Das Unternehmen Smatrics unterhält in Österreich ein Netz mit bislang mehr als 400 Ladepunkten für Elektroautos. Geschäftsführer Michael-Viktor Fischer sprach in einem Interview mit Trending Topics über die Zukunftspläne des Anbieters. Smatrics habe „eines der dichtesten Netze in Europa“, so Fischer, „wobei man auch dazusagen muss, dass das in einem kleinen Land wie Österreich einfacher ist als wie in Flächenländern wie Deutschland, Frankreich oder Spanien“.
Smatrics betreibe „maximal alle 60 Kilometer eine Ladestation, also da kann man sich in Österreich schon frei bewegen“. Und dies sei „nur das Smatrics-Netz, dazwischen gibt es ja auch Ladestationen von anderen Anbietern“. Natürlich müsse „das Netz noch ausgebaut werden, aber für eine Basisabdeckung ist es gut genug“, so Fischer.
Noch in diesem Jahr will Smatrics die ersten Stationen mit 350 kW Ladeleistung installieren: „Da kann man theoretisch Strom für bis zu 400 Kilometer in zehn Minuten laden, sofern die Batterie das schafft“, erklärt der Manager. Und das mit „100 Prozent Strom aus Wasserkraft. Alles andere konterkariert das Thema“. Smatrics kaufe „nur sauberen Strom“. Das erhöhe „den Druck auf jene, die keinen sauberen Strom produzieren“.
Fischer geht davon aus, dass sich beim Laden Daheim über kurz oder lang Induktion durchsetzen wird, das Laden ohne Kabel: „Die Ladestationen zu Hause werden künftig induktiv sein, das Auto wird kabellos über eine Bodenplatte geladen. Kabel sind Festnetztelefonie, Induktion ist Smartphone-Zeitalter, wenn sie so wollen“, sagte er.
Das Stromnetz werden Elektroautos auch in Österreich nicht überfordern, ist Fischer überzeugt: „Würden wir alle 4,8 Millionen Autos in Österreich zu Elektroautos machen, würden diese zusammen rund neun Terawattstunden Strom pro Jahr brauchen. Österreich verbraucht heute etwa 70 Terawattstunden.“ Das sei leicht zu schaffen, durch Einsparungen auf anderen Seiten.
Außerdem würden die Endkunden künftig „den Strom über Photovoltaikanlagen großteils selber produzieren“. Damit die Elektromobilität zum Massenmarkt wird, brauche es aber noch „zwei Dinge“: Zum einen „echte 500 Kilometer“ Reichweite, das sei „eine wichtige psychologische Marke“. Zum anderen brauche es „viel mehr Modellvielfalt bei den Fahrzeugen“.
sensai meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Swissli meint
Mittel- und langfristig sehe ich um die 100 kwh Akkus als Standard bei e-autos. Das sind dann real 650 km bei 15 kwh/100 km. Auch im Winter sind das dann noch über 500 km.
Utx meint
Mittelfristig vielleicht. Langfristig werden die Akkus aber sicherlich wieder kleiner werden. Die meisten Leute, die in ihrem ersten Elektroauto 100 kWh drin hatten, werden für ihr nächstes Elektroauto einen kleineren Akku nehmen, wenn sie gemerkt haben, dass sie gar keinen so großen Akku brauchen.
Peter W. meint
… gut möglich, die Reichweitenangst wird irgendwann verschwinden.
Paul meint
So sehe ich das auch. Die Forschung wird dies und noch weit mehr schaffen, denn wir stehen ja erst am Anfang der Entwicklung. Wobei der Verbrennungsmotor sein Limit bereits erreicht hat. Das zukünftige Elektroauto wird im Unterhalt und Fahrtkosten viel preiswerter werden, da viel weniger Verschleisteile und günstigere Energiekosten aus den Photovoltaikanlagen auf den Dächern.
Dreistein meint
Mindestens jedes Zweitauto könnte/sollte bereits heute ein e-Auto sein.
Wir fahren einen Verbrenner (Volvo S60) und seit 1,5 Jahren statt eines Golfs eine(n) Renault ZOE.
Seit wir die ZOE haben, ist es das Erstauto.
Der Volvo(Benziner) wird nur mehr gefahren, wenn die Reichweite der ZOE von ca 160/110km
(Sommer/Winter) zum Problem werden könnte.
Für alle Stadt- und Umgebungsfahrten ist die ZOE ideal. Geladen wird – wenn notwendig – nachts an der normalen Garagensteckdose.
Damit ist das Auto dann glz. zur Abfahrtszeit angenehm warm.
Gerade in der Stadt sind die Verbrenner das eigentliche Problem – unpraktisch groß, laut und vor allem stinkend, insbesondere die Dieselfahrzeuge – nicht nur die alten !
Wer je ein e-Auto gefahren hat wird schnell erkennen, was wirklich ruhig und trotzdem spurtstark fahren heißt.
Spätestens dann, wenn daneben oder dahinter ein Verbrenner mit seiner – ach so ‚modernen‘ Start/Stop-Automatik – loslegt ! Oder noch schlimmer – der Vordermann mit entsprechendem Auspuff-Ausstoß.
Testen Sie ein e-Auto mit der Möglichkeit, an einer normalen Steckdose zu laden und entscheiden Sie sich für einen ‚grünen‘ Stromanbieter.
Ignorieren Sie alles Gerede um Reichweiten, Ladestationen und Ladekarten.
Behalten Sie Ihr Verbrenner als Zweit- und Autobahnfahrzeug bis es technisch- und kostenvernünftige Hybrid-Autos gibt (spätestens in ca. 2 Jahren).
