München erweitert sein Ladenetz für Elektroautos deutlich: Der Wirtschaftsausschuss des Stadtrats hat den Stadtwerken die Installation von 350 zusätzlichen Ladesäulen am Straßenrand aufgetragen. Die Strom-Zapfsäulen sollen das bereits bestehende Netz aus 100 Ladestationen ergänzen.
Die neuen-Ladepunkte werden bis Ende 2019 gebaut und kosten die Stadt der Süddeutschen Zeitung zufolge insgesamt knapp 10 Millionen Euro. Begleitend soll untersucht werden, ob es in der Privatwirtschaft Interesse an einer weiteren Vergrößerung des Ladenetzes gibt. „Wir geben richtig Vollgas“, kommentierte Bürgermeister und Wirtschaftsreferent Josef Schmid (CSU) das Vorhaben.
Da die Ladeinfrastruktur für die Stadt München ein Verlustgeschäft darstellt, ist der Betrieb zunächst bis Ende 2020 befristet. Sollten sich die Elektro-Tankstellen dann immer noch nicht tragen und auch keine Anschlussfinanzierung zur Verfügung steht, können die Stadtwerke die Ladesäulen wieder abmontieren.
Jensen meint
350 Lader auf die Park & Ride – Plätze vor der den Toren der Stadt, extra Bereich nur für E-Autos und es reichen auch kleinere Ladeleistungen, denn die Autos warten da ja den ganzen Tag. Das wäre ein Zeichen.
Priusfahrer meint
Laut Meldung war München 2017 zum ersten Mal die Hauptstadt mit den
meisten Staus. Die Münchner Autofahrer verbrachten die längste Zeit im
Verkehrsstau. Da wundert es mich nicht, das der Münchner Stadtrat was
ändern muß. Ob das der richtige Weg ist, sei dahingestellt.
Zuerst Vollgas geben – und dann abmontieren ? Beides kostet extra.
Swissli meint
Eine interessante Finanzierungslösung mit Konzessionen:
https://www.nzz.ch/schweiz/mehr-strom-fuer-eilige-an-autobahnen-ld.1352395
Wieso machen grosse Städte nicht auch solche Konzessionen? Hat viele Vorteile:
– Stadt finanziert die Zuleitungen (Infrastruktur) vor, Betreiber finanzieren Ladesäulen
– Betreiber zahlen diese Zuleitungskosten während der Konzessionslaufzeit ab (=am Ende keine Kosten für Stadt)
– keine staatlichen Subventionen
– Stadt muss nicht Stromverkäufer spielen
– die privaten Ladesäulen Betreiber installieren die aktuell nachgefragte Technologie (Ladeleistung), ist näher am Markt/Kunden
Martin G. meint
Gibt es eigentlich auch noch positive denkende Menschen?
Erstmal sind doch die zusätzl. Säulen prima! Mehr Leute fahren bei Bedarf mit dem eCar statt dem Verbrenner nach München, die Luft wird wieder etwas besser, die Lärmbelastung etwas geringer, usw.
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Das der Betrieb nur bis 2020 bisher (von der Kostenseite) genehmigt ist, d.h. doch nicht, daß die dann tatsächl. abmontiert werden und noch nicht mal daß sie bis dahin sich rechnen, sondern da wird geprüft ob/bis wann sie sich rechnen und dann wohl neu entschieden. Sicher rechnet man da auch die Kosten für einen eventuellen Abbau mit rein…
Am Bedarf vorbei meint
Die Ladesäulen bieten 3 Phasen AC mit 22 kW. Wer soll denn dort aufladen? Außer der ZOE von Renault kann damit kein E-Mobil vernünftig und schnell (beim Einkaufen) geladen werden. Entweder man macht es richtig (50 – 100 kW DC) oder lässt es einfach. Die Politik wird nachher sagen: Wir haben Alles gemacht… der Nutzer nimmt es nicht an….
