Tesla hat vergangene Woche seine neuesten Quartalszahlen vorgestellt. Neben einem größeren Umsatz verkündete der Elektroauto-Pionier dabei auch einen neuen Rekordverlust. Vor allem der langsame Hochlauf der Produktion ihres neuen Kompakt-Stromers macht den Kaliforniern derzeit Sorgen. Schuld an der Verzögerung sind laut Tesla-Chef Elon Musk sowohl das Unternehmen selbst wie auch Zulieferer.
„Wir waren ein bisschen zu selbstsicher und haben uns zu stark auf unsere Fertigungskompetenz für Batteriemodule verlassen“, räumte Musk im Gespräch mit Analysten ein. Außerdem hätten Zulieferer Zusagen nicht einhalten können. „Zwei Bereiche in der Produktion, die an andere Unternehmen ausgelagert wurden, haben nicht funktioniert“, so Musk.
Tesla hat in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres nur 2425 Model 3 herstellen können – geplant waren eigentlich wöchentlich 5000 Einheiten ab Ende 2017. Der US-Hersteller hat seine Pläne für die Produktion des Volumen-Stromers daher um mehrere Monate nach hinten verschoben: Ende März sollen erstmals 2500 Einheiten der Mittelklasse-Limousine pro Woche vom Band rollen, Ende Juni dann 5000.
„Wir können mit Überzeugung sagen, dass wir zahlreiche Maßnahmen ergreifen, um systematisch Engpässe aus dem Weg zu räumen und Kapazitäten in Bereichen wie der Batteriemodul-Fertigung auszuweiten, in denen wir zuletzt eingeschränkt waren“, erklärte Tesla in einer Unternehmensmitteilung. Die Maßnahmen sollen bis Mitte des Jahres zu einem „deutlichen Anstieg“ der Produktionsrate führen.
Sein ursprüngliches Ziel von 500.000 produzierten Elektroautos in diesem Jahr dürfte Tesla wegen der stockenden Fertigung verfehlen. Auch das Knacken der Elektroauto-Million im Jahr 2020 scheint fraglich. Europäischen Kunden wurde kürzlich mitgeteilt, dass sie ihr Model 3 wahrscheinlich erst 2019 geliefert bekommen, viele hatten mit einer Auslieferung in diesem Jahr gerechnet.
Matthias meint
weil viele viele Model S/X Besitzer aufspringen und gemerkt haben wie verdammt gut das Model 3 ist. die bekommen es halt auch früher als einer der am 31.03.2016 reserviert hat ;-)
Dr.M. meint
Es hat bei Tesla schon immer länger gedauert als erwartet – oder besser gesagt als von Elon Musk angekündigt. Ich würde mir zwar wünschen, daß er sich da mal etwas zurücknähme, aber das ist halt Elon Musk. Immerhin muß man beim Model 3 berücksichtigen, daß Tesla aufgrund der hohen Zahl von Reservierungen den Produktionshochlauf um über ein Jahr vorgezogen hat. Ende März 2016 waren ursprünglich die ersten Auslieferungen in den USA für „next year“, also 2017 angekündigt worden – und das hat zumindest gerade so geklappt. Nur ist es halt bei der hohen Nachfrage so, daß der US-Markt die ganze aktuelle Produktion aufsaugt. Da dauert es für Europa und den Rest der Welt halt länger. Ärgerlich, aber für den ursprünglichen Plan liegt Tesla gar nicht so schlecht im Rennen.
Andererseits wage ich zu bezweifeln, daß die anderen Hersteller so viel schneller liefern können. VW verdoppelt die Produktion des eGolf auf wahnsinnige 70 Fahrzeuge pro Woche, Daimler liefert den Smart mit einem Jahr Lieferzeit, Hyundai braucht für den Ioniq auch fast ein Jahr, nur BMW kann den i3 in akzeptablen Zeiträumen liefern. Und Renault kann die große Batterie anscheinend auch nicht in ausreichenden Mengen liefern – zumindest die Nachrüstung bei den Zoes der ersten Generation ist sehr schleppend und teuer. Der neue Leaf ist zwar sicher ein gutes Auto, aber die 60 kWh Batterie kommt auch erst Ende 2018. Und ob es Nissan bei hoher Nachfrage dann alles gleich liefern kann bleibt abzuwarten.
Nur machen die alle nicht so große Ankündigungen wie Elon Musk, die ihm dann auf die Füße fallen. Es ist eben was anderes einen Prototypen hinzustellen als den dann auch in Masse zu produzieren. Das dachte ich, hätte er nach dem Model X gelernt. War wohl ein Irrtum…. ????
