Anders als die etablierten Autobauer setzt das deutsche Startup e.GO Mobile bei seinen Elektroautos nicht auf eine möglichst große Reichweite – im Mittelpunkt steht mit um die 100 bis 160 Kilometern zum günstigen Preis vorrangig die Stadttauglichkeit. Den Aufbau Tausender öffentlicher Ladestationen hält e.GO-Chef Günter Schuh trotzdem für unnötig.
„Man fährt nicht zum Tanken, man tankt beim Parken”, so Schuh kürzlich bei einer Branchenveranstaltung. Bund und Industrie sollten sich beim Ausbau der Infrastruktur für Elektromobilität seiner Meinung nach daher auf Steckdosen in Parkhäusern und private Ladepunkte konzentrieren.
e.GO Mobile bringt im nächsten Jahr sein erstes Elektroauto auf den Markt: den Kleinwagen Life. Der Stromer wird in drei Leistungsstufen ab 15.900 Euro angeboten, die Reichweite liegt bei maximal 154 Kilometern mit einer Batterieladung. Wettbewerber bieten deutlich mehr Reichweite als der Life – doch das Angebot kommt gut an: Die erste Jahresproduktion ist bereits ausverkauft. Wegen der großen Nachfrage plant e.GO Mobile bis Ende 2019 eine jährliche Produktion von 20.000 Autos – ursprünglich waren 10.000 Einheiten geplant.
„Wir brauchen noch nicht einmal die Umweltprämie. Das Leasing kostet unter 150 Euro, man zahlt keine Steuern und niedrige Versicherungen – damit ist es das bezahlbarste Auto überhaupt”, so Schuh. Er betonte allerdings, dass sein Unternehmen für eine erfolgreiche Massenproduktion des e.GO Life auf Unterstützung aus der Automobilindustrie angewiesen sei. Bereits mit an Bord ist unter anderem der Zulieferer Bosch, der den Elektroantrieb des Life beisteuert.
Neben Elektroautos mit maximaler Reichweite sieht Schuh einen weiteren Zukunftstrend der Mobilitätsbranche kritisch: „Mobilität ist unser viertes Grundbedürfnis. Bieten Sie einer Mutter, die Kinder transportieren will, mal Car-Sharing an – die lacht Sie aus”. Für Reichweiten unter 70 Kilometern, wie sie Kurierdienste, Pflegedienste oder „Mama-Taxis“ täglich benötigen, sei laut Schuh das eigene Elektroauto die beste Lösung.
Manfred meint
Ich habe lange gewartet, einen Tesla 3 reserviert und wieder storniert, weiter gesucht und gefunden was ich brauche. Einen kleinen Flitzer für den Weg zur Arbeit oder zum Einkauf, zum Sport oder zum Lieblings Restaurant am Wochenende. Ich bin begeistert was meine Heimatstadt auf die Beine gestellt hat und werde wohl der erste Werbeträge in Hannover sein.
Martin Oster meint
Ich finde diesen Denkansatz sehr sinnvoll und vertrete eine ähnliche Meinung wie Herr Schuh. Für viele Menschen wäre der e.GO vollkommen ausreichend. Aber Bequemlichkeit, Geltungsbedürfnis, unbegründete Reichweitenangst und althergebrachte Denk- und Bewegungsschemata fördern auch in der Verkehrswende einen unnötigen Materialaufwand durch Gigantismus unter dem die Ökobilanz des E-Autos stark leidet. Zudem ersetzt ein gut ausgebautes Ladenetz die Notwendigkeit von großer Reichweite in vielen Anwendungsgebieten.
Ich verstehe auch nicht, wieso hier immer über Kindertransporte gesprochen wird. Wieviele der Autofahrer sind denn „Inhaber“ von transportbedürftigen Kindern? Man hat doch maximal drei bis fünf Autogenerationen lang solchen Nachwuchs. Aber wieviel Autos kauft sich denn jeder Mensch in seinem Leben?
LMausB meint
Bin stark an nem E-Euto interessiert. Aber ….
Schon mal mit nem Smart For4 gefahren? Guter Anzug. Aber das war’s. Gerade mal knapp 100 km laut Anzeige. Heizung rauf : 15% Reichweite weg.
