E.ON will über das Förderprogramm Elektromobilität der Bundesregierung in einem ersten Schritt mehr als 250 Ladestationen bauen. Vor allem im ländlichen Raum sollen zahlreiche frei zugängliche Ladepunkte errichtet werden. „Das neue Förderprogramm Elektromobilität der Bundesregierung bildet eine wichtige Grundlage für den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland. Wir begrüßen diesen Förderaufruf ausdrücklich“, so E.ON Vorstandsmitglied Karsten Wildberger.
Der Energiekonzern hat angekündigt, sich künftig über seine Regionalversorgungsunternehmen Avacon, Bayernwerk, E.DIS und Hansewerk verstärkt als Partner von Kommunen und Unternehmen zu positionieren, die eigene Ladepunkte für Elektrofahrzeuge aufbauen wollen. E.ON beantragt dabei die Fördergelder und hilft bei der Auswahl geeigneter Standorte, dem Betrieb der Ladesäulen, dem Vorhalten von Zahlungssystemen sowie der Verwaltung des gesamten Geschäfts. Zudem können Schnellladesäulen oder Wallboxen für die Tiefgarage direkt bei E.ON bezogen werden.
E.ON will mit dem Aufbau eines Ladenetzes und integrierten Produkten und Lösungen „europaweit eine führende Rolle beim Übergang zur Elektromobilität übernehmen“. Zusammen mit dem dänischen Unternehmen Clever wurde dazu kürzlich eine Plattform gegründet, die den europaweiten Ausbau der Ladeinfrastruktur auf den Weg bringen soll. Die Initiative ist aktuell mit Automobilherstellern, Lizenzgebern für Autobahnraststätten sowie Betreibern von Rast- und Tankstellen im Gespräch.
Neben dem deutschen Markt treibt E.ON auch in Dänemark, Großbritannien und Schweden den Aufbau von Ladenetzwerken voran. Gemeinsam mit Sixt Leasing werden auch Elektrofahrzeuge und Ladelösungen im Gesamtpaket angeboten. E.ONs eigener Fuhrpark soll zudem schrittweise auf Stromer umgestellt werden. Die Beschaffung von 3000 Elektrofahrzeugen für die Netzflotte habe bereits begonnen, erklärte das Unternehmen.
Jensen meint
Natürlich ist es prinzipiell zu begrüßen, dass weitere Ladestationen dazu kommen.
Wenn aber der Lieferant der Energie faktisch (über Tochterunternehmen, Beteiligungen etc.) auch der Betreiber der Ladesäulen ist und obendrein der Empfänger Subventionen, bekommt die Sache doch einen sehr faden Beigeschmack. Eine weitere Frage ist natürlich auch, was man unter „ländlichem Raum“ zu verstehen hat. Natürlich ist es toll irgendwo auch am Waldesrand Lademöglichkeiten zu haben. Bedeutend wichtiger ist es aber, Lademöglichkeiten
dort zu schaffen, wo eben Fahrzeug und Fahrer verweilen (Arbeitsplatz, Restaurant, Gaststätte, Behörde, Einkaufszentren, Freizeitzentren etc.). Gerade im „klassischen“ ländlichen Raum gibt es eigentlich wenig bis keinen Bedarf für Ladesäulen, weil der absolut überwiegende Teil der Fahrzeugeigentümer auch im eigenen Haus wohnt und über alle technischen Voraussetzungen verfügt, dort auch zu laden.
kritGeist meint
:-) Geht doch, wenn man will, auch wenn man wieder zuerst unsere Steuergelder dafür herhalten mussten :-)
EcoCraft meint
Geschickter Schachzug von E.ON und Co!
So kann der dreckige Braunkohlestrom hintenrum an die umweltbewussten Ökoautofahrer weitergegeben werden und jeder freut sich. Das Energieunternehmen weil es neue Absatzmärkte geniert und der Endverrbaucher, weil er meint mit seinem E-Mobil die Umwelt zu retten.
Außerdem kann man mit einem dichten Ladesäulennetz auch wieder gut in der Preispolitik mitmischen und sich als wichtiger Einflussfakrot etablieren. Begünstigt durch Fördermittel aus Steuergeldern!
Fritz! meint
Geht zumindest theoretisch nicht, da die Förderung der E-Säulen zwingend an die Versorgung derselben mit Ökostrom gebunden ist.
Wie E.ON das intern dann zurechtbiegt, ist eine andere Sache.
Peter W. meint
Stimmt. Ökostrom ist ein heikles Thema. Es gibt nur sehr wenige Unternehmen die nur Ökostrom verkaufen, und nur diese von großen Stromanbieter unabhängigen Unternehmen verkaufen ‚echten‘ Ökostrom. Kauft man bei einem der 4 großen Anbieter Ökostrom, wird dieser nur aus dem Strommix herausgerechnet und teurer verkauft. Will diesen Ökostrom niemand landet er im Netz und verbessert den Strommixanteil. Oder noch schlimmer, der Ökostrom besteht aus Zertifikaten und existiert physikalisch gar nicht.