Trotz Abgas-Skandal und der Diskussion um Diesel-Fahrverbote in Städten legt sich der Großteil der Autokäufer weiter Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zu. Die Entscheidung wird meist damit begründet, dass Elektroautos noch zu teuer und die gebotenen Reichweiten nur bedingt alltagstauglich sind. Aber auch der Handel spielt eine entscheidende Rolle.
Laut einer aktuellen Umfrage der Puls Marktforschung interessieren sich 39 Prozent der Deutschen für den Kauf eines Stromers – 9 Prozent haben sogar ein „sehr hohes Kaufinteresse“. Ein „geringes Kaufinteresse“ verspüren nur 33 Prozent, „kein Kaufinteresse“ 24 Prozent.
Der Puls-Auswertung zufolge liegt es vor allem am Handel, Autofahrer vom Kauf eines Elektro-Pkw zu überzeugen: 65 Prozent der Befragten gaben Interesse an einer Probefahrt mit einem Stromer an. Bei den unter 30-Jährigen lag der Anteil mit 78 Prozent am höchsten, doch auch viele 31- bis 50-Jährige würden den alternativen Antrieb gerne in der Praxis testen (62 %). Bei den über 50-Jährigen erklärten immerhin noch 53 Prozent Interesse an einer Probefahrt.
„Nur mit Händlern und Verkäufern für die Elektromobilität tatsächlich eine Herzensangelegenheit ist, wird es gelingen, Elektroautos erfolgreich zu verkaufen“, so das Fazit von Puls-Geschäftsführer Konrad Weßner.
Dr.-Ing. Klaus D. Beccu meint
Viele Interessenten sagen mir: Wenn man von den Kosten absieht (bis 30 k€ akzeptabel): ohne Möglichkeit einer Ladestation im Miethaus, nur in ca. 15 km Entferung vorhanden, Tankstation hingegen in nur in 3 km Entfernung, da kann mich keiner derzeit überzeugen, ein ELektroauto zu kaufen. Vielleicht in 5 – 10 Jahren, wenn mehr Ladestationen vorhanden und die wenigen nicht permanent besetzt sind. Auch die Reichweite sollte um mehr als 10% verbessert werden wie auch die wackligen Prognosen über Batterie-Lebensdauer und deren Ersatz-Kosten bei Fast-Charge revidiert.
Axel Sel meint
Ist das in Deutschland?
Hier gibt’s in jeder Kleinstadt ne Ladestation, www. GoingElectric.de ist da sehr hilfreich! Hausbesitzer haben da überhaupt kein Problem, ne Schukosteckdose genügt!
Gunnar meint
Immer diese Besserwisser hier:
Warum den kein Gebrauchter…blablabla
Hol ihn doch aus Frankreich blablabla…
Begreift doch einfach mal, dass die allermeisten Leute ganz konkrete Anforderungen und auch leider eine ganz konkrete Preisobergrenze haben.
Ich würde auch lieber heute als morgen ein E-Auto fahren.
Aber der Markt gibt es für mich schlicht nicht her.
Ich fahre aktuell einen Fabia Kombi.
Beim Kauf war das Auto 1 Jahr alt, hatte 17.000 km runter und kostete 8.000 anstatt 13.000.
Jetzt soll mir mal einer ein adäquates E-Auto nennen, was
1. Ähnliche Leistungen liefert und
2. Unter 10.000 bleibt.
Fritz! meint
Gibs ganz klar NOCH nicht. In 3 Jahren werden die ersten mit brauchbarer Reichweite in Ihre Preisklasse kommen, allerdings dann immer noch ohne Kombi. Da hilft leider nur warten… :-(
Axel Sel meint
E Auto, keine Steuer,Inspektion unter 100€,kosten je km 30 bis 100 % günstiger (100% wenn man an einer Ladestation kostenlos laden kann), langfristig kaum Reparaturen da wesentlich weniger Verschleissteile.
Chris meint
Ja, leider haben wir uns jetzt auch wieder einen Verbrenner bestellt. Der Hauptgrund ist der Preis. Ich habe mit dem Zoe geliebäugelt, allerdings wäre der aufgrund der Batteriemiete und des doch höheren Fahrzeugpreises nicht bezahlbar für uns. Allerdings waren auch die Renaulthändler nicht gerade hilfreich. Für die ist man auch ein Exot, wenn man nach einem E-Auto fragt. Nun wird es also ein kleines Auto für 13.000 Euro. Leider wird es ja in dieser Preisklasse in den nächsten Jahren wohl auch nicht viel geben. Die meisten Modelle gehen ja erst ab 25 TEUR oder mehr los. Ich hätte wirklich gern ein E-Auto gekauft, aber so wirklich will die Autoindustrie das scheinbar nicht. So jedenfalls meine Erfahrungen, wenn man danach fragt.
Thomas R. meint
Das ist so nicht richtig. E.go und Sion dann uniti. Sind aber alles kleine autos.
Gunnar meint
Was haben ego sion und uniti gemeinsam?
Richtig: du kannst sie jetzt nicht kaufen. Wer also jetzt ein Auto braucht, kann mit diesem Tipp mal gar nix anfangen.
Der Statistiker meint
Das Problem ist hier – was überhaupt viel zu wenig angesprochen wird -, dass es eben noch viel zu wenig Modelle gibt, zB im Billig-Segment, bei den Cabrios, Kombies, usw. Erst wenn es eine größere Modell-Palette gibt, speziell auch bei sehr günstigen Elektroautos werden Käufer wie Sie nicht mehr zum Verbrenner greifen.
Wird aber leider noch ein wenig dauern.
Landmark meint
Warum keine Gebrauchte Zoe? Ich habe 03/2016 eine Zoe Zen mit Sommer und Winter Räder gekauft, habe 16.900,-€ gezahlt und das Auto hatte 1000 km auf der Uhr. Allein schon durch die Einsparung bei Versicherung und Steuer ist die Akku Miete finanziert.
Mein Renault Händler vor Ort hat sofort nein gesagt, sowas verkaufen die nicht, war seine Aussage.
McGybrush meint
Wenn meiner heute kaputt gehen würde müsste ich leider genau wie Du entscheiden. Ich brauche und will unbedingt ein eAuto was nach anfänglicher Alterung der Batterie im Winter bei 130km/h die 250km schafft + schnelladubg. Es wird derzeit auf ein gebrauchtes Model 3 standard Range hinaus laufen. Ich kann es also nachvollziehen.
S EDE meint
Hallo,
Ich habe meine Zoe vor fats 2 Jahren aus Frankreich geholt. Sie war zu dem Zeitpunkt 3 Jahre alt. Habe keine 10.000€ für Sie bezahlt und fahre seit 1,5 Jahren fast kostenneutral im Jahr ca. 12.000km, bis auf die 79 € Akkumiete im Monat. Somit habe ich ca.1.400€ für ca. 16.000km bezahlt. So preiswert fahre ich mit keinem Explodierer ;-)
Ich wäre aber auch bereit, mehr für Elektroautos zu bezahlen, weil es einfach Spaß macht, damit herum zu fahren. Dann gehe ich lieber einmal im Monat weniger Essen, und die 80€ sind dann auch wieder locker drin. :-)