Porsche-Chef Oliver Blume hat bestätigt, dass es den 911er im nächsten Jahrzehnt auch mit Plug-in-Hybridantrieb geben wird. Die teilelektrische Ausführung soll das neue Top-Modell der Baureihe werden. „Es wird der leistungsstärkste 911er, den wir jemals hatten; es könnten 710 PS werden“, so Blume im Gespräch mit Autocar. Zum Vergleich: Der aktuelle Porsche 911 Turbo bringt 607 PS auf die Straße, der 911 GT2 RS 700 PS.
Blume kündigte an, dass Käufern des Plug-in-911er „ein spezieller Knopf für den Elektro-Kick“ zur Verfügung stehen wird. Der Antrieb des ersten elektrifizierten Serien-Elfer soll ein eigenständiges System werden, das Anleihen an der Technik des Panamera Turbo S E-Hybrid sowie dem Supersportler 918 Spyder nimmt. „Der 911 Plug-in muss ein äußerst leistungsstarkes Auto sein“, betonte Blume.
Der plug-in-hybride 911er wird laut dem Porsche-Chef erst „in einigen Jahren“ zu den Händlern rollen, einen genauen Termin wollte Blume nicht verraten. Die aktuelle Modellgeneration 991 wird demzufolge weiter exklusiv auf Verbrennungsmotoren ohne Elektro-Unterstützung setzen.
Mit dem Mission E bringt Porsche 2019 sein erstes reines Elektroauto auf den Markt, später könnte es auch einen vollelektrischen 911er geben. „Vor zwei Jahren noch hätte ich gesagt: auf keinen Fall. Heute würde ich das nicht mehr kategorisch ausschließen“, sagte Baureihenleiter August Achleitner im Februar. Die in diesem Jahr kommende achte Generation des Porsche 911, Typ 992, trete nicht mehr als Elektrosportwagen an, „irgendwann später aber könnte das durchaus eine Option sein“, so Achleitner.
Peter W meint
Diese Meldung zeigt doch wieder ganz klar, dass der Hybrid, in aller erster Linie die Leistung verbessern soll. Ein Plug-in ist es nur, weil man damit die CO2-Werte schön rechnen kann.
Das ist doch alles nur Augenwischerei und hat mit dem ursprünglichen Gedanken die Umweltbilanz zu verbessern nichts zu tun. Für einen Sportwagen macht die umständliche Technik auch keinen Sinn. Sportlich heißt doch eigentlich leicht und agil, und nicht schwer und nur noch durch Computertechnik beherrschbar. Wenn in wenigen Jahren die aufgeblasenen elektrischen Familienkutschen den 911er an der Ampel abziehen, kauft sich der Sportwagenfahrer freiwillig sowas wie den Tesla-Roadster. Wahrscheinlich wird der kleine sportliche elektrische Flitzer der Sportwagen der Zukunft, so wie es der 911er vor 30 Jahren bei den Verbrennern mal war.
Noch ein bischen Akku-Entwicklung und die Sache läuft von ganz alleine. Dann wollen nur noch wenige Hubkolbenfans die Radaukisten.
Thomas R. meint
Wenn man mit dem roadster 2 mithalten will, wird man 4 E Motoren einbauen müssen. Dafür sollte man dann einen großen Akku an Board haben.
Gleichzeitig darf man nicht schneller sein als der 918.
Bin gespannt!
Lewellyn meint
Mit dem Roadster 2 mithalten ist nicht im Lastenheft.
Man muss das ganz klar sehen, die Verbrenner sind hintenan.
Es wird keinen Verbrenner oder PHEV geben, der einem Roadster 2 das Wasser reichen kann.
Hier gehts darum, den 911er Sound noch im Original eine Fahrzeuggeneration länger zu behalten. Ob der 700 oder 1000PS hat, ist ohne belang.
Der Roadster 2 wird eine Peakleistung > 1500kW haben, da ist das egal.
Thomas R. meint
Hmm. Also für mich rangiert der Roadster auf 911 Turbo S Cabriolet Niveau. Da wird man sich sehr wohl vergleichen müssen.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand nur wegen Sound einen Porsche kauft. Wir haben selber einen und der Sound ist anfangs nen schöner Effekt, aber doch nur weil die Leistung dahinter gemeint ist.
Wenn jetzt die Elektroautos viel Leistungsstärker daherkommen wird sich das wandeln denke ich. Die Beschleunigung findet man nämlich IMMER grandios :-). Das viel ruhigere Fahrverhalten ist auch grandios.