Steff meint
-„Die 350 Säulen bieten je zwei Ladepunkte mit bis zu 22 Kilowatt Wechselstrom.“ Es sind also 2x22kW (AC). Wer soll da aufladen? Alle! Auch PHEV`s. Es kann nicht die Aufgabe der Kommunen sein teure DC-Säulen aufzubauen, nur weil einige Hersteller ihren BEV`s nur Ein- oder Zweiphasige Lader verbauen! Es geht hier ja nicht um teures Schnelladen.
-„Theoretisch könnten also statt der 350 Normalladesäulen auch 70 Multicharger aufgebaut werden.“
Wie schon erwähnt, lieber 700 Fahrzeugen die Möglichkeit zum (günstigen) Laden geben als nur 70 (dafür teuer). Bei 10 Mal mehr Fahrzeugen erreicht man auch mehr Umsatz. Kurze Ladezeit ist beim Parken nicht der entscheidende Faktor.
Fritz! meint
350 Säulen für 10.000.000,– Euro macht 28.500,– Euro pro Stück. Für das Geld bekomme ich als Privatkunde bereits DC-Säulen mit Abrechnung und 50 kW DC. Und 11 bis 22 kW AC.
Da verdient sich mal wieder einer dumm und dusselig an der Stadt. Die Dinger werden ziemlich sicher 2020 wieder abgebaut und an einen CSU-Stadtrat für ziemlich wenig Geld (50,– pro Säule) verkauft, der sie dann 3 Wochen später an denselben Stellen wieder aufbaut. Und den Strom dann günstiger verkaufen kann, da er ja fast keine Investitionskosten hatte. So wie üblich in Bayern.
Und, nur so am Rande, ein Tesla-Supercharger Standort mit 8 wirklichen Schnellladern mit 120 kW Ladeleistung kostet 160.000,–, also 20.000,– pro Ladesäule.
Bei welcher Apotheke die Bayern da auch immer einkaufen…
Am Bedarf vorbei meint
so ist es …. Kollege Steff hat wohl kein e-Auto
Steff meint
@Am Bedarf vorbei
2x22kW AC Ladesäulen gibt’s für wenige tausend Euro, DC-Multilader sollen hingegen um 25`000 kosten.
Solltest du BEV fahren, hast du dich offensichtlich für eines entschieden, dass nur ein oder zweiphasig laden kann. Damit hast du dich „am Bedarf vorbei“ entschieden. Darum soll jetzt also die öffentliche Hand bezahlen und für dich DC aufstellen? Bitte einfach nicht jammern wenn`s teuer wird beim Laden und keine Säule mehr frei ist.
Gemäss den Angaben im Bericht können mit AC, beim gleichen Investment, 10 Mal soviel Ladepunkte geschaffen werden. Wir reden hier von Parkplätzen, nicht von Autobahnraststätten oder Autohöfen.
„…Kollege Steff hat wohl kein e-Auto“
lol ;-) ich mache jährlich 30tkm elektrisch, ich kenne den „Bedarf“. Steff`s BEV kann mit bis zu 22kW AC geladen werden, bzw. mit 120kW DC. Ich war kürzlich in einem schwedischen Möbelhaus, dort waren mehrere 22kW AC Säulen. Nach gut 1.5h waren knapp 200km aufgeladen (danke an dieser Stellen an IKEA). DC braucht man nur auf Langstecke, aber dann bitte richtig, also jenseits von 100kW…
@Fritz! Gut möglich, dass Teslas SuC sehr günstig sind verglichen mit DC-Multiladern. Diese Option steht München aber nicht zur Verfügung.
Am Bedarf vorbei meint
@Steff: ich lade mein e-Mobil einphasig in der eigenen Garage ;-) Ich werde aber aus deiner Argumentation den Beigeschmack nicht los dass Du zu der Lobby der Stadtwerke München gehörst…. die Mär vom zweiphasig zu ladenden e-Mobil ist gut „LOL“. Erst informieren dann denken…. dann schreiben…
Steff meint
@Am Bedarf vorbei
Vielleicht informierst du dich zuerst mal? Du scheinst ja gar keine Ahnung zu haben.
