Im Rahmen der deutschen „Umweltbonus“-Förderung soll es zukünftig bis zu 6000 Euro Prämie für den Kauf eines neuen Elektroautos geben, finanziert jeweils zur Hälfte vom Staat und der Industrie. Da sich das Inkrafttreten des höheren Zuschusses verzögert, prescht Renault nun vor: Der französische Hersteller erhöht für Käufer eines neuen Strom-Modells seinen „Elektrobonus“ auf 6000 Euro.
„Als Elektro-Marktführer in Deutschland schaffen wir jetzt Klarheit für unsere Kunden – bei Renault gibt es 6.000 Euro Elektrobonus ab sofort“, verkündete Renault-Deutschland-Chef Uwe Hochgeschurtz. „Die Verzögerung der erhöhten staatlichen Prämie ist für uns nicht mehr akzeptabel. Renault handelt schneller als die Politik.“
Der 6000-Euro-Elektrobonus von Renault setzt sich aus dem aktuell gültigen Umweltbonus des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Höhe von 2000 Euro und der auf jetzt 4000 Euro erweiterten Renault-Förderung zusammen – andere Autobauer zahlen 2000 Euro. Die Erhöhung der Renault-Förderung gilt so lange, bis die attraktivere BAFA-Prämie in Kraft tritt – dann beträgt der Anteil der Franzosen 3000 Euro.
Der seit Ende letzten Jahres verfügbare neue Renault ZOE ist mit dem 6000-Euro-Elektrobonus ab 15.330 Euro zuzüglich monatlicher Batteriemiete erhältlich. Mit 9431 Zulassungen war der Kleinwagen laut dem Hersteller 2019 erneut Deutschlands meistgekauftes Elektroauto. Das neue Modelljahr schafft je nach Ausführung bis zu 395 Kilometer Reichweite im WLTP-Testzyklus. Der ZOE kann nun zudem mit Gleichstrom schnellladen. Ebenfalls neu sind ein leistungsstärkerer Elektromotor, neue Fahrerassistenzsysteme und ein aufgefrischtes Design.
Für den Elektro-Lieferwagen Kangoo Z.E. sinkt durch Renaults 6000-Euro-Prämie der Einstiegspreis auf netto 14.820 Euro. Die Reichweite beträgt mit voll aufgeladener Batterie bis zu 230 Kilometer gemäß WLTP-Norm. Auch der mittelgroße E-Transporter Master Z.E. (200 km Reichweite gemäß NEFZ) profitiert vom erhöhten Renault-Elektrobonus: Unter Berücksichtigung der Prämie startet er jetzt bei 53.900 Euro netto.
Wasco meint
Renault verkaufte 2019 über 61.500 Elektroautos
Hier nach Model
Renault ZOE (Passagier- und Handelsversion) – 48.269 YTD ( plus 19%)
Renault City K-ZE – 2.658 YTD (neu)
Renault Kangoo ZE – 10.349 YTD ( plus 19%)
Renault Master ZE – 296 YTD ( plus 162%)
In den Daten sind die Twizy-schweren Quadricycles (L7e) nicht enthalten.
Darüber hinaus verkaufte Renault Samsung Motors in Südkorea 875 SM3 ZE (minus 29%).
Emobilitãtsberatung-berlin K.D. Schmitz meint
Dafür dass Renault exakt 1000 € mehr zahlt ist das eine tolle Werbeaktion, das muss man sagen. Die Aussage „Renault zahlt 6000,- EUR Prämie“ die schafft erstmal Traffic und einen AH-Effekt, und bei genauem Lesen, es sind 1000 € gegenüber zukünftiger Planung. Toll gemacht Renault.
Egon meier meint
Das ist ein echter Verzweifelungsschritt von Renault. Der Aktienkurs ist in den letzten 3 Jahren um knapp 60% gesackt, die Kooperation mit Nissan dürfte den Bach runter gehen, alle möglichen Banken haben die renault-Aktie zum raschen verkauf empfohlen.
Die Verkaufszahlen für 2019 sind erbärmlich.
Zu allem Elend gibt es auch noch massive finanzielle Probleme
https://www.automobilwoche.de/article/20200123/NACHRICHTEN/200129961/aktie-rutscht-weiter-ab-renault-braucht-wohl-frisches-geld
Renault hat keinen modernen BEV am Markt – nur die Zoe als Verbrenner-Bastelkiste – und kriegt von unten Druck durch den sehr preiswerten e-UpMiGo und kein Mensch kauft R. einen konzeptionell alten Wagen ab wenn im Laufe des Jahres jede Menge attraktive BEV lieferbar sein werden.
