Die wichtigste Komponente von Elektroautos, die Batteriezelle, gehört nicht zum Portfolio von Bosch. Der weltgrößte Automobilzulieferer will trotzdem auch bei der Elektromobilität zum führenden Anbieter von Teilen und Technologien werden.
Seit Anfang 2018 habe man bereits Aufträge in Höhe rund 13 Milliarden Euro im Bereich E-Mobilität erhalten, heißt es von dem Unternehmen. Bosch-Chef Volkmar Denner betonte in einem Interview mit der Automobilwoche Mitte April: „Das erste strategische Ziel ist, dass wir in der Elektromobilität die gleiche dominierende Rolle spielen wie beim Verbrenner. Das ist für die Zukunftssicherung essenziell.“
Als Wachstumsfelder bei der alternativen Antriebsart hat der Konzernchef 48-Volt-Batterien, Elektromaschinen und Leistungselektroniken bis hin zu kompletten Antriebssträngen ausgemacht, so die Automobilwoche. Insbesondere mit der von immer mehr Herstellern in sogenannten Mildhybriden eingesetzten 48-Volt-Batterie wolle Bosch eine führende Stellung im Markt erreichen.
Dass Batteriezellen nicht zum künftigen Angebot des Ausrüsters gehören, hat Bosch Anfang 2018 entschieden und verkündet. Als Begründung gab das Stuttgarter Unternehmen an, dass die nötigen Investition zu risikobehaftet seien. Statt einer eigenen Fertigung hat Bosch im letzten Jahr mit dem chinesischen Akkuhersteller CATL eine langfristige Kooperation vereinbart.
Bosch kooperiert bei der E-Mobilität auch mit dem Paderborner Wettbewerber Benteler. Zusammen bieten die Zulieferer eine Plattform für Elektroautos an, die als erstes von der Marke Automobili Pininfarina eingesetzt wird. Einen Technologiesprung bei elektrifizierten Autos erhoffe sich Bosch von einer neuen Generation von Mikrochips aus Siliziumkarbid, schreibt die Automobilwoche. Die Halbleiter sollen für neue Maßstäbe bei Schaltgeschwindigkeit, Wärmeverlusten und Baugröße sorgen – und damit auch für zusätzliche Reichweite bei Elektroautos.
Als weiteren vielversprechenden Bereich hat Bosch laut dem Bericht Mobilitätsservices identifiziert. Das Geschäftsfeld sei zwar noch klein, verspreche aber hohe Wachstumsraten. Seinen E-Roller-Mobilitätsdienst Coup hat der Konzern allerdings vor wenigen Monaten nach drei Jahren eingestellt. Welche Art von Angeboten in Zukunft geplant sind, ist unklar.
Niki meint
„Bosch betont Führungsanspruch bei E-Mobilität“
Ich kann nur von einem verspäteten Aprilscherz ausgehen, leider!
Bigzampanoxxl meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Hermann Dorsch meint
Hätte Bosch so was wie Teslas Hardware 3 Platine würde ich sagen:
„ok die bekommen das hin“
So aber ist zu befüchten, das die noch in „Modulen“ denken, die sie an die Hersteller verkaufen wollen …
Die Lösung ist jedoch möglichts wenig Module, und nicht wie bisher ca. 80 …
Das ist schon wegen Updates notwendig …
Und das setzt erst mal ein Software Know How vorraus, das ich bei Bosch nicht sehe …
alupo meint
Also falls das Bosch das gesagt haben sollte wäre das m. W. wohl der Super – GAU für deren Kompetenz:
„Einen Technologiesprung bei elektrifizierten Autos erhoffe sich Bosch von einer neuen Generation von Mikrochips aus Siliziumkarbid, schreibt die Automobilwoche.“
Die SiC Chemie benötigt man nur in der allerletzten Stufe wo die eigentliche Leistung geschaltet wird. Und das sind diskrete Transistoren, keine Chips . Nicht einmal ihre möglicherweise vorgelagerten Treiber-Kollegen (falls eine diskret aufgebaute Treiberstufe bei den geringen Leistungen bei eAutos überhaupt nötig ist) benötigen m. W. eine hohe Leistung zur Ansteuerung der eigentlichen Endtransistoren als dass man dort SiC einsetzen müsste. Und bei Microchips gleich 1000 Mal nicht.
Die Aussage kann so nicht von Bosch gekommen sein, denn dann, nein, absolut unmöglich…
Aber dass sie auf 48V setzen während andere schon schief schauen bei „nur“ 400V, naja, das ist schon etwas seltsam. Und nur eine sinnlose Krücke. Ich hoffe, dass nur wenige Leute ihr Geld für so etwas wie die 48V verschwenden werden.
Reiter meint
Vorreiter für Hybridtechnologie kann er ja nicht sagen…war ja schon 1997 jemand….;-) ….die Hauptkomponente der Elektromobilität reitet also CATL vor.
Franz Mueller meint
Bosch ist nicht annähernd konkurrenzfähig und hat große Aufträge im letzten Jahr verloren. SiC Inverter hört sich schön an, die von Bosch kann sich aber kaum ein OEM leisten.
Die Antriebsentwicklung selbst wird in Zukunft direkt von den großen OEMs selbst durchgeführt werden. Emaschinen werden heute schon selbst produziert (z.b. Audi, VW, BMW). Leistungselektronik in den nächsten Generationen.
Bosch wird im Antriebs-Segment massiv an Stellenwert verlieren statt einen Führungsanspruch äußern zu können.
Peter W meint
Wenn Bosch mit dem Führungsanspruch bei 48-Volt Systemen zufrieden ist, können Sie ohnehin bald zuschließen.
Michael Lang meint
Das hier habe ich gefunden. Ist also nicht so abwegig mit den SiC Halbleitern:
„ Der Automobilzulieferer Bosch hat einen Mikrochip aus Siliziumkarbid (SIC) entwickelt. Im Vergleich zu den bis dato in der Elektromobilität eingesetzten Siliziumchips haben SIC-Halbleiter laut Bosch eine bessere Leitfähigkeit. Das ermögliche zum einen höhere Schaltfrequenzen und sorge zum anderen dafür, dass deutlich weniger Energie in Form von Wärme verpufft. Der Zulieferer will die neue Generation der Halbleiterchips im 40 Kilometer südlich von Stuttgart gelegenen Werk Reutlingen produzieren.“