„Unser Produktionsnetzwerk ist im Bereich der Elektromobilität schon jetzt sehr gut aufgestellt“: Oliver Zipse, Produktionsvorstand von BMW, erklärte in einem Interview mit der Automobilwoche unter anderem, wie der Autohersteller seine Standorte auf Elektromobilität vorbereitet und welche Rolle die Digitalisierung im Bereich der Produktion spielt.
Es werde „kein Werk geben, das nur Elektroautos baut“, so Zipse. Die Zielsetzung sei, „flexibel auf die Marktanforderungen reagieren zu können“. Bei elektrifizierten Fahrzeugen spreche er deshalb auch nicht nur von Elektroautos, sondern auch von Plug-in-Hybriden, „die im Wesentlichen auf heutigen Architekturen aufbauen, in denen wir das elektrische Getriebe und den Speicher sehr gut unterbringen können“.
Die Elektrifizierung soll nach und nach und harmonisch in der heutigen Produktionsstruktur integriert werden. Beispiel E-Mini. Eine Entscheidung, wo dieser gebaut wird, soll „noch in diesem Jahr“ fallen. Da es „sich bei diesem Modell lediglich um eine Antriebsvariante handelt“ habe diese Entscheidung für BMW allerdings „keine größere Bedeutung“, sagte Zipse der Automobilwoche.
„Großes Potenzial in der Vernetzung der Logistikströme“
Auch in China, wo bald eine Elektroauto-Quote eingeführt werden soll, könne BMW durch „einen integrierten Ansatz“ flexibel auf politische Vorgaben reagieren. Der vollelektrische X3 könne auch kurzfristig „voll in das Produktionssystem integriert“ werden. BMW habe „allerdings bezüglich der Planungssicherheit sehr positive Erfahrungen mit China“. Es gebe den „Fünf-Jahres-Plan als Rahmenprogramm, der rechtzeitig angekündigt wird und uns eine klare Orientierung gibt, auf welche Gesetzgebungsverfahren wir uns vorbereiten müssen“.
In Sachen Digitalisierung der Produktion sieht Zipse noch „großes Potenzial in der Vernetzung der Logistikströme“. Zum Beispiel soll „die Zuführung der Teile an das Band“ optimiert werden. Dafür teste BMW „auch autonom fahrende Transportsysteme, die einzelne Behälter ans Band bringen“. Dies ermögliche „eine noch bessere Flexibilisierung des Montagebandes, das für uns ein wesentliches Element unseres Produktionssystems bleiben wird“. Die Taktung eines Fließbetriebes sei „die Voraussetzung, um große Stückzahlen zu produzieren“.
Fritz! meint
„BMW will „kein Werk, das nur Elektroautos baut““
Die Überschrift müßte doch (gerade aufgrund des starken Hybrid-Irrwegs seitens BMW) heißen:
BMW will „kein Werk, das Elektroautos baut“
Caber meint
19. Jahrhundert:
Die ersten Automobile wurden gebaut, es waren Pferdekutschen mit Motor.
21. Jahrhundert:
Von BMW werden Elektromotore in „Benzinkutschen“ eingebaut. Was ist nur aus BMW geworden, es hat doch gut angefangen mit dem I3.
Von Elektroautos erwarte ich vor allem ein besseres Raumangebot als es bei „Verbrenner“ Fahrzeugen bei gleichen Abmessungen möglich ist.
Peter W meint
Vielleicht wird es in 10 Jahren ein Werk geben, in dem gar keine Autos mehr gebaut werden.
McGybrush meint
Plug in Hybride sind keine Elektroautos sonst würde man sie nicht Hybrid sondern Elektroauto nennen.
Erst wenn die Praxistaugliche Elektrische Reichweite die des verbrenners um einiges übertreffen würde könnte man evtl noch ein Auge zudrücken.
JuergenII meint
Ja, die Durchhalteparolen werden immer lauter. Da macht auch Oliver Zipse keine Ausnahme.
Wer ist denn so besemmelt und kauft noch EV’s in Verbrennerkonzepten, wenn ihm andere Hersteller eigens entwickelte EV’s mit allen Vorteilen des E-Konzepts anbieten?
Wenn man jetzt noch sieht, wie zukunftsweisend die Entscheidungen von Norbert Reithofer waren, und was Krüger daraus gemacht hat, ist das einfach nur erschreckend!
150kW meint
Wie der Ioniq zeigt, kann auch ein Verbrenner Konzept ganz tauglich sein. Auch der ZOE basiert zumindest auf dem Clio.
Starkstrompilot meint
Hä!?
JuergenII meint
150kW:
Natürlich ist auch der Ioniq eine Verbrennerkrücke! Die 10 bis 20 km mehr Reichweite in der Praxis verpuffen doch sofort.
Man stelle sich vor, der Ioniq hätte die Akkus komplett im Unterboden verbaut. Da wären bei der Größe locker über 60 kWh Akkuleistung drin, und Platz für einen seriellen Hybrid wäre da auch noch gewesen. So sieht das alles eher wie schnell zusammengebautes Stückwerk aus (technisch gesehen).
Das einzig wirklich positive ist der CW-Wert, den er bei Überlandfahrten ausnutzen kann und einige Ausstattungsgimmicks in der Preisklasse. Dumm nur, dass die Masse der Strecken meist im Stadt- und Berufsverkehr verbraten wird, und da tendieren seine Vorteile Richtung 0. Alleine dass er ohne Stromanschluss nicht vorklimatisert und es auch keine App zur Steuerung wie bei BMW und Tesla gibt ist ein weiteres NO-GO wenn man mal E-Fahrzeuge wirklich begriffen hat.
Leonardo:
Natürlich sind sie schlechter und ein Bauteil „Wärmepumpe“ anzupreisen ist ja nun wirklich kein Argument für oder gegen EV Neuentwicklungen. Alleine die verschachtelten Akkus im E-Golf sind eine „technische“ Meisterleistung! Setzten 6!
Tesla insbesondere zeigt doch wie man den Raum bei einem EV optimal nützt.
Peter W meint
Wenn Hyundai nicht doof ist, und der Ioniq weiterhin so gut nachgetragt wird, kommt bald ein Nachfolger. Ich glaube, dass Hyundai vom Asatz des Ioniq-Elektro überrascht wurde.
Leonardo meint
Die E-Autos auf Verbrennerbasis sind nicht unbedingt schlechter als solche auf reinen E-Plattformen.
So haben z.B. der VW eGolf und der Hyundai Ioniq eine Wärmepumpenheizung in der Aufpreisliste. Diese sucht man z.B. bei Tesla und dem Opel Ampera e, die auf reinen E-Plattformen aufbauen, vergebens.