Und während dessen zieht VW grinsend mit dem e-golf und dem e-up! die Preise runter und macht die Luft für Renault dünne.
Es drohen c02-Strafen und nix außer zoe ist da und nix in der Pipeline.
Wollten dir nicht mal den Twingo elektrifizieren?
Mit Sicherheit kein Geld für eine Neustart und keine technische Kompetenz.
Eingeschlafen wie Nissan.
Was jetzt passiert (mit diesem pseudo-Rabatt) ist der verzweifelte Versuch nochmal Geld in die Kasse zu kriegen bevor es dunkel wird.
TwizyundZoefahrer meint
Ja, so ists halt. Jeder der ne günstige Zoe kauft braucht keinen überteuerten ID3 mehr. Dann noch ab Mitte 20 den durch Batteriemiete günstigen Twingo, dann machen die Schlafmützen keinen Stich mehr. Und wer was größeres braucht kauft eh Tesla. Man hat hier lange geschrieben, aber genützt hats wenig. Das Heulen nach Staathilfe wird im Herbst schon massiv losgehen.
Egon meier meint
ist so schön wenn Mensch noch Träume hat ..
TwizyundZoefahrer meint
@Egon meier, ich fahre, du träumst. Renault Zoe lieferbar, VW ? feuchter Softwaretraum, wie der BER, bald wird er fertig, bald. Ich bleibe dabei, der ID3 wird dieses Jahr nicht in der BEV Zulassungsstatistik unter die ersten 10 kommen. Der Zoe wird abgehen wie Schmidts Katze, genauso wie Tesla. Wenn’s gut läuft verkauft VW seine kleinen überteuerten Drillingsmogelpackungen mit Sicherheitdefizit und Schnellladeschwäche.
WartenaufZoe meint
Lieferbar? Ende November bestellt und Liefertermin Mitte April als Antwort!
Aber damit werben – wer jetzt (im Januar) bestellt, hat max 6 Wochen Wartezeit wg Bevorratung
Daytrader meint
Wenn die japanischen Partner die Zusammenarbeit mit Renault beenden sollten (wg der Ghosn-Affäre), wird Renault über kurz oder lang Staatshilfe benötigen.
Dacia hat außer preiswerten „Verbrennern“ nichts im Angebot und Fiat-Chrysler geht mit PSA zusammen.
Da werden dann noch mehr Rabatte folgen.
Egon meier meint
Ausverkaufstimmung.
Aktienkurs im Keller (3 Jahre – 60%)
Schnell noch Kasse machen.
andi_nün meint
Sieht beim Aktienkurs von Daimler nicht viel anders aus.
Philipp meint
Den Renault Zoe bekommt man sowieso schon mit 23 – 26% Rabatt als Neuwagen im Internet. Wer zahlt denn heute bitte noch den Listenpreis? Rabatte gibt es doch bei Barkauf sowieso in großem Maße.
Aber um die Werbetrommel etwas anzuwerfen ist das natürlich sehr geschickt.
400GON meint
Das ist ja richtig, aber nun werden die Internetpreise nochmal um min. 1000 € sinken. Weil hinter den Internetverkäufen ja auch in der Regel „normale“ Renault Autohäuser stehen.
Egon meier meint
Renault steht insgesamt das Wasser bis Oberkante Unterlippe,.
Leider werden die entsprechenden Links zu den Börsennachrichten hier wegzensiert
hu.ms meint
@ ecomento:
zu den genannten 15.330 euro kommt noch die mtl. batteriemiete hinzu !
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis, wir haben das aktualisiert.
VG | ecomento.de
TwizyundZoefahrer meint
Batteriemiete, das Beste von Renault. Komisch daß weniger als 1% Lust auf den Akkukauf haben, wo sich doch der komplette Besitz anscheinend so stark lohnt.
Andy_Be_Scheuer_t meint
Die Performance der Renault Akkus ist halt auch nicht die dollste —> Beispiele gibt´s ja in den einschlägigen Vlogs genug.
Björn Nyland hat jüngst zwei mal die überarbeitete Zoe mit angeblich 50 kWh NETTO getestet.
