Pragma Industries hat sich auf Brennstoffzellen-Technik spezialisiert – das neueste Projekt des Unternehmens: ein Brennstoffzellen-Fahrrad, bei dem mit Hilfe von Wasserstoff elektrische Energie für den Elektroantrieb erzeugt wird. Das alpha 2.0 e-Bike getaufte Zweirad ist laut den Franzosen das erste im freien Handel erhältliche Wasserstoff-Elektro-Fahrrad.
Offiziell handelt es sich beim alpha 2.0 um ein FC-Pedelec, was für Fuel Cell – also Brennstoffzellen-Pedelec – steht. Mit einer Ladung bzw. Wasserstoff-Füllung sollen 100 Kilometer möglich sein. Der zwei Liter fassende Wasserstofftank des alpha 2.0 lässt sich in zwei Minuten auffüllen. Für die Zwischenspeicherung ist eine 150 Wh Lithium-Ionen-Batterie vor den E-Motor geschaltet. Die Motorleistung wird mit 250 Watt angegeben, die Höchstgeschwindigkeit mit 25 km/h.
Neben der vergleichsweise großen Reichweite und schnellen „Ladezeit“ bewirbt Pragma die Wetterbeständigkeit seines Wasserstoff-Stromers. „Während batteriebetriebene Pedelecs bei niedrigen Temperaturen an Leistung verlieren, bietet das alpha 2.0 unabhängig vom Wetter konstante Reichweite und Leistung“, so das französische Unternehmen.
Pragma will mit seiner Neuentwicklung vor allem Betreiber gewerblicher und kommunaler Flotten ansprechen. In einer Pressemitteilung empfiehlt das Unternehmen die Nutzung seines e-Bikes für Verleihstationen, Lieferdienste und öffentliche Einrichtungen. Mit der dazugehörigen Wasserstoff-Tankstelle sollen sich zehn alpha 2.0 e-Bikes gleichzeitig betanken lassen.
Die Auslieferung der ersten 100 Einheiten des alpha 2.0 in Frankreich wurde für Ende November angekündigt. Dort soll es 2019 auch eine Version für Endkunden geben, die sich unter anderem durch eine weniger aufwendige Betankungstechnik auszeichnet. Für die Finanzierung einer Großserienfertigung sucht Pragma noch Investoren, die 300.000 Euro zusätzliches Startkapital zur Verfügung stellen.
Fritz! meint
Super, 100km Reichweite, die nächste der 32 frei zugänglichen Wasserstofftankstellen in der BRD ist sicherlich weiter weg. Die restlichen 120 km zur Tanke schiebe ich dann?
Eine Lösung für ein nicht vorhandenes Problem. So sinnvoll wie Schmuck am Nachthemd oder einen Kolbeninnenbeleuchtung.
Lewellyn meint
Der Preis steht in anderen Meldungen. Angestrebt ist, eine Ladestation + 10 Bikes für 150.000 Euro zu verkaufen.
Ich finde, das macht das Problem mit Wasserstoff wunderbar deutlich. Eine Lösung für ein Problem, welches mit Akkus für einen Bruchteil zu lösen ist, mit dem einzigen Vorteil einer schnelleren Ladezeit.
Priusfahrer meint
und keine Rekuperation möglich (neuere Antriebe können das schon)
LMausB meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Tesla-Fan meint
Die zeigen eine Lösung für gar kein Problem.
Is nu so ~ meint
Es reiht sich ein in eine 200-Jährige Entwickling der ZweiRäder, und Karl von Drais würde Staunen, wie sich seine Erfindung (Draisine) so Hochtechnologiesiert hat.
– es gab aber auch schon kräftigere Hilfsmotore mit 1 PS bei 1,5 L auf 100 Km
Ja, was wird noch so möglich sein ? – na zum Fliegen braucht’s noch 200 Jahre?!
JoSa meint
Wenn die Jungs einen Zwischenspeicher für die Energie benötigen, wieviel km kann ich dann mit 25 Km/h fahren bevor der Zwischenspeicher leer ist ?
Und wie schnell kann ich dann fahren, wenn das Fahrrad direkt von der Brennstoffzelle versorgt wird ?
Peter W meint
Die Ideen werden immer abstruser. Was soll der Quatsch?
Der Preis steht nicht dabei, sonst wäre gleich klar, dass sich das nicht rechnet.
Utx meint
Davon auszugehen, dass der Wasserstoff mit den üblichen 700 bar in dem 2-l-Tank gespeichert wird, verbraucht dieses Fahrrad (bzw. die Erzeugung des Wasserstoffs) ca. 5 kWh Strom pro 100 km.
Das entspäche dann dem Stomverbrauch eines Twizy 45.
Jürgen Kohl meint
So überflüssig wie ein Kühlschrank in der Arktis. Was sind 100 km. Bei dem Rahmen würden Akkus für 300 km rein passen. Auf einer rollenden Bombe rumzufahren, fehlt mir gerade noch.
Tesla-Fan meint
Das geht schon ;)
https://www.youtube.com/watch?v=WREyAicJXkM