Der britische Dyson-Konzern will in Zukunft auch Elektroautos anbieten. Die Entwicklung eigener Stromer-Technik lässt sich das Unternehmen mehrere Milliarden kosten. „Wir haben noch kein Fahrgestell. Wir fangen bei Null an“, erklärte Firmengründer James Dyson im letzten Jahr. Im Gespräch mit der Financial Times haben Mitarbeiter des Unternehmens nun Details zu den geplanten Batterie-Autos verraten.
Dyson – bekannt vor allem für seine futuristischen Staubsauger – soll zunächst die Markteinführung von drei Elektroautos planen. Das erste, nur in geringer Stückzahl auf die Straßen kommende Modell wird als Technologieträger dienen, Lieferketten etablieren und die neue Autosparte ins Rampenlicht rücken. Anschließend folgende neue Baureihen sollen dann den Massenmarkt erschließen, berichtet die Financial Times.
Durch seine bestehende Produktpalette kann Dyson auf umfangreiches Know-how bei Leichtbau, energieeffizienten Motoren und Luftströmung zurückgreifen. Auch bei Batterien gilt das Unternehmen dank millionenfach verkaufter Haushaltsgeräte als äußerst erfahren. Es wird daher spekuliert, dass bei den Elektroautos der Briten diese Bereiche im Fokus stehen werden. Der Dyson-Chef verriet Ende 2017 bereits, dass sein erster Pkw „radikal anders“ aussehen wird.
Für den Elektroantrieb seines E-Autos will Dyson Unternehmensinsidern zufolge zunächst auf bewährte Lithium-Ionen-Batterien setzen. Bei kommenden Modellen könnten dann Akkus der nächsten Generation zum Einsatz kommen, an denen Dyson seit mehreren Jahren forscht. James Dyson bestätigte der Financial Times, umfangreich in neue Batterie-Technologie zu investieren – „Festkörper-Batterie-Technologie“. Bis zur Marktreife der neuen Speicher werde allerdings noch einige Zeit vergehen.
„Wir reden nicht darüber, was wir tun“
Dyson wollte viele Details des Financial-Times-Berichtes nicht bestätigen – „wir reden nicht darüber, was wir tun“, so der 70-jährige Unternehmer. Er räumte ein, dass ein Auto „ein enormes Unterfangen“ sei, hält den Marktstart seines Erstlingswerks im Jahr 2020/2021 aber für realistisch. Die größte Nachfrage für das Produkt sieht er in China. Der Standort für die Produktion des Stromers sei noch offen, neben Großbritannien kämen auch Singapur, Malaysia oder China in Frage. Statt auf eine Kooperation mit etablierten Autobauern setzt Dyson auf eine enge Zusammenarbeit mit Zulieferern. Viele Elektroauto-Komponenten sollen zudem in Eigenfertigung entstehen.
Anders als Aston-Martin-Chef Andy Palmer trauen bestehende Zulieferer von Dyson dem Technologieunternehmen einen erfolgreichen Einstieg in die Automobilbranche durchaus zu. „Ich habe das Gefühl, dass er deutlich weiter ist, als er uns glauben lässt. Er hat sich entweder komplett falsch ausgerichtet oder er ist besser organisiert, als es der Markt erwartet“, zitiert die Financial Times den Manager eines mit Dysons Elektroauto-Projekt vertrauten Zulieferers. Ein weiterer betont. „Er ist kein Silicon-Valley-Startup, er versteht Produktionsprozesse.“
Jensen meint
Ich denke, Herr Dyson wird sich sehr viele Gedanken gemacht haben, ob er in das Thema Elektromobilität einsteigt. Das dürfte schon vor einigen Jahren gewesen sein.
Wie weit er mit was ist, werden wir dann sehen, wenn die ersten Prototypen öffentlich zu sehen sind. Unabhängig davon traue ich ihm zu, dass auch er einen seinen Platz im Elektroautomarkt finden wird. Es werden noch viel mehr Firmen auf der Bildfläche erscheinen, die wir heute nicht auf dem Schirm haben (können). Der Automobilmarkt wird sich in naher und ferner Zukunft massiv verändern. Und verändert sich ja jetzt auch schon kräftig.
Redlin, Stefan meint
Wenn Dyson E-Autos qualitativ so hochwertig sein sollten, wie dessen Staubsauger wird der Kaufpreis entsprechend ausfallen. Jedoch wäre das dann auch ein geniales Fahrzeug. Dem Typen traue ich durchaus was zu, es könnte innerhalb der Kategorie E-Autos eines werden dessen Wartungsaufwand gegen Null tendieren könnte. Dyson-Produkte funktionieren einfach und zwar ohne wenn und aber.
Albert Mayer meint
Naja, er hat sicherlich mehr Erfahrung als Sono Motors. Und da konnten relativ produktionsnahe Prototypen schon 2017 probegefahren werden. Demnächst kommen jetzt die Crashtests und wenn das erfolgreich geschafft ist wird das Auto in 2019 ausgeliefert, produziert von einem Zulieferer der auch eine komplette „Klasse“ für einen deutschen Premiumhersteller produziert.
Ich denke „nichts ist unmöglich“, ich drücke Dyson wie auch Sono Motors die Daumen.
Priusfahrer meint
Ob sich das für Dyson Industries finanziell lohnt, bleibt offen. Wenn man
die unternehmerische und finanzielle Entwicklung von z.B. Tesla als Vergleich
nimmt, dann wird das ein sehr langer Weg für den neuen
Elektro-Auto-Magnaten. Wie will er so schnell Erfahrung und Wissen auf
diesem Sektor gut machen, um im Wettbewerb zu bleiben.
Konkurrenz hat er ja genug. In China ist der Zug schon vorgestern abgefahren.
Hr. Dyson startet jetzt erst. Toi Toi Toi !