Das US-Startup Nikola Motor arbeitet zusammen mit Bosch an Elektro-Lkw, neben Wasserstoff-Elektro-Lastern sind auch rein batteriebetriebene Transporter geplant. Offenbar als Seitenhieb in Richtung E-Mobilitäts-Pionier Tesla hat Nikola Motor nun die Rückerstattung von Reservierungszahlungen angekündigt.
„Erfreuliche Nachrichten: Alle Reservierungen werden zu 100 Prozent zurückerstattet, man verliert dadurch aber nicht seinen Platz auf der Reservierungsliste. Wir nutzen Ihr Geld nicht, um unser Geschäft zu betreiben. Wir wollen, dass alle wissen, dass wir nicht einen Dollar der Anzahlungen dafür eingesetzt haben, unser Unternehmen zu führen, wie es andere Firmen tun“, teilte Nikola Motor auf Twitter mit.
Mit „andere Firmen“ dürfte Nikola Konkurrent Tesla meinen. Firmenchef Elon Musk hat angekündigt, ab nächstem Jahr auch vollelektrische Lkw verkaufen zu wollen. Für sein Ende 2017 vorgestelltes erstes Nutzfahrzeug konnte Tesla bereits zahlreiche Vorbestellungen einsammeln. Käufer müssen je nach Version 20.000 bis 200.000 US-Dollar vorab überweisen. Kritiker werfen Tesla ein fehlendes Geschäftskonzept vor – die Kalifornier stellen immer neue Modelle vor, weisen jedoch seit Jahren hohe Verluste aus.
Auf der Website von Nikola Motor können Fahrzeuge ab sofort ohne Anzahlung reserviert werden. Bereits geleistete Zahlungen sollen in den nächsten zwei Monaten erstattet werden. „Über 8 Milliarden in Vorbestellungen, wer braucht da Anzahlungen“, so Nikola Motor selbstbewusst.
Die Elektro-Lastwagen Nikola One und Nikola Two werden mit einem großen Batteriepaket bestückt, ein Brennstoffzellen-System, das mit Wasserstoff elektrische Energie für den E-Antrieb erzeugt, soll für zusätzliche Reichweite sorgen. Technische Unterstützung erhält Nikola Motor dabei von dem deutschen Zulieferer Bosch. Zusätzlich zu seinen Lkw-Modellen baut und verkauft Nikola elektrische Hochleistungs-Quads.
JoSa meint
Nikola Motor, scheint ein besseres Geschäftsmodel als Tesla gefunden zu haben.
Man sammelt Reservierungsbeiträge ein, arbeitet eine nicht genannte Zeit mit den Finanzen, um dann 100% an den Kunden zurück zu zahlen.
Vorteil für Nikola…
man ist dem Kunden nicht mehr verpflichtet.
Nachteil für den Kunden…
er hat Geld zu 0% Zinsen angelegt.
Steve meint
Sorry, aber dieser Artikel ist ja wohl eher diletantisch.
Zitat: „Über 8 Milliarden in Vorbestellungen, wer braucht da Anzahlungen“
Wer behauptet, er hätte ‚8 Milliarden Vorbestellungen‘ (egal ob nach Stückzahl oder nach Währung), hat sich wohl bei den Nullen vor dem Komma etwas vertan, vor allem, wenn vom Produkt praktisch nichts bekannt ist, außer Name und ein nebulöser Anspruch.
In einen solchen Artikel dann auch Kritik an einem Wettbewerber zu äußern, der mit Informationen zwar auch nicht immer korrekt um sich wirft, aber doch schon zu einer recht verläßlichen Größe geworden ist, ist eher unseriös. Tesla verlangt für seine Produkte eine Anzahlung, um nicht allein Banken, Investoren und Aktionären das Feld zu überlassen. Der Firma vorzuwerfen, „ein fehlendes Geschäftskonzept“ zu haben, ohne dass deutlich wird, ob es sich dabei um die Meinung des Wettbewerbers oder des Redakteurs handelt, ist ein Armutszeugnis.
