China ist auf Elektroautos dringend angewiesen, schon allein um das Smog-Problem in seinen Städten in Griff bekommen zu können. Aber nicht um jeden Preis: Die chinesische Regierung will den stark wachsenden und von einer Überhitzung bedrohten Markt der Elektroautohersteller regulieren, um die Gefahr des Überangebots einzudämmen, berichtet die Neue Zürcher Zeitung.
Mehr als 200 Unternehmen sollen sich demnach bereits in Sachen Elektromobilität engagieren. Zuviel, findet der Staat: Bloomberg zufolge wolle das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie die Zahl der Elektroauto-Hersteller auf zehn beschränken und verschärfte Qualitätsrichtlinien verabschieden. Laut dem Gesetzesentwurf sollen in künftigen Elektroautos 17 Technologien vorgeschrieben sein, darunter eine Leistungselektronik sowie ein Batterierecycling-System.
Bisher haben erst zwei Elektroauto-Hersteller die staatliche Lizenz erhalten: Beijing Electric Vehicle, Teil der BAIC-Gruppe, mit der in China auch Hyundai und Mercedes zusammenarbeiten, sowie der ehemalige staatliche Bushersteller Hangzhou Changjiang, dessen Hauptaktionär die in Hongkong gehandelte FDG Electric Vehicles Ltd. ist. Bereits länger agierende Autohersteller, die nun auch Elektroautos bauen wollen, sollen von der Limitierung auf zehn Hersteller nicht mitgezählt werden. Dies betrifft zum Beispiel SAIC Motor und Chinas Elektroauto-Marktführer BYD.
Einige vielversprechende Start-ups haben noch keine Lizenz erhalten. So etwa der Autozulieferer Wanxiang, der neuer Eigentümer der ehemaligen Fisker-Firma Karma Automotive ist, sowie LeEco, das Jia Yueting gehört, der als chinesischer Elon Musk gilt und unter anderem LeTV – die chinesische Version von Netflix – ins Leben gerufen hat.
tested meint
Ist das eine direkte Reaktion auf den Subventionsskandal in China?