Mercedes hat diesen Monat stolz sein Elektroauto neuester Bauart EQC vorgestellt. Für die maximale Reichweite von 480 Kilometern pro Batterieladung nach der auslaufenden NEFZ-Norm gab es allerdings nur bedingt Applaus – Tesla etwa bietet schon länger deutlich mehr. Ebenfalls auf Kritik stieß der fehlende „Frunk“ (kurz für „Front Trunk“, also ein vorderer Kofferraum), der bei vielen Elektroautos dank des fehlenden Verbrennungsmotors zusätzlichen Stauraum bietet.
Wie bei Batterie-Stromern üblich, montiert Mercedes den Energiespeicher im Fahrzeugboden. Die Antriebstechnik kommt dagegen unter anderem unter der Motorhaube unter – der Grund: Die Schwaben lassen ihre Elektroautos zukünftig von den gleichen Fertigungsbändern wie herkömmliche Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselantrieb laufen.
Etablierte Autobauer wie Mercedes oder auch BMW verzichten auf eigenständige Produktionen für E-Autos – das ist flexibler und kosteneffizienter. Statt einer Verbrenner-Maschine ist beim EQC vorne ein Antriebsmodul verbaut, das einen Elektromotor sowie das Einganggetriebe umfasst. Ein ergänzendes Antriebsmodul ist an der Hinterachse montiert, wo auch das fahrzeugeigene Ladegerät untergebracht ist.
Die Massenfertigung des EQC steuert Mercedes je nach Nachfrage im Rahmen der regulären Produktion in Bremen sowie später auch in China. Steht in einem Werk der Bau eines EQC an, erreichen die an einen Hilfsrahmen befestigte vordere Antriebseinheit und die Hinterachse zur Montage das relevante Fertigungsband. Anschließend wird das Batteriemodul eingepasst.
Ernesto 2 meint
Meine Güte es taucht wieder das berühmte „Einganggetriebe“ auf… mir fehlen die Worte. Ein Getriebe das nur „einen „Gang hat ist ein simples Reduktionsgetriebe aber kein „Gang“-Getriebe, das ist es nur wenn es MEHRERE Gänge hätte…..
Starkstrompilot meint
schade, chance vertan. Vielleicht beim Face-Lift.
one.second meint
Frunk hin oder her, aber Teslas sind auch deswegen die sichersten Autos ihrer Klassen, da bei einem Unfall eben kein Motorblock in den Fahrgastinnenraum gedrückt werden kann.
Teslas sind eben keine Kompromiss-Autos, sonderen nutzen alle Möglichkeiten des Elektroantriebs voll aus. Mercedes hingegen … tja.
Michael meint
Mein Gott, mein Mercedes 230 Baujahr 1974 hatte links und rechts neben dem Mortorblock Platz für zwei Koffer. Das war damals schon kein Grund für einen Frunk.
Frank meint
Der fehlende Frunk ist vielleich nicht so dramatisch. Bei mir liegen im Frunk Campingstühle und Campingtisch. Könnte man auch hinten irgendwie befestigen, obwohl – dann ist die Liegefläche nicht mehr frei…
Das eigentliche Problem ist die zögerliche Haltung in Sachen E-Mobilität und die daraus resultierende Halbherzigkeit, auch in Sachen Batteriezellproduktion, Schaffung von Schnelllademöglichkeiten etc.. Wenn sich das mal nicht rächt.
Matthias meint
Ganz Deiner Meinung, Frank.
Aber es ist eben EINE mögliche Strategie für einen Autokonzern, dessen primäre Aufgabe ja Rendite ist und nicht die beste aller Welten. Ich halte es für einen Fehler, sich in einem sehr innovativen Thema heute noch so konservativ zu verhalten und lediglich zum E-Auto umgebaute Verbrenner anzubieten. Na ja, man wird sehen.
Matthias meint
Drama! Drama! Das Auto hat keinen Frunk! Na, das sind ja Probleme…
Hat den schon mal einer von innen gesehen? Der wird auch einen mächtigen „Getriebetunnel“ haben. Ansonsten aber wird wohl genug Platz im Kofferraum sein, um ne Kiste Sprudel einzuladen. Das geht auch viel besser dort als vorne über Kühler (!) oder Kotflügel.
Und mal ganz generell. Das Geschäftsmodell „Verbrennungmotor“ mit offensichtlich hervorragenden Gewinnen ist am Ausklingen. Das neue Geschäftsmodell „Elektroauto“ ebenso wahrscheinlich nicht so einträglich wie das alte. Ergo: Je später es kommt, desto besser, denn man kann damit die Gewinne nicht steigern. sie werden kurz- und mittelfristig sinken. Kein Manager will das.
