Wer hätte gedacht, dass im kalifornischen Elektroauto Tesla Model S auch ein – mittlerweile nicht mehr so großes – Stück Schwaben steckt: Der Zulieferer S1nn stellt das Soundsystem der elektrischen Premiumlimousine, inklusive zwölf Boxen im Innenraum.
Michael Fabry, Mitgründer von S1nn, „ist schon seit Jahrzehnten im automobilen Hi-Fi-Geschäft tätig, unter anderem war er eine Dekade bei der Branchengröße Bose“, schreibt die Welt. Von Tesla habe er etwas bekommen, was er noch nie hatte: ein weißes Blatt Papier. „Normalerweise kommen die Autohersteller mit einem fertigen Lastenheft, einem unabänderlichen Bedarfsplan. Die wollen keine eigenen Ideen,“ sagt Fabry. Elon Musk aber wollte das bestmögliche System für sein Auto und soll eine simple Devise ausgegeben haben: „Macht mal“.
Während die meisten Autohersteller vorgeben, wo die Boxen eingebaut werden sollen, hatte Fabry also freie Hand. „Ihnen helfen 5000 Watt nicht, wenn die Lautsprecher an der falschen Stelle sitzen“, weiß Fabry. „Als wir gesagt haben, wir bräuchten 20-Zentimeter-Tieftöner, hieß es einfach: OK. Das war für jemanden, der das 20 Jahre macht, extrem erfrischend.“
Nach dem Ausstieg Daimlers wird der Anteil schwäbischer Ingenieurskunst am Tesla Model S jedoch leider demnächst weiter schwinden: Das Unternehmen S1nn wurde kürzlich von US-Soundspezialist Harman aufgekauft und soll in dessen Infotainment-Division eingegliedert werden.