Bei der Automesse IAA stellt die Marke Volkswagen im September neben dem neuen Kompakt-Elektroauto ID.3 unter dem Motto „New Volkswagen“ ihr neues Logo und einen neuen Markenauftritt vor. Die Präsentation werde „ein Schlüsselmoment in der strategischen Neuausrichtung der Marke Volkswagen“, so der Autobauer in einer Mitteilung. Im Vorfeld der Frankfurter Messe hat Volkswagen erste Details zu dem überarbeiteten Auftritt verraten.
Der ID.3 leite für die Marke nach dem Käfer und dem Golf eine neue Ära ein, „die elektrisch, voll vernetzt und bilanziell CO2-neutral ist“. Der vor knapp vier Jahren als Reaktion auf die Diesel-Affäre angestoßene strategische Wandel mit einer neuen inhaltlichen Ausrichtung und nachhaltigen Produkten werde mit dem neuen Markenauftritt nun auch nach außen sichtbar. Insgesamt werde das Erscheinungsbild der Marke deutlich jünger, digitaler und damit moderner.
„Volkswagen hat in quasi allen Unternehmensbereichen mutige Entscheidungen getroffen und umgesetzt. Das umfassende Rebranding ist die logische Konsequenz der strategischen Neuausrichtung unserer Marke“, so Jürgen Stackmann, Mitglied des Markenvorstands für Vertrieb, Marketing und After Sales. „‚New Volkswagen‘ hat einen kräftigen und frischen, positiven und sympathischen Auftritt.“
Mit dem neuen Markenauftritt werde „New Volkswagen“ im Design der Fahrzeuge, im Kundenkontakt und im Unternehmensauftritt sichtbar und erlebbar. Ziel sei es, weltweit und über alle Kanäle hinweg ein „neues, zeitgemäßes und faszinierendes 360°-Markenerlebnis“ zu schaffen. Dazu Chefdesigner Klaus Bischoff: „Das neue Brand Design zeigt eine Mobilität, die ganz natürlich im Leben der Menschen stattfindet. Volkswagen war schon immer ein fester Bestandteil davon. Im neuen Zeitalter der Mobilität heißt das: ‚digital first‘ und ohne Filter.“
Anders als sonst in der Industrie üblich wurde der neue Markenauftritt nicht von externen Agenturen, sondern von einem gemeinsamen Team des Volkswagen Design und Marketing entwickelt. Das künftige Erscheinungsbild sei nicht nur mutiger und farbenfroher, erklärt das Unternehmen, sondern vom Markenlogo bis zu den Bildwelten digital ausgerichtet. Die Markenbildsprache werde sich stark von dem unterscheiden, wie sich Volkswagen bislang präsentiert hat.
„Grundsätzlich geht es künftig nicht mehr darum, eine perfekte Werbewelt zu zeigen. Wir wollen in unserem Auftritt menschlicher und lebendiger werden, die Perspektive des Kunden stärker einnehmen und authentische Geschichten erzählen“, sagt Volkswagen-Marketingchef Jochen Sengpiehl. Künftig stünden nicht mehr die Autos, sondern viel stärker die Lebenswelt und das Mobilitätserlebnis der Menschen im Mittelpunkt.
Neues Logo & neue Markenstimme
Symbol und Markenzeichen für „New Volkswagen“ ist das bei der IAA seine Premiere feiernde aktualisierte Logo, das moderner, klarer und einfacher sein soll. Dazu das Unternehmen: „Reduziert auf seine essenziellen Bestandteile und in neuer flacher 2-D-Optik wird es flexibel einsetzbar und in digitalen Medien exzellent erkennbar sein. Das gilt auch für die neuen Markensignale, wie Piktogramme, Typographie, Farben oder Layout-Richtlinien.“ Erstmals erhält die Marke zudem ein Sound-Logo, das den früheren Marken-Claim ersetzen wird. Darüber hinaus wird die Markenstimme von Volkswagen zukünftig weiblich sein.
Der internationale Rollout des neuen Markenauftritts beginnt mit der IAA im September. Die Umstellung erfolgt in mehreren Stufen und soll bis Mitte des kommenden Jahres beendet sein. Insgesamt sind laut Volkswagen 171 Märkte betroffen. Bei den weltweit über 10.000 Händler- und Servicepartnern werden circa 70.000 Logos ausgetauscht. Das Volkswagen Rebranding ist damit eines der weltweit größten in der Industrie.
„Volkswagen wird erstmals in der Lage sein, direkt mit dem Kunden zu kommunizieren – über die Vernetzung von Fahrzeugen, Handel und Kunden in einem Volkswagen Ökosystem, in dessen Mittelpunkt der Kunde steht“, heißt es abschließend. Volkswagen wandele sich vom reinen Hersteller von Automobilen zum Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen, die über das eigene Auto des Kunden hinausgehen. Dafür werde die Vertriebsstruktur der Marke gemeinsam mit dem Handel umgebaut und das Marketing neu ausgerichtet.
Leser meint
Ich hoffe nur, dass die kommender Autos auch so hip sind wie der „Markenauftritt“. Damit meine ich vor allem praktische Autos mit großen Laderäumen und genug Verstaufächern, clevere Gimmicks und Funktionen wie bidirektionales Laden, praktische Steckdosen für Verbraucher, eingebaute Solardächer und schnittig-geradliniege Designs und trotz allem auch günstige Preise. Was man so an Erlkönigbildern sieht, lässt beim Design zumindest hoffen..
hu.ms meint
Bidirektionales laden: frühestens 2022.
Ladeanschluss: hinten rechts – für mich ungünstig.
Solardächer: fehlanzeige, bringen aber auch kaum was.
Design: persönliche geschmackssache.
