Volkswagen hat vergangene Woche einen „Zukunftspakt“ mit harten Sparmaßnahmen verkündet. Im Anschluss sorgte Konzernchef Matthias Müller mit fragwürdigen Aussagen zum Dieselskandal und Elektroautos für Aufsehen und breite Kritik. Diese Woche hat Markenchef Herbert Diess seine Vision für die Zukunft von VW vorgestellt. „Mit Transform 2025+ haben wir den größten Veränderungsprozess in der Geschichte unserer Marke angestoßen“, so Diess. Neben deutlichen Einsparungen sieht die neue Unternehmensstrategie für die Kernmarke unter anderem vor, den Wolfsburger Autobauer bis 2025 zum Weltmarktführer bei Elektroautos zu machen.
„Begeisterte Kunden, zukunftssichernde Ertragskraft, nachhaltige Mobilität und eine neue Teamkultur sind die Grundlage für den Weg der Marke Volkswagen in die Zukunft. Das neue, international gültige Leitbild heißt ‚Volkswagen: Moving People Forward'“, kündigte Diess an. Zu diesem Zweck soll die Marke grundlegend neu aufgestellt werde, im Mittelpunkt steht eine „Markenpositionierung über Regionen und Segmente hinweg“. Hohe Investitionen in Elektromobilität und Konnektivität sollen dabei „von einer deutlichen Effizienz- und Produktivitätssteigerung“ flankiert werden.
Den vom im vergangenen Jahr abgelösten Management um Ex-Konzernchef Martin Winterkorn gesetzten Kurs will Diess nicht weiterverfolgen. „Volkswagen wird sich in den kommenden Jahren grundlegend verändern, nur die allerwenigsten Dinge werden so bleiben wie sie sind. Die neue Strategie ist letztlich ein großes Transformationsprogramm“, so der ehemalige BMW-Manager und weiter: „Unser Anspruch ist hoch, unsere Strategie sehr ambitioniert. Wir wollen den Wandel nutzen und Volkswagen entschlossen an die Spitze der neuen Automobilindustrie führen“.
Die Neuausrichtung der Marke Volkswagen soll in drei Schritten erfolgen: In Phase 1 geht es bis zum Jahr 2020 um die Restrukturierung des Kerngeschäfts und einen grundlegenden Umbau entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Gleichzeitig soll das Unternehmen neue Kompetenzen aufbauen. In Phase 2 strebt Volkswagen bis 2025 „auf der Basis seiner wiedergewonnenen Stärke als führender und profitabler Volumenhersteller“ den Sprung an die Spitze der Elektromobilität an. Die Strategie zielt dabei auf eine Verbreiterung der Ertragsbasis ab, beispielsweise durch neue Mobilitätsdienste. Eine nach 2025 erwartete große Transformation der Branche will Volkswagen „von der Spitze maßgeblich mitgestalten“. Bis zum Jahr 2030 wird die Führungsrolle in der neuen Welt der Automobilität angestrebt.
Ein Kernelement der VW-Zukunftsstrategie ist die Positionierung im oberen Bereich des Volumensegments, nah an den Premiumwettbewerbern. Bisher hat Volkswagen dies nur in China und Europa verfolgt. Weltweit erreicht werden soll die Positionierung unter anderem durch eine Neuausrichtung der Produktstrategie, mit einer SUV-Offensive in erster und der geplanten Elektrifizierungswelle in zweiter Stufe. Eine weltweit einheitliche Markenführung mit neuem Designkonzept stellt eine weitere Komponente dar.
Die VW-Strategie „Transform 2025+“ im Detail
Elektro-Offensive & Digitalisierung
Elektromobilität soll künftig zum Markenkern von Volkswagen gehören. „Ab 2020 starten wir unsere große Elektro-Offensive. Als Volumenhersteller wollen wir einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dem Elektroauto zum Durchbruch zu verhelfen: Wir zielen nicht auf Nischenprodukte, sondern auf das Herz des Automarktes. Bis 2025 wollen wir eine Million Elektroautos pro Jahr verkaufen und Weltmarktführer in der Elektromobilität sein. Unsere künftigen Elektroautos werden das neue Markenzeichen von Volkswagen“, betonte Diess.
Finanzieren will der Vorstandsvorsitzende der Marke VW die E-Offensive unter anderem durch den Wegfall von volumen- und ertragsschwachen konventionellen Modellen und Varianten. Dadurch sollen Investitionsmittel in Höhe von mehr als 2,5 Milliarden Euro verfügbar gemacht werden.
