Volkswagen-Finanzvorstand Frank Witter hat im Rahmen des Bochumer CAR-Symposium davor gewarnt, dass Deutschland durch den Umschwung auf Elektromobilität seine führende Position in der Automobilindustrie verlieren könnte. “Wir dürfen uns nicht abhängen lassen”, sagte Witter bei dem Branchentreff der deutschen Autoindustrie.
Die Elektromobilität müsse „aus der Nische fahren“, so Witter weiter. Dazu müssten „die politischen, ökonomischen und steuerlichen Rahmen gesteckt sein”. In den USA und China sei dies – anders als in Deutschland – bereits der Fall.
“Allein vom drüber reden wird das nichts mit der Elektromobilität”, mahnte Witter. Zwar sei an erster Stelle die Industrie selbst gefordert. “Aber wir brauchen auch die Unterstützung und Hilfestellung der Politik”, so der Volkswagen-Vorstand. Er sehe unter anderem bei der Ladeinfrastruktur und bei Kaufanreizen für Verbraucher noch kein überzeugendes Gesamtkonzept.
Volkswagen will zukünftig umfangreich auf Elektroautos der neuesten Generation mit langstreckentauglicher Reichweite, schnellen Ladezeiten, mehr Konnektivität und reichlich Platz im Inneren setzen. Spätestens 2025 soll es von jedem der rund 300 Konzernmodelle eine Variante mit Elektromotor geben.
Dan meint
Die deutsche Autoindustrie macht seit Jahren nur das was von Ihr verlangt wird und gerne auch weniger, weil Sie ums verrecken (wie passend) an der altertümlichen Motorentechnik festhalten will.
Darum baut man ja auch diese völlig sinnfreien Hybrid-Kutschen oder entwickelt an Brennstoffzellen herum.
Zum Thema „Forderung nach Förderung“ von Herrn Frank Witter sage ich nur, das VW im letzten Jahr 2017 das erfolgreichste Jahr ever hatte, trotz Mrd. Strafzahlungen in den USA.
Hier mal ein Ausschnitt aus dem 3. Quartalsbericht:
> Auslieferungen an Kunden des Volkswagen Konzerns liegen mit 7,8Mio. Fahrzeugen um 2,6 % über Vorjahr; Wachstum insbesondere in Europa sowie in Süd- und Nordamerika
> Umsatzerlöse des Konzernsvolumen bedingt mit170,9 (159,9)Mrd.€ deutlich über dem Vorjahreswert
> Operatives Ergebnis verbessert sich um 2,0 Mrd.€ auf 10,6Mrd.€; Sondereinflüsse aus der Dieselthematik von – 2,6 Mrd. € (Sondereinflüsse im Vorjahr insgesamt – 2,6 Mrd. €)
> Operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen übertrifft mit 13,2Mrd.€ den entsprechenden Vorjahreswert um 2,0 Mrd. €
> Ergebnis vor Steuern steigt um 2,4 Mrd.€ auf 10,6Mrd.€
> Netto-Cash-flow des Automobilbereichs spiegelt starkes operatives Geschäft wider, liegt aber nach den erwartet hohen Mittelabflüssen aus der Dieselthematik bei – 2,9 (7,5) Mrd. €; die Sachinvestitionsquote beträgt 4,9 (5,7) %
> Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile beläuft sich auf 25,4Mrd.€
Da wird der Herr Witter doch bestimmt noch so einige EUROs in seiner Kriegskasse haben um sich endlich der Zukunft zu widmen, oder sollen die wieder vom Betriebsrat in Brasilien verballert werden?
Nur mal so am Rande, schaut mal in die Geschichtsbücher:
„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!“
Siehe NOKIA, KODAK, die hatten auch alle tolle Zahlen, bis…..
Und mal ehrlich, der Zug „Elektro-Auto“ fährt bereits mit voller Fahrt und die deutschen Autokonzern Manager halten mal soeben noch die rote Laterne im letzten Wagon.
Wie sagte Steve Jobs:“ Das ist der Popcorn Effekt, erst braucht es Zeit bis das Korn 180°C erreicht hat, aber wenn das erste Korn aufgeht, sind die anderen nicht mehr zu halten!“
Es juckt doch die Welt die Bohne, ob in Deutschland Förderungen für Infrastruktur bezahlt werden. Entweder VW, BMW, DAIMLER, etc. ziehen da jetzt mit und werfen endlich mal wettbewerbsfähige Fahrzeuge auf den Markt und zwar zackig oder der Ofen wird demnächst abgestellt.
In China (Shenzhen) fahren bereits 14.000 E-Bussen und 3.000 E-Taxis. Peking hat 70.000 E-Taxis geordert und es gibt eine staatlich erklärte E-Auto Quote.
Auch so, die Busse und Taxis werden übrigens nicht von deutschen Autobauern hergestellt.
