Ein ostfriesischer Getränkelieferant hat auf der Urlaubsinsel Borkum mehrere Wochen einen vollelektrischen LkW mit gewichtsoptimiertem Getränkeaufbau zur Gastronomie-Belieferung getestet. Das Fazit der Ost-Friesischen Getränkevertrieb GmbH (OGV): Fahrer, Niederlassungsleiter und Geschäftsführer betrachten den dreiwöchigen Probeeinsatz des E-LKW als „durchweg gelungen“.
„Der Elektro-LKW mit 7,5 t hat auf ganzer Linie überzeugt. Die kurzen Wege und die Vielzahl von Lieferstopps machen ihn zum idealen Verteilerfahrzeug auf unserer Insel. Der E-LKW fährt nahezu geräuschlos und völlig abgasfrei, ein riesiger Vorteil für die Umwelt, vor allem wenn es sich um die Belieferung der Gastronomie im innerstädtischen Bereich handelt. Es gab keinerlei Umstellungsprobleme, und die Ladezeit für die Batterie liegt bei überschaubaren vier Stunden. Ein weiterer klarer Vorteil ist, dass der E-LKW einen für die Getränkeauslieferung perfekt passenden Schiebeplanenaufbau hat, der eine schnelle und einfache Beladung ermöglicht“, so OGV-Niederlassungsleiter Marco Gerken.
Der Lasten-Stromer E 75 TL der Firma Orten Electric-Trucks kommt auf eine Motorenleistung von 90 kW (122 PS). Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 80 km/h, die Reichweite mit einer Ladung der Batterie bis zu 100 Kilometer. Für den Verkehr auf der Urlaubsinsel Borkum mit hoher Start-/Stopp-Frequenz und überschaubarer Tageskilometer-Fahrleistung reicht das locker aus.
„Warum erst reagieren, wenn der Gesetzgeber dies zur Auflage macht? Treiber eines beginnenden neuen Zeitalters sein und seine Kunden emissions- und geräuschfrei beliefern zu können, bietet völlig neue Chancen der Kundenbindung. Für Nachtbelieferung von Wohngebieten oder Ruhezonen in Städten bietet der Elektro-Truck nachhaltige Logistikantworten“, so der Geschäftsführer von Orten Electric-Trucks, Robert E. Orten.
Is nu so + meint
für mich, wie für Mike (im allerErsten Beitrag) ist das die perfekte INSEL Lösung!
Die peripher beackerten Nebenkriegsschauplätze sind wie Luft-Verschmutzung
– und da wird auch in der Verteidigung nichts gewonnen.
+ wie sich die Wasserstoff-Wirtschaft entwickelt ist noch ne GLAUBENsFrage,
die wohl in der nächsten Generation an Bedeutung gewinnen könnte?!
Sebastian meint
@jeru
>>>Ich verstehe nur nicht, warum man sich unbedingt eine Technologie ans Bein bindet, die einen extrem einschränkt und nur bestimmte Anwendungsfälle abdeckt.<<<
Was reden Sie bitte?! Können Sie dem Thema nicht folgen? Es geht hier um einen LKW der täglich 100 KM zu fahren hat. Fakt und fertig! Die Firma hat sich diesen Einsatz wie beschrieben testen lassen und als gut befunden. Was mosern Sie denn bitte jetzt darüber, das das nicht in Ihr Weltbild passt?
Ein LKW weniger der Dreck und Lärm produziert. Lasst uns das feiern!
Jeru meint
Das hätte ich vielleicht besser Kennzeichnen sollen, da haben Sie Recht!
Bei dem von ihnen genannten Zitat ging es tatsächlich eher allgemein um BEV mit Stecker und nicht diesen LKW.
Ich weiß nicht warum Sie hier so emotional werden. Es gibt für mich keinen Grund zu mosern oder in ein bestimtmes Weltbild zu verfallen. Mir ist am Ende nur wichtig, dass sich 1.) eMobilität für alle durchsetzt und 2.) Wir eine CO2 neutrale Gesellschaft aufbauen.
Da hier scheinbar vor allem die BEV Liebhaber schreiben/lesen, ist das wohl der richtige Ort genau darüber zu sprechen. Für mich ist eMobilität nichts elitäres, das mich unabhängiger vom Staat machen soll und eine Art Hippi-Traum.
