Mobilitätsforscher Andreas Knie hat im Gespräch mit der Wirtschaftszeitschrift Brand Eins über die Lage der Automobilindustrie gesprochen. Die Branche treibt seit letztem Jahr zwar mit Hochdruck einen Neuanfang mit Fokus auf Elektromobilität voran, Knie bezweifelt aber die Ernsthaftigkeit der Pläne – er glaubt: „Die Industrie will momentan gar keine Elektroautos verkaufen. Die wollen keinen Neustart.“
Knie erzählte von Testfahrten mit dem Batterie-Versuchsträger Mini-e im Jahr 2009. „Die Mini-Fahrer waren begeistert und wollten nichts anderes mehr haben. Da hat BMW Angst bekommen, dass sich das herumspricht und sie das falsche Auto anbieten“, so der Forscher. Statt die Produktion auf die ursprünglich geplanten 5000 Fahrzeuge aufzustocken, „wurde sofort einkassiert, auch die Prototypenzulassung hat BMW nicht verlängert“.
Auch Daimler habe seine Elektroauto-Aktivitäten aus Angst um das Verbrenner-Geschäft bewusst gebremst. „Der Stromer war viel besser als die Verbrenner-Version“, so Knie über die 2013 gestartete Elektro-Variante des Smart Fortwo. Später verkündete Daimler jedoch, dass die Jahresproduktion ausverkauft sei. „Was ja durchaus sein kann – aber hat man mal irgendwann gehört, dass man leider keine S-Klasse mehr bauen kann oder der A8 ausverkauft ist?“
Alle großen deutschen Autohersteller haben mittlerweile angekündigt, in großem Stil Elektroautos der neuesten Generation anbieten zu wollen. Doch Knie glaubt nicht, „dass sie das wirklich machen wollen. Wenn man ein bisschen zurückschaut, wird klar, dass es solche Ankündigungen auch schon 2009, 2011 und 2013 gab. Immer mit unterschiedlichen Zahlen.“ Er geht davon aus, dass die Autobauer solange wie möglich Diesel- und Benzin-Autos in den Markt drücken werden.
Knie fürchtet, dass die deutsche Autoindustrie durch ihre Zurückhaltung bei E-Mobilität aufgespalten und „zum einfachen Gerätebauer“ degradiert werden könnte. Er sagte eine Fusionswelle voraus, aus der eine kleine Gruppe von Autogiganten hervorgehen werde – „und die liefert dann den IT-Konzernen zu“. Um dies zu verhindern, müsse der Staat „rechtliche Grundlagen“ und „regulatorische Experimentierräume“ schaffen. „Dann glaube ich, dass es plötzlich allen wie Schuppen von den Augen fällt: Elektromobilität funktioniert ja!“, so Knie.
stefan meint
Veränderung ist riskant und tut oft weh. Niemand will bisher erfolgreiche Pfade verlassen, zumal, wenn die bequem sind. Das ist auch in Vorstandsetagen nicht anders. Das ist für mich der Grund für das lange Aussitzen und stümperhafte Agieren in der deutschen Politik und Industrie bei dem Thema Elektromobilität.
Die Hintergrundthemen warum die einen nicht wollen und die anderen noch nicht dürfen sind in einem „Insider-Roman“ sehr schön beschrieben: Valentine-Urbschat, „Elektrisiert“. Liefert neben interessanten Sachinformationen auch Einblick in die Eitelkeiten und Verstrickungen der Branche im Umbruch.
Prof. Eich meint
Die großen Autohersteller stehen vor einem großen Problem. Sie können nicht mehr eAutos verkaufen ohne dass sie dabei ihre eigenen Verbrenner kannibalisieren. Samt der ganzen Zulieferindustrie.
Firmen wie Tesla, Sono Motors und e-Go haben dieses Problem nicht, da sie nie Verbrennungsmotoren gebaut haben. Dies ist das Dilemma bei disuptiven Technologien.
Anderer Blickwinkel meint
Aber das Problem ist doch an und für sich nicht neu. Es ist eher ein Trendverschiebung wie es sie schon immer gibt.
Mit der Stärkung der A-Klasse hat DB auch einiges seiner ehemaligen C-Klasse-Kundschaft Nachfrage kanibalisiert.
Und der enorme Zuwachs bei der SUV Nachfrage kommt ja auch nicht von ungefähr. Alle SUVs die man heute auf den Straßen sieht, sind ja keine Zusatz- oder Dritt-Pkw sonder meist der Erstwagen – was gleichzeitig bedeutet die Nachfrage in anderen Segmenten ist eingebrochen, da ehemalige Kombikäufer doch auf SUV umgestiegen sind und sich anstatt des nächsten Kombi einen SUV geholt haben.
Es ist also nur eine Verschiebung in den (Fahrzeug-)Segmenten. Ist man als Anbieter mit einer guten Modellpalette aufgestellt sollte man dies gut verkraften. Geht der aktuelle Kunden aber zu einer anderen Marke weil er bei mir nicht mehr findet was es sucht, habe ich halt das Problem.
Peter W meint
Sorry, aber das ist ein völlig anderes Problem. Ob man einen SUV, eine Linousine oder einen Sportwagen baut, die Teile sind immer die selben. Die Änderung einer Karosserieform ändert an dem Fahrzeug insgesamt wenig. Hier sind ohnehin von Zeit zu Zeit Anpassungen vorgesehen.
Ein Elektroauto aber ändert alles. Es weden Teile benötigt die noch nie gebraucht wurden (E-Motor, AKKU, Leistungselektronik, Heizung) und es werden Teile nicht mehr benötigt, für die ganze Industriezweige gewachsen sind. Der Motor und dessen Steuerung sowie Nebenaggregate wie Kraftstoffpumpe, Ölpumpe, Wasserpumpe, Kühler, Turbolader, Ladeluftkühler, Auspuff, Katalysator, Rußfilter, Anlasser, Lichtmaschine, Kupplung, Getriebe, Motoröl, Tankstellen, Lieferdienste für Benzin & Diesel, Raffinierien …
All das muss zurückgefahren werden, weil das aufwändigste Teil des Autos wegfällt.
Anderer Blickwinkel meint
Reißen Sie jetzt bewusst eine andere Baustelle auf, oder haben Sie es nicht verstanden?