Also Verzögerumgstaktik. Erst mal Plakate drucken und einfach behaupten: Ready to Charge. Dann ein paar Alibi-Modelle präsentieren. Und solange weiter Verbrenner bauen, wie es nur geht. Am Ende kann man vielleicht gut Pokern und hat dann mehr Geld im Topf als die anderen, die bereits investiert haben.
Na, wenn das mal gutgeht…
JoSa meint
Hätte jetzt nicht gedacht, das man für ein Kiste Sprudel einen Mercedesstern durch die Gegend fahren muss.
Ein Twizy würde es vielleicht auch tun.
JuergenII meint
Das mag ja noch für das Aldi-Wasser stimmen, aber wenn ich mir mein Ensinger Gourmet Bio classic für 4 Euro den Liter oder Voss stilles Wasser, der Liter für 4,50 Euro in den Kofferraum packe, sollte das drum herum auch einen gewissen Wert haben. Denke nicht, dass ich da einen pobligen Benz fahre, da muss schon ein Porsche oder noch edleres im Parkverbot vorm Käfer stehen……….
McGybrush meint
Der Frunk kostet kein Geld. Bei dem Mercedes kann man sehen das selbst mit der Elektronik noch Platz zwischen Haube und dem höchsten Elektronikbauteil ist. Es hätte genau 1 Plastikwanne in einer anderen Form als die jetzige Zierblende benötigt um Stauraum für Dinge zu schaffen die ein Elektroauto nun mal hat. Ein 5m langen Typ2 Kabel was nach 2x Schnee im Winter von Dir natürlich liebend gerne hinten zu denen anderen Sachen dazugelegt werden will. Dazu das dreckig werdende Schuko Ladekabel was man auch pauschal immer mit hat. Dinge für die ich in einem Elektroauto einen festen eigenen Aufbewahrungsort bevorzuge den er sich nicht mit meinen teils sauberen anderen Sachen teilt.
Es geht hier nicht um Raketenwissenschaften. Sondern das Gefühl was sich im Klatschen der Leute bei der Präsentation wieder gespiegelt hat. Verhaltenes Interesse bis suboptimaler Begeisterung.
150kW meint
Der R8 e-tron hatte damals unter der Stoßstange noch eine Schublade wo das Kabel drin lag. Der Golf City-Stromer hatte einen ausklappbaren Kühlergrill, wo das Kabel hinter verstaut war.
Solche Lösungen gab es immer mal. Und ich finde diese Lösungen waren wesentlich „tauglicher“ als die Motorhaube öffnen zu müssen.
E.OFF meint
Sie argumentieren ja wirklich realitätsfern, Sie haben wahrscheinlich auch noch nie ein eAuto gefahren.
Viele kaufen sich ein Ladekabel mit 7m um einen größeren Aktionsradius zu haben wenn das noch für 22kw ausgelegt ist, ist das schon ein ganz schöner Brummer, den bekommen sie nicht mal schnell in der Stoßstange unter da sind die max. 150 Liter im Frunk vom Tesla schon super. Damit kann man was anfangen!
Der EQC hat ja nur so um die 500 Liter Kofferraum da hätte ihn ein Frunk schon gut getan. Für Sie bringt anscheinend Stauraum eh nix…
Für die Zielgruppe ist das ja ok wenn nur Kinder in den Kindergarten gefahren werden :-)
teslatom meint
@E.OFF
1+, sehr geil
eMobilitätsberater meint
Man könnte meinen Dr. Zetsche war so wenig euphorisch bei der Vorstellung weil er wusste wie die Werte ankommen würden. Ich war jedenfalls sehr verwundert und wollte es eigentlich nicht glauben das Mercedes nur die NEFZ Werte angibt und dadurch den vielfältigen Spekulationen über die WLTP Werte Raum gibt. Sehr enttäuschend.
@ 150 KW gemessen werden muss nach WLTP, und nur* um die Vergleichbarkeit zu unter NEFZ gemessenen FZ zu waren werden die Werte nach den geltenden Bestimmungen korreliert zurückgerechneten Werte nach NEFZ Standard ausgewiesen.* Das sind nicht meine Worte :-) so ist die Verordnung.
150kW meint
Die Verordnung sagt das NEFZ Angaben Pflicht sind. WLTP Angaben sind freiwilligen und müssen auch sichtlich getrennt von den NEFZ Werten angeben werden.
E.OFF meint
Ich finde es schon Bedenklich wie Sie hier auch noch Klatschen das der Kunde weiterhin so verarscht wird. Nach WLTP wird aber nun mal dann auch die Steuer bezahlt zumindest erst mal bei den Verbennern. So eine Firma wie Audi die nachweislich vom ADAC der Spitzenreiter im NEFZ Bescheißen war und Mercedes ist da auch nicht weit weg gewesen, ist Audi mit bis zu 40% höheren verbrauch im NEFZ als Real schon ziemlich Stark unter den Bescheißern aufgefallen und leistet hier Millionenfache Beihilfe zur Steuerhinterziehung auch hier ist der Kunde der Beschissene. Das finden Sie auch noch gut!
