Bei Tesla gehen nach der Enthüllung seines ersten Elektro-Lkw vor knapp zwei Wochen immer mehr Vorbestellungen ein. Nach nordamerikanischen Unternehmen der Einzelhandels- und Transport-Branche hat nun auch die Deutsche-Post-Tochter DHL mehrere der vollelektrischen Transporter geordert.
Mit dem 10 Fahrzeuge umfassenden Auftrag des Paket- und Brief-Express-Dienstes liegen nun etwa 200 Bestellungen für den Tesla-Truck vor. Während der Südtiroler Logistiker Fercam den Lastwagen sofort nach Erhalt nach Europa exportieren will, plant DHL zunächst exklusiv den Einsatz in den USA.
„DHL Supply Chain, das Logistikaufgaben für Einzelhändler und Produzenten übernimmt, wird den Schwerlaster von Tesla für Pendlerfahrten und Lieferungen am gleichen Tag der Bestellung in großen US-Städten einsetzen. DHL hat zudem vor, den Elektro-Truck auf längeren Strecken zu erproben, um die Auswirkungen auf die Sicherheit und den Komfort des Fahrers auszuwerten“, teilte DHL dem Wall Street Journal mit.
DHL unterstützt Tesla laut der Tageszeitung bereits seit mehreren Monaten bei der Entwicklung des neuen Lkw. Dass der Lasten-Stromer frühestens Ende des Jahrzehnts in die Produktion geht, stört das Logistikunternehmen nicht. „Wir bei DHL Supply Chain denken über die Sendung am heutigen Tag hinaus – egal, ob es sich um morgen, den nächsten Monat oder den Zeitraum in zwei Jahren handelt, wenn diese Lkws lieferbar sind. Dieser Ansatz ist für die Lkw-Branche revolutionär. Wir wollen daran beteiligt sein – für unsere Kunden, unsere Mitarbeiter und für unsere Branche“, so DHL-USA-Vorstandsmitglied Jim Monkmeyer.
Der Marktstart des Tesla Truck wurde für Ende 2019 angekündigt, das erste Nutzfahrzeug des E-Mobilitäts-Pioniers soll bis zu 800 Kilometer Reichweite mit einer Akkuladung schaffen. Für das schnelle Aufladen unterwegs plant Tesla ein neues „Megacharger“-Ladenetz. Der Preis des Elektro-Lkw liegt deutlich höher als bei vergleichbaren Fahrzeugen mit Diesel-Antrieb, pro Meile soll der Tesla dafür 20 Prozent Betriebskosten einsparen.
Ob DHL und die Deutsche Post auch in Europa auf den Tesla-Truck setzen wollen, ist noch nicht bekannt. Hierzulande treibt die Post derzeit vor allem die Produktion der kompakten Elektro-Transporter seiner Tochter StreetScooter voran. Diese Woche meldete das Unternehmen, die für 2017 geplante Einflottung von 5000 vollelektrischen Paket- und Post-Transportern bereits im November erreicht zu haben. Langfristig sollen alle Transporter der Post elektrisch fahren.
kritGeist meint
https://www.youtube.com/watch?v=hjqYWQsSyQ4&html5=1
Top 5 All-Electric-Transporter
kritGeist meint
Eine Ironie des Schicksals: DHL, dass selber E-Transporter mt einer Uni bauen musste, weil dt. Hersteller es nicht wollten & konnten, gehen nächsten Schritt & beteiligen sich aktiv & langfristig an Innovationen in diesem Bereich & dem techn. Wandel :-) Sie haben anscheinend aus den bisherigen Erfahrungen die richtige Schlüsse gezogen & dazu gelernt & das als (Ex-) Staatsunternehmen, RESPEKT! Perfekte DHL-Mischung: Kleine E-Transporter für die tägl. & lokale Nutzung, Tesla Trucks für die langen Strecken, das ist echte Weitsichtigkeit & eigentlich für die Experten naheliegend… Die Aussage setzt noch die Krone drauf:
„Wir bei DHL Supply Chain denken über die Sendung am heutigen Tag hinaus – egal, ob es sich um morgen, den nächsten Monat oder den Zeitraum in zwei Jahren handelt, wenn diese Lkws lieferbar sind. Dieser Ansatz ist für die Lkw-Branche revolutionär. Wir wollen daran beteiligt sein – für unsere Kunden, unsere Mitarbeiter und für unsere Branche“
Gerade der Transport & Logistik-Bereich ist aktuell & v.a. zukünftig eine Goldgrube, moderne High-Tech-Häfen ala Hamburg, Schiffe mit Segeln u./o. Brennstoffzellen, Flugzeuge mit E-Antrieb. Züge ala ICE sind schon seit langem elektrisch. Elektr. & autonome Transport-Shuttle für Passagiere ala Dubai, GB. Unter & Obergrund – Transport ala Hyperloop.