Oder bis es wirklich praktische Elektroautos mit real 500-700km Reichweite gibt mit passender Ladeinfrastruktur (in 2-3 Jahren).
Mit dieser Vorgehensweise machen Sie sich und Ihrer Familie einen großen Gefallen und nützen der Umwelt.
Peter W. meint
volle Zustimmung!
Wir haben aber nur ein Auto. Trotzdem ist der nächste ein Ioniq, wenn in den nächsten 2 Jahren nicht „Besseres“ kommt. Reichweite ist nicht alles, schnelles Laden bei Bedarf spart Resourcen und esetzt den großen schweren Akku.
McGybrush meint
Der Markt wird sich am Kunden orientieren.
Tesla hat 40kWh bis 100kWh im Angebot (gehabt).
Keiner wollte 40kWh und nur die wenigsten 60kWh
Kunde hat entschieden. Tesla hat reagiert. Ganz einfach.
Und wie man sieht. Reichweite von den 85er und 90er Modellen scheinen die gefragtesten gewesen zu sein. Also +300km Real wenn man diese schnell und angstfrei wieder nachladen kann.
Diepro meint
Um den Massenmarkt zu erreichen (>1 Mio Elektrofahrzeuge), genügt es, wenn in den nächsten Jahren nur ein Viertel der Zweitwagenbesitzer auf ein Elektrofahrzeug umsteigt. Dann genügt auch eine Reichweite von 100-150km. Viel wichtiger als die Reichweite ist aktuell der Fahrzeugpreis!
Der1210er meint
Wegen Gewichtsreduktion und Zoe:
Dann könnte man ja den „neuen“ 41 kWh Akku nehmen und Zellen von dem weglassen, bis man auf 26 kWh (Brutto) des „alten“ Akkus kommt. So hätte man eine R240 Zoe mit leichterem Gesamtgewicht…
Paul W. meint
Warum soll ich 90% des Jahres so einen >100kWh Akku mit mir rumschleppen? Ich bin der Meinung das einige Autos mit großen Akkupacks reichen, die man sich dann nach bedarf mietet, so wie es VW mit der Ergänzungsmobilität macht. Für den normalen Berufspendler sind >100kWh einfach nur quatsch.
Landmark meint
wenn die Akkus so groß und schwer bleiben, hast Du recht, aber diese Situation wird sich in Kürze ändern und dann hast Du 100kWh und mehr und der Akku hat die Größe eines Heutigen.
Schau mal bei der Zoe, von 2013 und von Heute und mit einem Akku Pack von Kreisel, wäre noch mehr drin bei gleichem Gewicht.
Paul W. meint
Dann sollte man trotzdem die Akkus kleiner machen um das Gewicht zu reduzieren, das spart im Verbrauch. Ich halte ~50kWh für den Alltag der meisten mehr als ausreichend. Wenn die Energiedichte also steigt, Akku leichter machen!
Steff meint
Das Gewicht des Akkus hat beim E-Mobil nicht oberste Priorität, ausser du willst damit Rennen fahren. Der Preis pro kWh Speicherkapazität ist entscheidend.
Bei gleicher Bauart kannst du einen grossen Akku:
-mit höherer Leistung laden oder entladen
-schonen beim Laden mit gleicher Leistung, bzw. entladen
-in einem viel gesünderen Range bewegen (50-80%)
-dadurch setzen Kapazitätverluste überproportional spät ein
-die Lebenserwartung steigt also auch überproportional
Ganz abgesehen davon, dass du eine höhere RW hast und ggf. Zwischenladungen sparst, bzw. nach 20-30 Minuten wieder soviel Strom hast um weiter zu fahren. Flexibler bist du auch…
V.G. meint
Variabilität wäre mein Wunsch. Akku für zuhause um den Solarstrom nutzen zu können und der ins Auto kommt wenn ich größere Strecken fahren möchte.
Christian meint
Gute Idee! Kofferraum auf, Bodenplatte anheben, 2 – 3 Module mit 25kWh Kapazität aus dem Heimspeicher rein in die Adapter und schon kommt man statt 300km dann 500km!
flip meint
Was sicherlich einfachst umzusetzen ist. Die hunderte Kilogramm schweren Akkus (auch wenn sie in Modulen vorliegen) händisch zu tauschen wäre ein Kraftakt sondersgleichen. Noch dazu müssten diese Module dann vom Kühl-Heizsystem des verbleibenden Akkupacks reversibel entkoppelt werden. Schwierig.
Sie sehen schon, dieser Wunsch wird einer bleiben.
Steff meint
@Christian
Kreisel hat einen BMW Kombi umgebaut mit dem Konzept, genial.
http://www.kreiselelectric.com/projekte/electric-bmw-3er-touring/
Christian meint
Na also geht doch! Jetzt noch die Zellen tieferlegen, damit die Akkupacks beim Crash nicht im Rücken der Beifahrer Schaden anrichten und der Kofferraum nutzbar bleibt! 8 x 13 kg –> gutes Zusatzgewicht im Winter für den Hinterachsantrieb im BMW.
Der Statistiker meint
Warum nicht den Kunden entscheiden lassen?
Die Autohersteller sollten einfach mehrere Modelle – zB. von 40 bis 130kwh – anbieten, und der Kunde wählt aus. Dann hat jeder was er braucht oder will….
Paul W. meint
Das ist natürlich auch eine Möglichkeit ;)
Tesla-Fan meint
Moment, wer hatte das schon mal gemacht?
Erst 40 – 60 – 85 kWh, später 60 – 75 – 90 kWh, jetzt 75 – 100kWh.
Helft mir bitte, es fällt mir nicht ein ;)