Beides Male kam es rechnerisch aber nur auf knapp über 40 kWh, welche wirklich nutzbar waren…?!? —> ist schon ein gewaltig vorgehaltener Puffer…
Dann noch weniger als 200 Km Winter-Autobahn-Reichweite und das im Jahre des Herren 2020…das spricht wirklich nicht für den Kauf eines solch unterdurchschnittlichen Energiespeichers…
TwizyundZoefahrer meint
@AndyBescheuert Fährst du schon ein E Auto. Ich seit 7 Jahren, und zwar Renault. Fast keine Degration. Natürlich gibt’s Ausreißer bei 180k verkauften Fahrzeugen. Schau dir auch die VW und BMW Foren an und du wirst schnell merken was Sache ist. Ich will keinen Ultraschnell Pseuydolader mit übertriebener DC Schnellladung die den Akku schädigt. Warte die Degration der VW und der Peugotakkus ab. Die haben noch 2% über der Garantieleistung nach 8 Jahren, dann viel Spass beim Verkauf. Aber du kennst dich ja anscheinend aus.
Hermann meint
da es offenbar auch so geht, warum soll der Steuerzahler für weitere 1000 EURO Subvention je Fahrzeug einstehen. Lieber Bundestag, hört sofort auf mit diesem Förderunsinn!
Alex meint
Lieber Hermann, hört bitte sofort auf mit deinen unsinnigen Kommentaren!
Also ob du am Ende, als Steuerzahler mehr zahlst, bzw. einen Einfluss drauf hast wo deine Steuern landen!
Dann lieber in die eAuto Förderung anstatt hunderte Millionen für irgendwelche scheiss raus zu werfen
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Hermann hat Recht: Subventionen sind unnötig.
Das gesparte Geld wird so oder so für „scheiss“ rausgeworfen, z.B. für 4.000 Arbeitsplätze in der Kohleindustrie, anstelle dass man 140.000 Arbeitsplätze bei PV und Windkraft unterstützt – aber die sind leider ja schon fast alle weg. Wären zukunftsorientiert gewesen und hätten die Wertschöpfung in eigenen Land gefördert.
MartinAusBerlin meint
Er hat doch Recht. Die Erhöhung war nicht notwendig. Die wartezeiten für E-Autos sind doch schon lang. Am Preis liegen die zu niedrigen Verkaufszahlen also nicht.
Wenn Geld ausgegeben werden soll, dann lieber in Infrastruktur, von der auch die Allgemeinheit etwas hat und nicht der Einzelne.
Jörg2 meint
Ich glaube, die Erhöhung war mehr als notwendig – aus Sicht der deutschen Autobauer.
Offenbar glauben VW&Co, dass sie diese Subvention benötigen um zu überleben. In die Öffentlichkeit getragen wurde es nach dem „Autogipfel“ (Autoindustrie + Regierung). „Beschlossen“, kann mir mir vorstellen, außerhalb des Kanzleramtes.
Wenn ich mir die Reden von Diess so anhöre, dann ist da ganz schön Druck im Kessel. Von ehemals „Marktführerschaft“ hat auf „können einholen“ gewechselt.
TwizyundZoefahrer meint
@Hermann, da muss ich recht geben. Renault hat schon als Erster damals die Preise massiv gesenkt. Ich habe meinen Zoe auch ohne Staatshilfe gekauft und damals gabs auch noch die Werbeprämie für Neukunden. Cleveres Vorgehen halt, während VW mit seine alten WM Sondermodell Verbrennern wirbt.
400GON meint
Das ist nun mal wirklich schlau!
Dieses proaktive Handeln wird nicht ohne Folgen bleiben.
Die Verzögerungstaktik der Regierung wird jetzt hoffentlich vorbei sein und an Dynamik gewinnen.
Stefan Ripp meint
Oder die Regierung sieht sich in der Wirksamkeit der Verzögerung bestätigt und sitzt das Thema noch länger aus, wird damit der Verbrenner-Lobby gerecht und wäscht sich die Hände in Unschuld.
400GON meint
Durch die eindeutige Positionierung von VW pro Elektro ist die restliche Verbrennen-Lobby nicht mehr so stark aufgestellt und dadurch weniger einflussreich.
Mittlerweile dürfte erkennbar sein das die Zeit der gleichberechtigten Antriebssysteme angebrochen ist.
Diese Entwicklung wird durch die drohenden Strafzahlungen bei nicht Einhaltung der Flotten Emissionsgrenzen noch verstärkt werden.
A124 meint
Manche kündigen an, andere verkaufen :-)
Babbas82 meint
1++++++ ????????