Audi hat diese Woche die Serienversion seines neuen Elektroautos e-tron präsentiert. Der Marktstart findet erst Ende des Jahres statt und die finalen Leistungsdaten stehen noch aus, die Ingolstädter planen aber bereits mit weiteren Batterie-Modellen. „Bis 2025 bringen wir 20 elektrifizierte Modelle, 10 davon sind rein batteriebetriebene“, kündigte der kommissarische Audi-Chef Bram Schot Schot bei der Premiere des e-tron an. Bis 2025 will die Marke rund ein Drittel ihres Absatzes mit elektrifizierten Modellen erzielen.
Zu den SUV innerhalb des geplanten Stromer-Portfolios zählen neben dem e-tron der 2019 debütierende e-tron Sportback. Darüber soll es eine Reihe Modelle mit klassischem Karosserie-Layout wie Avant und Sportback geben. Mittel- bis langfristig ist vorgesehen, dass das Angebot von der Kompaktklasse bis in die Oberklasse alle relevanten Marktsegmente abdeckt.
Der Audi e-tron und der e-tron Sportback nutzen Komponenten aus dem modularen Längsbaukasten von Audi. Zusammen mit neuen Technologien entsteht eine eigene Produktfamilie von E-SUV mit elektrischem Allradantrieb quattro. „Die Schnell-Ladefähigkeit mit bis zu 150 kW und eine große, langstreckentaugliche Reichweite sind in dieser Klasse der Maßstab“, heißt es dazu.
Noch 2018 will Audi den ersten Vertreter einer weiteren E-Plattform vorstellen: Auf der Los Angeles Motorshow gibt das Showcar e-tron GT concept sein Debüt – ein dynamisches Coupé mit flacher Bodengruppe. Die Technik dieses Elektroautos ist in Zusammenarbeit mit Porsche entstanden.
Ein weiteres Gemeinschaftsprojekt der Entwickler von Audi und Porsche ist die Premium-Architektur Elektrifizierung – kurz PPE. Sie wird die Basis für mehrere Audi-Modellfamilien mit reinem E-Antrieb bilden, die die volumenstarken B- bis D-Segmente bedienen. Geplant sind hier sowohl SUV als auch klassische Karosseriekonzepte. Audi: „Ein besonderes Plus der PPE ist die Konzeption ausschließlich für den Elektroantrieb – dies bedeutet Vorteile beim Gewicht, beim Package und auch den Proportionen der Karosserie.“
In Kooperation mit mehreren Marken des Volkswagen-Konzerns entsteht der modulare Elektro-Baukasten MEB, der als Basis für eine Reihe von Audi E-Autos – vor allem im volumenstarken A-Segment – dienen wird. Zusätzlich zu Batterie-Pkw will Audi das Angebot an Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen stark ausbauen. „In nahezu jedem Marktsegment soll es künftig Modelle geben, die von einer Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor angetrieben werden und an der Steckdose aufgeladen werden können“, so Technik-Vorstand Peter Mertens.
Dass die Audi-Kundschaft großes Interesse an Autos mit Elektromotor hat, belegen aktuelle Reservierungszahlen des e-tron. „Wir haben in Europa bereits 10.000 Vorbestellungen“, sagte Ulrich Widmann, Leiter der Aufbauentwicklung von Audi, der Automobilwoche. Firmenchef Bram Schot betonte: „Wir machen das nicht fürs Image, sondern fürs Geschäft.“
berndamsee meint
Interessanterweise hört und liest man/frau bei den deutschen Premium-Herstellern immer mehr von elektrifizierten Fahrzeugen. Bedeutet im Alltag einfach, Fahrzeuge mit mehreren Antriebsvarianten.
Nur von der Sicherheit redet niemand. Es ist unsinnig in eine Fahrzeug, welches für Verbrennerbetrieb ausgelegt ist, einen eMotor einzubauen samt Batteriepack.
Das Crash-Verhalten wird total anders sein zw. den verschiedenen Varianten.
Interessanterweise habe ich bei den aktuellen eModellen, die auf Verbrennerfahrzeugen basieren, keinen einzigen Crash-Test gefunden im Netz (zB eGolf)!
Wird hier eventuell eine Gesetzeslücke ausgenutzt? Müssen auf Verbrennerfahrzeugen basierende eModelle keinen Crash-Test mehr ausführen, wenn das Verbrennerfahrzeug bereits getestet wurde?
Kennt sich in der Materie jemand aus? Weis hier jemand bescheid?
Dies würde nähmlich für die Hersteller mehrere Fliegen mit einem Schlag treffen. Und würde auch die nun einsetzende ‚Elektrifizierungswelle‘ erklären.
Klassisches Beispiel Mercedes GLC zu EQC auf einer gemeinsamen Produktionsstrasse!
Es bleibt spannend!
LG Bernd
BR meint
Welche Produktionskapazitäten hält Audi denn für den E-Tron vor? Gibts dazu irgendwo ne Info?
Andreas Tete meint
Audi will von dem E-Tron ca 60000 im Jahr produzieren.
Landmark M3 vs. Sion meint
“Bis 2025 bringen wir 20 elektrifizierte Modelle, 10 davon sind rein batteriebetriebene” das hoffe ich doch nicht, viel mehr hoffe ich das sich der eTron so gut verkauft, das Audi alle Verbrenner einstellt werden, weil es keine Nachfrage mehr gibt.
Miro meint
Ja…das hoffe ich auch. Es ist schon beachtlich wie sehr sich die Autohersteller verzweifelt an den Verbrenner klammern, weil sie nicht wissen wie sie am BEV Geld verdienen können.
alupo meint
Der Begriff der „Elektrifizierte Autos“ ist für mich nur noch ein sehr negativ besetztes Schimpfwort, nichts weiter. Fakt ist doch, dass da hinten ein ider gar mehrete dreck und giftspeiende Rohre hervorgucken, die außerdem oft sehr laut sind. Was ist dabei modern?
Schon mein erstes gebrauchtes uralt-Auto in den frühen 70-Jahren war elektrifiziert mittels eines 6 V Bleiakkus. Was für ein Fortschritt in den letzten 50 Jahren….
Peter W meint
alupo, der Verbrenner-Fortschritt wird sich verachtfachen. Von 6 auf 48 Volt in über 100 Jahren. :-))
Marco meint
Es gibt nunmal Leute, die müssen (vielleicht berufsbedingt) regelmäßig weitere Strecken fahren. Aber eben auch nicht immer. Da finde ich so eine Kombination recht sinnvoll. Vorausgesetzt die rein-elektrische Reichweite reicht für den Alltag und der Verbrenner wird dann nur bei längeren Strecken zugeschaltet.