Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann: Knapp zehn Prozent der Elektroautos auf Berliner Straßen sind durch das Projekt InitiativE (Elektrische Flottenfahrzeuge für die Hauptstadtregion) gefördert worden. 370 emissionsfreie Fahrzeuge sind so in gewerblichen Fuhrparks in Betrieb genommen worden. Die Berliner Agentur für Elektromobilität eMO führte das vom Bundesumweltministerium (BMUB) geförderte Projekt gemeinsam mit ihren Partnern Alphabet Fuhrparkmanagement, X-Leasing und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) seit Anfang 2014 durch.
Zielgruppen des Projektes waren Unternehmen, Institutionen und öffentliche Einrichtungen, die ihre Flotten mit Elektroautos ausrüsten wollen. Firmenfahrzeuge haben einen Anteil von rund 60 Prozent bei den Erstzulassungen und spielen daher bei der Markteinführung von Elektrofahrzeugen eine entscheidende Rolle. Ein Teil der Mehrkosten eines gewerblichen Elektroautos im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor wurden in dem Projekt gefördert. Außerdem konnte Ladeinfrastruktur finanziell unterstützt werden.
Die Flotten der Teilnehmer des Projekts wiesen große Bandbreiten unterschiedlichster Größen und Fahrzeugvarianten auf. Auch die Motivationen und Erfahrungen der Nutzer zeigen, dass Elektromobilität schon heute für sehr verschiedene Zwecke genutzt werden kann.
„Nach fast einem Betriebsjahr die Mehrkosten eingespielt“
So ist der Geschäftsführer der Berliner Druckerei Ruksaldruck, Werner Schmidt, schon jetzt von der Wirtschaftlichkeit seines Elektroautos überzeugt: „Ich habe mal ausgerechnet, dass wir mit unserem Nissan e-NV200 so viel Treibstoff eingespart haben, dass schon nach fast einem Betriebsjahr die Mehrkosten eingespielt wurden. Auch ohne Förderung wird das nächste Fahrzeug, das wir anschaffen, einen elektrischen Antrieb haben.“
Dass Elektromobilität im ländlichen Raum und dort auch in Kommunen funktioniert, weiß der Fachbereichsleiter Bürgerbüro der Gemeinde Treuenbrietzen Jens Heinze: „Wir teilen uns das Auto mit unseren Bürgern. Nach Dienstschluss und am Wochenende, wenn es von unseren Mitarbeitern nicht mehr gebraucht wird, können Bürgerinnen und Bürger den BMW i3 kostengünstig nutzen. Unser Bürgermeister war von Anfang an der Ideengeber, jedoch mussten die Mitarbeiter vorsichtig überzeugt werden. Heute ist es das beliebteste Fahrzeug in unserem Fahrzeugpool.“
Die landeseigenen Berliner Verkehrsbetriebe BVG nutzten die InitiativE gleich im großen Stil. Unter dem Motto „Gelb wird jetzt noch grüner“ wurden 100 von 105 Fahrzeugen der betriebseigenen PKW-Flotte ersetzt. Der BVG ist dabei vor allem der Beitrag des Unternehmens zum Klimaschutz wichtig, berichtet Heinrich Coenen aus der Stabsabteilung Geschäftsentwicklung. Zudem wolle die BVG zeigen, dass regional tätige Unternehmen bereits heute ihre Pkw-Flotte nahezu vollständig auf E-Antrieb umstellen können.
„Wir werden auf Kurz oder Lang ohnehin nicht mehr mit Verbrennern durch die Stadt fahren. Darauf wollen wir vorbereitet sein,“ so Coenen. Außerdem rechne sich der Einsatz der Elektrofahrzeuge auch hinsichtlich des Energiebedarfs der BVG: „Wir werden mit dem Fahrzeugpool in der Tiefgarage durch gesteuertes Laden Lastspitzen vermeiden können und so Stromkosten sparen.“