4 Türen? Türchen! 4 Sitzer? NEIN. Hinter den Vordersitzen ist weder Platz für Kindersitze noch für Kinder ohne Sitz geschweige denn größere Lebewesen als ein Hamster! Rückbank = erweitertes Handschufach. Kofferraum? Vielleicht in Playmobll Grüße.
Da muss noch einiges passieren ….
Ebikethoemmel meint
Elektroautos tankt man nicht, die lädt man. Alles andere gäbe eine Riesenschweinerei.
Paul W. meint
Ich hoffe das auch die Anbieter und Kommunen das langsam kapieren das e-Autos beim Parken laden und dazu braucht es viele langsame Ladepunkte und nicht die homöopathisch verteilten 22kW Ladepunkte an denen man nur 2-3h parken darf.
Ebikethoemmel meint
Meine volle Zustimmung. Geht es letztlich in den seltensten Fällen um maximale Reichweite. Seit 4,5 Jahren elektrisch mobil, wünsche ich mir nur eines: 6 – 7 kW – AC-Anschlüsse mit Typ I und Typ II -Steckern. Dies in grosszügiger Verteilung und ohne separate Abrechnung. D.h. Laden ist im Parken inbegriffen. Solche Modelle liessen sich ohne teure Gleichrichter realisieren. Nutzer könnten je Stunde Parkzeit gut 50 km Reichweite nachladen. Bei e.GO wohl eher 60 km ;-) – das reicht dann mal locker nach hause.
Theo meint
Ich gehöre zu denen, die schon einen Ego bestellt haben. Für mich zählen nicht nur Reichweite, Platz und Prestige, sondern kluge und angepasste Lösungen, damit auch für unsere Kinder noch ein wenig vom blauen Planeten übrig bleibt. Wenn alle Pappas Familienkutsche nutzen wollen sieht es damit wohl eher schlecht aus.
wolf meint
e.go life finde ich toll super
ich selber bin totaler fun von e-autos und auch von euch……
bei twitter bin ich #dibeer@gmx.de
ich fahre einen citroen c-zero , toll daran ist das er ein 4-türer und somit 4-sitzer ist
und der akku beim kauf zum auto gehört
leider nur eine reichweite vone echten 90-100 km
leider lügen die verkäufer und anbieter und sagen reichweite sei 130 -150 km
ich hoffe dass eure reichweiten-angaben realistisch und korrekt sind, leider stimmen die meisten angaben der anbieter nicht …besonders bei den deutschen
die franzosen sind da schon besser geworden….der beste wagen zur zeit ist der hyundai ioniq mit 350km reichweite und einem 46kwh akku für ca. 25000 euro incl akku
das ist toll
ich empfehle euch dringend einen kelien 4-sitzer mit realistischer reichweite von 250km zu entwerfen für max 20.00 euro incl. akku ( ich denke 35-40kwh akku)
der würde sher viel bestellt gekauft und der renner, weil man auch mal mit 3-4personen fahren könnte und der akku dem käufer gehört.
und nicht wie bei bmw, vag group, daimler, etc. der gliche wagen ca. 30-40Teuro kostet OHNE Akku den muss man dann noch für viel leasen……
macht weiter so
LG
dibeer@gmx.de
dipl.-ing. maschbau
wolf
Heisenberg meint
Und täglich grüßt das Murmeltier.
Vergriffen, Lieferzeit absurd aber die Käufer von Benzinern verteufeln.
Vor 2020 wird das nix. Deswegen macht VW wahrscheinlich alles ganz in Ruhe.
Die können sich dann über eine riesige Gemeinde gefrusteter Menschen kümmern die keine Lust haben ein Auto „zugeteilt“ zu bekommen.
Reimund meint
E Autos sind gar nicht gewollt, der Stadt verdient sehr viel Geld mit den verkauft vom Benzin \Diesel und die Hersteller mit den verkauft von Verbrennungsmotoren!