Peter W meint
Wir sollten hier nicht euphorisch werden. Auch wenn die DHL diese Trucks kauft, sie werden sie in den USA einsetzen.
Für Europa sind diese LKW nicht im „normalen“ Transportgewerbe einsetzbar. Wir haben strng limitierte Längen und Gewichtsvorgaben. Kein Spediteur wird es sich leisten wollen eine Zugmaschine einzusetzen, die seinen Trailor um 2 m Länge beschneidet, oder das Transportgewicht um eine Tonne reduziert.
Dann sollte man auch bedenken, dass sehr viele LKW mit Nebenantrieben unterwegs sind, die bis zu 50 kW Leistung benötigen. Wer 2 mal am Tag eine Stunde lang einen Silo entläd braucht schon fast 100 kWh Akkukapazität. Viele tausend Baustellenfahrzeuge brauchen Allradantrieb und eine große Bodenfreiheit usw. usw.
Die Transportwelt besteht nicht nur aus Stückguttransporten mit einem einfachen Trailor. Und wie gesagt, auch dafür ist der Tesla-Truck in Europa völlig ungeeignet.
kritGeist meint
Man kann auch nur eine Negativliste erstellen, was alles nicht geht, klingt nach typischen dt. Beamten & Managern ;-) Oder das Sillicon Valley-Denken trainieren & erstmal das grundsätzlichen Problem definieren „Ich will etwas von A nach B transportieren & das möglich günstig & Ressourcen – schonend, wie könnte ich das machen?“, dann die ersten Ideen entwickeln & anschließend im Ausschlußverfahren Ihre Anforderungen Stück für Stück abarbeiten…
So wie das viele innovative & meistens kleine Unternehmen, wie der dt. Mittelstand, auch hier seit Jahren (J.zehnten) machen.
Siehe dazu auch: „Lars Thomsen“ – Innovations(Wochen-)zyklen & Desruption bzw. „Wein-, Frosch-Problematik“
Starkstrompilot meint
Wie war das noch? Im Pkw-Bereich werden sich elektrische Autos vielleicht relativ schnell durchsetzen. Aber im Transportbereich wird man noch sehr lange Dieselantriebe brauchen.
Ich schätze mal, diese Beruhigungsparole an die deutsche Wirschaft wird wohl nichts.
Dieselfahrer meint
Schnell durchsetzen? Der ist für Ende 2019 angekündigt, nach der Erfahrungen mit Tesla wird der Semi frühstens in 2021 in grösseren Stückzahlen verfügbar sein. Wenn er denn überhaupt kommt. Mal sehen, wer bis dahin schon was auf dem Markt hat.
Die Post hat schon 5000 StreetScooter im Einsatz und bestellt 10! Semi Trucks. Bis die da sind hat die Post 30. – 40.000 Street Scooter
Mit 200 Reservierungen würde ich den Reservierungseingang bei Tesla auch eher als desaströs bezeichnen, obwohl die offizielle Reservierungsfee wohl von niemand bezahlt wird. Das ganze sieht für mich eher wie ein Misstrauensbeweis aus.
Nebenbei ist der Semi wegen der schweren Batterie auch ein wenig gehandicapped bei der Zuladung.
Thomas R. meint
Der Name ist gut :). Warten wir’s mal ab. Dann werden wir sehen ;).
Fritz! meint
Naja, vor 3 Wochen hat die Creme de la Creme der LKW-Diesel-Hersteller noch gesagt, mehr als 300 E-Kilometer geht nicht im E-LKW. Und dann kommt da mal wieder einer, dem die vergessen haben, das zu sagen und der macht mal eben so 800 E-Kilometer. Jetzt stehen die etablierten wie immer doof da. Warten wir mal 2019 ab, wenn der in den USA ausgeliefert wird.
Thomas R. meint
2170 nuff said 8-)
150kW meint
„..mehr als 300 E-Kilometer geht nicht im E-LKW.“
Wo steht das?