Na anscheinend kommen Sie aus so einer Glitsche die es anscheinend nicht anders kann!
Mr Moe meint
Gah die nächste Enttäuschung :(.
– Reichweite auf dem Niveau der vergangenen eAuto Generation
– Lausige (!!!!) Ladeleistungen (AC nur einphasig, DC max 110 kw)
– Voraussichtlich 70.000 + € Mindestpreis
– Total sinnfreie Anordnung im Fahrzeug (riesen Motorblock unter der Motorhaube statt Frunk), dazu „simulierter“ doppel Auspuff (whooot?)
Damit entpuppt sich nach dem iPace auch der EQC eher als Totgeburt als als „next generation“. Bleiben noch der e-tron von Audi und der Taycan von Porsche wo man hoffen kann auch wenn die Preislich noch eine Liga höher spielen werden.
Das ist …. traurig….
nilsbär meint
Wirklich traurig wäre, wenn Tesla pleite ginge und die chinesische Regierung ihre E-Auto-Förderungen aufgibt.
Die Tricks, mit denen die deutschen Hersteller (aber auch die meisten anderen) die Verkäufe ihrer Dreckschleudern verlängern möchten, finde ich eher ärgerlich und moralisch verkommen.
Aber: Ganz egal, was VW und Co. tun oder nicht tun, in meiner Glaskugel sieht ihre Zukunft mehr als düster aus.
150kW meint
„AC nur einphasig“
Zweiphasig
Matthias meint
nach dem Motto: warum 3 wenn auch 2 möglich sind?
Satcadir meint
Mercedes kommt allerdings niemals an die Genialität von Renault heran, die seinerzeit beim Kangoo Electricite vorne den Range Extender Motor weggelassen hat.
Da das Fahrzeug dadurch vorne zu leicht wurde, haben sie auf den Federdomen schwere Eisenstücke verschraubt….voila!
Leotronik meint
Dass mein Peugeot Ion keinen Frunk hat kann ich nachvollziehen. Aber bei so einem Riesendampfer? Frei nach dem Motto: Es kann nicht sein was nicht sein darf.
Vanellus meint
Und hinten, links und rechts unten, je eine Blende: ein Als-ob-Doppel-Auspuff!
Ohne Worte!
alupo meint
Naja, die Auspuffblenden montieren sie, dass sich die alten Auspufffahrer nicht so diskriminiert fühlen müssen.
Kleinster gemeinsamer Nenner ist vermutlich die Devise bei Daimler.
Das passt auch zum nicht vorhandenen Frunk. Sogar der kleine BMW i3 hat einen Frunk, und der Sion von Sono Motors soll auch einen bekommen, wenn er in 2019 ausgeliefert wird.
Gunarr meint
Ich verstehe nicht ganz, warum man die elektrische B-Klasse vom Markt nimmt, um danach ein Auto anzubieten, das fast genauso aufgebaut ist. Hätte da nicht ein Facelift gereicht?
Miro meint
Das erste was ich gedacht habe als ich die Abdeckungen unter der Haube gesehen habe war: „Tja, das kommt davon, wenn man versucht n GLC in ein E-Auto zu verwandeln. Und die Abdeckung habt Ihr deshalb drübergeklatscht, damit man nicht sieht wieviel leerer Raum da ist.“
Oswaldo meint
Da baut man solch einen riesen E-SUV und bekommt den an sich vorhandenen Platz nicht sinnvoll genutzt
Ich würde sagen setzen 6 !
Man könnte auch sagen grandios verka…t !
McGybrush meint
Für mich das desaströste bei diesem Auto.
Mit dem 7.2kW Lader könnte ich schmerzfrei leben. Auch mit den 180km vMax. Aber ein fehlender Frunk ist hochgradig Peinlich. Zumal der Platz für was auch immer sogar da ist. Nur hat nicht an dieser Stelle bei diesem Auto.
Thomas Wagner meint
Ab 1. September gilt endgültig der WLTP.
Natürlich wird nach diesem Zyklus, die Reichweite des EQC wesentlich bescheidener erschienen als nach NEFZ, und die deutschen Dieselbauer sind
ja das Schummeln gewohnt :-(
Der EQC hat also nicht nur einen fehlenden Frunk, sondern auch etliche fehlende kWh Akku-Kapazität um wirklich in der vorderen Liga mitzuspielen.
150kW meint
NEFZ Angaben sind in der Werbung Pflicht! Daimler würde gegen Verordnungen verstoßen sollte sie keine NEFZ Werte angeben.