In Sachen Digitalisierung plant Volkswagen die Entwicklung einer eigenen Plattform bestehend aus Diensten und Services, die zum führenden „digitalen Ökosystem“ in der Automobilbranche aufgebaut werden sollen. Bis 2025 rechnet das Unternehmen mit weltweit 80 Millionen aktiven Nutzern. Den Jahresumsatz mit Diensten und Services rund um das vernetzte Fahrzeug veranschlagt VW bis 2025 auf rund eine Milliarde Euro.
Neue Unternehmenskultur
Volkswagen soll unter Diess eine umfassende Organisationsreform erfahren – das Ziel: „Agilität, mehr Unternehmertum, eine offenere Diskussionskultur, flachere Hierarchien und flexiblere Arbeitsmodelle“. Ausgangspunkt wird ein neues Unternehmensleitbild und konkrete Ziele zu Ertragskraft, Nachhaltigkeit und Arbeitgeberattraktivität sein. Darüber hinaus sind ein neues Führungsmodell sowie eine breit angelegte „Integritätskampagne“ geplant.
USA, China und der Rest der Welt
In Nordamerika will Volkswagen trotz des Diesel-Skandals „von einem Nischenanbieter zu einem relevanten und profitablen Volumenhersteller“ aufsteigen. „Wir werden unser Engagement in den USA deutlich verstärken. Den Fokus legen wir auf die dortigen Kernsegmente, also auf große SUVs und Limousinen. Dort bauen wir unser Angebot kräftig aus. In einer zweiten Welle werden wir dann auch unsere neuen Elektroautos nach Nordamerika bringen. In den kommenden Jahren werden wir erheblich in die Elektro-Infrastruktur investieren“, kündigte Diess an. Die lokale Produktion von Fahrzeugen auf Basis des Elektroauto-Baukastens MEB soll ab 2021 starten.
In China soll „die bereits erreichte Position als führender Premiumhersteller gefestigt werden“, dazu sind eine SUV-Offensive und der schnelle Hochlauf von Elektrofahrzeugen vorgesehen. Volkswagen zielt in China zudem auf das stark wachsende Economy-Segment ab, die Entwicklung entsprechender Modelle habe bereits begonnen. Auch in anderen großen Märkten wie Indien, Südamerika oder Russland will VW das Economy-Segment erschließen.
Fritz! meint
„Weltweit erreicht werden soll die Positionierung unter anderem durch eine Neuausrichtung der Produktstrategie, mit einer SUV-Offensive in erster und der geplanten Elektrifizierungswelle in zweiter Stufe.“
SUV-Offensive: Die wollen tatsächlich erstmal mit einem (oder mehreren) großen (und spritfressenden) SUVs Geld verdienen, um dann so ganz langsam in den Bereich der E-Mobilität zu gehen? Die haben das Problem wirklich nicht verstanden.
kritGeist meint
Endlich klingt es nach einer ernsthaften Strategie, mehr als bisher & mehr als das von Müller. Auch wenn das etwas widerprüchlich klingt: „einen „Zukunftspakt“ mit harten Sparmaßnahmen verkündet.“ – Hoffentlich v.a. techn. Sparmaßnahmen & nicht nur Personal!
Diess scheint auch kompetenter zu sein, als Müller, vielleicht sollte er lieber der Konzernchef werden, dann wird sich auch schneller was bewegen ;-)
Jensen meint
Beschreibt die „VW-Strategie „Transform 2025+“ auch, ob man Weltmarktführer Elektromobilität in 2025 mit 1 Mio. reinen E-Autos, oder eben auch Plugin-Hybriden werden will ? Gibt es irgendwo eine Angabe, wie viele Fahrzeuge in 2025 ingesamt von VW gebaut werden sollen ? Das könnte die geplante Million in ein klares Licht rücken. Im Vergleich zu 2015 wären das dann ja „nur“ 10% es Gesamtverkaufs.
Die geplanten Investitionen erscheinen mir bspw. im Vergleich zu Mercedes auch eher als gehemmt.
ecomento.de meint
Dazu gab es Mitte des Jahres bereits einige Details:
https://ecomento.de/2016/06/17/neue-vw-strategie-2025-mehr-als-30-batterie-elektroautos
VG
TL | ecomento.de
N. Bangert meint
Die Insolvenzrecht- und Konkursrechts-Kartei mit Namen von Firmen ist voll mit Unternehmen, die einst Weltmarktführer werden wollten. Handeln statt reden wäre besser.