Es ging um den Gedankengang von Prof. Eich der „selbstkanibalsierung“ wenn sich die Nachfrage der Kunden weg vom Verbenner hin zum eAuto bewegt und man diese (ehemaligen) Kunden an Konkurrenten verliert, wenn man selber keine eFahrzeuge im Portfolio hat.
Die Bauteile und Technologieunterschiede spielen dabei nur eine sehr untergeordnete Rolle. Es geht einzig um die Überlegung, wie kann ich Kunden bei mir halten und sie auch weiterhin dauerhaft an mich binden.
Torsten meint
Ich sehe es genauso, sonst gäbe es schon längst jemanden, der so etwas produziert:
https://ecomento.de/2018/01/10/valeo-stellt-elektroauto-fuer-7500-euro-vor/
Redlin, Stefan meint
Die deutsche Autoindustrie baut nur so viele E-Autos wie sie muss um weiter Verbrenner zugelassen zu bekommen, deren CO2-Ausstoss über dem jeweiligen Höchstwert liegt und somit gehen sie auch Strafzahlungen aus dem Weg. Eine echte Transformation im Sinne von, so nach und nach bringen wir nur noch neue E-Autos raus und fahren die Verbrennerzahlen runter haben die definitiv nicht vor. Das geben sie natürlich nicht zu sondern profilieren sich mit sozialem Geschwätz, sie seien am Arbeitsplatzerhalt interessiert.
ulli0501 meint
Hallo,
Ihre Aussage hat nur einen Haken. Die größten Märkte sind China und USA – dort werden in den nächsten Jahren die Mengen gezwungenermaßen wegbrechen. Das bedeutet wenn man nachwievor den Anspruch hat über 10 Mio Fahrzeuge zu verkaufen als VW. Dann wird man das dort immer weniger mit Verbrennerfahrzeugen schaffen und entweder neue Unternehmen kaufen oder neue Fahrzeugmodell rausbringen.
Der Arbeitsplatzerhalt ist den Führungskräften egal. Dort zählen Quoten, dass Sie Ihre Boni bekommen. Wenn der Kunde wichtig wäre hätte man längst nen Vergleich geschlossen um auch die Autofahrer in Europa zu entschädigen, aber das muss und will man nicht.
Pamela meint
Sehe ich auch so. Ob sie es können, werden wir vielleicht noch erfahren.
Mich wundert immer das allgemeine wohlwollende Verständnis in vielen Kommentarbereichen: „Na klar, die müssen Gewinne machen.“
Es ist ja nicht das erste Ziel der sozialen Marktwirtschaft (auch wenn wir deren Prinzipien schon seit längerem immer mehr verlassen), das einige wenige hinter den Konzernen immer mehr Gewinn einstreichen können.
Eine Mehrheit der Gesellschaft muss in der Lage sein, den Weg vorzugeben, wohin sich die Gesellschaft entwickelt. Und wenn man sich Klima- und Gesundheitsziele gesteckt hat, ist deren Erfüllung auch im gesellschaftlichen Interesse (auch wenn es so manchem nicht gefällt).
Die Politiker müssen gezwungen werden, die Industrie zu zwingen, sich an diese Vorgaben zu halten. Nicht die Menschen sollen gezwungen werden, dass zu kaufen, was den Produzenten gefällt. Ein Herr Müller oder ein Herr Zetsche haben nicht zu entscheiden, wie die Mobilität der Zukunft aussehen soll.
Und wie die Arbeitswelt der Zukunft aussehen wird: Da haben diese Leute und erst recht die Politiker 0 Vorstellungskraft.
Wir Wähler sollten endlich mal in den Genuss kommen, wirkliche Fachleute – die Antworten haben, wie z.Bsp. Clauia Kemfert – in die jeweiligen Ministerien zu wählen und keine Parteigewächse.
M3 meint
Ja, das wäre eigentlich der richtige Weg. Doch leider ist es komplett andersrum. So lange Kunden sich verarschen lassen wollen und immer wieder bei den Betrügern und Verzögerer den nächsten Verbrenner kaufen, wird sich auch nichts ändern…
Jensen meint
@Pamela: Sehr gut zusmmen gefasst ! Und es muss endlich damit Schluss sein, dass sich Politik und Wirtschaft immer enger -und vermutlich auch zur Korruption neigend- verzahnen. Zum Schaden von Allen und Allem.
Jürgen Kohl meint
Der Artikel trifft vollständig zu. Ich fahre, bis mein Model 3 kommt, einen Smart ED Forfour, Bj. 2017. Schnelllader? Fehlanzeige! Halbwegs ordentliiche Reichweite? Fehlanzeige! Dafür diverse Probleme mit der Vorheizfunktion, dem Kombiinstrument und der Uhr. Noch nicht mal die läuft zuverlässig. Der Smart ist ein umgelaberter Renault, Eigenentwicklung Daimler? Fehlanzeige! Die wollen nicht, so einfach ist das.
Anonym meint
Und das sind sicherlich auch Gründe, warum sich BEV Fahrzeuge noch nicht durchgesetzt haben.
Leiser und lokaler Emissionsfreier Antrieb ja – aber will man als Privatperson all das in Kauf nehmen nur damit man von anderen eh nur belächelt wird?
Auch wenn das eAuto immer als so überlegen gegenüber dem Verbrenner dargestellt wird – so wie oben beschrieben sieht doch aktuell noch der Alltag bei vielen eMobillisten aus!
Ich meint
Die Frage ist: Könnte unsere Autoindustrie bessere Leistung, also E-Autos mit einem höheren Nutzenwert, anbieten wenn sie es wollten?
Fritz! meint
JA, ziemlich sicher. Sie machen es nur nicht!
berndamsee meint
Nein, können sie eben nicht!
Das eAuto von heute ist kein Maschinenbau mehr, wie vor 100 Jahren!
Das eAuto von heute ist ein hochintelligenter, vernetzter Computer auf einem Fahrgestell. Und selbst das Fahrgestell ist HighTec und vollgestopft mit Elektronik.
Um den Wissens- und Erfahrungsstand der deutschen Autobauer zu erkunden, braucht man/frau sich doch nur die Multimedia-Landschaft im Fahrzeug ansehen. Grossteils grauenhaft mit veralteter Bedienerführung, meist nicht einmal selber entwickelt, zugekauft und zusammengeschustert … sorry, aber ich kann´s nicht anders sagen.
