New Motion, einer der größten europäischen Anbieter von Ladelösungen für Elektroautos, hat seine jährliche „EV-Driver-Studie“ veröffentlicht. Die Auswertung gibt einen Einblick in die Nutzung von Elektroautos, dafür wurden weltweit insgesamt knapp 7000 Autofahrer befragt.
85 Prozent der 2847 Befragten aus Deutschland fahren ein reines Elektroauto, 15 Prozent einen Plug-in-Hybriden. Über die Hälfte der E-Autofahrer besitzen ein weiteres Fahrzeug mit herkömmlichem Verbrennungsmotor. Die wichtigsten Gründe für die Nutzung eines Stromers sind der Studie zufolge der Spaß am elektrischen Fahren sowie der Wunsch zu einer saubereren Umwelt beizutragen. Die Kostenersparnis durch ein Elektroauto folgt nur auf Platz fünf.
Am häufigsten wünschen sich deutsche E-Autofahrer der Studie nach billigere Batterien und damit erschwinglichere Stromer. Viele hoffen zudem auf ein Parkverbot für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor an Ladesäulen sowie mehr kostenfreie Parkplätze für Elektroautos.
75 Prozent der deutschen Befragten sind der Ansicht, dass das Laden von E-Autos zukünftig weniger Zeit in Anspruch nehmen wird. 81 Prozent glauben, dass die Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut und die Interoperabilität zwischen Anbietern zunehmen wird. Deutsche E-Auto-Fahrer kritisieren laut New Motion verhältnismäßig oft den vorherrschenden “Ladedschungel” mit zahlreichen unterschiedlichen Anbietern, Tarifen und Abrechnungsarten.
Der Großteil der befragten E-Auto-Fahrer erwartet die Weiterentwicklung des kabellosen Ladens und der Vehicle-to-Grid-Technologie (V2G), bei der das Fahrzeug als Zwischenspeicher eingesetzt wird. 55 Prozent würden V2G-Technologie nutzen, um erneuerbare Energien zu fördern und das Stromnetz zu stabilisieren – selbst wenn sie dadurch keine Kosten sparen.
holi meint
„Über die Hälfte der e Autofahrer haben noch einen Verbrenner..“ Hier sieht man das
dieser Ladesäulenausbau ( außer Laternenlader )überflüssig ist. Bei Langstrecken nimmt
man eben einen dann auch wirtschaftlicheren Verbrenner (Bei den Ladetarifen…).Wenn
VW und co dann noch ihr Ersatzwagenangebot zB auf 10 Jahre verlängern könnten auch alle die sich keinen 2.Wagen leisten können oder wollen zeitnah elektrisch fahren.Bin
gespannt wie der eGo einschlägt. Bisher das für mich einzige bezahlbare eAuto.
Anderer Blickwinkel meint
Wann immer hier die Ergbnisse zu einer Umfrage von Managern und CEOs aus der Automobilbranche gibt – die unter anderem angibt, dass die Beteiligten glauben der Durchbruch der eAutos würde noch ein paar Jahre dauern, wird immer dirket der Vergleich bemüht, mit der Umfrage unter den Fleischern und wie sie die Zukunft von Veggie Produkten beurteilen.
Wenn jetzt aber eine Umfrage von einem der größten europäischen Anbieter von Ladelösungen kommt, an der scheinbar nur Fahrer eines eAutos teilnehmen (zumindest kegt das der Titel der „Studie“ nah) – dann bedenkt dieses hier keiner mit einem kritischen Wort?
Frei nach Pipi Langstrumpf: 2 x 3 macht 4! Widdewiddewitt und Drei macht Neune !! Ich mach‘ mir die Welt – Widdewidde wie sie mir gefällt ….
Redlin, Stefan meint
Den Fragenden ging es darum heraus zu finden wie der E-Auto-Lebensalltag aussieht oder verbessert werden kann oder was das Motiv für das elektrische Fahren war und und und. Es macht wenig Sinn andere als E-Autofahrer sowas zu fragen. Die Antworten von denen könnten aber helfen schneller alle Stolpersteine dieser Mobilitätsform zu beseitigen, damit zukünftig auch Menschen die sich noch schwer tun damit der Umstieg leichter fällt und oder gelingt.
Jürgen Baumann meint
Wir werden den Rest unseres Lebens in der Zukunft verbringen. Da macht es schon Sinn, dafür zu sorgen, dass sie einem auch gefällt. Und Elektroautos gefallen eben …
Leotronic meint
Elektromobilität entlastet die Strassen vom Stau. Elektroautos sind viel agiler als Verbrenner. An der Kreuzung sind die E-Autos viel schneller weg als Verbrenner. Hinter mir entsteht immer eine grosse Lücke und dabei beschleunige ich nicht besonders viel. Ist auch nur „Gas“ geben und weg. Schalten erfordert viel mehr Zeit. Aber manche brauchen das Schalten, Stinken, Ruckeln und den Stau :-(
Skodafahrer meint
Elektromobilität entlastet die Strassen nicht vom Stau.
1) Es gibt nicht das Problem des Kaltstarts mit extrem hohem Verbrauch und Batterieentladung auf Kurzstrecken wie beim Verbrenner im Winter. -> Mehr kurze Strecken
2) Elektroautos brauchen kein Benzin, daher fällt der globale Benzinpreis und es gibt mehr Verkehr, weil fahren billiger wird.
