Der Bundestag verzichtet nach einem Medienbericht beim Aufbau seiner neuen Fahrzeugflotte weitestgehend auf Elektroautos. Dem Focus zufolge werden laut einem Schreiben von Bundestagspräsident Norbert Lammert an alle Fraktionen nur 5 der 100 Fahrzeuge einen Elektroantrieb haben. Der Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer kritisierte den Stromer-Anteil als viel zu niedrig. Bisher ist ein privates Berliner Unternehmen für die Abwicklung des Fahrdienstes verantwortlich, im Sommer wird jedoch der Fuhrpark der Bundeswehr (BwFuhrparkService GmbH) diese Aufgabe übernehmen.
Der Wechsel des Fuhrparkbetreibers war vom Bundestag auch damit begründet worden, dass durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen der „Einstieg in das Konzept nachhaltiger Mobilität“ vollzogen und CO2-Emissionen deutlich gesenkt werden sollen. Der Sprecher des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Andreas Lenz, hatte erst vor wenigen Wochen einen „Probelauf“ mit fünf kleineren, rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen angekündigt. Dem „ersten Schritt in Richtung klimaneutrale Mobilität“ sollten später „noch weitere folgen“, hieß es damals.
Zettmaster meint
Keine Bange. Der Punkt kommt schneller als gewünscht. Bis Dato sind ja nur Studien unterwegs oder der Preis ist zu hoch.
Spätestens wenn die ersten Tesla M3 Fahrzeuge in Masse produziert und in Erscheinung treten ist die Hemmschwelle deutlich geringer dieses Auto zu Erwerben und wahrzunehmen wie cool das sein kann. Dann der Smartphone Effekt wenn man Android mit Elektroantrieb gleich setzt. Beides Totgesagte Projekte.
Das beste Beispiel dafür ist z.B. Microsoft auf dem verschlafenen Smartphone Markt.
Da gab es vor Jahren noch Studien die den Siegeszug seitens MS vorhersagten. Jetzt wird erkannt das es nie mehr funktionieren wird obwohl das System an sich nicht schlecht ist.
Die neuen Generationen werden die Marken Samsung, Tesla usw. mit in Ihr Leben einbauen. VW klingt für mich schon wie eine Marke aus vergangenen Tagen.
Das verstehen die Manager nicht und werden mit Ihren Produkten genau so scheitern wie Microsoft mit Nokia wenn nicht was cooles neues entsteht.
Man kann da nicht so einfach aufspringen.
Es kann einem da ja nur Angst machen das die Politik so wenig weitsicht an den Tag legt und so wenig Druck macht.
Peter meint
Wenn die Politiker wirklich etwas bewegen wollten, könnten sie der Autolobby einen Denkzettel verpassen. 20% Tesla würde für den Anfang schon reichen. Und wenn bei der nächsten Fuhrparkauffrischung wieder nichts deutsches geliefert werden kann gehts auf 30% bis es die Herren bei Daimler und CO kappieren.
Aber dazu sind unsere Politiker zu feige, denn nach der Politikerkarriere wartet ja schon ein vorgewärmter Vorstandsvorsitzendersessel …
Tom meint
„Der Bundestag verzichtet nach einem Medienbericht beim Aufbau seiner neuen Fahrzeugflotte weitestgehend auf Elektroautos.“
Ich behaupte, und es gibt gute Hinweise darauf: Das liegt daran, dass aus politischen Gründen (Lobbygetrieben) kein Modell eines ausländischen Autoherstellers in Frage kommt – schon gar nicht des einzigen, der das Thema Elektromobilität wirklich vorantreibt.
Da ich aber fair bleiben will und erstmal gutes unterstelle: Vielleicht warten sie nur, wie so viele andere, auf das Tesla Model 3.
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Auch bei der Post waren früher ausschließlich VW Golf und ein paar wenige OPEL Astra im Einsatz. Heute gibt es -aufgrund Gesetze zur Ausschreibung und verantwortungsbewusster kluger Finanzvorstände- auch ausländische Fahrzeuge im Fuhrpark. (Bis hin zur Eigenproduktion des bek. Streetscooters.)
Der Bundestag darf (und sollte zwingend) auch einen Anteil ausländischer E-Autos im Fuhrpark haben. 5 von 100 sind jedenfalls ein Witz – allenfalls ein Feigenblatt! Schämen und setzen – 6!
Andilectric meint
Später später später. Die Politik ignoriert den Wandel der Zeit wirklich auf beeindruckende Weise. Es scheint sich aber niemand zu schämen; war wohl wieder erfolgreiche Lobbyarbeit von den Firmen die mit Fortschritt durch Technik etc. werben.
Michael L. meint
Warum sollen sich die Fuhrparkmanager schämen, wenn die deutschen Autohersteller nicht liefern können?
Schämst du dich häufiger Fremd, dass du das forderst?
Starkstrompilot meint
Weil sie vielleicht nicht nur die Marke, sondern auch die Nationalität des Fahrzeugs wechseln könnten, um ein Zeichen zu setzen.
Es ware günstiger, somit voll im Budget und keine Probleme mit Reichweiten.
Oder spürt man da etwa eine latente Ausländerfeindlichkeit in punkto Fahrzeugmarken?
Andilectric meint
Ja, das tue ich. Ich schäme mich für feige Politiker, schnöselige Manager, die 9100 € Rente am Tag dafür einstreichen, dass Sie einen Konzern gefährdet haben, für meine „Geschlechtsgenossen“ in anderen Ländern, die die Rechte von Frauen mit Füßen treten usw. Dafür muss ich mich einfach schämen. Zum Thema: Die Fuhrparkmanager (gerade beim BW-Fuhrpark) sind sicherlich nicht extrem an deutsche Hersteller gebunden, in meinen Breiten fahren auch viele BW-Fuhrparkautos mit Ford-Logo etc. herum. Ja, die bauen in Köln, aber sind eine Ami-Marke. Also warum kein Tesla für die feinen Herren und Damen? Ist auch nicht teurer als ein Super-A8
Michael L. meint
Noch ist ja nicht der BW-Fuhrpark am Zuge sondern erst ab Mitte des Jahres.
Ich kann mich blass an eine vorschrift erinnern, dass der Bundestagsfuhrpark mit „KFZ deutscher Hersteller bestückt sein muss“ – zumindest gab es die Regelung vor ein paar Jahren noch…