Enysialo meint
Sie können’s nicht lassen, nicht wahr? Aber sich in Demut und Bescheidenheit zu üben war noch nie eine Stärke der deutschen Autohersteller.
Gerade VW sollte vielleicht handeln und nicht schon wieder die Backen aufblasen und irgendwas von Weltherrschaft zu schwafeln, besser zu fabulieren.
Ich habe an ein Auto gewisse Mindestanforderungen. Diese sind ein gewisses Qualitätsniveau, Zuverlässigkeit, Platz, Sicherheit, Komfort, geringer Energieverbrauch und Alltagstauglichkeit. Diese Anforderungen erfüllen derzeit nur Japaner, am aber wenigsten VW. Ich würde mir natürlich ein deutsches Auto kaufen, wenn dieses gleichwertig mit einem Japaner wäre, da ist mir das Hemd näher als die Jacke. Autos sind aber nicht billig, deshalb achte ich schon darauf, was ich für mein Geld an Gegenwert bekomme.
Premium bemißt sich bei mir nicht an Werbesprüchen, sondern am tatsächlichen Produkt. Wie Premium ein Auto ist, stellt sich heraus, wenn die Kiste zehn Jahre und älter ist. Gab’s während dieser Zeit keine Probleme, keine außerplanmäßigen Werkstattbesuche, ist es Premium. So wie mein oller Prius. Nicht so wie VW/Audi/BMW/…
Bringt VW eine wirklich taugliche Elektrokarre, also sowas wie z. B. einen Tiguan mit 400 km Reichweite in der Praxis, mit ordentlicher Qualitätsanmutung und Zuverlässigkeit zu einem japanischen Preis-/ Leistungsverhältnis, bin ich dabei. Nicht dabei bin ich dann, wenn die zahlende Kundschaft für dumm verkauft und obendrein beschimpft wird, wenn man in der derzeitigen Situation meint, schon wieder Weltherrschaftsansprüche erheben zu müssen und sich so garnicht in Demut übt. Dann sage ich nein Danke, ihr paßt nicht zu meinen Ansprüchen, ihr seid mir obendrein richtig unsympathisch. Kommt erst mal auf den Boden der Tatsachen zurück, seid bescheiden, dann könnten wir ins Gespräch kommen.
Matthäus meint
Wenn Du japanische Preise für deutsche Autos forderst, gehörst du ohnehin nicht zur Kundschaft der deutschen Autobauer.
Enysialo meint
In Japan zu produzieren ist preislich mit der Produktion in Deutschland vergleichbar. Die Lohnnebenkosten sind z. B. in Frankreich sogar höher.
Irgendwas machen die Japaner (und einige deutsche Unternehmen mit deutscher Produktion) dann eindeutig besser als deutsche Autobauer.
Und nein, so wie sich deutsche Autohersteller verhalten, bin und werde ich kein Kunde. Ich bin nicht markentreu, daher muß ein Produkt lediglich meinen Anforderungen entsprechen, erst mal unabhängig vom Hersteller. Und der Hersteller soll den Kunden als das sehen, was er ist. Er ist, neben den Mitarbeitern in den Werkshallen, das tragende Rückgrat des ganzen Ladens und keine üble Notwendigkeit. Also sollte man mit (potentiellen) Kunden und den eigenen Mitarbeitern gut umgehen. Das nennt sich Unternehmensethik und diese spielt in meiner Entscheidungsfindung eine nicht unerhebliche Rolle. Sockenpuppen und Trolle eines Unternehmens oder einer ganzen Branche geben bei mir satte Minuspunkte.
Ich bin selbständig, habe 64 Mitarbeiter und Unternehmensethik steht bei mir ganz oben. VW steht ob seines allgemeinen Verhaltens in meiner Auswahlliste fürs neue Auto ganz unten im freien Fall mit Rückenwind.
Matthäus meint
Es geht nicht um Produktionskosten sondern um das Engineering und die verarbeiteten Materialien. An dieser Stelle sind die Japaner, ganz bewusst, nicht gleichauf. Am krassesten ist das beim Nissan GTR. Plastik wo man nur hinsieht. In einem 911er wäre das ein NoGo außer es ist ein GT2 o.ä.
Ich bin wie Du auch nicht markentreu, ich habe nur eine Präferenz zu BMW. Dennoch erfüllen die deutschen Hersteller meine Ansprüche in der Regel deutlicher als japanische. Beispiel: In der Golfklasse gibt es bei BMW und VW und Co. zumindest Softtouch auf den Armaturen, bei den Japanern ist es meist einfach nur Plastik. Das ist natürlich etwas teurer, aber das möchte ich nunmal haben.