3) Die Kosten pro zusätzliche gefahrenem Kilometer sind geringer.
Wenn die Kosten pro Kilometer fallen wird mehr gefahren.
Yoshi84 meint
Volle Zustimmung, bis auf Punkt 2). Tatsächlich wird der „globale Benzinpreis“ nie wieder spürbar oder gar langanhaltend sinken, egal wie die Nachfrage ist. Es wird nur eine Veränderung geben und zwar nach oben. Das liegt einfach daran, dass die Förderung von Erdöl heutzutage komplizierter und damit teurer ist als in den 60ern, 70ern etc. (z.B. durch Fracking). Diese Fördermethoden lohnen sich erst ab einem bestimmten Endabnahmepreis. Kurz gesagt: fällt der rohölpreis unter ein gewisses Limit (und dieses ist nah dran am aktuellen barrelpreis), fördern die USA nicht mehr -> Verknappung -> Preis steigt wieder -> Fracking wird wieder hochgefahren -> mehr Öl -> sinkender Preis -> usw.
Steigen jetzt alle auf Elektro um, ändert das am Benzinpreis also nichts!
Steff meint
Du gehst also davon aus, dass eine Verbesserung zu einer Verschlechterung führt. Demnach müsste Airbag und ABS sofort verboten werden. Das würde zu mehr Unfällen und Opfern führen, die Leute würden endlich wieder vorsichtig fahren und die Autobauer können mehr Fahrzeuge und Ersatzteile liefern.
Man könnte nach deiner Logik auch auf die Einhaltung der Abgaswerte verzichten (bzw. nur auf dem Prüfstand einzuhalten, nicht real) das würde zu mehr frühzeitigen Todesfällen führen. Dann würden die Leute sofort weniger Auto fahren…. oder?
Steff meint
@Skodafahrer
NurMalSo meint
@ Leotronic
Das sich größere Lücken nach einem Ampelstart auftun hat nun wirklich nur in deiner Welt was damit zu tun, ob der Wagen mit Strom, Benzin, Diesel, LPG oder CNG betrieben wird sondern ledeglich mit dem rücksichtsvollen und vorausschauenden Fahrverhalten der einzelnen Fahrzeugführer zu tun. Vielleicht kennst du es auch als „Sicherheitsabstand“ und dieser muss nunmal im aktiven und rollenden Verkehr deutlich größer sein als wenn ich parke oder an einer roten Ampel oder vor einer geschlossenen Bahnschranke stehe! Sollte eigentlich logisch sein!
Oder willst du uns glaubhaft erzählen, du hälst auch nach dem Wechsel auf die Grünphase die selben 15cm Sicherheitsabstand zum Vordermann wie in der Haltephase? Ist das dein Verständnis von einem besseren Verkehr?
Ansonsten kann ich Skodafahrer zu seinen Ausführungen nur beipflichten:
Es wird nicht ein kilometer Stau weniger in der Innenstadt geben, wenn wir einfach nur Stumpfe jedes Verbennerauto gegen ein eAuto tauschen und damit immernoch jede Strecke fahren die Länger ist als der eigene Wagen. Der Stau wird vielleicht leiser -aber sicherlich nicht weniger!
Auch durch die fallenden Kosten der Mobilität, sei es durch fallenden Kraftstoffpreise oder auch durch günstigere Autos / Streckenbewältigungen wird der Verkehr weiter zunehmen. Sowohl im Lieferverkehr, weil dann in noch weiter entfernten Standorten von Billiglohnländern produziert werden kann als auch der in diesem Zusammenhang bekannte „Rebound-Effekt“ belegen diese These hinreichend.
Daniel meint
Eine schöne Umfrage unter Leuten, die schon ein E-Auto fahren. Dass diese Earlyadopters aber leider nicht auf die künftigen Durchschnittskunden schliessen lassen, sollte klar sein. Auch wenn Autokauf emotional geschieht, vordergründige Vernunftsargumente müssen mitbedient werden. Aber wem sage ich das, auch fahre mit Vergnügen schon drei Jahre elektrisch..
Jemand meint
naja ich denke genau das ist der Punkt der Umfrage, zu zeigen, warum sich diese early adopter so entschieden haben, und dann kann man schauen ob es da unterschiede zum „durchschnittskäufer“ gibt. und es spricht Bände, dass „Geld sparen“ nicht aufm Treppchen steht, weil es eben noch nicht so gut möglich ist bzw. bei den paar Modellen, wo man auf lange Sicht Geld spart, diese Info noch nicht soweit durchgedrungen ist, dass sie DER Kaufgrund ist.
Fritz! meint
Und das erklärt auch den Erfolg von Tesla und nicht von Hotzenblitz. Und der Hotzenblitz war VIEL billiger als der Tesla…
Redlin, Stefan meint
Sehr gutes und interessantes Ergebnis der Studie, an der auch ich teilgenommen habe. Es zeigt, dass die Bereitschaft zur E-Mobilität in Deutschland trotz aller Widrigkeiten sehr hoch ist. Unsere Hersteller müssten hier einen guten Markt erkennen, und statt viel für späte Jahre anzukündigen, nun endlich einiges zum tatsächlichen Kauf anbieten. Es würde angenommen. Es sieht so aus als wenn der Kunde bei diesem Thema weiter ist als die Politik und die Produzenten.