Aber das Problem der Massenproduktion haben auch die etablierten Hersteller.
Und die sogenannten Konkurrenten des Model 3 wie die von Audi oder Porsche und Jaguar sind dann doch in einer anderen Preisklasse als das Model 3 unterwegs – auch mit der großen Batterie – und kommen auch erst zum Jahresende oder in 2019.
Es bleibt also spannend, noch zumindest bietet Tesla das beste Gesamtpaket für Elektromobilität.
Hinrichsen meint
VW e-Golf Produktion für 2018 (Ankündigung vom 21.12.2017):
70 e-Golf pro Tag = 350 VW e-Golf pro Woche
Tesla Model 3 Produktion Ende März 2018:
2500 Model 3 pro Woche
Fazit: Es werden im Februar ca. 7 x mehr Model 3 produziert als VW e-Golf bei ähnlichem Preis.
Welches Modell ist nun erfolgreicher?
NurMalSo meint
„Welches Modell ist nun erfolgreicher?“
Vielleicht sollte man auch nur mal einen kurzen Blick auf die Hintergründe werfen und das was von allen Seiten auch ganz offen kommuniziert wird.
Tesla. Das M3 ist der Heilsbringer für Tesla. Er ist der Wagen für die eMobilität für Jedermann. Er ist der Wagen der Tesla als Unternehmen in die Gewinnzone führen soll! Er ist die Zukunft.
Volkswagen: Der eGolf wird ganz klar als eine Übergangslösung vorgestellt. Das Datum an dem seine Produktion eignestellt wird ist bereits bekannt. Das Konzept ein eMotor und Batterie in eine Verbennerkarosserie zu einzubauen ist nicht wirtschaftlich und mit vielen Einschränkungen verbunden. Die Zukunft bei VW heißt I.D. und MEB Plattform. Damit wollen die Wolfsburger den Markt fluten. eGolf und eUp spielen für diese Pläne eigentlich so gut wie keine Rolle. Daher ist die Bestrebung möglichst viele, von den nicht wirklich gelungen Fahrzeugkonzepten, auf die Straße zu bringen nachvollziehbarer weise auch nicht so ambitioniert wie bspw. bei Tesla oder anderen Herstellern.
Könnte man wissen, wenn man sich wirklich mal mit der Thematik beschäftigt hat. Aber besser man verschweigt es und präsentiert nur die nackten Zahlen und intertprätiert da selbst was rein.
TeslaTom meint
dennoch ist Tesla sowohl bei Menge und Zeit deutlich führend, sozusagen bald Weltmarktführer in ihrem Segment, egal.
Und Tesla verdient auch mit den jetzigen Modellen Sun X Geld, aber das war nicht das Ziel und ist als Strategie nur kurzfristig erfolgreich, daher extreme Expansion und ein Modell bzw Tesla luefert ein Paket, für die Masse.
Effendie meint
Die Stückzahl von 500000 Autos im Jahr entspricht einer Taktzeit realistisch von 72 Sekunden (Karosseriebau) .. und das ist eine normale Standard-Größe in der Vollautomatisierung. Um eine solche Stückzahl von SOP auf volle Leistung zu fahren bedarf es mindesten ein Jahr.. Weil viele Probleme tauchen erst auf wenn die Stückzahl hochgefahren wird. Die Anlaufkurve steht und fällt mit der Erfahrung der Mannschaft. Meine Einschätzung es dauert eher bis Herbst bzw Ende 2018 bis Sie voll fahren können. Ich sehe das nicht kritisch … das ist eine ganz normale Anlaufkurve in der Großserientechnik. Verstehe die ganze Aufregung nicht.
Ich drücke denen die Daumen und nicht so viele graue Haare :-) …
Benzinpower meint
500.000 Autos in 2018? Das wird eng :-). Ich sag nur ANKÜNDIGUNGSWELTMEISTER. Und glaubt man Berichten aus anderen Medien soll die Qualität der bislang hergestellten M3 unter aller Sau sein. Und das für ein Auto für ca. 50.000 Euro. TESLA wird bald die Rücklichter der deutschen Hersteller sehen, so bitter das für manche hier auch sein wird
Der Wartende meint
Naja, wie schnell VW die Produktion der ID Fahrzeuge hochfahren kann ist auch noch nicht klar. In Masse wird das vor 2021 auch nichts. Die Frage die sich mir immer stellt ist: warum bringt Tesla diese halbfertigen Autos auf den Markt und macht ewig diese großspurigen Versprechen die sie dann nicht halten können. Keine andere Autofirma tut sich sowas an. Wen hätte es gestört wenn Herr Musk 100000 Autos für 2018 angekündigt hätte statt gleich 500000? Immer auf dicke Hose machen wirkt unseriös.