Mir geht es um den Zugang für alle Menschen und darum ein System zu finden, dass alle Teile des Landes CO2 neutral gestalten kann.
Ich habe mir dazu Fragen gestellt und erweitere diese nun auf dieses Forum hier. Vielleicht gibt es ja endlich jemanden, der mir erklären kann wie all das ohne Wasserstoff funktionieren soll. Zum sechsten Mal frage ich das hier und nie ist jemand darauf eingegangen. Japan wird sich zu Olympia 2020 als Wasserstoffnation präsentieren, da sieht Deutschland, die USA mit Tesla und seinen Insellösungen/Pilotprojekten mal wieder ziemlich alt aus.
Ich höre immer nur, der Wirkungsgrad ist schlechter und man muss ab und zu zur Werkstatt. Das sind also die wichtigsten Faktoren und nicht etwa die CO2 Reduktion in allen Bereichen? Interessant..
Jeru meint
Ein 7,5t LKW der wahrscheinlich nicht ganz billig ist und ausschließlich für absolute Kurzstrecke zu gebrauchen ist.
Für jede andere Strecke muss dann ein zusätzliches Fahrzeug angeschafft werden. Das klingt für mich irgendwie nicht praktikabel und auch nicht besonders sinnvoll, mit Blick auf den Ressourcenverbrauch.
Es kauft sich ja auch niemand je ein Auto, für das Einkaufen, den Friseur, Oma besuchen, in den Urlaub fahren oder sportlich durch den Wald. Obwohl,.. mit BEV und Kabel vielleicht dann doch.
Gerade im heavy duty Bereich, hat die Brennstoffzelle und der Wasserstoff massiv die Nase vorn. Denn mit diesen rein elektrischen LKW kann man alle Anforderungen abdecken und braucht nicht für jeden Anwendungsfall ein spezielles Fahrzeug.
Sebastian meint
Sie dürfen von sich Privatperson nicht auf andere, Firmenfuhrparks schliessen! Wir setzen E-Kangoos ein, die fahren im Winter kaum mehr als 80 KM. Und??? Dafür machen die Fahrzeuge das an 6 von 7 Wochentagen. Früher hat das ein Diesel Fahrzeug erledigt. Überdenken Sie Ihr gemotze ein bischen! Ein Zuliefer LKW wird niemals nach Spanien zum Erdbeern holen eingesetzt. Der fährt immer Zulieferverkehr. Heute, nächste Woche und in 5 Jahren auch noch.
Jeru meint
Ich bin weit Weg von motzen, habe ich keinen Grund zu.
Ich verstehe nur nicht, warum man sich unbedingt eine Technologie ans Bein bindet, die einen extrem einschränkt und nur bestimmte Anwendungsfälle abdeckt. Wir alle haben doch zwei Ziele:
1.) eMobilität im Alltag aller Menschen etablieren
2.) Die gesteckten Ziele für 2050 erreichen
BEV mit Stecker sind für beide Ziele nicht geeignet.
Oder vielleicht sind sie ja der Erste der mir erklären kann wie das gehen soll? Also 100% eFahrzeuge, auch in urbanen Räumen, sowie 100% Erneuerbare Energien die zwischengespeichert werden müssen.
Warum also dieser Fokus auf eine Technologie, die weder ordentlich skaliert werden, noch der Anspruch des Nutzers in den nächsten 10-20 erfüllt werden kann. Stichwort Ladezeit.
Völlig ausgeklammert ist dann der Teil EE und Industrie. Auch dort sind Batterien keine Lösung und völlig abwegig.
Auch wenn de Wirkungsgrad schlechter ist, mit Wasserstoff kann man unsere Ziele erreichen!
Warum ist das so ein rotes Tuch? Weil es keinen Elon gibt, der gut verkaufen kann?
Fritz! meint
„Wir alle haben doch zwei Ziele:
1.) eMobilität im Alltag aller Menschen etablieren
2.) Die gesteckten Ziele für 2050 erreichen“
Woraus leiten Sie denn diese waghalsigen Thesen ab? Es wird weder 1.) noch 2.) passieren.
E-Mobilität ist genauso NICHT für alle Anwendungsfälle geeignet wie der Diesel oder das Wasserstoff-Auto. Es wird immer Nieschen geben, die anders sein müssen. E-Mobilität ist sehr wohl für 95% möglich, nach aktuellem Stand der Technik aber nicht für 100%.
