Die Planungen zur Wiederauferstehung des Land Rover Defender, der seit 2015 nicht mehr produziert wird, nehmen langsam Gestalt an. Der britische Milliardär Jim Ratcliffe, Gründer und Vorstandschef des Chemiekonzerns Ineos, will zunächst 600 Millionen Pfund (677 Millionen Euro) investieren, um den legendären Defender, die Mutter aller Geländewagen mit einem Nimbus des Unkaputtbaren, neu aufzulegen – die Fangemeinde, zu der auch die englische Königin Elizabeth II. gehört, ist entzückt.
„Der Landrover war eines der großartigsten Autos der Welt, ganz zweifellos aber einer der besten Geländewagen der Welt“, so Ratcliffe. Modernen SUVs kann der Investor nichts abgewinnen, er nennt sie „Götterspeise in Gussform, die für einen Einsatz im Gelände völlig ungeeignet seien. Mit Hilfe eines „leidenschaftlichen Teams von Experten und Offroad-Enthusiasten“ will er den Defender in die automobile Moderne hieven – was heißt, dass neben Diesel und Benziner auch eine Hybridversion, möglicherweise sogar eine rein elektrische Ausführung geplant sind.
„Britische Inspiration, deutsche technische Entwicklung, ein echtes Arbeitsfahrzeug, das querfeldein fahren kann, einen Pflug ziehen, eine Safari führen, ein Minenfeld räumen, einen Fluss durchqueren und vor dem Buckingham Palace vorfahren kann“, so definiere Ratcliffe das Ziel seines Unterfangens. Ab 2020 will er die Produktion starten, zunächst mit 25.000 Einheiten pro Jahr und zu einem Stückpreis von umgerechnet etwa 40.000 Euro.
Allerdings gibt es noch etliche Unwägbarkeiten. Eine Fabrik fehlt ebenso wie ausreichend und qualifiziertes Fachpersonal. Und da Jaguar Land Rover Schutzrechte auf das Design des Defenders genießt, ist unklar, ob das Auto tatsächlich wie ein Defender aussehen darf. Zudem überlege der Konzern, ob er sein Kultfahrzeug nicht sogar selbst wieder auflegen will. Mit dem E-Type als Elektroauto hat Jaguar in dieser Hinsicht erst vor kurzem für eine große Überraschung gesorgt.
Immerhin hat Ratcliffe schon qualifiziertes Führungspersonal mit drei Jahrzehnten Erfahrung in der Automobilindustrie gewinnen können: Die beiden Deutschen Dirk Heilmann, Vorstandschef von Ineos Automotive und Alexander Quint, Head of Enginieering und seit 25 Jahren Defender-Fahrer, sollen mit ihrer Expertise helfen, das Projekt zu stemmen. „Britisch inspiriert und deutsch konstruiert“ lautet deshalb auch Ratcliffes Credo. Die Finanzierung sei für ihn überhaupt kein Problem: Ineos, einer der größten Chemiekonzerne der Welt, mache einen Jahresgewinn von mehr als 4 Milliarden Pfund, so Ratcliffe.
Martin Elle meint
Super, auf solch ein Fahrzeug warte ich schon lange.
TwizyundZoefahrer meint
Ich auch. , wo doch die Straßen immer schlechter werden. Hab neulich so eine Helikopter Mutti ihren Sprössling mit so einem in die Schule bringen sehen, die hatte obem noch 2 Ersatzreifen drauf. Also Bedarf scheint es zu geben. Dann aber auch 200er Akku, damit man auch 200km Reichweite hat.