Alternative Antriebe und Kraftstoffe spielen in Unternehmen mit größeren Pkw-Fuhrparks noch immer eine geringe Rolle. Nur zehn Prozent verfügen über derart emissionsarme Fahrzeuge. Das zeigt eine Umfrage der Deutschen Energie-Agentur (Dena) unter 100 Flottenbetreibern mit einem vor allem aus Pkws bestehenden Fuhrpark ab 50 Fahrzeugen.
Am weitesten verbreitet unter den alternativen Antrieben sind Erdgasfahrzeuge, aber auch sie finden sich nur in gut sieben Prozent der Flotten wieder. Lediglich drei Prozent verfügen über Elektroautos, ein Prozent über Plug-in-Hybride. Kleiner Lichtblick: Der Stromer-Anteil ist damit knapp fünfmal so hoch wie bei allen Pkw-Zulassungen insgesamt.
Der Dieselmotor dominiert den Flottenmarkt. 56 Prozent der Fuhrparks bestehen mehrheitlich aus Dieselfahrzeugen, nur 19 Prozent kommen ohne sie aus. Bei Vielfahrern wie Taxibetrieben ist der Dieselanteil besonders hoch.
„Fuhrparkmanager haben großen Einfluss auf den Pkw-Markt“, betont der Vorsitzende der Dena-Geschäftsführung, Andreas Kuhlmann, angesichts der Umfrageergebnisse. Gewerbeflotten machen fast zwei Drittel der neu zugelassenen Pkws aus. Die Fahrzeuge werden anschließend noch knapp zehn Jahre von privaten Nutzern gefahren. „Wenn wir alternative Antriebe voranbringen wollen, sollten wir Fuhrparkmanager deshalb gezielt ansprechen. Gleichzeitig sollten wir darüber nachdenken, die Kaufanreize zu verstärken, zum Beispiel durch Steuervorteile für Elektro-, Erdgas- und Wasserstofffahrzeuge.“
„Gerade wer auf die Kosten achtet, sollte sich mit alternativen Antrieben auseinandersetzen“
Kraftstoffverbrauch und Anschaffungskosten sind laut Umfrage mit Abstand die wichtigsten Faktoren für Flottenbetreiber beim Neuwagenkauf oder -leasing. Rund 90 Prozent der Befragten halten diese Kriterien für wichtig oder sehr wichtig. Danach kommen die Faktoren Antriebsart (76 Prozent), Kfz-Steuer (61 Prozent) und Werkstattservice des Leasingvertrags (58 Prozent).
Auf Umwelt- und Klimaschutzkriterien achten am ehesten Flottenbetreiber in den Sektoren Gesundheit, öffentliche Hand und Handwerk. Der Anteil der Befragten, die den CO2-Ausstoß als wichtig oder sehr wichtig einstufen, liegt bei ihnen zwischen 57 und 67 Prozent. Bei Taxiflottenbetreibern liegt der Anteil bei 37 Prozent, in der Industrie bei 48 Prozent. Im Gesamtdurchschnitt schätzen 49 Prozent der befragten Fuhrparkmanager den CO2-Ausstoß als wichtiges oder sehr wichtiges Kaufkriterium ein.
„Gerade wer auf die Kosten achtet, sollte sich mit alternativen Antrieben auseinandersetzen“, so Andreas Kuhlmann. „Die Kraftstoffkosten sind bei Erdgas oder Strom oft günstiger als bei Diesel oder Benzin. Besonders bei Vielfahrern zahlt sich das aus. Außerdem lassen sich schärfere Grenzwerte in Städten für Feinstaub- und Stickoxidemissionen in Zukunft am ehesten mit alternativen Antrieben erfüllen.“
Gisela meint
Durch die Anschaffung und Nutzung unser E-Autos, hat sich der Umsatz deutlich gesteigert. Die Annehmlichkeit Automatik zu fahren, kommt beim Personal gut an. Die Wagen sind jeden Morgen vollgeladen, machen Laune und haben heute schon Euro12 – Dank Ökostrom.
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Gisela meint
Achso. Die Wartungkosten bisher bei 5 E-Autos in den letzten 4 Jahren?
Reifenwechsel, saison bedingt.
TÜV machen.
Bremsen- und Lichtcheck. Systemcheck (gibts nichts zu tun, aber der Hersteller will das so… petrol brains eben..)
mehr nicht…
Starkstrompilot meint
Vielleicht sollte man endlich mal die, jeglicher Grundlage entbehrende, steuerliche Bevorzugung des Dieselantriebs beseitigen.
Wenn dann noch die Flottenrahmenverträge gekündigt werden, hört es dann auch endlich auf, diesen Dieselschrott in den Markt zu pressen.
Eine Firma, die heutzutage bei anstehenden Fahrverboten immer noch nicht über Alternativen nachdenkt, ist nicht zu helfen.
Außerdem sollte man Treibstoffe in Kilogramm abrechnen, dann ist der Vorteil des schwereren Diesels auch weg.
Der Vorteil des elektrischen Autos wird sich aber vor allem im viel geringeren Verschleiß bemerkbar machen. Das merkt man nur leider nicht schon beim Kauf.
Herbie meint
Das ist ja genau der Irrtum. Bei einer Laufzeit von 3 Jahren und 15 tkm ist nicht mit Verschleißkosten zu rechnen. Es steht nur der normale Service an, den man aber auch bei Tesla hat beispielsweise. Erst bei 4 Jahren kommen manchmal die Bremsen bei den zügigeren Fahrern. Länger als 4 Jahre behält aber kein Mitarbeiter seinen Wagen.
Ad van der Meer meint
Accenture in den Niederlande hat 300 Tesla Model 3 bestellt. Royal Haskoning wird in den nächsten 4 Jahren 650 Verbrenner mit Elektrofahrzeuge ersetzen. Die erste 30 BMW i3 sind schon im Einsatz.
Der Statistiker meint
Ich wäre dafür die Evolution der Fahrzeuge etwas voran zu treiben – gerade eben bei den innerstädtischen Flottenbetreibern. Zum Beispiel mit einer verpflichtenden stufenweisen Einführung von Elektrofahrzeugen.
Realistisch halte ich zum Beispiel, dass Taxiunternehmen ab 2019 nur mehr Hybride oder reine E-Autos anmelden dürfen. Und so ca. ab 2023 nur mehr reine E-Autos.
Ein wenig muss man natürlich zum Aufbau der Infrastruktur Zeit geben und noch warten bis eine ausreichende Modellpallete zur Verfügung steht.
Herbie meint
Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist der Diesel für die meisten einfach am günstigsten und bis auf Renault Zoe und Nissan Leaf, kann sich jeder Mitarbeiter jedes Auto beschaffen lassen, das möchte. Bis auf einen Tesla hat aber noch niemand einen Stromer bestellt, schlicht weil die Diesel im Regelfall extrem viel günstiger und Familientauglicher sind.