E-golf und Q7 E-Tron laden 2-phasig mit bis zu 7,2kW.
Aber ich stimme dir absolut zu: „Erst informieren dann denken…. dann schreiben…“!!! LOL
Anderer Blickwinkel meint
Fassen wir zusammen:
Eine Ladesäule die zwischen Mitte 2018 und Ende 2019 gebaut wird sollch sich bereits Ende 2020 also nach einem bis maximal zweieinhalb Jahren amorisiert haben, sonst droht die Schließung und der Abbau?!
Die Ladesäulen werden (ohne viel Schnickschnack) ab 10.000€ aufwärts kosten (nicht einkalkuliert sind die Kosten für den laufenden Betrieb (Wartung usw,)…
Mit welcher Preisgestaltung will man den da die Kunden locken?!
Will da einer bewusst Geld vernichten mit dem Aufbau oder was wird das?
Steff meint
Eine „Normalladesäule“ mit 2x22kW (AC) ist wesentlich günstiger als 10`000€!
Im Originaltext steht : „Umrechnungsformel: Eins zu fünf, ein Multicharger bringt so viel wie fünf normale Säulen.“ Das ist zwar Quatsch, denn ein Multicharger bringt höchstens 50kW DC und die „normale Säule“ 2x22kW AC. Aber das ist möglicherweise monetär gemeint.
Besser sind 350 Normalladesäule (AC) mit je zwei Ladepunkten bei Parkplätzen allemal. Damit kann man 700 Fahrzeuge laden. 70 Multicharger reichen höchstens für 70 Fahrzeuge. Zudem brauchen PHEV`s eh keine DC-Lader und kurze Ladezeit ist beim Parken nicht der entscheidende Faktor.
Am Bedarf vorbei meint
Am Bedarf vorbei: es stehen zwar 2×22 kW zur Verfügung, geladen wird aber meist nur mit max 6,5 – 7,4 kW und dann ist der Lader bis zu 15 Stunden belegt (das meist verkaufte e-Mobil z.B. ;) ) wieso ist kurze Ladezeit nicht der entscheidende Faktor beim Parken? Wirklich wirtschaftlich denkende Unternehmen (Lidl, Aldi, Ikea…. Mc Donalds) bieten ihren Kunden DC-Lader. Die Stadtwerke tun halt etwas in Richtung Ladeinfrastruktur …. egal ob es sinnvoll ist…. aber Hauptsache man hat etwas getan
NurMalSo meint
„Eine „Normalladesäule“ mit 2x22kW (AC) ist wesentlich günstiger als 10`000€!“
Sind Sie sicher?
Auch in meiner Erinnerung schwirrt diese Summe öffentliche Ladesäulen mit Abrechnungssystem herum.
Nach einer kurzen googel-Recherche habe ich dazu folgendes Zitat aus einem Artikel bei ZEIT ONLINE aus dem letzten Jahr gefunden: „Allein das Aufstellen einer Ladesäule erfordert ein Investment von 24.000 Euro; dazu kommen Kosten von rund 1.500 Euro pro Jahr für Betrieb und Wartung.“
Jensen meint
Es gibt ja Anbieter am Markt, bei denen man komplette Pakete buchen kann: Ladesäule mit 1 oder 2 Ladepunkten, 11 kW oder 22 kW, ohne oder mit gängigem Abrechnungssystem, mit Wartung etc. Diese kosten jedenfalls deutlich weniger als 10.000,- Euro. Der Netzanschluss schlägt meist derbe zu Buche, was aber bei den Stadtwerken entfallen sollte, weil man ja lediglich
die eigenen Anlagen miteinander verbindet. Und das Personal ist ja ohnehin im Außendienst unterwegs.