Jörg meint
@150kW
Aber es ist wohl nicht verboten, zusätzlich den WLTP-Wert anzugeben (?).
Gunnar meint
+1 mit Sternchen.
Daimler hat wahrscheinlich einfach nur Schiss, dass die Leute schnellmerken, wie ineffizient und „durstig“ diese Krücke ist, wenn sie den WLTP Wert mit anzeigen.
Fritz! meint
Hinten bekommen sie es ohne Probleme hin, den Motor nebst Einganggetriebe und Elektronik flach zu bauen, vorne schaffen sie es nicht. Das ist eigentlich nur peinlich für einen solch erfahrenen Autobauer. Und die viordere Einheit so zu konstruieren, daß da oben ein Kofferraum drauf ist, sollte nicht wirklich schwer sein.
Es drängt sich der Verdacht auf, daß sie mit Absicht die vielen Vorteile, die die E-Mobilität bietet, nicht nutzen, um die E-Autos nicht in allen Belangen dem Verbrenner überlegen zu machen (in Antrieb & Effektivität und Laufrauhe und Lärm sind sie es ja schon lange), damit der Kunde noch möglichst viel der alten Verbrenner kauft.
atamani meint
Im Text steht doch wieso…das ganze wird in einem Werk auf einem Band gefertigt…
Da der EQC eine Ableitung vom GLC ist, und die vordere Crash Struktur beibehalten wurde, kann die E Einheiteben auch nur an den vorhandenen Aufnahmepunkten angebaut und eingebaut werden…
Der größte Vorteil ist, dass es flexibler und billiger ist…und günstige E Autos sollten der Verbreitung von E Autos doch dienlich sein…
Und wenn der hintere Kofferraum groß genug ist, erschließt sich mir nicht, wieso man einen zerstückelten Kofferraum braucht…
Rainer Zufall meint
So ziemlich jeder Autobauer den ich kenne, bzw. welcher diesen Aufbau gesehen hat, hat sofort gesagt:
– Auto wird im Band mit anderen Autos gebaut
– Käfig ist Ersatzstruktur für VKM+Getriebe (bezüglich Produktion wie auch Crash)
– Auto ist letzendlich ein extremer Kompromiss um schnell ein E-Fahrzeug hinstellen zu können
Wenn man ausser Kommentare zu schreiben mit der Industrie nichts zu tun hat, geschweige denn in der Pflicht steht mag das jetzt alles scheiße sein.
Andererseits ist es jetzt ein Weg möglichst schnell ein Auto in den Start zu kriegen um die Kunden wieder auf das eigene Gleis zu bekommen und das ohne dass man ne neue Linie und nen neuen Rohbau erfinden muss (hohe E- und Investkosten).
In die Zukunft gedacht wird das Auto im Gebrauchtmarkt nichts mehr wert sein in ein paar Jahren weil es bereits jetzt nicht dem Stand der Technik entspricht und in den nächsten 5 Jahren weit konsequentere Fahrzeuge raus kommen.
Extrem hohe Stückzahlen kann ich mir auch nicht vorstellen bei dem Auto, aber wünschen würde ich es Mercedes natürlich sofern sie es wollen.
Ich würde mal sagen besser wie nichts und immerhin ein Schwenk in die Richtung die notwendig ist, egal ob geliebt oder nicht.
Tim Leiser meint
So versuche ich es auch zu sehen. Bin aber ziemlich sicher, dass der VW-Konzern einige überraschen wird. So konsequent geht keiner der etablierten vor (und jetzt bitte nicht wieder abkotzen. Ich weiß Bescheid, dass die nur lügen und betrügen und man niiiiiiemals was von VW kaufen darf)
Fritz! meint
An Überraschungen bei VW glaube ich auch, aber leider eher in der Art, wie sie bisher Jaguar und Mercedes geliefert haben.
Warten wir mal 2020 ab…
Gunnar meint
„Der größte Vorteil ist, dass es flexibler und billiger ist…und günstige E Autos sollten der Verbreitung von E Autos doch dienlich sein…“
Tja. Nun wird die Kiste von Mercedes aber trotzdem nicht günstig angeboten…
atamani meint
Kennen Sie den Preis schon?
Und was ist günstig? Mercedes ist nicht gerade als Billigmarke bekannt…
Fritz! meint
Wird sicherlich nicht unter 80.000,– brutto zu haben sein. Zumindest, wenn mehr als Holzstühle drin sein sollen.
Gunnar meint
An atamani:
ja was denn nun?
Zuerst von günstigeren E Autos sprechen, dann aber erwähnen dass Mercedes nicht günstig ist.
Entscheide dich mal :-)
Klar ist Mercedes nicht günstig.
Das ist mir schon klar. Und dieses Halbherzige E Auto von Mercedes wird da keine Ausnahme sein.