Und diese Firmen wollen ein intelligentes eAuto bauen?
Nein, können sie nicht! Und das wissen sie, daher stehen sie auf der Bremse und drücken ihre Uralttechnik – sprich Verbrenner – bis zum Abwinken in den Markt.
Sie merken ja gar nicht mehr, wie meilenweit sie inzwischen von einem TESLA entfernt sind! Rühmen sich immer mit ihrer Verarbeitungsqualität …
Aber das interessiert doch am Ende den Kunden gar nicht mehr, wenn er wesentlich intelligentere Produkte kaufen kann, die ihm das Leben erleichtern.
Und die Umwelt wird in all den Diskussionen immer wieder vergessen, bzw. ausgeklammert. Alleine schon das Argument der Abgasfreiheit – ja, ich weiss, jetzt kommen die ewig Gestrigen mit ihren Studien über ’schmutzige‘ eAutos – müsste schon so viel Wert sein in der Gesellschaft für die Zukunft unserer Kinder … es ist einfach nur traurig.
Die Geschichtsschreibung wird unsere Ära der Verbrenner als tiefschwarzes Zeitalter darstellen und nicht mehr verstehen können, wie eine Gesellschaft so falsch gelegen sein kann.
LG Bernd
Duesendaniel meint
Ich nehme das seit 3 Jahren gerne in Kauf, weil man ja nur von den Unwissenden und Einfältigen belächelt wird. Eine gute Methode also, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Man braucht dafür aber etwas Kampfgeist, das ist nix für Mitläufer.
Prof. Eich meint
Die Benzinbrüder behaupten ja gerne, dass E-Autos überhaupt nicht innovativ und aufwändig zu bauen seien. Teslas werden als “Laptopakkus mit Rädern“ bezeichnet.
Gunarr meint
Es wird der Tag kommen, da man mit Elektroautos Geld verdienen kann. Dann werden alle auf den Zug aufspringen. Und alle werden ihre alten Prototypen und Kleinserien herauskramen und behaupten: „Wir gehören zu den Pionieren!“
Wann dieser Tag kommt, liegt aber nicht in der Hand der Autobauer, sondern in der der Batteriehersteller. Wer dann am Ende für wen zuliefert und wer dabei das meiste Geld verdient, ist mir persönlich ziemlich egal.
150kW meint
„Auch Daimler habe seine Elektroauto-Aktivitäten aus Angst um das Verbrenner-Geschäft bewusst gebremst. „Der Stromer war viel besser als die Verbrenner-Version“, so Knie über die 2013 gestartete Elektro-Variante des Smart Fortwo.“
Hmm. BEV Zulassungszahlen Dezember 2017 Deutschland: Spitzenreiter mit 1152 Fahrzeugen ist der Smart Fortwo, Platz zwei 422 VW e-Golf, Platz drei 373 BMW i3 (ohne REX).
Selbst 39 BMW Mini BEVs finden sich :)
Ich meint
Richtig und würden die Firmen ihre E-Mobilität Aktivitäten nicht zu Gunsten des Verbrenners bremsen, so wären die absoluten Verkaufszahlen höher. Schließlich heißt bremsen nicht einstellen : )
Ralf meint
Hm – ich frage mich, wieviel von den E-Smarts überhaupt ausserhalb von Car2go verkauft werden. Gibts dazu eigentlich Zahlen? Bei dieser Reichweite und dem fehlenden Schnellladesystem dürfte der Anteil bei Neuwagen sehr überschaubar sein….
Aber Frau Winkler hat es ja so beschrieben: unsere „Kunden“ (und damit meint sie ja wohl den konzerninteren carsharing service) sind damit voll zufrieden. D.h. den Volumen-/ Massenmarkt wollen sie garnicht angehen, solange sie nicht dazu gezwungen werden.
E.OFF meint
Nun, beim Smart ED wiederholt sich das gerade wieder.
Wir haben im August 2017 einen bestellt, Lieferzeit März 2018!
Habe im Dezember nachgefragt ob der angekündigte Schnellader in 2018 noch eine Option für das bestellte Auto wäre, da wurde mir erklärt das er wahrscheinlich gar nicht in 2018 lieferbar wäre!
Laut aussage des Verkäufers liegen die Lieferzeiten jetzt schon bei über einen Jahr!
Wer Jetzt bestellt bekommt erst Anfang 2019!
Wenn man sich die Produktion des Akku Pakets im Internet anschaut braucht man sich auch nicht wundern das die nichts zusammen bringen wie langsam das von statten geht :-)
https://www.youtube.com/watch?v=LkPVCO1vD7k
den bau ich mit der Hand schneller zusammen :-)
Vielleicht wäre das eine Option, da es der Deutsche Ingenieur, diese Aufgabe anscheinend nicht zusammen bringt…
Duesendaniel meint
Quod erat demonstrandum. Vergleichen Sie doch mal die Verkaufszahlen des einzig ernst gemeinten EVs von Tesla in den USA:
Mit über 7.000 verkauften Model S setzte Tesla in den ersten drei Monaten 2017 in den USA mehr Luxusautos ab als Porsche (Panamera), Mercedes (S-Klasse) und BMW (6er- und 7-Reihe) zusammen. Zur Einordnung der Zahlen: Das Model S verkaufte sich mehr als doppelt so gut wie die S-Klasse von Mercedes.
Hmm, wie konnte das denn nur passieren? Ist die Technik vielleicht doch nicht so schlecht?
Anderer Blickwinkel meint
Zur Einordnung deiner Zahlen:
Bezieungsweise um fair zu sein sollte man aber auch sagen: Während ein Model S auch schon ab rund 60.000€ zu haben ist steigt man bei der S-Klasse erst ab 90.000 ein und i.d.R. werden die Varianten um die 130.000€ gekauft.
Aber die Tatsache, dass die S-Klasse ein Drittel bis doppelt so teuer ist wie das Model S und daher eine größere Zielgruppe (finanziell) anspricht, hat bestimmt wahrscheinlich sehr wenig damit zu tun, welcher Wagen sich besser verkauft.
Jeru meint
„Andreas Knie ist ein deutscher Sozialwissenschaftler am Wissenschaftszentrum Berlin und Professor für Soziologie an der TU Berlin.“
Und genau so lesen sich auch seine Aussagen. Für keine seiner Rückschlüsse gibt es konkrete Fakten. Und das Forum hier applaudiert natürlich..