Und 2050 ist sowas von zu spät, dann ist der Drobs gelutscht, dann sind die meisten Karibikinseln bereits versunken/überschwemmt. Keine Neuzulassungen von Verbrennern ab 2030, darüber könnte man ernsthaft diskutieren.
Priusfahrer meint
Ganz Ihrer Meinung! Es fahren ja genug Busse mit Brennstoffzellen- Antrieb herum. Warum wird diese Technik nicht auf E-LKWs adaptiert?
Der Statistiker meint
… genug Busse mit Brennstoffzelle?
Also Toyota hat diese Technologie seit ca. 3 Jahren – in Japan. Und ich glaube ein Chinesisches Unternehmen hat auch einen gebaut – in China.
Gibt es in Europa auch H2-Busse? Dann hätte ich was versäumt….
Der Statistiker meint
Also wenn diese LKWs ausschließlich für die Kurzstrecke eingesetzt werden, dann sind 100km Reichweite schon ok. Man fährt ja nicht in Urlaub damit…
Die LKW-Langstrecke scheint für die H2-Technik zur Zeit aber tatsächlich ein Anwendungsfall zu sein. Jedoch glaube ich, dass hier die zukünftigen Technologien noch nicht klar sind. –> Gibt es Akku-Wechsel Stationen? Induktivschleifen im Autobahnasphalt? Super-Akkus mit hocher Dichte und geringen Kosten? Oder werden es doch H2-Tankstellen sein?
Ich glaube, dass werden erst die nächsten Jahre zeigen. Ich würde die Akku-Technologie auch für die (extreme) Langstrecke noch nicht abschreiben. Da kommt noch einiges….. Wir dürfen hier die Ineffizent der H2-Technologie nicht vergessen!
bossmaniac meint
„> Gibt es Akku-Wechsel Stationen?“
Bei Autos hat das nicht funktionert. Aber vielleicht funktioniert das bei LKW besser einen Normierten Tauschakku zu etablieren.
Fritz! meint
Dieser LKW fährt aber keine „andere Strecke“. Was soll also Ihr völlig unpassendes E-Auto-Bashing?
Über 80% des Lieferverkehrs und der Handwerker-LKW und -Kombi fahren deutlich unter 100 km am Tag und sind nachts IMMER wieder auf dem Hof, wo es eine Lademöglichkeit gibt. Also perfekt.
Aber Leute wie Sie wollen eine Eierlegendewollmilchsau allen Leuten vorschreiben, die sie gar nicht haben wollen, bzw. gar nicht gebrauchen können.
Natürlich taugt der 100 km 7,5 Tonner nicht für alle Anwendungsbereiche, hat oben aber auch keiner behauptet.
Und Wasserstoff mit seinem grottigen Wirkungsgrad und hohem Verschleiß (Lebendauer der Brennstoffzelle unter der von Akkus) und hohen Wartungskosten (Membran-Wechsel, regelmäßige Dichtigskeitsprüfung, hochexplosiv, …) ist eine sehr schlechte Lösung.
Jeru meint
Ich bin der letzte, der anderen eine Vorschrift macht. Warum auch? Ich selbst bin der größte Verfechter von eFahrzeugen und mache so oft ich kann dafür Werbung.
Es gibt allerdings ein Nutzerverhalten und Anspruch an Produkte. BEV mit Stecker erfüllen diese heute und in naher/ferner Zukunft (10-20 Jahre) offensichtlich nicht. Der Kunde muss vom Wechsel VKM – > eFahrzeug einen Nutzen haben und die wenigsten werden Nachteile hinnehmen. Die Eierlegendewollmilchsau habe also nicht ich erfunden, sondern ist Anspruch ganz normaler Nutzer. Die Minderheit hat viel Geld, sehr viel Zeit und ein Eigenheim mit Solardach. Die Minderheit möchte sich für je einen Anwendungsfall ein Fahrzeug kaufen, weil Sie das aktuell auch nicht tun muss. BEV mit Stecker werden nicht das Erreichen, was wir von der eMobilität erwarten.
Aber auch Fahrzeuge mit Brennstoffzelle haben eine kleine Traktionsbatterie und sind reine eFahrzeuge. Streng genommen sind es Hybride ohne VKM.
Unabhängig davon wird es für beide Konzepte bestimmte Anwendungsfälle geben (wurde hier auch schon erwähnt und sehe ich ähnlich).