Bisher sieht es wohl eher so aus, als habe die Firma sehr wohl ein Konzept, das bisher auch ganz reale Produkte und Veränderungen in der Branche hervorgebracht hat. Nicola muss das erstmal unter Beweis stellen.
Aber das ist nur die bescheidene Ansicht des geneigten Leserbriefschreibers.
ulli0501 meint
Hallo Steve,
ich sehe das ähnlich aber meine Interpretation ist, dass es 8 Mrd. Rubel sind, weil die Währung nicht angegeben wird. Ergo ca. 100 Mio Euro und bei einem Durchschnittspreis von 250.000 € nur 420 Fahrzeuge.
Dies ist jedenfalls meine These zu der Zahl :). Kann leider keinen Link oder Fakten dazu angeben.
Ich kann mich irren, aber welche Erfolge kann Nikola Motors vorzeigen ? Aus meiner Sicht Stand heute keine greifbaren !
alupo meint
Warum hier die Kommentare sofort weg vom Thema und hin zu Tesla abtriften ist höchst bemerkenswert ;-).
Und dass die bekannten Hater das sofort für ihre Zwecke nutzen um alles was mit Tesla im besonderen und der eMobilität im allgemeinen zu tun hat zu verunglimpfen, naja, das ist nicht sonderlich überraschend.
Landmark M3 meint
Da muss ja Nicola einen großen Geldgeber gefunden haben.
Diesen Hochmut gegenüber Tesla, finde ich nicht sympathisch.
McGybrush meint
Was sie Tesla unterstellen (egal ob zurecht oder nicht) haben sie selbst aber noch nicht bewiesen.
Mini-Fan meint
Einen besseren Beweis dafür, nicht auf Kosten anderer zu leben, als die Rückerstattung gibt es nicht!
500.000 Tesla Model3 x 1000.00 EUR == 500.000.000 EUR
an „Kunden“-Geldern – die im Falle einer Pleite von Tesla verloren wären.
Tesla-Fan meint
Na ja, der theoretische „Schaden“ für jeden Einzelnen hält sich mit 1000€ aber in überschaubaren Grenzen und ist dann weniger ein Verlust als eine Spende für einen guten Zweck. :)
Fritz! meint
Naja, 500 Millionen sind bei Tesla nun wirklich keine Summe, die relevant ist. Alleine die Barreserven betrugen 2017 ca. 4,3 Milliarden Dollar.
150kW meint
Warum hat Tesla die Strompreise an den SC in den USA erhöht? Das bringt denen sicherlich weit weniger als 500 Millionen ein.
Warum hat Tesla Anleihen auf Leasingzahlungen im Wert von 500 Millionen herausgegeben?
NcGybrush meint
Das stimmt schon das Tesla Geld von den Kunden investiert.
Aber Nikola ist noch gar nicht an dem Punkt wo sie das gleich machen werden/müssen.
Als Tesla noch ein Startup war haben sie das Geld auch nocht nicht vom Kunden eingesammelt. Und da ist Nikola gerade erst. Ab einer gewissen Grösse (in einer Expansion) werden sie auch Ihren Taschenrechner rausholen müssen. Noch sind sie so klein, da ist es Wurscht ob man Geld einsammelt oder von Investoren verwendet.
Uwe meint
Tesla:
Gerade weil permanent in die Entwicklung neuer Modelle investiert wird, werden immer noch Verluste ausgewiesen. Auf Kursmanipulation ausgerichtete „Katastrophenmeldungen“ haben bisher zum Glück noch keine Wirkung gezeigt.
Drücke weiter alle Daumen für den Pionier der E-Mobilität. Ohne den würde uns immer noch erzählt, dass es umweltfreundliche Verbrenner gäbe.
Porsche 911 meint
Autofahren ist generell nicht umweltfreundlich. Man kann sich einreden, dass es mit einem E-Antrieb lokal nicht so furchtbar ist, aber Umweltschutz sollte man sich nicht auf die Fahnen schreiben.
