Der Landkreis München soll mehr Elektroautos in den Fuhrpark aufnehmen, mehr Ladestationen aufstellen, finanzielle Anreize für Elektromobilität schaffen, ein Elektrofahrrad-Sharing aufbauen: Christoph Nadler und Markus Büchler von den Grünen im Kreistag haben ein umfangreiches Paket mit insgesamt sechs Anträgen vorgestellt, wie sie sich den Ausbau der Elektromobilität im Landkreis München vorstellen.
Die beiden Politiker gehen der Süddeutschen Zeitung zufolge davon aus, dass die Reichweite von möglichen Elektroautos im Fuhrpark völlig ausreichend sei für die kurzen Fahrten innerhalb des Landkreises. An den dazu geforderten Elektroauto-Ladestationen soll ausschließlich Ökostrom angeboten werden, stellt Nadler der SZ zufolge klar: „Wir werden bestimmt nicht für die Elektromobilität den Atomstrom länger laufen lassen als notwendig.“
Darüber hinaus solle der Landkreis der Idee der Landeshauptstadt München folgen und eine Förderung von gewerblich genutzten Elektroautos erwägen. In München wird die Anschaffung gewerblich genutzter Pkw mit 2500 Euro, Lkw mit 4000 Euro und Elektroroller mit 500 Euro bezuschusst.
Die Grünen wollen sich jedoch nicht nur aufs Elektroauto versteifen, sondern auch die Nutzung von Pedelecs und E-Bikes sowie Elektrorollern als Alternativen zum Auto ins Gespräch bringen. Möglich wäre etwa auch ein Elektrofahrrad-Verleihsystem für Stadt-Umland-Pendler, um diese so vielleicht zum Umstieg vom Auto aufs Zweirad überzeugen zu können, und damit die zu Zeiten des Berufsverkehrs chronisch verstopfen Straßen rund um München zu entlasten.
Die Erfolgsaussichten ihrer Initiative beurteilen beide Politiker der SZ zufolge positiv: „Wir gehen von Mehrheiten aus, die E-Mobilität ist auch bei anderen Fraktionen populär, da besteht Konsens“, sagt Nadler. Im Münchner Stadtrat hätten SPD und CSU mit den Grünen gemeinsame Sache gemacht und das 30-Millionen-Euro-Förderprogramm locker durchbekommen. Im Herbst soll der Mobilitätsausschuss des Kreistags das Antragspaket der Grünen behandeln.