Fritz! meint
In ziemlich großer Stückzahl hier auf Ecomento-de:
https://ecomento.de/2017/11/14/man-chef-tesla-kocht-auch-nur-mit-wasser/
Drees hält mehr als 500km für unrealistisch.
https://ecomento.de/2017/11/10/vw-lkw-chef-andreas-renschler-tesla-weder-massstab-noch-vorbild/
VW kann nur schwere Verteilertrucks mit 180 km
https://ecomento.de/2017/09/01/cummins-stellt-elektro-lkw-aeos-mit-schnellladefunktion-vor/
nur bis zu 160 km
https://ecomento.de/2017/07/04/ein-jahr-mit-dem-elektro-lkw-fuso-canter-e-cell-stuttgart-und-hermes-ziehen-fazit/
eCanter 100 km Reichweite gerade ausreichend (im Winter sehr knapp)
https://ecomento.de/2017/02/16/mercedes-benz-elektro-lkw-urban-etruck-startet-bereits-in-diesem-jahr/
Urban eTruck mit bis zu 200 km Reichweite
https://ecomento.de/2016/08/02/technik-details-zum-mercedes-benz-elektro-lkw-urban-etruck/
bis zu 200 km Reichweite
kritGeist meint
„Langfristig sollen ALLE Transporter der Post elektrisch fahren.“
Allein die Tatsache, dass DHL ziemlich alleine & eine Uni geschafft haben, „5000 StreetScooter“ auf dt. Straßen zu bringen, zeigt doch was heutzutage möglich ist! :-)
Tesla & Nikola Motors sind nur weitere Player, neben den großen etablierten, die e-technisch genauso weit sind, aber deutlich mehr Knowhow & Geld bisher zu Verfügung haben. Das gilt auch im alternativen Bus-Bereich: Solaris vs. Daimler & andere.
Thomas R. meint
Also bei mir hat das Marketing von der Post DHL gut funktioniert.
Wenn ich bei Amazon die Wahl habe Hermes; DHL oder DPD wähle ich öfter DHL weil ich deren Mission bewusst unterstützen möchten.
Weiter so! :)
M3 meint
Gute Idee! Werde zukünftig ebenso drauf achten.
kritGeist meint
Ich habe DHL eigentlich bisher für die innovativen Packstationen unterstützt :-) Aber das wäre natürlich auch mal ein weiteres Bonus.
PharmaJoe meint
Hast Du bei Amazon die Wahl? Steht da nicht zunehmend „Amazon logistics“ und dann kommt irgendwann ein Amazon eigener Lieferdienst?
kritGeist meint
.. per Drohnen- oder Kofferraum – Lieferung :-)
Meiner Einer meint
Nur konsequent was die Deutsche-Post-Tochter DHL hier macht!
Wenn man als Firma zuwarten will bis die Konkurrenz auch loslegt ist man kein Marktführer.
ulli0501 meint
Hallo zusammen,
auch wenn Tesla nicht unbedingt den schönsten Truck hat – ist doch der wesentliche Faktor Preis/Leistung. Ich finde es gut, dass soviele Unternehmen das Fahrzeug testen wollen und bestellen.
Ich bin mir sicher die Entwicklung von Batterie und anderer Technik geht weiter voran und wenn mal die Feststoffbatterie der Hit wird brauchen sich die Hersteller welche vielleicht noch Lithium Ionen Batterie einsetzen nur das Bauteil austauschen.
Daher lese ich auch begeistert was einer der größten Nutzfahrzeugbauer von Elektroautos aus Deutschland so macht, dass ist nämlich ein Logistikdienstleister.
Ist doch beruhigend das wenigstens ein Unternehmen in Deutschland die Zeichen der Zeit erkennt und einfach die Linie durchzieht auch wenn es sicherlich am Anfang hohe Kosten sind und sich erst mit der Laufzeit rechnet.
Gingong meint
Es gibt gar nicht so viele Hüte, wie man vor der deutschen Post ziehen müßte.
Ducktales meint
Zumindest, was den Einsatz für die Elektromobilität angeht,
stimme ich vollkommen zu.
Ein paar Wermutstropfen sehe ich bei dem Unternehmen in den Bereichen Subunternehmer, Entgeltpolitik, Qualität bei der Zustellung, wie z.B. Verlust von Päckchen/Paketen, Kulanzverhalten etc. (wobei diese drei Bereiche eng zusammen hängen.)
Aber vor dem Weg, den die Post/DHL bei der Mobilität einschlägt ziehe ich ebenfalls jeden meiner Hüte (und das sind nicht wenige ;-) )
Gingong meint
Genau! Auf den Einsatz der deutschen Post bez. der E-Mobilität bezog sich meine Aussage.