Wenn ich darüber nachdenke, warum BMW den Mini 2009 nicht elektrisch angeboten hat, fällt mir sofort ein „weil man dann damit nur 100km hätte fahren können“ und nicht weil es eine riesen Verschwörung gibt.
Und natürlich gefallen die 5min Probefahrt in einem eMini und wohl jeder ohne technischen backround würde sofort denken „Mensch, das ist ja viel besser als ein Verbrenner!“. Wie wohl hier geschehen und vllt. weil der typische Nutzer über Aspekte wie Reichweite/Winter/Lademöglichkeiten/Haltbarkeit etc. nicht mehr nachdenkt.
Immer wieder zu behaupten eFahrzeuge seien genau so wie Verbrenner, nur besser und das auch schon vor etlichen Jahren ist einfach falsch bzw. realitätsfern. Das ist populistisch und unehrlich, weil wir es alle besser wissen und fördert schlicht die Bubblebildung.
Und das sage ich als jemand der überall die eMobilität bewirbt und fördert.
Thomas R. meint
Ein paar Passagen im Artikel hast du wohl überlesen.
Der Mann beschäftigt sich übrigens hauptamtlichen mit Mobilität. Allerdings ganzheitlich und nicht slektiv. Hat auch ein paar interessante Bücher geschrieben. Aber du weißt natürlich besser Bescheid.. Schon klar.
ulli0501 meint
Hallo Jeru,
die E Mobilität hat deutliche Vorteile gegenüber dem Verbrenner. Alleine schon die Tatsache das geringere Wartungskosten anfallen und ich mit einer Garage mein Auto selber laden kann statt an einer Tankstelle (auch wenn es langsam ist).
Autofahrer mit einem I3 den es seit 2013 gibt kennen das schon und schätzen es vermutlich auch. Ich vermute wer Hausbesitzer ist und noch eine PV Anlage für den eigenen Strom sorgt ist wird sich schon sagen für meine kurzen Pendelstrecken fallen deutlich weniger Kosten und ist somit besser als ein Verbrenner. Auch wenn es nur einen kleinen Kreis betrifft hängt es auch vom Einsatzzweck ab – also bitte nicht pauschale Aussagen wie:
„Immer wieder zu behaupten eFahrzeuge seien genau so wie Verbrenner, nur besser und das auch schon vor etlichen Jahren ist einfach falsch bzw. realitätsfern. Das ist populistisch und unehrlich, weil wir es alle besser wissen und fördert schlicht die Bubblebildung.“
Jeru meint
@Thomas R.
Das hat nichts mit besser wissen zu tun, sondern damit alle Aspekte der eMobilität möglichst sachlich zu nennen. Und dieser Herr befeuert Vermutungen und die BEV Bubble.
Das eFahrzeuge, FCEV und BEV, den Markt in 2040 dominieren werden steht doch außer Frage aber zu behaupten es gäbe schon heute keine Unterschiede mehr zu Verbrennern und nur Vorteile ist schlicht Quatsch. Im Gegenteil, dass ist am Ende für Uns alle schädlich weil die BEV-Religions-Bubble damit unnötig aufgebläht und die Diskussion emotionalisiert wird.
Menschen sehen vor allem die Dinge, die Sie selbst in ihrer Meinung unterstützen. Das ausschließlich eine riesen Verschwörung für den nicht-Erfolg von BEV verantwortlich ist, ist eins davon.
@ulli0501
Die Wartungskosten und alle anderen Vorteile sind hier doch gerade überhaupt nicht das Thema?! Grundsätzlich stimme ich Ihnen aber zu, BEV haben massive Vorteile gegenüber Verbrennern aber heute eben auch noch wesentliche Nachteile.
Und genau das habe ich in meinem von Ihnen zitiertem Text doch auch beschrieben. Es wird doch von Herrn Kern und auch hier in der Community das Bild gezeichnet, BEV seien (heute) so wie Verbrenner nur eben besser. Das heißt Sie haben alle Eigenschaften und dazu noch weitere Vorteile. Das ist schlicht falsch und im Gegenteil, diese pauschale Aussage habe ich versucht zu relativieren und darauf hingewiesen, dass dem nicht so ist. Sie selbst betonen das ja auch:
„Auch wenn es nur einen kleinen Kreis betrifft hängt es auch vom Einsatzzweck ab – also bitte nicht pauschale Aussagen [..]“
Wenn Sie selbst so reflektiert sind, wie können Sie dann zu den Aussagen und Vermutungen eines Herrn Knie applaudieren?
ulli0501 meint
@ Jeru: Applaudieren tut hier niemand.
Diese Aussage ist eben nur falsch wenn man es auf alle Einsatzzwecke bezieht:
„BEV seien (heute) so wie Verbrenner nur eben besser. Das heißt Sie haben alle Eigenschaften und dazu noch weitere Vorteile. Das ist schlicht falsch und im Gegenteil, diese pauschale Aussage habe ich versucht zu relativieren und darauf hingewiesen, dass dem nicht so ist.“
Wenn man täglich 20km von seiner Garage auf Arbeit und wieder in die Garage fährt, sowie seinen eigenen Strom mit PV Anlage herstellt.
Die geringen Wartungskosten, keine Tankkosten bzw. Aufwand das machen zu müssen führen doch dazu, dass ein Nissan Leaf in guter Ausstattung locker mit einem Verbrenner mithalten kann nur besser, günstiger ….
Gegenfrage würden Sie sich wenn Sie ein Haus mit Lademöglichkeit hätten und Sie würden ein Auto geschenkt bekommen entweder S-Klasse gut ausgestattet oder ein Tesla Model S gut ausgestattet – was würden Sie nehmen und warum wenn beide ähnlich Kosten.
EcoCraft meint
Gegenfrage an Sie:
Würden Sie vielleicht erstmal ihr eigenes Verhalten reflektieren? Für eine solches Streckenprofil würde ich überhaupt erstmal überlegen ob ich mir eine Auto zulege!
Egal wie effizient das eAuto sein wird, mit meinem Fahrrad bin ich deutlich besser dran was Umwelt und auch meine eigene Gesundheit angeht.
Aber heutzutage wird ja alles was weiter als eine Wagenlänge ist mit dem Auto bewältigt.
