Elektroautobauer Tesla Motors gilt als Vorreiter in der Stromerbranche und Geschäftsführer Elon Musk hat Großes mit dem kalifornischen Automobil-Startup vor. Um die ehrgeizigen Pläne zu verwirklichen, benötigt Tesla immer mehr Mitarbeiter. Laut dem Wall Street Journal soll sich der Personalbestand des Unternehmens im vergangenen Jahr beinahe verdoppelt haben.
Mindestens eine halbe Million Elektroautos will Elon Musk in Zukunft pro Jahr absetzen und hat die Tesla-Belegschaft 2014 daher auf fast 10.161 Angestellte ausgebaut. Das Jahr zuvor beschäftigte der Produzent der populären Elektro-Limousine Model S erst 5859 Personen.
Auch die Ausgaben für Administration und Entwicklung wurden aufgestockt. Mit Hilfe der Verstärkungen sollen die Fahrzeugauslieferungen in 2015 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 70 Prozent auf 55.000 Einheiten gesteigert werden. Dabei helfen soll vor allem auch das Ende dieses Jahres kommende Elektro-SUV Model X.
Tesla Motors gibt an, etwa 10.000 Bestellungen für das Model S sowie mehr als 20.000 Reservierungen für das Model X vorliegen zu haben. In wenigen Jahren soll zudem die Markteinführung des preisgünstigen und reichweitenstarken Elektro-Kompaktautos Model 3 das kalifornische Unternehmen als nachhaltig wirtschaftenden Autohersteller etablieren.
Stellenabbau in China?
Weniger gut scheint es derzeit in Fernost zu laufen: Teure Elektroautos von Tesla liegen vor allem in den USA im Trend und verkaufen sich gut – aber (noch) nicht in China. Der US-Elektroautopionier hat Berichten zufolge ernsthafte Probleme auf dem chinesischen Markt. Nun scheint Tesla die Konsequenzen zu ziehen und dort vorerst Stellen zu streichen.
Dabei gibt sich ausgerechnet das offen und locker wirkende US-Unternehmen in Detailfragen verschlossen – ganz im Gegenteil zu chinesischen Medien. Laut Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg hielt sich Tesla-Sprecher Gary Tao mit Schätzungen zurück. Tesla wolle offenbar keine genauen Zahlen zu den Personalkürzungen kommunizieren, so Bloomberg. Das chinesische Wirtschaftsblatt Economic Observer hatte hingegen berichtet, dass 180 der insgesamt 600 Stellen in China wegfallen würden, also etwa 30 Prozent.
Tesla hat in China schon länger Probleme, Fuß zu fassen. Firmenchef Elon Musk hatte darum bereits im vergangenen Jahr einige personelle Veränderungen in der Führungsspitze seiner China-Abteilung vorgenommen. Unter anderem mussten die damalige Chefin Veronica Wu und die Kommunikationsverantwortliche June Jin gehen.
Dabei war Elon Musk 2014 mit großen Ambitionen in den chinesischen Markt gegangen: Neun Stützpunkte in sechs Großstädten haben die US-Amerikaner aufgebaut. Dennoch konnte Tesla bisher nicht so viele Autos verkaufen wie geplant.