Immer mehr Unternehmen interessieren sich für Elektromobilität, die meisten gewerblichen Autokäufer zögern aber noch mit der Anschaffung von Elektro-Pkw. Der beliebteste Antrieb in Unternehmensflotten ist trotz Abgas-Skandal und drohenden Fahrverboten weiter der Diesel-Motor – der Verband der Fuhrparkmanager ist überzeugt, dass dies noch eine ganze Weile so bleiben wird.
„Der Diesel spielt eine enorm wichtige Rolle in den Fuhrparks, und er wird ihn auch künftig spielen“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands Fuhrparkmanagement, Marc-Oliver Prinzing, der Deutschen Presse-Agentur – er glaubt: „Der Diesel ist nicht so leicht ersetzbar.“
Der Bundesverband Fuhrpark ist überzeugt, dass der Diesel weiter einer der wirtschaftlichsten und umweltfreundlichsten Antriebe ist. Immer mehr Fuhrparks würden sich auch für Elektroautos interessieren, so Prinzing, dies aber nur aus Neugierde und zu Testzwecken. „Viele Unternehmen probieren das derzeit zwar aus, auch um Schrittmacher zu sein. Aber in den klassischen Fuhrparks, vor allem bei Außendienstlern, sind Elektroautos noch kein Thema, weil sie nicht funktionieren.“
Als Gründe für das mangelnde Interesse an dem alternativen Antrieb nannte Prinzing Defizite bei der Reichweite und Ladeinfrastruktur. Auch die Kosten würden derzeit noch gegen den Einsatz von Stromern in Unternehmensflotten sprechen. „Es ist nicht wirtschaftlich, mit einem Elektrofahrzeug 30.000 oder 40.000 Kilometer im Jahr zu fahren. Diese Fahrzeuge sind außerdem meist auch Fahrzeuge, die zur privaten Nutzung der Mitarbeiter zur Verfügung stehen, das bedeutet, er muss den geldwerten Vorteil versteuern, das ist nicht machbar.“ Prinzings Fazit lautet daher: „Elektrofahrzeuge rechnen sich noch nicht.“
Sepp meint
Ich überlege mir, wie notwendig ein „Bundesverband der Fuhrparkbetreiber“ ist und was ev. Der Anlass und das Motiv zur Gründung eines solchen Verbandes gewesen sein könnte?
Da haben wohl die Lieferanten und Erzeuger ein Forum zur Goodyverteilung gebraucht – und schon lohnt es sich!
Schade nur, das ecomento da nicht aussiebt! – ach ja: Bundesverband – RESPEKT
Skodafahrer meint
Durch den ab 2020 geltenden 95g CO2 Flottengrenzwert muss die Autoindustrie in Zukunft Elektroautos verkaufen, dann wird es auch Rabatte für Flottenbetreiber geben.
Heute erreicht ein Tesla Model 3 in der unteren Premium-Mittelklasse schon mehr Reichweite als das Model S 85 von 2003. In einigen Jahren werden wohl Kompaktwagen mit ähnlicher Reichweite verfügbar sein.
Bislang gibt es noch keine Angebote von besonders Preisgünstigen Marken wie z.B. Dacia. Skoda darf kein NSF (New Small Family) Schwesterfahrzeug zum VW UP! e verkaufen.
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Eine alte Weisheit sagt: Trau nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast! ;)
Ich wette, wenn die deutschen Autokonzerne nicht mehr auf das tote Pferd DIESEL setzen, bzw. entsprechende (Fuhrpark-taugliche) E-Autos nicht nur ankündigen, sondern auch wirklich liefern können, sieht die ganze Sache gleich anders aus.
Marc meint
Das Problem ist, dass diese Koatenrechnungem immer vom Status quo ausgehen. Was passiert, wenn nach Gebrauchten keine Nachfrage mehr existiert, hat der Dieselskandal anschaulich gezeigt
Und falls dies hier kommt, droht etwas ähnliches: https://ecomento.de/2017/06/01/elektroautos-spaetestens-2030-guenstiger-als-verbrenner/
Solche Prognosen erfüllen sich manchmal schneller als gedacht. Siehe Digitalfotographie, Smartphone oder LED-Beleuchtung.