Jeru meint
@ulli0501
Also weiter unten hier im Thread applaudieren ziemlich viele und das fügt sich quasi nahtlos in das Forum allgemein ein. Sowohl user als auch Redaktion.
Interessant ist auch, dass kritische Worte zu den Worten eines Herrn Knie oder den Formulierungen auf dieser Seite hier gleich damit verknüpft werden das ich ein Fan von VKM bin und sogar selbst ein Fahrzeug mit VKM fahre.
Beides trifft nicht zu und das erwähne ich immer und immer wieder. Ich bin Befürworter, Profiteur und größter „Fan“ der eMobilität aber es muss doch möglich sein eine objektive und sachliche Debatte zu führen. Gerade hier und wenn ein Herr Knie für diese Aussagen gefeiert wird, die ausschließlich eine Verschwörung als Ursache für den nicht-Erfolg von eFahrzeugen ausmachen stimmt einfach irgendetwas nicht.
Duesendaniel meint
„BEV Bubble“ LOL. Was soll das denn sein?
Ist das die Rache des kleinen Mannes an der real existierenden carbon bubble?
ulli0501 meint
@ Eco: Da Sie mein Verhalten nicht kennen und ich es nicht hier beschrieben habe brauch ich nichts zu reflektieren. Ich habe lediglich ein Statement zu den Kommentaren abgegeben.
Das Streckenprofil für die 20km ist Ihnen nicht bekannt, aber Sie können gerne mal 5km bei 12% Steigung fahren bzw. mit dem Fahrrad über die Autobahn, weil das der einzig schnelle Weg ist.
Ob ich meiner Gesundheit einen Gefallen damit tue oder als AutobahnFahrradfahrer entbehrt sich meiner Logik, aber wenn Sie das so machen bzw mir unterstellen ich solle was prüfen. Ok.
Bitte stellen Sie keine Behauptungen über andere Menschen auf wenn Sie die Hintergründe nicht kennen.
Darüber hinaus gibt es Familien, die das Auto nutzen zum Einkaufen ? Ich kann nicht mit 3 Kindern einen Großeinkauf machen und das auf dem Fahrrad – klingt komisch ist aber so. Deswegen sollte man mit Pauschalen Aussagen, Behauptungen den Einzelfall prüfen und weiter als eine Wagenlänge vorausdenken.
EcoCraft meint
@ Uli:
Sie hatten die Frage in den Raum gestellt, ob man sich lieber ein Model S oder eine S-Klasse wünschen sollte, wenn man ein Streckenprofil von 20km für den Arbeitsweg hat.
Das waren die Inforamtionen für das Szenario, was sie gebildet haben und auf das sie Antworten wollten. Ich habe darauf geantwortet, dass ich mir für dieses Streckenprofil wohl weder das eine noch das andere Auto wünschen würde, sondern ein Fahrrad, in der Regel, dafür ausreichen sollte.
Das es andere Einsatzzwecke gibt bei denen ein Auto hilfreich sein kann (Wocheneinkauf), habe ich damit auch gar nicht in Abrede gestellt.
Aber wenn Sie wirklich ein Familenvater von drei Kindern sind (Alter ist mir unbekannt – aber ich tippe mal auf alle unter 12) würde ich auch darauf tippen, dass für Sie weder eine S-Klasse noch ein Model S die vernünftigste Wahl wäre. Aber das schweift jetzt zu weit ab vom Thema.
Wer argumentiert, dass er mit seinem Fahrrad über die Autobahn muss weil dies der einzige schnelle Weg sei, der drückt sich entweder sehr unglücklich aus oder hat noch nicht verstanden, dass man mit dem Fahrrad auf fast jedem befestigten Untergrund gleich schnell fahren kann und nicht auf das überortliche Schnellstraßensystem des Autoverkehrs angewiesen ist. Mit etwas Ortskenntnis finden sich fast überall fürs Fahrrad Wege und Strecken die nur unwesentlich länger ausfallen als die fürs Auto aber zum gleichen Ziel führen und nicht auf vielbefahrene Landstraßen oder Autobahnen angewiesen sind.
JoSa meint
Der Jeru scheint den wichtigsten Aspekt zu ignorieren, weil er wahrscheinlich in seinem PKW einen hocheffizienten Luftfilter, oder / und eine eigene Sauerstoffversorgung hat. Nie zu Fuß eine Verkehrsreiche Straße entlang geht oder Waldarbeiter ist und dort auch wohnt.
Mehr schreib ich nicht, sollte sich selbst erklären…
Anonym meint
Ja genau – tun wir nur so, als wären die Verbrennerautos die Wurzel allen übels und für jegliche Luftverschmutzung verantwortlich.
Das der Verkehr nicht mal ein Viertel der Emissionen ausmacht ist ihnen wohl neu.
In dem Moment, wo sie vor Ihrem PC (Strom) mit Flachbildschirm (Strom), Internetstandleitung (Strom), Deckenleuchte (Strom) und angenehm temperierten 23 Grad Räumlichkeit (Wärmeenergie) sitzen – verursachen sie bestimmt mehr Energie und Luftverschmutzung als Jeru der 100km in seinem Verbrenner PKw fährt.
Aber es ist ja immer einfach mit dem Finger auf andere zu zeigen um sich selber aus der Verantwortung zu ziehen, schon klar.
stan meint
@Anonym
Du zeigst gerade mit dem Finger auf Andere …
Vielleicht hast du auch schon mitbekommen, das die Energieerzeugung aus fossilen Rohstoffen gerade weltweit massiv umgebaut wird. (bitte hier keine Diskussion zu diesem Thema)
Und das der Verkehr „nur“ ein Viertel zu den Emissionen beträgt, bedeutet was?
– Weiter so wie bisher?
– Warum soll ich anfangen?
Anonym meint
@ stan
Nein, es geht darum, dass Jeru hier völlig zurecht und sachlich kommentiert und später auch argumentiert, dass eAutos von zehn Jahren gebaut wurden nicht mit eAutos von heute vergleichbar sind. Das eAutos zwar die Zukunft sind aber auch aktuell in der Bundesrepublik in einigen Parametern noch das nachsehen haben.
Diese Äußerungen sind völlig legetim und nachvollziehbar. Aber dann gibt es so User wie in diesem Fall „JaSo“ der wieder völlig vom Thema und dem konkret genannten Inhalt abschweifen muss nur damit er die Möglichkeit hat den moralischen Zeigefinger zu schwingen. Daher wollte ich ihn darauf hinweisen, dass auch er nicht frei von (Umwelt)Sünde ist.
und zu deinem Kommentar stan.