150kW meint
„Gerade weil permanent in die Entwicklung neuer Modelle investiert wird, werden immer noch Verluste ausgewiesen. “
Das könnte man als eine auf Kursmanipulation ausgerichtete Positiv-Meldung bezeichnen :)
atamani meint
Zitat:
„Gerade weil permanent in die Entwicklung neuer Modelle investiert wird, werden immer noch Verluste ausgewiesen.“
Wozu dienen dann eigentlich die Kapitalerhöhungen und Anleihenverkäufe in Milliardenhöhe?
Tesla-Fan meint
Welche meinen Sie? Die, die dieses Jahr nicht mehr benötigt werden?
atamani meint
Ne,
ich mein die 2017, 2016, 2015….dazu die Mrd. Anleihe 2017…
Und schauen wir mal, was dieses Jahr noch benötigt wird…ne Anleihe wird es wohl nicht werden, dafür ist das Rating mittlerweile zu schlecht…
Wäre nicht das erste gebrochene Versprechen…
Fritz! meint
Ähh, einfach die Zahlen bei Tesla anschauen und selbst herausfinden. Aber ich sags Ihnen trotzdem, die dienen dem Wachstum. Nennen Sie mir eine Firma (egal, welche Branche) die in 10 Jahren deratig gewachsen ist (sowohl Umsatz, Stückzahlen, Programmvielfalt, Servicenetz, Supercharger, Entwicklung, …). Ab 2020 wird Gewinn gemacht, so wie es Tesla seit Jahren verspochen hat.
atamani meint
Na der Forist behauptet doch die Verluste dienen dem Wachstum…
Wachstum kann man sich auch kaufen…solange Geld da ist…wird spannend, ob das klappt mit dem Gewinn…
„Nennen Sie mir eine Firma (egal, welche Branche) die in 10 Jahren deratig gewachsen “
http://fortune.com/100-fastest-growing-companies/
150kW meint
Programmvielfalt, Servicenetz? Klar von 1 auf 2 ist auch 100% Wachstum, aber unglaublich ist das nicht.
„Ab 2020 wird Gewinn gemacht, so wie es Tesla seit Jahren verspochen hat.“
Warum sollte ausgerechnet dieses Versprechen gehalten werden?
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Richtig! Und dass es weltweit keine Nachfrage nach Elektroautos gäbe.
Ach ja: … und weil TESLA in ein weltumspannendes Ladenetz investiert. Wo sollen denn die NIKOLA-E-Trucks ihren Strom- bzw. Wasserstoffbedarf decken?
Der Statistiker meint
Irgendetwas stimmt da nicht bei Nikola Motor.
Die kündigen schon seit 2016 an, dass sie einen emissionsfreien LKW mit Akku und H2-Technologie auf den Markt bringen. In dem Artikel von 2016 steht sogar etwas von einer Markteinführung 2016!
Aber seit dem hört man nichts von einem Start der Produktion oder von Details des LKWs. Kann das eventuell in Kürze passieren, oder haben die finanzielle Probleme und wollen das mit der Aktion nur vertuschen….
Tesla-Fan meint
Vermute ich auch, dass die in größeren finanziellen Schwierigkeiten stecken.
BR meint
Interessant wäre noch zu erfahren wann die Fahrzeuge auf den Markt kommen sollen, welche Reichweite sie haben und was sie kosten sollen.
Swissli meint
Mich würde eher die Garantielesitung für die Brennstoffzelle interessieren. Mit der steht und fällt alles.
Grundsätzlich find ich den Nikola LkW interessant. Wer nicht quer durch den Kontinent fährt, wird mit dem Tesla Semi aber wohl besser und günstiger fahren.
Fritz! meint
Vor allen Dingen auch deshalb, weil die Brennstoffzelle im PKW (Toyota Mirai) nur eine Lebendauer von 70.000 km hat. Das macht so ein großer LKW doch in 2 Monaten…
Jeru meint
Fritz! ich frage Sie noch einmal, haben Sie dafür eine Quelle?
Besseren Wissens weiterhin zu behaupten die Lebensdauer wäre bei nur 70.000 km ist ziemlich daneben.