CSU-Chef Horst Seehofer hält ein Verbot von Dieselautos in Deutschland für „Irrsinn“. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will keine Verbote, lehnt ein Auslaufen von Dieseln und Benzinern seit kurzem aber nicht mehr kategorisch ab. Die Grünen erhöhen nun den Druck auf CSU, CDU und andere mögliche Regierungspartner: Spitzenkandidat Cem Özdemir hat das Ende für Verbrenner-Autos zur Koalitionsbedingung erklärt.
„Grüne gehen in keine Koalition, die nicht das Ende der Ära des Verbrennungsmotors einleitet und den Einstieg in den abgasfreien Verkehr schafft“, sagte Özdemir den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er betonte: „Wer den Auto-Standort Deutschland erhalten, die Luft sauber bekommen und das Klima schützen möchte, muss Grün wählen“. Wer dagegen „das deutsche Auto künftig im Museum besichtigen will und sich eine schwarz-gelbe Retro-Koalition wünscht, die Deutschlands Zukunft schadet,“ sei bei der CSU richtig.
Horst Seehofer befürchtet laut dem Spiegel, dass mit einer radikalen Neuausrichtung der deutschen Autoindustrie weg vom Verbrennungsmotor „die Axt an die Wurzel unseres Wohlstands“ gelegt werden könnte. Das von den Grünen geforderte Aus für Benziner- und Diesel-Autos ab 2030 sei dem CSU-Vorsitzenden zufolge daher „in Koalitionsgesprächen für die CSU genauso wenig verhandelbar wie Steuererhöhungen, eine Erleichterung der Zuwanderung und eine Lockerung der Sicherheitspolitik“.
Auch SPD-Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries hat sich gegen ein Verbot von Dieselmotoren ausgesprochen. Der Selbstzünder sei „ja eigentlich ein guter Motor. Er ist ein bisschen in Generalverschiss geraten, aber das ist nicht richtig“, sagte sie. Zypries geht davon aus, dass sich die Grünen nach dem Wahlkampf bei der Verkehrspolitik flexibler zeigen werden: „Das Wesen der Koalitionsverhandlungen ist, dass man Positionen räumt, die man im Wahlkampf gehabt hat … Insofern glaube ich, dass wir noch alle Chancen haben, da auch mit den Grünen übereinzukommen.“
N. Poerner meint
Voller Einsatz für Grüne Technik hilft allen Menschen auch außerhalb Deutschlands. Windkraftanlagen, Solarenergie und Elektromobilität breitet sich weltweit aus. Deutschland kann durch ökologisch sinnvolle Technologien weiter vorrankommen und als Lieferant von Technologien und Produkten weiter gute Geschäfte machen, ohne krampfhaft an Vergangenem festzuhalten.
Dafür braucht man eine starke Politik mit Durchhaltevermögen und guten Ideen zur Umsetzung!
Die Elektroautoförderung muß auf den Prüfstand. Nach Auslaufen der Fördergelder und des Förderzeitraumes wird man feststellen das der Verbraucher getäuscht wurde. Durch die Eigenbeteiligung der Hersteller wurden andere (kleinere) Hersteller benachteiligt und den größeren Herstellern ermöglicht die Listenpreise für den Rabatt hochzuhalten. Das bedeutet nach Ablauf der Förderung gelten die höheren Listenpreise!
kritGeist meint
„Wer den Auto-Standort Deutschland erhalten, die Luft sauber bekommen und das Klima schützen möchte, muss …“ – endlich Lobbisten ala Öko-Merkel abwählen, genauso wie die CSU. Ansonten eiern wir noch weitere 4 J. herum & zerstören die Innovationsgrundlage des Standorts DE, einschließlich Arbeitsplätze.
Die Grünen haben sich leider die letzten J. nicht mit Rum bekleckert, ganz in Gegenteil, sich am Industrie-Lobbing beteiligt, um an der Macht zu bleiben. Ich empfehle dazu die Doku zu den Grünen (ARD).
Zypries, “ Der Selbstzünder sei „ja eigentlich ein guter Motor.“ – Ja als Traktor, Flugzeug oder Schiff, aber auch das ändert sich inzwischen:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/aCar-ein-Elektro-Nutzfahrzeug-nicht-nur-fuer-Afrika-3809477.html
https://www.heise.de/newsticker/meldung/DLR-und-NASA-suchen-Flugzeug-der-Zukunft-Hybrid-leise-und-umweltfreundlich-3808762.html
https://ecomento.de/2016/03/25/landwirtschaft-john-deere-stellt-elektro-traktor-vor/
https://www.heise.de/newsticker/meldung/China-auf-der-Ueberholspur-3807059.html
„„Das Wesen der Koalitionsverhandlungen ist, dass man Positionen räumt, die man im Wahlkampf gehabt hat“ – „Was interessiert mich das Geschwätz von gestern“. Das stimmt leider & betrifft v.a. die Grünen (s. oben)
i300 meint
Die Grünen sind die einzigen, die sich bisher eindeutig positionieren.
Nicht nur für saubere Autos (das ist ja keine Überraschung), sondern auch für die deutsche Autoindustrie, bzw. deren Überleben…
kritGeist meint
Und man/frau hofft, dass sie sich weiter, auch nach der Wahl, dafür einsetzen. Die J. vorher waren sie leider eher an Konsens & Machterhaltung interessiert.