Es finde es auch durchaus begrüßenswert, dass das Energiesystem umgebaut wird – aber heißt das denn im Gegenzug, wir dürfen heute (also wo es noch nicht umgebaut ist) mit der Energie so sorglos umgehen wie viele es tun?
NEIN – eben nicht. Aber viele hier scheinen einzig den Übeltäter Verkehr im Visir zu haben und blenden viele andere (weit wichtigere Aspekte) einfach aus. Für die Raumwärme wird weit mehr Energie benötig als für den Verkehr.
Trotzdem habe ich noch nicht ein Forum gefunden in dem Besitzer und Fans von Solarthermie oder Erdwärmeanlagen so leidenschaftlich und überzeugt gegen Leute hetzen die noch eine Ölheizung haben oder einen Holzkamin benutzen! Warum ist das so?
Duesendaniel meint
@Anonym: Die Wurzel allen Übels sind Kommentare wie dieser hier, die jeden Versuch des Fortschritts bekämpfen und im Keim ersticken wollen.
Dass der Verkehr der einzige Bereich ist, der noch nichts zum Erreichen der Klimaschutzziele beigetragen hat scheint Ihnen wiederum neu zu sein. Und warum NUR 25% der Emissionen und vor allem welcher Emissionen?
In der städtischen Atemluft sind es sicher mehr als 90% und wir fokussieren natürlich immer nur auf das, was gerade mal wieder sichtbar wurde, weil jemand Mal wieder nicht aufgepasst hat. Was ist mit NOx, Kohlenmonoxid und dem ganzen Rest des Giftcocktails?
Und was macht jeru, nachdem er 100Km mit seinem Verbrenner gefahren ist? Richtig: Er setzt sich vor den PC (Strom) mit Flachbildschirm (Strom), Internetstandleitung (Strom) und Deckenleuchte (Strom) bei angenehm temperierten 23 Grad. Ist ja nicht alles von Gestern bei jeru.
Anonym meint
Wir sind also die Wurzel allen Übels. Starke Aussage.
Und JA, dass der Verkehrsbereich der einzige Bereich sein soll, der noch nichts zum Erreichen der Klimaschutzziele beigetragen hat, wäre mir in der Tat neu. Aber ich bin immer bereit dazu zu lernen und sie können diese Aussage gern vresuchen mit Quellen zu belegen. Ich bin echt gespannt was dabei rauskommt.
Ich persönlich halte dies sehr weit ab von der Realität – aber ich will nicht vorschnell urteilen!
Jeru meint
@Duesendaniel
„Und was macht jeru, nachdem er 100Km mit seinem Verbrenner gefahren ist? Richtig: Er setzt sich vor den PC (Strom) mit Flachbildschirm (Strom), Internetstandleitung (Strom) und Deckenleuchte (Strom) bei angenehm temperierten 23 Grad. Ist ja nicht alles von Gestern bei jeru.“
Sie machen sich lächerlich und genau das meine ich mit „BEV-Bubble“. Ich wiederhole mich ungern aber haben Sie diesen Kommentar von mir gelesen?
„Interessant ist auch, dass kritische Worte zu den Worten eines Herrn Knie oder den Formulierungen auf dieser Seite hier gleich damit verknüpft werden das ich ein Fan von VKM bin und sogar selbst ein Fahrzeug mit VKM fahre.
Beides trifft nicht zu und das erwähne ich immer und immer wieder. Ich bin Befürworter, Profiteur und größter „Fan“ der eMobilität aber es muss doch möglich sein eine objektive und sachliche Debatte zu führen. „
Railfriend meint
@Jeru, bitte nocheinmal um einen link oder Quelle zu den leistungsabhängigen Ladeverlusten, die Sie vor ein paar Wochen veröffentlicht haben.
Danke.
Jeru meint
Würde ich gern aber ich weiß nicht, ob ich das paper hier veröffentlichen kann..
Railfriend meint
Danke für Ihre Rückmeldung. Auch das Wuppteral-Institut gibt 10 bis über 30 % Ladeverluste an und ich sehe kein Problem, den link zu nennen:
https://wupperinst.org/uploads/tx_wupperinst/Energiebalance_AP5.pdf
Bitte, warum können Sie das Paper hier nicht veröffentlichen ?
Jeru meint
@Railfriend
Weil die paper von der EVS30 2017 nicht öffentlich zugänglich sind. Der Titel lautet:
„Mobility from renewable electricity: infrastructure comparison for battery and hydrogen fuel cell vehicles“
Laboratory of Physical and Analytical Electrochemistry, EPFL Valais, 1951 Sion, Switzerland, yorick.ligen@epfl.ch
Vielleicht finden Sie ja etwas dazu im Internet oder sprechen die Urheber direkt an.
Railfriend meint
@Jeru, besten Dank !
Fritz! meint
@Railfriend:
Haben Sie das Papier der Wuppertaler gelesen? Die geben ohne jedwede Quelle einfach mal so im Text an (Seite 6, Mitte), daß es wohl Ladeverluste geben KÖNNE. Mehr nicht. Wissenschaftlich oder gar bewiesen ist damit garnichts, daß Papier also KEIN Bewis für irgendwelche Ladeverluste in dieser Größenordnung.
Auch sonst geht das Wuppertaler Papier von sehr viele falschen Annahmen oder sehr veralteten Grundlagen aus. Es ist ja auch von 2007, also jetzt 11 Jahre alt und somit ebenfalls ziemlich veraltet.
Duesendaniel meint
@jeru:“„weil man dann damit nur 100km hätte fahren können“ und nicht weil es eine riesen Verschwörung gibt.“
Aber genau das ist ja die Verschwörung. Kreisel hatte zu diesem Zeitpunkt schon ein Akkupaket, mit dem man 2,5 mal so weit kam. Wie nennen Sie denn so etwas? Geschicktes Marketing mit einem ernst gemeinten Produkt?
Anonym meint
In welcher Stückzahl, zu welchen Preisen und mit welchen Garantieleistungen hätte Kreisel zu diesem Zeitpunkt den diese Batterien liefern können?