Preise: was der markt hergibt.
Alles in allem: könnte besser sein.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Darüber hinaus wird die Markenstimme von Volkswagen zukünftig weiblich sein.“
Also in Zeiten von Digitalisierung und geschlechtsneutralen Formulierungen, denn alles andere ist ja heutzutage sofort Sexismus (siehe dazu Verbot Werbevideo VW in GB) oder „Ungleichberechtigung“, hätte ich hier eine Geschlechtsneutrale Computerstimme erwartet.
Jörg2 meint
„Darüber hinaus wird die Markenstimme von Volkswagen zukünftig weiblich sein.“
In den beiden veröffentlichten ID3-Werbevideos ist das total zu spüren! Reiner Jungssandkasten.
O.K., im Vorspann sind ganz kurz drei eventuell weibliche Personen zu sehen. Allerdings stimmlos.
Priusfahrer meint
Wenn in Amerika eine Bank (zu viele) schlechte Wertpapiere und/oder Kredite gekauft hat, wird einfach eine Bad Bank unter einem anderen Namen gegründet, die dann diese Altlasten übernimmt und so das Mutterunternehmen von
Altlasten befreit.
Geht VW jetzt den gleichen Weg?
nilsbär meint
„Im neuen Zeitalter der Mobilität heißt das: ‚digital first‘ und ohne Filter.“
Mit Filtern und dem Abschalten selbiger hat VW ja jede Menge Erfahrung.
Jensen meint
Die Bildsprache ist eher emotions- und belanglos und diese Bilder könnten auch problemlos jedes beliebige andere „Produkt“ langweilig bebildern oder begleiten.
Immerhin sollen ja weltweit 70.000 Logos ausgetauscht werden, was zumindest (hoffentlich) dem örtlichen Handwerk einige Aufträge beschert.
Jörg2 meint
Wer hat denn diese Werbekampagne gemacht?
m w d meint
höre ich da Kritik raus?
Jetzt hast Du doch endlich genügend Frauen auf den Bildern. Und jetzt ist es auch wieder nicht recht…
Deren Abwesenheit im VW YT-Video war ja letztens ein großes Problem!
Jörg2 meint
Ich meine die Vorstellung eines Logos ohne ein Logo vorzustellen. DAS finde ich mal ganz großes Kino! ;-))
Michael meint
Alles neu …
aber besser? erfolgreicher?
oder nur ein wenig Schaumschlägerei?
wer so eine Show macht ohne auch nur ein neues Auto zu liefern ist für mich unglaubwürdig. Und VW hat bei mir eigentlich keine Chance das wieder in Ordnung zu bringen.
Simon meint
https://insideevs.com/news/366169/volkswagen-id3-crozz-seen-together/
Zwei Autos kommen heuer noch, Zwickau sollte 2021 300k Autos liefern und nicht solche „Kleinserien“ wie bei Kia/Hyundai oder PSA.
Leser meint
Interessante Bilder, das eine Fahrzeug sieht doch eher wie ein langersehnter Kombi aus? Und dass das Dach nicht beklebt ist, könnte das etwa auf ein Solardach hinweisen? Schön wärs und sollte bei jedem Elektroauto eigentlich ein Muss sein, da es sich so wenigstens zum Teil selbst laden kann, sollte es länger – wenig gefahren – bei Sonne draußen stehen, wäre der Anteil der per Sonne getankten „Reichweite“ nicht mal mehr gering, was wiederum woanders teure Kraftwerke und teure Infastruktur einsparen kann..
Simon meint
Da kommt eher ein Glasdach als ein Photovoltaikdach. Die Photovoltaik gehört aufs Dach und nicht aufs Auto. (Außer Camper)
Das größere Auto ist klar ein SUV, ost auch für den Weltmarkt bestimmt. Kombi könnte aber 2022 mit dem Aero folgen, weil sich das viele Flottenkunden wünschen sollen.
Offen gesprochen meint
Das Ganze wird langsam peinlich. Verkauft VW überhaupt noch Autos oder „Glückseligkeit“?
nilsbär meint
Gute Frage. Der Konzern, der die Welt vergiftet hat und weiter munter vergiftet, kündigt endlich E-Autos an und ist plötzlich jung, modern, hip, digital, nachhaltig, verantwortungsbewusst und auf das Wohl aller jetzigen und kommenden Menschen bedacht.
Das Traurige daran: Die Sport- und Autobild lesende Masse wird daran glauben.
Porsche 911 meint
Immer schön wenn man sich einfach über anderen positionieren kann oder? :)
Hans Meier meint
Ist ja nicht so das VW, Porsche und der Rest der deutschen AutoMafia E-Mobilität über Jahrzente blockert hätte oder Abgasskandale (Absichtliche Luftverschmutzung) oder der Skandal damals mit den Sicherheitsgurten der 1000e Menschenleben forderte oder das Thema AbgasKatalisatoren… nur weil man gerne absichtlich Blind ist, müssen das auch nicht zwingend andere sein.
Was hat den VW Positives geleistet die letzten 60 Jahre? Ausser Shareholdervalue für bestimmte Kreise generiert und „Deutschland vor…“ und Konkurrenten wie Toyota, Tesla und co medial und finanziell in den Dreck zu ziehen, welche immerhin umweltfreunliche Autos bauen, welche auch kaufbar sind. Der reinste Rotz ist diese deutsche MafiaBande.
Niklas meint
„‚New Volkswagen‘ hat einen kräftigen und frischen, positiven und sympathischen Auftritt.“
Die Idee ist gut, das ist aber leider überhaupt nicht das, was diese Bildsprache transportiert. Ich empfinde die als völlig kühl und unnahbar wie eine H&M-Werbung mit posenden Models.