Ein Problem beim Elektroauto Sound ist das fehlen der Gänge. Man hat immer ein monotones Geräusch. Das nervt! Und künstlich Gänge hinzufügen traue ich selbst Porsche nicht zu. Ich glaube es gibt hier wirklich einen Paradigmenwechsel.
Gunnar meint
Warum darf man nicht schneller als ein 918 sein?
Der aktuelle 911 GT2 RS ist doch schon schneller als der 918 gemessen an den Rundenzeiten auf der Nordschleife.
Thomas R. meint
Der GT2 ist quasi ein Rennwagen. Der 918er kostet zudem sehr, sehr viel mehr.
Würde ich als Kunde nicht so gut finden wenn jemand mit nem Alltagsauto das Porsche Hypercar für ein vielfaches des Preises stehen lässt (nicht nur 0-100!).
Lewellyn meint
Für einen Sportwagen ist es irgendwie nicht sinnvoll, zwei Techniken einzubauen.
Bei Sportwagen zählt Gewicht.
Und überhaupt: 710PS? Nicht doch 712? Und warum PS? Elektroantriebe werden in kW angegeben.
Landmark M3 meint
Du hast schon recht, aber 99% der Käufer eines solchen Autos nutzen sein Potenzial nur zu 10% aus. 50 km/h in der Stadt, 100 km/h Bundesstraße, na ja und die Autobahnen sind auch nicht wirklich eine Rennstrecke. Und wer mir erzählen will er würde „sportlich fahren“, hahahaha Blitz, Blitz, Blitz ……Fußgänger.
Lewellyn meint
Passend dazu die Meldung von Aston Martin, eben keine plugin-hybride zu bauen.
Entweder oder.
Rainer Zufall meint
Das liegt an der Definition von sportlich fahren. Sportlich fahren kann man auch mit STVO+20 schon hinreichend, von Rennstreckenbesuche völlig abgesehen welche genug Porsche Kunden in Anspruch nehmen um für das Lastenheft des Fahrzeuges die Dimmensionierung von (Rohbau), Antrieb, Fahrwerk und Bremsen hinsichtlich dieser Ansprüche zu optimieren.
Schneller beschleunigende Autos wie einen 11er gibts jetzt schon, egal ob elektrisch oder nicht. Schnellere Rundenzeiten (zumindest einzeln) von Elektroautos gegenüber dem VKM werden auch irgendwann möglich sein (jetzt kommt mir nicht mit dem China-Auto, das hat mit Serienfahrzeugen gar nichts zu tun, aus gaaaanz vielen Aspekten), aber auch das wird nicht alle, wahrscheinlich sogar die wenigsten Rennstreckenfahrer dazu bewegen auf E-Fahrzeuge umzusteigen.
Ursachen:
a) Fahrspaß bedingt keiner Performance
b) Motorsport ist ein Hobby, ein Weg (von vielen) um von diesem ganzen Connectivity- und Digitalisierungsscheiß den der Mensch nicht zum Überleben braucht (aber damit zugemüllt wird zugunsten von Konsum und Arbeisplätzen) weg zu kommen. Es soll etwas rustikales, greifbares, beherrschbares, herausforderndes, emotionales sein. Vieles davon sind subjektive Wertungsrubriken.
c) jeder Fahrer hat seine eigenen Gründe und er muss sich von keinem Fanatiker (zb. aus dem Elektrolager) sagen lassen was er zu fahren hat, was ihm Spaß zu machen hat und was er anders zu machen hat. Wenn ihr mir jetzt mit dem Thema Umweltschutz vs. Sportwagen oder sogar Motorsport kommt, macht ihr euch lächerlich, bitte bezüglich den Themen Umweltbelastung durch Freizeitgestaltung vor der eigenen Haustüre kehren.
Zurück zu einem Hybridsportwagen, egal von Porsche oder BMW: Durch boosten geht mehr, durch Hybridisierung verbraucht er deutlich weniger (Extremes Beispiel: einen 918 kann man locker mit 6-7,5l bewegen und selbst wenn die Batterie sich langsam leert bleibts noch bei um die 10l, wenn man im Schwarzwald oder den Vogesen jenseit der STVO rumballert sind es immer noch 12,5l/100km). Mission erfüllt. Muss nicht jeder nach eurer Doktrin leben.
Moco meint
Besonders schmerzhaft dürfte für Sie sein, dass der Elektroantrieb gerade im Motorsport die Verbrenner am schnellsten ablösen wird.
Rainer Zufall meint
Nicht der für mich releventa und das ist der Langstrecken Sport und der Amateur Sport.
Die ganzen Kommerz Sportarten Formel irgendwas und so, das mag sein. Ist ja schließlich Werbung, nichts anderes.