Thomas R. meint
Wenn das so klar ist – warum bist du dann hier? :)
Urs meint
Bitte diese Medien bekanntgeben. Würde mich schon interessieren wer da so genau informiert ist. Danke.
Michael meint
Also ich schaue mir regelmäßig YouTube Videos von Leuten an, die ihr model3 gerade in den USA erhalten haben.
Würde es gravierende Qualitätsmängel geben, wäre das rausgekommen. Spaltmaße sind weniger perfekt als deutsche aber das wars dann mit der „furchtbaren Qualität“. Für welche Firma arbeiten Sie nochmal? Oder sind Sie einer dieser berüchtigten Internet-Trolle?
Nik meint
Bist wohl auch einer der nix verstanden hat auser zu wettern.
Simon Maier meint
Auch deutsche Autos sind nicht perfekt. In der Vergangenheit gab es genug Beispiele, wo zwar das Cockpit und die Spaltmaße gut waren, aber dann nach ein paar Jahren und 100.000 km die Getriebe (z.B. DSG) Probleme machten. Allerdings gabs da leider keine 8 Jahre Garantie, sondern nur 2, und am Ende hat der Kunde den teuren Murks bezahlt.
Da wären mir ein paar Differenzen in den Spaltmaßen egal, wenn dafür die Technik durchhält.
grimes meint
Warum soll man sich überhaupt auf eine Diskusssion mit so jemand einlassen. Da kommt doch nichts an Argument. Nur „was man so hört“. blablabla…
Bleib doch in WOB
thoralf Schilde meint
Ein Verbrenner Troll der noch träumt vom „Sieg der Deutschen Autohersteller“ – wie naiv kann man sein?
Albert Mayer meint
+1
Mario meint
+1
Jürgen Baumann meint
Bisher sind nur die Nebellichter der deutschen Hersteller zu sehen. Wenn brauchbare Auto auf dem Markt zu kaufen sind, dann keine deutsche Marken. Schade eigentlich. Aber Deutschland hat ja Erfahrung mit dem shut down grosser Industriezweige. Wie bei AEG: Auspacken – Einschalten – Garantiefall! Die schaffen das.
Matthias meint
immerhin richtig mit M3, denn BMW M3 gibt es bald keinen mehr :-)
Simon Maier meint
Lt. Electrec liegt das Problem u.a. auch bei der Akkupackfertigung. Dazu wurde eine automatische Anlage beschafft, die aber nicht richtig funktioniert. Als Notlösung wurde dann eine halbautomatische Anlage in Betrieb genommen, die funktioniert, aber halt noch viel Handarbeit erfordert. Nun hat Tesla die Firma Grohmann gekauft, bei der gerade eine funktionierende automatisierte Anlage zur Akkupackfertigung entsteht. Diese soll im März verschifft und in den USA wieder aufgebaut werden, um dann mit der zusätzlichen Fertigungskapazität größere Stückzahlen des M3 produzieren zu können.
Klug meint
Tesla hat Grohmann bereits letztes Jahr gekauft. Das hat nichts mit der aktuellen Lage zu tun.
ducktales meint
Oh. ein klug(er) Eingeweihter.. :-)
und ein Beitrag, der einen weiterbringt.
Kann ich auch .
Vielleicht weiß „klug“ ja mehr, lassen Sie uns teilhaben an ihrem Wissen. Bitte.
Thomas R. meint
Also hatte Grohmann eine nicht funktionierende Anlage an Tesla geschickt?
Kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Die alte war bestimmt nicht von Grohmann. Deutsche Anlagen funktionieren in der Regel äußerst zuverlässig. Am Schwierigsten dürfte sicherlich das automatisierte verlöten /(Laser)Punktschweißen sein oder?
Michael L. meint
Das löten/schweißen können die Roboter perfekt, das war dass erste was mit Robotern schon vor über 20 Jahren automatisiert wurde…
Ich vermute mal die Probleme dürften in der automatischen Bestückung der Batteriemodule liegen und dem zusammenstöpseln des Kühlsystems..
Jedoch wie immer – was genaues weiss man nicht ;-)
Simon Maier meint
Ich meine die 1. Anlage war nicht von Grohmann.
Thomas R. meint
Ja ich meinte die Verbindung von bestücken und dann die Fahne dran löten/ schweißen. Also in einem Rutsch.