Hier wurde gefragt, ob es bereits Wasserstoff-Busse gibt. Ja und zwar viele! Besonders in Europa, Japan, China und Kalifornien wird zur Zeit stark in diesem Bereich gearbeitet und Infrastruktur aufgebaut. Auch wenn das, so wie für BEV, wesentlich schneller passieren könnte..
Zum Thema Langlebigkeit und Wartung. Woher haben Sie ihre Informationen? Wie lange hält den eine Batterie? Vor ein paar Tagen wurde hier ein Artikel veröffentlich, dass Tesla die Ladeleistung für Model S reduziert, weil die Batterie zu schnell altert. Ein Model S kann maximal vier Jahre alt sein. Toyota und andere OEM´s scheinen mit der Brennstoffzelle nicht so viele Probleme zu haben.
Täglich werden bereits tausende Tonnen Wasserstoff in Deutschland produziert und durch die Gegend transportiert. Haben Sie von Unfällen oder Problemen gehört? Das letzte was mit einfällt war die Hindenburg, denke knapp 100 Jahre ohne Unfall ist eine ganz gute Bilanz.
Wie sieht es bei Batterien aus? Sind Sie sich sicher, dass immer höhere Energiedichten und eine massive Steigerung der Ladeleistung so ganz ohne Risiko ist? Tesla, Samsung usw. überall gibt es immer wieder explodierende Batterien.
Ich will damit nicht sagen, dass Batterien unsicher sind! Nur das Wasserstoff schon heute ein mindestens genauso sicheres Medium wie Diesel, Benzin oder eben Batterien ist.
Jeru meint
Und noch etwas ganz wichtiges.
Ich höre als Nachteil immer den Wirkungsgrad und die Wartung.
Gibt es sonst noch fundamentale Kritik, die dem Einsatz widerspricht? Nämlich wenn nicht, nehme ich das bisschen WIrkungsgrad und Wartung mit Kusshand in Kauf.
Denn Wasserstoff kann für all die Ziele eine Lösung sein, Batterien nicht!
CO2 Industrie, Speicherung Erneuerbare Energien, skalierbar für MIV, lange Distanzen Busse/LKW, Schiffe, Züge usw. Alles kann tatsächlich und in absehbarer Zeit ermöglicht bzw. elektrifiziert werden.
Was interessiert mich da der etwas schlechtere Wirkungsgrad und ein bisschen Wartung?
Leonardo meint
Ein sehr großer Nachteil:
Im Gegensatz zum Strom den ich mit meiner PV Anlage für mein E-Auto erzeuge, kann ich Wasserstoff nicht selber herstellen (Vorerst). Also bleibt nur der Weg zu einer Tankstelle was ich aber vermeiden will.
bossmaniac meint
@Leonardo
“ kann ich Wasserstoff nicht selber herstellen (Vorerst)“
Yes you can!
https://www.youtube.com/watch?v=1-yLqwGS2dA
Um die 5. Minute komnmt was zur Recaharge Station.
Matthias Eller meint
Firmen kennen ihren Bedarf eben sehr genau und kaufen auch nur das, was den Bedarf gerade so erfüllt.
Im Gegensatz zum gemeinen Fußvolk, dass die Eierlegende Wollmilchsau erwartet (was ein herkömmlicher PKW aber auch nich ist) macht sich der Unternehmer genau Gedanken über seien Bedarf.
Sie wohnen sicher auch in einer 10-Zimmer-Wohnung mit Tanzsaal, falls mal Gäste kommen oder mal jemand eine große Feier feiert. Im Alltag fahren Sie sicher auch im 7,5-Tonner (natürlich der saubere Diesel) rum, weil man einmal in 5 Jahren ein paar Möbel kauft?
Mike meint
Der perfekte Kurzstrecken 7,5Tonner!
Die noch mangelhafte Ladeinfrastruktur ist auch kein Thema, da auf dem Firmengelände geladen wird.
Wenn jetzt noch der Preis stimmt,…dann wüsste ich nicht warum in Zukunft auch in dieser Gewichtsklasse die konventionellen Klimakiller und Krebsverursacher noch im Stadt bzw. Kurzstreckenverkehr eingesetzt werden!
Is nu so + meint
genau, das ist viel mehr – als nur – die perfekte INSEL Lösung!