Und in Deutschland hat das Eichamt mal eben Tesla Taxis aus dem Verkehr gezogen und gleichzeitig keinen Bock die Ladesäulen zu prüfen, so das man dort Minutenpreise statt tatsächlich geladenen KW/h zahlen soll.
Mal ehrlich, wer auf der Elektro-Auto-Welle nicht aus eigener Kraft mit schwimmt wird auf kurz oder lang ertrinken.
So bitter wie das für unser alle hier wäre.
jogi54 meint
In den USA ist allein Elon Musk derjenige, der das vorantreibt, nur in wenigen Staaten bekommt er da Rückenwind – von Trump eher Gegenwind.
Außerdem ist die deutsche Automobil-Lobby selber schuld – sie ist es, die die Politik bisher seit Jahren regelmäßig ausbremst mit dem Argument „Arbeitsplätze“.
Wer hat denn die Supercharger in D gänzlich ohne staatliche Subventionen gebaut und bringt Renault (ZOE) oder Nissan (LEAF) dazu, zwischenzeitlich 40kWh e-cars anzubieten. In 2019 werden die wahrscheinlich 60kWh Varianten zum gleichen Preis anbieten. Und von den deutschen wird es immer noch 24kWh zu absolut überteuerten Preisen geben. Wenn die deutsche Automobilindustrie so weiter macht, ist die schneller weg vom Fenster, als man hinterher sehen kann.
Nur mal so
LG jogi
TeslaTom meint
Das ist jetzt echt der Knaller schlechthin ????
Der Ankündigungsweltmeister in Sachen EMobilität mahnt die anderen, unfassbar.
Er könnte sich bei Tesla abschauen, wie es geht, Ladestationen UND Fahrzeuge mit Bruttogewinn von >18%.
Wenn die nicht so expandieren würden,2012 400 Mio, 2017 12 Mrd Umsatz, dann wäre da ein ordentlicher Gewinn, da Entwicklungskosten reduziert werden, von den 12Mrd. Strafzahlungen ganz abgesehen.????
Aber dann ran und nicht den Steuerzahler anpumpen, geht’s noch
Peter W meint
Das kann man jetzt beurteilen wie man will. Auch ein 48 Volt LIMA-Anlasser ist ein Elektromotor.
Warten wir doch einfach ab, was da kommt.
Jörg meint
Er meint die steuergeldverteilenden Politiker.
Im Klartext sagt er wohl: „Lasst mal den blöden Steuerzahler unser Ladenetz finanzieren und das Risiko tragen und macht bitte nochmal zügig die Bevölkerungsverarsche und zahlt dem Steuerbürger von seinen Abgaben einen Teil per Kaufpreiszuschuß zurück, wenn er unsere – und nur unsere – Autos kauft!“
Redlin, Stefan meint
„Spätestens 2025 soll es von jedem der rund 300 Konzernmodelle eine Variante mit Elektromotor geben“. Und 5 Jahre später dann nur noch die Elektrischen. Denn ab 2030 ist ja überall Verbrenner-Zulassungsverbot. Na dann Ärmel hoch und ran ! Will ich sehen !
Mini-Fan meint
„ab 2030 ist ja überall Verbrenner-Zulassungsverbot“
Stand das in der Zeitung?
Habe ich gar nicht bemerkt…
Redlin, Stefan meint
Norwegen 2025, Holland 2030 und aus anderen Ländern gibt es ähnliche Ankündigungen. Ist zwar noch nirgends in Gesetze gegossen, aber es wird diskutiert.
Und in Deutschland gabs mal die Zahl 2035, weil ca. 15 Jahre Autos in Umlauf sind und 2050 soll fertig dekarbonisiert sein.
Daniel meint
Na dann tun Soe doch was, Herr Witter! Allein vom drüder reden wird das nichts.
Leotronic meint
Die Franzosen sind da weiter. In F kann man Laden und mit Kreditkarte bezahlen. Einzigartig. In DE ist es nicht möglich und nach kWh abrechnen auch nicht. Na ja, aber Vorreiter…
Jemand meint
+1
i_Peter meint
In der gesamten EU können über 60.000 Ladepunkte per Intercharge direct ohne Vertrag genutzt werden. Wahlweise mit Kreditkarte oder PayPal.
https://plus.google.com/u/0/+PeterBering/posts/6AF7SDCp5RZ
Ich sehe Frankreich da nicht so einzigartig.
Und die Ladung pro Zeiteinheit hat auch positive Aspekte: verhindert sie doch die Belegung mit Langzeit-Ladern und sorgt für verfügbare Ladepunkte.
Leotronic meint
Mein Ion lädt 3 kW. Bei einem Preis von 6 EUR/h kostet mich die kWh 2 EUR. Bei einer Station die für Durchreisende gedacht ist kann man nicht mit Langzeit-Ladern rechnen. Bei dem Leaf ist das auch nicht viel besser. Der lädt mit 3,6kW.
LMausB meint
Ha! Der hat seine Vorstands-Kollegen voll durchschaut! ;-)