Das niederländische Unternehmen Squad Mobility hat Ende November den Squad vorgestellt: ein zwei Meter kurzes Solarauto für den täglichen Einsatz in der Stadt. Der Squad – kurz für „Solar Quad“ – kann in Europa für 5750 Euro vor Steuern vorbestellt werden. Auf die Straßen soll das Kleinst-Elektroauto 2021 kommen.
Erdacht wurde der als vierrädriges Leichtfahrzeug (L6e) klassifizierte Sqaud von zwei Ex-Mitarbeitern des ebenfalls niederländischen Startups Lightyear, das eine windschnittige Elektro-Limousine mit Solarzellen in der Karosserie entwickelt. Mit dem Sqaud sind in der Spitze zunächst maximal 45 km/h möglich. Abhängig von der Nachfrage und regionalen Gesetzen könnte später auch eine Version mit 80 km/h Höchstgeschwindigkeit angeboten werden.
Laut den Entwicklern verbindet der Squad die Praktikabilität eines Rollers mit dem Komfort eines kleinen Autos. Das Gefährt nimmt zwei Personen auf, hinter ihnen stehen 68 Liter Stauraum für Gepäck zur Verfügung. Je nach Gesetzeslage können auch auf Rücksitzen zwei Kinder mit einer Größe von bis zu 1,25 Metern mitgenommen werden.
Auf Karosseriebleche und Türen wurde verzichtet, um die Kosten niedrig zu halten. Die Konstruktion soll für Effizienz, Robust- und Haltbarkeit sorgen sowie einfachen Zugang ermöglichen. Bei Bedarf kann für 300 Euro eine Seitenverkleidung bestellt werden. Für die Sicherheit der Passagiere ist ein Überrollkäfig installiert. Der Elektroantrieb des Squad besteht aus zwei Radnabenmotoren mit zusammen 4 kW (5,3 PS) Leistung, ähnelt der Technik eines E-Rollers und ist wartungsarm, sagt Designchef Chris Klok.
„Emissionen und Stau sind die beiden größten Probleme der heutigen urbanen Mobilität. Unser solar-elektrischer Squad kann in sonnigen Ländern mit seinem Solardach bis zu 9000 Kilometer pro Jahr laden, was ihn komplett emissionsfrei für die meisten Nutzer macht, die 20 bis 30 Kilometer oder eine Stunde pro Tag für 300 Tage im Jahr im urbanen Raum fahren“, so Squad-Mobility-CEO Robert Hoevers.
Die meisten Fahrzeuge im anvisierten Segment werden Squad Mobility zufolge nicht mehr als 6000 Kilometer pro Jahr bewegt. Soll der Stromer des Startups intensiver eingesetzt werden, als mit der integrierten Solartechnik möglich, können er oder seine portablen Akkus an das Stromnetz angeschlossen werden. In der Standardversion des Squad sollen mit einer Batterieladung 50 Kilometer möglich sein. Für mehr Reichweite ohne das Tanken von Sonnenenergie oder vom Netz bezogenen Strom ist für 1450 Euro ein zusätzliches Batteriemodul für 50 Extra-Kilometer erhältlich.
Sein Erstlingswerk hat Squad Mobility insbesondere für Carsharing-Dienste entwickelt. Im nächsten Jahr sollen Abo- und Leasing-Angebote starten, die bei um die 100 Euro im Monat liegen. Neben dem jetzt vorgestellten Squad ist eine Variante für den Transport von Gütern und sonstigen Lieferungen mit 243 Liter Laderaum im Heck geplant.
Alter_eg.o meint
45 km/h sind blöd, das schafft Probleme für alle Beteiligten. Mit 55 km/h könnten alle mitschwimmen.
Gunarr meint
Das wird vielleicht eine preiswerte Alternative zum Twizy. Die Solarzellen bräuchte ich nicht unbedingt, aber die entnehmbaren Akkus sind für Leute ohne Garage ein echter Mehrwert.
Für Strecken bis 50 km ist die Geschwindigkeit völlig ausreichend, in der Stadt sowieso. Von den Dränglern darf man sich nicht einschüchtern lassen. Ich fahre mit dem Roller auch so, dass ich bei Gegenverkehr nicht überholt werden kann. Ist einfach sicherer wenn die Autofahrer gar nicht erst auf dumme Gedanken kommen.
S. Zacharias meint
Für Carsharing in der Stadt scheinen mir solche Fahrzeuge optimal. Wahrscheinlich sind incl. Strom Preise von etwa 1 euro pro Stunde möglich. Entscheidend dürfte ein Wechselakkusystem sein, wie bei den indischen e-Rischkas. Bequemer und schneller als ein Fahrrad, aber kaum teurer und kaum mehr Platzverbrauch.
Herbs meint
Zwei Argumente gegen car sharing:
– wenn ich ein Auto brauche statt öffis, dann für größere Strecken oder zum Transport beim Einkauf.
– zumindest die Variante ohne Türen lädt abends betrunken nach der Kneipe zum Vandalismus ein…
Aber bei mir in der Stadt gibt es praktisch kein car sharing, mag sein, dass sowas klappen kann.
Frohe Weihnachten.
Michael meint
Wer sich auf dem Land mit so einem Krankenfahrstuhl auf die Straße traut, der schaltet besser immer gleich die Warnblinkanlage ein. Von hinten sieht er aus wie ein Auto und er ist breiter als ein Mofa. Da wird man leicht übersehen wenn man mit 45 kmh über die Landstraße zuckelt. Um am Land-Straßenverkehr teilnehmen zu können sollte so ein Golfcart wenigstens 80 kmh fahren können.
Herbs meint
Darf man damit sich auf dem Golfplatz herum fahren…?