Steff meint
@NurMalSo
Meine googel-Recherche hat 2395€ ergeben für Ev-box-2x11kW-BusinessLine-RFID-Online.
Deine 24`000€ erinnern mich an den Preis von DC-Multichargern. Wie auch immer, 10Mio. für 70-350 Säulen ist grosszügig bemessen. Möglicherweise werden gleich noch ein paar andere Massnahmen mit eingerechnet.
sagrantino meint
2020 wieder abbauen…
Dann bitte nicht erst installieren, solange die mißbräuchliche Dauernutzung durch DriveNow-Fahrzeuge nicht im Griff ist.
Die Fahrzeuge stehen dort frech mit von der Säule abgekoppeltem Ladekabel. Ein DriveNow Verbrenner Mini schon mal eine ganze Woche dort, „geahndet“ mit einem Bußgeld von gerade mal 20€! Nach einer Woche!?!
Gesehen am 14.01. und 20.01.2018 in der Steinstraße in München.
Was die Wirtschaftlichkeit anbelangt sollte man eine vernünftige Kalkulation aus Energielieferung und Parkraumbewirtschaftung entwickeln. Sonst wird das nichts.
Michael S. meint
Sie haben ja verrückte Vorschläge. Sollen die Politiker jetzt auch noch die Zusammenhänge erkennen und verstehen? Wo kommen wir denn da hin? Zu vernünftigen Lösungen? Lieber weiter Flickschusterei, damit die E-Autos auch bloß nicht zu einer geeigneten Alternative werden!
BR meint
Wir haben hier in Nürnberg die gleichen Probleme mit ignoranten und ewig gestrig denkenden Kommunalpolitikern.
– viel zu wenig Ladestationen
– Politiker die öffentlich kundtun daß die Stadt nicht in Ladetechnik investieren will und wird
– und die wenigen Ladestationen sind ständig mit Verbrennern zugestellt – und wird seitens Stadt, Parkverwaltung und Polizei ignoriert
So wird das nix mit E-Autos und dann werden die Politiker wieder sagen, wir habens ja gewußt.
Swissli meint
Bei diesen SWM Ladesäulen zahlt man ausschliesslich nach Zeit (gemäss Internet).
Da hilft bei (ausgestecktem) Dauerparkieren wohl nur:
– mehr Kontrollen und höhere Bussen (20 Euro pro Tag o.ä.)
– konsequente Kontrollen seitens Betreiber und gnadenloses Abschleppen von Parkladesündern (wenn mehr als 1 Tag)
– Strafzeit bei längerem Parkieren als für Ladevorgang nötig (wie Tesla Charger).
Siehe auch mein Post bzgl. Konzessionen und private Betreiber (die tollerieren keine Ladeblockierer weils dann nicht rentiert).
sagrantino meint
Bei TMN kostet die kWh 0,48€, nicht geschenkt, aber während der Phasen der Parkgebührenpflicht i.O.
Doch die Tarife des Betreibers oder Chargenow sind jenseits jeder marktwirtschaftlichen Kalkulation. Man darf es auch Wucher nennen, beim 3-fachen kWH-Satz des Heimtarifs auch rechtlich abgesegnet.
Kein Wunder, daß der Umsatz nicht in Gang kommt.
Wer die Muße hat, sollte mal auf der TNM Seite die realtime Belegung beobachten. Ob dort jedoch ein Verbrenner steht weiß TNM leider nicht!
Swissli meint
Finde die Preisgestaltung der Tesla Supercharger ziemlich fair.
Ist ca. 20-25% über dem Stromtarif für Privatpersonen im entsprechenden Land. Und man bekommt eine ordentliche Ladeleistung für den Preis.
Alles darüber ist Abzocke und wird vom Markt langfristig verschwinden. Momentan kann teilweise noch abgezockt werden, weil zuwenig Schnelllader, und in der Not bezahlt man halt die Phantasietarife.