Über Kosten für die Allgemeinheit durch Krankheiten und Klimaerwärmung spricht ja keiner. Schade!
Marc
Redlin, Stefan meint
Ich wusste bisher gar nicht, dass sich überhaupt irgendein Auto rechnet ! Also mit was vergleicht man denn? Ist ähnlich wie beim Arzt, der sagt Dir dass Du krank bist, dabei ist der Zustand „Gesund“ gar nicht definiert.
Eric Mentzel meint
Wirklich unglücklich ist das Missverhälniss der Energiemenge pro Euro. Hier steht das Erdgasfahrzeug sehr gut da. Das Elektrofahrzeug verusacht etwa gleiche Energiekosten auf 100 km obwohl es um Faktor DREI weniger Energie benötigt.
Das ist wirklich hinderlich. Siehe VW ECO up! vs VW e-up!.
lenzano meint
Meine Erfahrung mit dem sich nicht rechnen decken sich zum Teil mit der Aussage von oben.
Teilweise weil die Hersteller und Leasinggeber nicht ihren eigenen Produkten trauen… oder warum sind Leasingraten von EVs bis zu 3x so hoch wie von deren Verbrennerpendants?
Wir setzen auf 5 Jahre Leasing ein, weil einerseits EVs das locker mitmachen ohne steigende Wartungskosten.
Andererseits die Nebenkosten von Verbrennern ab 3 Jahren dermaßen steigen, dass das EV sich ab dann tatsächlich rechnet.
Man muss von diesem 3 Jahres Zyklus weg. Nur dann verdient man ja kein Geld mehr. Und Fuhrparkleiter scheuen zu Recht Verbrenner mit mehr als 100.000km wegen möglicher steigender Ausfallzeiten.
Desweiteren sind mit den aktuell verfügbaren Fahrzeugen nicht alle Nutzungsprofile abdeckbar und es gibt fast keine Auswahl.
Ich hätte gern ein VW Bus Pendant mit sicherer 250km Winterreichweite.
Lademöglichkeit über Nacht zu hause oder maximal 30min Schnellladung unterwegs erreichbar ohne Kundenverluste durch Ladezeit zu haben.
Dass die Fahrzeuge sauber sein müssen spielt leider nie die erste Geige sondern erst mal nur die Kosten.
sagrantino meint
Wo lassen Sie denken, Herr Vorsitzender?
Bei Herrn Wissmann und seinen Freunden in der Autoindustrie?
M3 meint
Wenn Wissmann mit seinem Dauergrinsen gerechnet hat, werden E-Autos sich noch sehr sehr lange nicht rechnen…
Was sich bestimmt rechnet ist sein privates Bankkonto, wo bestimmt ganz viele Zahlungseingänge von vielen „etablierten“ eingehen.
Lewellyn meint
Ne, bei den aktuellen Dumpingkonditionen für Vertreterdiesel rechnet sich ein Elektroauto, die nach ihren Listenpreisen kalkuliert werden, natürlich nicht.
Hab ich auch Verständnis für. Die müssen halt rechnen. Wird auch noch lange so bleiben. Bis irgendwann das Dieselsteuerprivileg fällt und die Diesel tatsächlich so viel Adblue verbrauchen müssen, dass das Abgas auch bei 0 Grad Aussentemperatur sauber ist.
Also wenn Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen oder Merkel nicht mehr Kanzlerin ist.
Fotolaborbär meint
So so je mehr man fährt um so schlechter rechnet sich ein System was bei den Kilometerkosten konkurrenzlos günstig ist. Da hat nur jemand Angst der ein oder andere Mitarbeiter könnte wechseln wenn er noch einige Jahre länger Brumm-Brummen kann. Ich sende Herrn Prinzing ein liebgemeintes weihnachtliches Imogy :-))
Und meine Fassungslosigkeit lasse ich von Adventskranz und Stollen zu -ist nur falsch verstanden/rübergekommen- verklären.
Allen ein frohes Fest