Was Unternehmensethik angeht ist halt die Frage, was es mich als deutschen Käufer interessiert was VW in den USA macht. Ggü. den Mitarbeitern kann ich jedenfalls keine gröberen Verfehlungen feststellen. Meines Wissens nach sind die Arbeitsbedingung dort im Vergleich ganz ordentlich.
Enysialo meint
Ah, Materialqualität, gutes Stichwort.
Während in meinem alten Prius die Dachsäulen mit Alcantara und die Fensterrahmen innen überhaupt verkleidet sind, gibt es bei der B-Klasse, vom Premiumhersteller als solches schlechthin, nur einfachen Stoff und unverkleidete, blanke Rahmen innen. Das sieht nicht nur billig aus, das ist es auch. Die Türverkleidung ist beim Prius nahtlos bis an und unter die Dichtung ausgeführt, bei der B-Klasse sieht man sogar bei geschlossener Tür innen nacktes Blech. Als sei die Verkleidung einen halben cm zu klein. Was diese auch ist.
Während die mit Klappen verschlossenen Seitenfächer des Kofferraums meines ollen Prius sauber ausgekleidet sind, gibt’s in der E-Klasse auch hier blankes Blech und obendrein baumelnde Kabel zu sehen.
Die Türen des alten Prius sind mit zwei oder drei Dichtungen isoliert, viele Blechteile aus Alu. Auch da, wo es der Kunde nicht oder nicht sofort sieht, wurde nicht gespart.
Es klappert nichts, nichts ist ausgeleiert, abgenutzt, durchgesessen, alles sieht innen und außen wie neu aus. Nach zehn Jahren Nutzung und zwei- oder dreimal Waschanlage im Jahr.
Und, ganz wichtig: außerplanmäßiger Werkstattbesuch? Keiner. Das ist richtiges Premium, kein Werbegewäsch.
Matthäus meint
Also mir wäre ja neu, dass man jetzt schon Türrahmen verkleidet. Zum Alcantara: Laut diverser Foren gibt es KEIN Alcantara im Prius (Priusfreunde heißt eines davon. Kann natürlich auch falsch sein. BTW ist Alcantara auch Stoff ;)) und hier mal eine Tür vom Prius. Wohin das Auge reicht: Plastik. Und blankes Blech sehe ich da auch, wie bei allen Autos.
http://www.stuevencarhifi.de/images/easyblog_images/43/Toyota-Prius-Tuer_20130730-125552_1.jpg
In meinem BMW ist dort Leder und ein klein bisschen Stoff. Aber gut, mit Mercedes kenne ich mich leider gar nicht aus. Ich mag die Autos nicht. Und B-Klasse ist mir ohnehin zu klein.
Auch deine restlichen Anmerkungen kann ich für BMW nicht unterstreichen. Bei mir ist alles entweder Softtouch oder Leder. Auch im Kofferraum, wobei mich der Kofferraum nicht interessiert, ich sitze meist vorn ;)
Nicht falsch Verstehen, Toyota hat (wie deutsche Hersteller auch) eine tadellose Verarbeitung. Aber die Plastikwüsten sind nicht meins, vor allem an Tür und Armarturenbrett oder Mitteltunnel. Damit komme ich oft in Berührung und das soll sich hochwertig anfühlen.
Mein BMW hat auch keine außerplanmäßigen Besuche in der Werkstatt. Gut, ich fahre meine Autos auch nie länger als 100.000 tkm, wenn überhaupt, aber mehr brauche ich auch nicht.
Enysialo meint
Klar ist Alcantara ein Stoff. Genau wie Polyester und Seide. Bleibt die Frage, was hochwertig ist. Und jetzt kommt er mit Leder daher, das kostet einen gewaltigen Aufpreis.
Was das für eine Tür ist, die du zeigst und ob das ein Prius ist, weiß ich nicht. So sehen die Türen meines Prius aus (gleiche Ausführung, mein Prius ist halt rot, nicht weiß, aber innen helles Beige mit Holz).
https://www.dashkitspecialties.com/car-images/prius-03.jpg
Und bei allen hochwertigen Fahrzeugen sind die Fensterrahmen innen an den Türen verkleidet, nacktes Blech innen schickt sich nicht. Auf dem Bild sieht man die schwarze Verkleidung des Fensterrahmens recht gut.