Priusfahrer meint
Der e.GO ist wie ein Smart. Schnell mal quer rein in die Parklücke. Ideal für
die Stadt. Platz für den Einkauf ist auch vorhanden. Für den Familien-Ausflug nimmt man dann Papa’s Mobil. Der ist dann voll geladen und bereit für
Familien Extratouren.
(Ja der ist dann auch „geladen“)
:-)
Michael N meint
Also er zwar recht mit dem was er sagt, aber natürlich zielt ja die Förderung öffentlicher Ladestationen genau darauf ab, nämlich dass eben da wo ich parken und dabei laden möchte es auch eine Möglichkeit dazu gibt.
Parallel sollten aber auch Anreize fürs laden in Parkhäusern und Parkhäusern geschaffen werden.
VG
Peter W meint
Der e-go ist der perfekte Zweitwagen für kinderlose Paare. Eine Mutter mit 2 bis 3 Kindern kann mit dem Stromzwerg nichts anfangen. Ein Zweitürer ist da absolut ungeeignet.
Carsharing mit Kindern kann ich mir auch nicht vorstellen. Da dauert der Einbau der Kindersitze länger als die Fahrt zum Supermarkt.
Roland Hausdorff meint
Was soll denn für Kinder so kompliziert sein, in einem 2-Sitzer auf den Rücksitz zu gelangen?
Was soll für Eltern das Problem sein, ein Kleinkind in einen Kindersitz zu setzen?
Ich halte die These für eine künstliche Problematisierung!
Carsharing ist was für Leute, die nur gelegentlich ein Auto benötigen, wo sind denn da die Antriebs-spezifischen Probleme eines e.GO?
Sie besuchen jemanden am WE:
Samstags je nach Modell 100 – 160 km hin, sonntags 100 – 160 km zurück:
Student besucht die Familie am WE
Wochenendurlaub mit dem Radius usw.
Der Statistiker meint
„Bund und Industrie sollten sich beim Ausbau der Infrastruktur für Elektromobilität einer Meinung nach daher auf Steckdosen in Parkhäusern und private Ladepunkte konzentrieren.“
Wie recht der Mann hat. Nach meinen Erfahrungen ist das auch ein Grund warum sich in der Stadt noch viele mit einem Kauf eines Elektroautos zurück halten, wiel die einfache Aufladung in der Garage oder auf dem „Straßenparkplatz“ nicht möglich ist.
Frank meint
„Bieten Sie einer Mutter, die Kinder transportieren will, mal Car-Sharing an – die lacht Sie aus“
Das macht sie aber auch, wenn man ihr einen kleinen Zweitürer anbietet…
Beim e.GO fehlt für mich die Alltagstauglichkeit. Zu klein, nur zwei Türen und Beschränkung auf den Lokalbereich mangels Schnellladefähigkeit. Vor kurzem musste ich beispielsweise spontan eine längere Strecke fahren (jemand kam ins Krankenhaus). Für mein jetziges BEV half mir ein Schnelllader aus der Stromklemme, mit dem e.GO wäre ich aufgeschmissen gewesen.
MartinAusBerlin meint
Was der Verriss von Carsharing soll erschließt sich mir nicht. Das hat Herr Schuh doch gar nicht nötig!!
Es ist doch egal, ob ich in der Stadt in ein eigenes E-Auto steige oder in das eines Dienstleisters. Vielleicht ist sogar das Carsharing-Auto im Vorteil, weil es näher geparkt ist, als das eigene Auto und nach dem Aussteigen der Kinder kein Parkticket gelöst werden muss.
MartinAusBerlin meint
Ah, wegen der Kindersitze.
Mittelfristig kann es da ja einige Wagen geben, die hinten mit Kindersitzen ausgestattet sind. Wie warscheinlich ist es, dass in so ein Auto 5 Personen gleichzeitig einsteigen?
Paul W. meint
Und wie löst man das mit den verschiedenen Kindersitzen?
Gr 0, 1, 2, 3, 4
Für jedes Alter braucht man andere Kindesitze.
Lewellyn meint
Das wird dauern, bis sich die über Generationen festgesetzte Verbrennerdenke in Deutschland verflüchtigt hat. Aber wir stehen ja auch noch am Anfang der Elektromobilität.