorn übernehmen, der weiterhin als Vorsitzender des Konzernvorstands fungiert. In diesem Zusammenhang wird innerhalb des Konzernvorstands ein neues Ressort „Vorsitzender des Markenvorstands Volkswagen Pkw“ geschaffen.
„Mit Herbert Diess haben wir eine herausragende Persönlichkeit und einen der fähigsten Köpfe der Automobilbranche für uns gewinnen können“, kommentierte Winterkorn die Personalie. Diess war seit 1996 bei BMW, stieg 2007 in den Vorstand auf und war dort zuständig für das Lieferantennetzwerk. Seine Aufgabe war es, Milliarden einzusparen, um BMW auf Rendite zu trimmen, bevor er 2012 Entwicklungschef wurde. So scheint er genau der richtige Mann für das milliardenschwere Sparprogramm zu sein, welches sich Volkswagen kürzlich auferlegte.
Diess-ident meint
Na, ob der Herr Diess das nicht bereuen wird?
Spätestens, wenn er einen Phaeton als Dienstwagen bekommt, bestimmt! :) :) :)