Matthäus meint
Ich weiß auch nicht 100% ob das eine Prius Tür ist, ich habe diese Tür nur bei einem Priusbesitzer gefunden der die Dämmen wollte. Kann natürlich sein, dass das nicht stimmt, warum auch immer.
Achso innen die Holme, ja klar die sind natürlich verkleidet und das muss so auch sein, das stimmt.
Was ich halt auch sehe ist wieder viel Plastik. Insbesondere auch beim neuen. Aber anyway, das muss ja jeder für sich selbst entscheiden was ihm gefällt und was nicht. Für mich sind Japaner mit einigen Außnahmen die halt einfach schon einfach sehr großen Kultfaktor haben eher nichts.
Enysialo meint
Nich vergessen…
Mir ist es nicht egal, wie ein Unternehmen mit Mitarbeitern an anderen Standorten umgeht. Weil der generelle Umgang mit den Mitarbeitern Rückschlüsse aufs ganze Unternehmen zuläßt und eine schlechte Behandlung sich auf die Produktqualität auswirkt.
Mit Fensterrahmen meine ich die Fensterrahmen der Türen.
kritGeist meint
Vielen Dank :-) & *Daumen hoch*
Und das zeigt wieder, dass der dt. Mittelstand mal wieder viel weiter ist, was Unternehmensethik & Innovationskraft angeht – weiter als die selbsternannte Großindustrie, die bei Problemen andere für ihre Shareholder-Sparzwang & Lobby-Finanzierung verantworten & gleich wieder nach unseren Steuergeldern rufen, anstatt vorher selber was gutes zu leisten!
Utx meint
Premium ist reines Marketing. Der Hersteller definiert die Marke zur Premiummarke, indem er die Fahrzeuge einfach ein bisschen teurer verkauft. Das zieht wiederum die Käufer, die bereit sind für das Image, eine Premiummarke zu fahren, mehr Geld auszugeben. Objektive Kriterien dafür gibt es keine (außer vielleicht, dass bei den Premiummarken für noch mehr Geld größere Motoren angeboten werden). VW ist übrigens nicht Premiun, die Premiummarke in Volkswagen-Konzern ist Audi. In der Verarbeitung unterscheiden sich VWs und Audis und auch Skodas in keinster Weise. Die Audis sind halt teurer und die Skodas billiger, als die VWs.
Die Türen auf den Fotos im Thread stammen übrigens beide von Prius‘. Eine vom Prius 2 und eine vom Prius 3. Die Fensterrahmen bei meinem letzten Verbrenner, einem Renault Scenic II waren übrigens exakt genaus verkleidet, wie es bei BMW gemacht wird.
Matthäus meint
Nö, es gibt sehr wohl Unterschiede die ich bereits aufgezeigt habe und ja, es gibt auch Unterschiede zwischen Skoda, VW und Audi. Die Leute kaufen es nicht des Images wegen sondern der objektiven Kriterien wegen, die es massenhaft gibt.
Meiner einer meint
Zitat Herr Diese:
„Die lokale Produktion von Fahrzeugen auf Basis des Elektroauto-Baukastens MEB soll ab 2021 starten.“
Dass heißt ich bekomme meinen ersten VW als Elektroauto in cirka 5 Jahren?
Ich find’s dass sehr sehr spät, wenn man bedenkt, dass in den 80iger Jahren der Golf zwei schon als Elektroauto Studie fertig entwickelt war (worauf VW SOGAR auf der eigenen Homepage stolz hinweist)
Das entspricht einer Entwicklungsdauer von fast 40 Jahren.
Ein Schelm wer dabei böses denkt.
Zumal der E Golf derzeit noch nicht mal bestellbar ist (seit September)
Meinen Sie nicht das ein klein wenig mehr Elan und Begeisterung angebracht wäre? Wenn Hyundai, Renault, Opel aktuell schon brauchbare gute Autos anbieten können mit ordentlich Reichweite, warum kann es VW nicht?
In fünf Jahren ist meiner Meinung nach viel zu spät.
Matthäus meint
Punkt 1: Es ist üblich, dass man bei einem Modellwechsel keine Bestellungen mehr für das alte Modell aufnimmt. Den Skoda Octavia Allroad (oder wie er heißt) gibt es seit September auch nicht mehr, weil auch dort ein Modellwechsel ansteht. Gleiches gilt für weitere Skoda und Seat Modelle. Auch der Golf R ist nicht mehr orderbar. Das passiert bei VW immer, insbesondere weil VW gerade bei den Fahrzeugen eine hohe Nachfrage hat, die sie nur mit langen Lieferzeiten bedienen können (bis zu 6!!!! Monate).
