Nachdem der Streit zwischen dem deutschen Unternehmen Artega und der Schweizer Micro Mobility Systems um die Rechte am Microlino mittlerweile beigelegt ist, arbeiten beide an der Einführung ihrer jeweiligen Mini-Elektroautos. Zuerst bringt Artega seine Karo-Isetta auf den Markt, die nun offiziell in den Verkauf geht.
Die zweisitzige Elektro-Knutschkugel ist ab sofort über den Artega-Vertrieb in Deutschland erhältlich. Auf der Website wurde zudem der Online-Konfigurator für die zum Start erhältlichen Ausführungen freigeschaltet. Die Belieferung der Händler mit Ausstellungs- und Vorführfahrzeugen soll im zweiten Quartal erfolgen, auch erste Kunden sollen dann Fahrzeuge erhalten. Auf Wunsch ist innerhalb Deutschlands eine Lieferung direkt nach Hause möglich.
Artega gibt an, die Karo-Isetta auf Basis der im Dezember 2018 aus Italien übernommenen Vorserie des Microlino umfangreich überarbeitet zu haben. Mehr als 90 Prozent aller Teile habe man neu konstruiert. Das Modell von Artega soll mit „italienischem Chic und deutscher Wertarbeit“ sowie moderner, alltagstauglicher Technik überzeugen.
Auch den Umweltaspekt hebt Artega hervor. „Um das Lithium für unsere kleinste Batterie zu gewinnen, wird gerade einmal so viel Wasser verwendet wie zur Produktion von etwa 30 Gramm Rindfleisch oder vier Tassen Kaffee. Neben der CO2-neutral gehaltenen Produktion in Delbrück gehört das zum Gesamtkonzept, hinter dem wir stehen und mit dem wir uns sehr wohl fühlen“, sagt Artega-Chef Klaus Dieter Frers. Er merkt an, dass die Fertigung aus Qualitätsgründen nur langsam hochgefahren werde.
Zum Verkaufsstart kommt die Karo-Isetta in einer Grundversion und zwei limitierten Sonderserien auf die Straßen. Der Basispreis beträgt 17.995 Euro, für 2495 Euro erhält der Kunde ein Upgrade der Reichweite von rund 125 auf 200 Kilometer. Die Höchstgeschwindigkeit ist stets auf 90 km/h begrenzt. Ab Werk ist das Stadtauto mit Stoffverdeck, beheizten Sitzen sowie einem temperaturregulierenden Innenraumgebläse ausgestattet. Hinzu kommen eine an das Bluetooth-Soundsystem gekoppelte Smartphone-integration. Ab Sommer soll die zukünftige Karo-App Sprachsteuerung erlauben.
Gegen Aufpreis sind für die Karo-Isetta neben der leistungsstärkeren Batterie unterschiedliche Lackierungen erhältlich. Darüber hinaus gibt es von Artega eine passende Typ-2-Wallbox inklusive entsprechendem Ladekabel für 595 Euro. Im Lieferumfang der Karo-Isetta ist ein Schuko-Ladekabel enthalten, mit dem an der heimischen Steckdose Strom gezapft werden kann.
Klaus Schürmann meint
Das kleine Auto hat noch einen wesentlichen Nachteil : es fährt VIERSPURIG ! Die damalige BMW Isetta hatte den spöttischen Beinamen SCHLAGLOCHSUCHGERÄT !
OpaTesla meint
Ich hoffe, dass Artega damit kräftig auf die Schnauze fällt.
Mit Manipulation und schamlosen Diebstahl von Ideen anderer will der gute Herr jetzt den fetten Reibach machen. Wurde wohl gierig, nachdem 16K Interesse bekundet haben.
Und die Idee für 13000 Franken ein Stadtauto zu konzipieren geht absurdum.
Ich wünsche auf jeden Fall Microlino den wirtschaftlichen Erfolg für all die Energie, die sie seit 2015 investieren.
Gerry meint
1+
Sehe das auch genau so
Berti meint
Aber warum bekommt Microlino das bisher mit keinem anderen Partner hin? Sie haben schon mehreren möglichen Partnern eine Absage gemacht! Warum? Liegt es an den anderen oder an Microlino?
Cristian meint
Man hätte die Isetta in Frieden ruhen lassen sollen. Auf jeden Fall kein würdiges Remake. Wenn überhaupt sollte BMW selbst einen zeitgemäßen Nachfolger entwickeln. Wie dieses Model jetzt auf dem Markt kommt und die Geschichte dahinter ist einfach nur ekelhaft. Manche in Deutschland können auch nicht mehr als plagiieren, sehr traurig!