Natürlich wird es immer einen Anbieter geben, der zum Zeitpunkt X etwas größeres, besseres und tolleres auf dem Markt hat als dass, worauf ein Hersteller für den Massenmarkt zugreift – das bedeutet doch aber nicht, dass dies auch immer 1:1 in ein Auto oder ein anderes Produkt eingebaut werden kann.
Das hat aber nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit Qualitätssicherung der eigenen Produkte. Wenn der Wagen nämlich nachher liegen bleibt, der Akku nach 8 Monaten den Geist aufgibt oder beim Laden anfängt zu brennen, dann hat den Imageschaden nicht der Zulieferer sondern in erster Linie der Verkäufer des Gesamtproduktes. Er wird auch vom Kunden haftbar gemacht. Von daher sollte es doch mit normeln Menschenverstand verständlich sein, dass ein großes, global auftretendes Unternehmen mit wertigem Image und Prestige das Herzstück seiner neuen Fahrzeuggeneration keinem Start Up anvertraut, welches erst wenige Monate oder Jahre auf dem Markt ist.
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
newchie meint
Jetzt warte ich nur noch drauf das alle E-Autofahrer Rechtsradikale sind (populistisch)!!
Oh mei …..!
Thomas R. meint
Ist kein Problem. Dann kaufe ich eben beim Chinesen. Ist eh billiger und man bekommt (fast) dasselbe. Das wissen die Leute mittlerweile auch. Eigentlich kaufe ich, und viele andere, ja gerne deutsche Produkte. Aber dieser Zurückhaltungstaktik geht gar nicht. In der Landwirtschaft kamen auch irgendwann die Maschinen und plötzlich war alles anders. Es ist schlicht der Lauf der Dinge.
Würde mich übrigens sehr über einen Kommentar von 150kW zum Artikel freuen.
ein freund meint
Dem Bericht und den Kommentaren braucht man nichts weiter hinzufügen!
Nur soviel “ zu wenig Macher und zuviel Verwalter“
Aber der Markt und die Kunden werden das schon regeln…!?
Martin meint
In dem Artikel bestätigt sich alles, was der an der Elektromobilität interessierte Leser schon immer vermutet hat bzw. er zu glauben wusste: Die Automobilindustrie will ihr lukratives Geschäft mit den Verbrennern so lange wie möglich weiterführen. Gesellschaftliche Fragen, wie der Klimawandel, die sehr wohl belastenden Abgasverhältnisse in den Städten und der enorme Lärm sind nicht in die Denkweise der Automobilkonzerne integriert. Solche Fragen müssen mühselig um ihre Anerkennung buhlen. Es geht in Ausschließlichkeit darum, aus Geld mehr Geld zu machen – ob dabei der Planet in Gefahr gerät oder weite Bevölkerungskreise mit – unnötigen – erheblichen Belastungen zu leben haben, ist nicht etwas ,für das man sich verantwortlich fühlt. Die „Strategie der Ankündigungspolitik“ (schon Ende der 1990er Jahre sprachen Protagonisten der Automobilindustrie übrigens schon vom baldigen Durchbruch der Wasserstoffautos) hat Methode. Was will man von einem Wirtschaftssystem erwarten, bei dem die Frage der individuellen und gesellschaftlichen Bedürfnisse nur ein Abfallbedürfnis darstellen – Abfall von dem hinter dem Rücken der Akteure agierenden inhaltslosen Prinzip, aus Geld mehr Geld zu machen.
EcoCraft meint
Was für einen Wissensstand muss man als Forscher haben um heruaszufinden, dass kapitalistische Unternehmen am liebsten die Produkte verkaufen, welche ihnen die höchsten Gewinne versprechen?
Welches Unternehmen verfolgt schon als Langzeitstrategie den Plan, mit viel Arbeitsaufwand Produkte zu entwicklen, bei dennen die Margen kleiner sind, da die Produktion billiger und Lebenserwartung der Produkte deutlich länger ist? Wer betreibt freiwillig ein solches Geschäftsmodell?
Der Wartende meint
Tesla macht das so und damit auch richtig Verluste.
blacksmartie meint
Tesla macht gerade dies nicht. Warum? Tesla hat sich zum Ziel gesetzt, mit der Elektromobilität den Transportsektor auf der Straße komplett umzukrempeln. Sie entwickeln und bauen nur E-Autos, können also damit gar kein Altgeschäft kanibalisieren und haben demzufolge keine Grundlage, „alte“ Technologien zu bevorzugen.
Und die alte Mär von der nicht vorhandenen Marge bzw. den Verlusten lässt sich nach ein paar Suchanfragen und etwas gesundem Menschenverstand richtig einordnen:
„…Der Grund, wieso Tesla mittlerweile an der Börse ähnlich viel wert ist wie die etablierten deutschen Premiumhersteller, hat viel mit seinem Margenpotential zu tun. Die durch hohe Investitionen verursachten Verluste verstecken nämlich sehr gesunde Bruttomargen, das bedeutet, was vom Verkaufspreis nach den Herstellungskosten übrig bleibt. In den meisten Quartalen lag die Bruttomarge bei weit über 20 % und war somit ähnlich gut wie bei BMW und Daimler, obwohl Tesla noch nicht von den Skaleneffekten eines großen Autoherstellers profitieren kann. Kein Wunder, dass Elon Musk mit seinem ersten Fahrzeug für den Massenmarkt eine Bruttomarge von 25 % erreichen will. Wenn man die bisherigen Bruttomargen und möglichen Skaleneffekte berücksichtigt, scheint das absolut möglich…“
Zitat eines Börsenanalysten, der sicher etwas mehr Einblick und Sachkenntnis hat, als mancher Wartende hier… ;-)
der Wartende meint
„Tesla hat sich zum Ziel gesetzt“, „MargenPOTENIAL“, „…erreichen will“, „Zitat eines Börsenanalysten“ – SIe kommen mir mit fehlender Sachkenntnis, das ist doch nicht Ihr Ernst!?
Ich meint
Ganz einfach: Ein Unternehmen mit einer Vision!
Anonym meint
Visionen muss man sich aber auch leisten können.
Und Tesla kann sich diese Strategie und diese Visionen auch nur leisten weil es einen stinkreichen Mäzene hat. Musk ist durch den Verkauf von Paypal in sehr jungen Jahren sehr reich geworden. Im Gegensatz zu vielen anderen vertritt er allerdings die sehr extrovertierte Einstellung die er schon mehrfach offen zugegeben hat, dass ihm egal ist wenn er an diesem Projekt pleite geht. Und diese Einstellung ist auch eins der wesentlichen Alleinstellungsmerkmale. Dies erlaubt Tesla eben auch unter anderen Regeln zu spielen – als die Konkurrenz.