Punkt 2: Wenn VW das nicht kann und du Hyundai, Renault und Opel benennst, dass die brauchbare Autos anbieten, warum kaufst Du nicht einfach da? Zumal der Opel auch nicht vor dem eGolf kommen wird, aber geschenkt.
Ich rege mich doch nicht über VW’s Pläne auf. Wenn sie meinen, dass das reicht, dann sollen sie halt machen. Vielleicht klappt es ja, ich kenne ja nicht die ganze Strategie dahinter. Wenn mir jemand anderes ein gutes Auto anbietet, kaufe ich halt woanders.
Weber J. meint
Bevor VW Weltmarktführer in der Elektromobilität wird, fliegt Elon Musk zum Mars.
Sparer meint
….und da braucht Elon sich noch nicht mal zu beeilen!
Elektrofan meint
Korrekt. Die sind Weltmeister im Quatschen, aber nicht im Machen.
kritGeist meint
:-)
Und das obwohl er nebenher auch noch die Solarzellen in Dachziegeln verbaut, Hyperloop aufbaut & jetzt auch noch Busse & Transporter entwickeln will.
Ein halber Musk bei VM würde schon enormes leisten, aber vielleicht ist Diess der besserer Mann, als Müller.
Utx meint
Im Jahre 2008 hat der Chef von Renault-Nissan, Carlos Ghosn die Devise ausgegeben, dass Renault-Nissan Weltmarktführer bei Elektroautos werden möchte.
Der Statistiker meint
Also grundsätzlich denke ich sollte man diese Neuausrichtung positiv betrachten. Einen (sehr ambitionierten) langfristigen Plan zu haben, zeugt auch von langfristigen Denken und sollte auch für die Mitarbeiter und für das ganze Umfelt motivieren.
Jedoch warum mit der Produktion von den MEB Fahrzeugen erst 2021 begonnen wird ist mir nicht ganz klar?
Natürlich agiert ein so „großer Dampfer“ schwerfälliger als kleine Schiffchen wie Tesla. Aber ein wenig Geschwindigkeit bei so vollmundigen Ankündigungen wäre wohl angebracht. Vor allem dann wenn man 2025 an die Spitze möchte! Denn mit 1 Mio. angestrebten E-Fahrzeugen 2025 wird man wohl den an der Spitze liegenden anderen Herstellern in das Auspuffrohr schauen, ähmm in das Elektro-Heck meine ich… :-)
Meiner einer meint
Ich gebe Ihnen absolut recht!
Zumal man ja eindeutig unterstellen kann, dass die Hersteller die bereits ausliefern auch schon viele wertvolle Erfahrungen sowie viele Millionen „Testkilometer“ bei und mit den Kunden haben. Dieser Vorsprung in der Größenordnung wird in 5 Jahren (2021) wohl kaum aufzuholen sein befürchte ich.
kritGeist meint
Ab 2025 dürfte es dann eher egal sein, wer ein E-Auto baut & verkauft, die Batterie-Basis wird dann von 3-4 Firmen beherrscht. Das Design wird vielleicht noch mutiger & diffenrenzierter, der Rest wird sich dann über die Multiplattform entscheiden: Ladestationen, Service & Qualität, Intelligenz der Autonomie.
kritGeist meint
Ergänzung: Deswegen baut Musk als kleines Schiff eine Multiplattform auf, aus wenigen Modellen, Infrastruktur, Batterietechnik, Solarzellen, Transport mit Hyperloop, Bussen & Transportern, Raketen :-)
Fritz! meint
Zu: „Warum die Produktion von den MEB Fahrzeugen erst 2021 starten soll.“ habe ich eine Antwort:
Ein guter Freund von mir arbeitet bei VW als E-Technik-Ingenieur und ist in seinem Team für den Aufbau der Produktionsstraßen verantwortlich (Automatisierungstechnik). Seine Aussage ist, daß die ca 5 Jahre brauchen, um eine neue Straße (wie die für den MEB) zu konstruieren/bauen.
Und, sie hätten vor 2 Wochen (da habe ich ihn das letzte Mal gesprochen) noch keinen Auftrag für sowas gehabt.
Also 2021 paßt dann. Das zum Thema glaubwürdigkeit bei VW. Da sind die ganz weit hinten!