Jörg2 meint
Die ISETTA war ein Lizensbau. Im Ursprung eine ISO.
PK meint
Ich finde den zwar witzig, aber im realen Strassenverkehr, inbesondere neben großen SUV kommt er mir wie eine Selbstmordkugel vor.
Gerry meint
Der SUV ist das Problem, nicht die zwechmäßige Isetta !
Freak_dd meint
Für 6-8 K € würde ich so ein Teil vielleicht kaufen……..
Yakari9 meint
Ich finde die Idee vom Microlino/Karolino hervorragend. Wenn motorisierte Individualmobilität gehen soll, dann ist das so. Stadtauto, ohne viel schnick-schnack, leicht und dadurch nicht ressourcenintensiv. Effizient und ausreichend für >90% aller Fahrten. Preislich sollte das Fahrzeug jedoch eher im Bereich des Twizys liegen. Die Idee eines „Mietakkus“ könnte dabei auch helfen die abschreckend hohen Investitionskosten zu reduzieren.
Peter W meint
Bei mir erntet dieses Auto und der vorangegangene Streit darüber vollkommenes Unverständnis.
Ein aus der Not der 50er Jahre entwickeltes Auto, das man auch als Sarg auf Rädern bezeichnen könnte, hat in unserem Straßenverkekr nichts zu suchen. Ein Motorradfahrer hat wenigstens die Chance auf der Straße zu landen, während der Microlio-Insasse wie ein Hering zerquetscht wird. Wie viel Chrash-Sterne das Blech- oder Plastikbüchsle bekommt, werden wir wohl noch erfahren. Der Elch-Test steht auch noch aus. Ein Vergleich mit Twizzy, Smart und e.Go wäre sehr interessant
Vom lächerlichen Aussehen des uralten Designs will ich erst gar nicht reden, das ist ja bekanntlich Geschmacksache.
Berti meint
Diese Fahrzeug muß laut Gesetz keine Crashnorm erfüllen!
Der Statistiker meint
Nun ja, über 20k€ für so ein Minifahrzeug mit annehmbarer Stadtreichweite zu verlangen ist schon etwas hoch gegriffen. Etwas zu hoch finde ich.
Und juhuu! Es hat sogar ein „temperaturregulierenden Innenraumgebläse“.
Also wirklich…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Demnach keine Klimaanlage / -automatik. Das kann warm werden, im Sommer.
Futureman meint
Jedes weitere E-Auto am Markt ist ja eigentlich gut. Aber die „Isetta“ wird dem E-Auto-Markt dank „Bild“ und Co eher einen Bärendienst erweisen. Ich sehe schon die 1. Schlagzeile: „Wer will schon solche E-Auto fahren? Knautschzone null.“ 2. Schlagzeile (vom Abschreiber): „E-Autos unsicher?“. 3. Schlagzeile (wieder vom Abschreiber): „Alle E-Autos lebensgefährlich?“
Natürlich immer nur mit Fragezeichen und ohne Hintergrundinfos. Aber was bleibt davon für den Stammtisch übrig…
Aleman meint
@Futureman:
Sie geben ja schon mal solche Schlagzeilen vor. Besten Dank dafür. Dann brauchen Bild und Co. sich ja nichts mehr auszudenken.
Interessanter wäre es, ob diese Fahrzeuge in Zukunft irgendwann gefördert werden und ob sie dann auch in die CO2 Flottenverbräuche anderer Hersteller einfließen könnten?
Futureman meint
Wenn schon einen Kleinstwagen, könnte man ihn bestimmt auch für unter 10.000€ hinbekommen (in China gibt es haufenweise solche Modelle, welche allerdings in China keine Förderung mehr bekommen, daher für den deutschen Markt frei werden). Die Summe entspricht ja schon fast den Strafzahlungen eines großen Diesel-SUV´s. Daher könnte die Hersteller, die keine eigenen E-Autos bauen und verkaufen wollen, einfach bei jedem SUV einen solchen Klein-E-Wagen kostenlos dazu geben und sich die Strafzahlung sparen.
Damit gebe es eine weitere Schlagzeile: „E-Autos werden jetzt schon verschenkt!“
Aleman meint
So etwas ähnliches habe ich schon zum Smart geschrieben!