Die zunehmende Verbreitung von Elektromobilität könnte bis 2027 zu einer Verneunfachung des weltweiten Kupferbedarfs der Stromer-Branche führen. Sowohl in den Batterien von Elektrofahrzeugen wie auch deren Elektromotoren kommt Kupfer zum Einsatz. Dem Branchenverband International Copper Association (ICA) zufolge können in einem einzelnen Elektro-Pkw bis zu sechs Kilometer Kupferverkabelung verbaut sein.
„Es wird prognostiziert, dass die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in den nächsten zehn Jahren aufgrund besserer Technik deutlich steigen wird, der Preisabstand zu Benzinern wird sich weiter schließen und mehr Ladestationen zur Verfügung stehen“, so eine von der ICA in Auftrag gegebene Studie des Beratungsunternehmen IDTechEx. Der Verband kommt zu dem Schluss: „Laut unseren Rechercheergebnissen wird dieser Anstieg die Nachfrage nach Kupfer für elektrische Autos und Busse von 185.000 Tonnen in diesem Jahr auf 1,74 Millionen Tonnen im Jahr 2027 erhöhen“.
Der weltweite Markt für Kupfer beläuft sich laut der Nachrichtenagentur Reuters auf etwa 24 Millionen Tonnen. Elektrofahrzeuge könnten Analysten zufolge später für einen Anteil von sechs Prozent an der weltweiten Nachfrage nach Kupfer verantwortlich sein. Zum Vergleich: Für dieses Jahr wird noch mit einem Prozent gerechnet. Die Studie der ICA geht von einer „guten Chance“ aus, dass 2020 weltweit 9 bis 20 Millionen Elektrofahrzeuge in Gebrauch sein werden. 2025 könnten es bereits 40 bis 70 Millionen sein.
Während Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor bis zu 23 Kilogramm Kupfer benötigen, sind für teilelektrische Hybrid-Fahrzeuge nach Berechnungen der ICA 31 Kilogramm Kupfer erforderlich. Plug-in-Hybride mit Verbrenner, E-Maschine, Batterie mit Stecker und begrenzter rein elektrischer Reichweite benötigen 52 Kilogramm Kupfer, reine Elektroautos 75 Kilogramm.
Für Busse mit Elektroantrieb werden laut der ICA in Abhängigkeit der Batteriegröße bis zu 560 Kilogramm Kupfer benötigt. Auch die Ladeinfrastruktur sowie die zunehmende Montage von Solarzellen auf dem Dach von Stromer-Fahrzeugen werden von dem Branchenverband als Treiber der Kupfernachfrage genannt.
JoSa meint
Von was für E-Fahrzeuge gehen die „Sachverständigen“ eigentlich aus ?
48V-Technik oder 800-1000V-Technik? Sollte ja auf die benötigte Kupfermenge
nur minimale Auswirkungen haben :D :D :D
Fritz! meint
Wenn das in den roten Umhängen die Arbeiter sind, die in die Miene gehen, warum sind dann da zwei Kinder (in Gelb) dabei? Weil die kleiner sind? Weil Kinderarbeit dort nicht verboten ist? Oder weil die nur die leere Mittagsessenpackung von gestern wieder nach hause bringen sollen?
Wenn das ein offizielles Bild der Kupfer-Industrie ist, dann haben die da keine gute Wahl getroffen, finde ich…
Wännä meint
Es könnte wohl eher ein Besichtigungs-Trupp einer stillgelegten Miene sein ;-)
Peter W. meint
Wieder so eine lapidare Studie. Leute kauft Kupfer, die Preise steigen. Im Gegenzug werden immer mehr Wasserleitungen, die bisher aus Kupfer waren aus Kunststoff hergestellt. Solarzellen enthalten so gut wie kein Kupfer, aus Kostengründen meistens Aluminiumleiter.
Ich glaube mittlerweile nicht mehr alles was in diesen Studien behauptet wird. Angeblich ist ja auch das Lithium knapp.
senrim meint
Liebe Redaktion es ist euch eine kleine Lücke bei der Rechersche unterlaufen. Es fehlt die Angabe wie viel kg Kupfer für ein reines E-Fahrzeug benötigt werden also kein Hybrid o.ä.
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis, wir haben den Wert nachgetragen.
VG
TL | ecomento
Leonardo meint
„…sowie die zunehmende Montage von Solarzellen auf dem Dach von Stromer-Fahrzeugen werden von dem Verband als Treiber der Kupfernachfrage genannt.“
Wenn das so ist, welche Autos sollen das sein?
Oder meinte man daß sich Besitzer von E-Fahrzeugen gerne eine PV Anlage auf den Carport bauen?
ecomento.de meint
Toyota hat schon damit begonnen, Tesla könnte mit dem Model 3 nachziehen:
https://ecomento.de/2017/03/03/35-kilometer-mehr-elektroauto-tesla-model-3-mit-solardach/
Ein Trend lässt sich auf jeden Fall bereits erkennen:
https://ecomento.de/2017/06/13/henrik-fisker-ueber-elektroautos-design-wird-immer-wichtiger/
VG
TL | ecomento
lo meint
Die Kabel „zwischen Batterie und Motor“ sind bei Tesla aus Alu.
http://economy.at/technologie/osterreichische-kabel-fur-tesla