Wie viele andere Unternehmen können sich so einen Luxus schon leisten? Ohne jemand wie Musk als Bürgen hätte die Banken das Unternehmen schon längst zerschlagen und stillgelegt. Sowas sollte man immer im Hinterkopf behalten.
Ich meint
Und Sie meinen BMW und Co. sind trotz deutlicher Gewinne nicht in der Lage in einem Gewissen Grad eine Vision zu verfolgen, welche nicht schlicht große Dollarzeichen in den Augen der Konzerne ist?
stan meint
@Anonym
Die Frage ist eher, ob wir uns diesen Luxus
– Verbrenner –> fossile Rohstoffe –> Luftverschmutzung
– Privat-PKW –> 90% Stehzeug
auf Dauer weiterhin leisten können, nur um unsere Mobiltäts-Ansprüche zu befriedigen. Oder geht das auch anders?
Und ohne Musk, aber auch viele andere, würden wir hier nicht diskutieren bzw. über alternative Mobilität-Konzepte nachdenken.
Darum geht es, nicht um Verbrenner versus EV.
Duesendaniel meint
@Anonym: Musk hat PaPal nicht nur verkauft, sondern auch aufgebaut und sein ’stinkreicher Mäzen‘ sind die Aktionäre, die sich -wie DB- mit den Aktien eine goldene Nase verdient haben und in ihn einzig aus knallhartem wirtschaftlichen Interesse investieren. Aber vielleicht können Sie die alle ja mal beraten? Anscheinend gibt es in den USA ja keine solch brillanten Wirtschaftseperten wie Sie.
Anonym meint
@ ich
BMW hat doch einen gewissen Grad von Vision. Sie haben den i3.
Eigentlich haben sie auch noch den i8 – aber den möchte ich gern ausklammern, da zu geringes Marktpotential und zu kleine Stückzahlen
@stan
Natürlich geht das auch anders – aber dafür brauchen wir eigentlich auch keinen Musk und keine eAutos. Viele unsere Mobilitätsbedürfnisse könnten wir auch mit dem Fahrrad (welches 2017 gerade sein 100. Geburtstag feierte – also nichts neues ist) oder dem ÖPNV befrieden. Aber das ist heutzutage ja nicht mehr chick. Jeder braucht ja sein eigenes Auto.
Auch ein Dieselbus schneidet bei einer entsprechend hohen Fahrgastauslastung ökologisch deutlich besser ab, als wenn jeder Fahrgast sein eigenes eAuto nutzen würde (deutscher Strommix hin oder her).
Aber über solche Themen höre ich hier niemanden diskutieren. Weil kaum einer scheinbar bereit ist auf den Luxus seines privaten motorisierten Gefährts zu verzichten!
@ Duesendaniel
Sie haben meinen Beitrag entweder nicht verstanden oder stellen ihn absichtlich in eine falsche Richtung dar.
Ich habe nie in Abrede gestellt, dass Musk Paypal auch erst gegründet und aufgebaut hat, bevor er es verkauft hat. Bitte entschuldigen Sie, dass ich dieses Detail über den Heilsbringer der Menschheit vergessen habe.
Fakt ist aber, Musk ist der Mäze hinter Tesla. Und ohne ihn (seinen finanziellen Backround) und seine Erfolgsgeschicht (Aufbau von Unternehmen die innerhalb kurzer Zeitspannen sehr lukrativ werden) hätten die anderen Anläger (z.B. DB) nicht ein solches Vertrauen in das Unternehmen und würden derart große Geldbeträge in das Unternehmen schieben (Aktien kaufen – was die Nachfrage steigert – was den Preis der Aktien hochtreibt – was die Firma Tesla (auf Aktienbasis) zu einem der gefragtesten, teuertsten und wertvollsten Unternehmen macht.
Und nein, für diese Erkenntnisse braucht man kein Wirtschaftsguru sein – es sollte außreichen wenn man ein gutes Abi hat. Es sei den sie haben ihres in NRW gemacht :D
Ich meint
@ Anonym
Sie wollen mir also allen Ernstes weiß machen, dass der i3 nicht einfach nur dafür da ist um zu sagen: „Schaut alle her wir sind immer noch total innovativ.“? Und das vor allem bei diesem Preis/Leistungsverhältnis. Ich betrachte da gerne das Preis/Reichweitenverhältnis. Da dies immer noch so das Hauptkriterium für den Nutzenwert darstellt. Doch natürlich ist diese Betrachtung nicht der Weisheit letzter Schluss.
Ich wäre Ihrer Meinung, wenn BMW mittlerweile eine Auto für längere Strecken im Angebot hätte. Da kann es ruhig auch etwas teuer sein. Schließlich verkauft BMW auch nicht nur 1er.
Anonym meint
@ Ich
BMW hat zumindest mal einen komplett eigenes eAuto auf die Beine gestellt. Also nicht einfach ein große Batterie in einen anderen Wagen reingesteckt (eGolf).
Und für die Zeit, als der i3 auf den Markt kam, war es schon ein guter Wink Richtung Zukunft. Klar hätte man ihn mittlerweile weiterentwicklen können und nicht immer auf den eX3 vertrösten sollen. Aber es ging ja darum das auch andere Hersteller „einen gewissen Grad von Visionen“ haben.
Und mit dem i3 war das schon eine Vision von BMW
Das wollte ich damit sagen.
Alex meint
Ich gebe dem Mann vollkommen recht ????
Rene meint
Die Ergebnisse dieser Studie sind für mich eine Binsenweisheit.
Elektromobilität wird von den großen deutschen Autobauern nach wie vor verhindert. Leider kann man sich des Gedankens auch nicht verwehren, dass es im Zuge der Kartellgespräche entsprechende Absprachen gegeben hat.
Warum sollten sonst ehemalige BMW-Manager, die von Elektroautos überzeugt waren, sonst nach China gegangen sein, um ihre Pläne dort verwirklichen zu können?
Wenn das Umdenken in Deutschland nicht rasch kommt, werden die großen vier zu den großen Verlierern gehören.