Die Elektroauto-Version des VW Golf kann nicht mehr bestellt werden. Der e-Golf läuft in diesem Jahr aus, um im Portfolio das Feld für den neuen kompakten Batterie-Wagen ID.3 zu räumen. Wer den Golf noch als Voll-Stromer neu oder mit wenigen Kilometern kaufen will, kann es über das Vertriebsnetz von VW versuchen.
Auf der Website der Wolfsburger heißt es seit kurzem: „Der e-Golf kann nicht mehr mit einer individuellen Ausstattung bestellt werden. Jedoch stehen für Sie fertige, bereits produzierte Fahrzeuge zur Verfügung. Sprechen Sie einfach Ihren Volkswagen Partner an oder finden Sie Ihr Wunschfahrzeug online in der Autosuche.“
Der vollelektrische Golf wurde 2014 zum Grundpreis von 34.900 Euro mit 190 Kilometer Reichweite gemäß der auslaufenden NEFZ-Norm eingeführt. Ab 2017 kostete das Modell mit größerer Batterie für bis zu 300 E-Kilometer ab 35.900 Euro. Ende 2019 wurde der Preis dann auf 31.900 Euro gesenkt. Heute gehört der e-Golf zu den beliebtesten Elektroautos in Deutschland.
Im April berichteten einige Medien, dass der e-Golf länger als ursprünglich geplant vom Band laufe. Das Modell werde noch bis November produziert, eigentlich hätte im Sommer Schluss sein sollen, hieß es. VW erklärte anschließend, dass der elektrische Golf tatsächlich bis Ende des Jahres hergestellt wird – das sei aber von Beginn an so vorgesehen gewesen.
Statt auf den e-Golf setzt VW in diesem Segment künftig auf den von Grund auf als Elektroauto konzipierten ID.3 mit mehr Reichweite, schnelleren Ladezeiten und insgesamt modernerer Technik. Das erste Mitglied der neuen Stromer-Familie ID. wird seit November 2019 gefertigt und soll ab diesem Sommer ausgeliefert werden. Die ersten 30.000 Einheiten der limitierten Edition „ID.3 1ST“ sind schon vergeben, in diesem Jahr sollen aber auch reguläre Versionen zu den Kunden kommen.
Nach dem Bestellstopp für den e-Golf kann direkt bei VW derzeit nur noch der Kleinstwagen up! mit Batterie-Antrieb für die finale Bestellung frei konfiguriert werden. Der e-up! bleibt anders als der e-Golf bis auf weiteres im Angebot.
hu.ms meint
Der umbau einer produktionsstrasse auf ein neues modell dauert zwar nur wenige wochen, aber die für das neue modell notweindigen maschinen, roboter-software und teile der zulieferer werden viele monate im voraus geplant und organisiert. Sowas ist nicht einfach verschiebbar.
Wenn deshalb an einem bestimmten tag der bau eines modells – hier e-golf – eingestellt werden muss, kann man doch ganz einfach berechnen wieviele fahrzeuge bis dahin noch produziert weden können. Wenn diese zahl an bestellungen vorliegt ist ganz einfach bestellende.
Realist meint
Der Golf 7 ist nun mal am Ende des Produktionszyklus angekommen. Wenn es die Anlaufprobleme beim 8er nicht gegeben hätte, wäre schon letztes Jahr Schluss gewesen. In Wolfsburg werden noch bis zum Sommer beide Modelle gebaut. Die restlichen e-Golf kommen dann aus Dresden. In China wird er allerdings noch länger gebaut. Wer also unbedingt einen haben will kann ihn sich dort kaufen.
CaptainPicard meint
Der e-Golf wird noch gebaut weil VW ihn für die CO2-Ziele braucht, ganz egal wann der Golf 8 gestartet wäre.
Und in Dresden wird er soweit ich weiß nicht mehr produziert, die bauen schon für ID.3 um.
Realist meint
Nö.
Freddy K meint
Noch wird er in Dresden produziert. Das geht mit Übergang.
simon meint
Der eGolf war am Ende das beste Preis Leistungs BEV auf dem Markt wenn man weniger Langstrecke fährt. Er läuft jetzt planmäßig aus, es kommt ja der ID.3. Das ist alles auch so längst angekündigt.
Danke VW das ihr vielen Kunden so ein gutes BEV für den Preis verkauft habt.
Ebi meint
Ah, wird jetzt schon VW gedankt ? Ich hätte den Laden erst in meinem Abendgebet berücksichtigt, wenn er allen Interessenten einen e-Golf oder eUp verkauft hätte…..aber das stand wohl nicht im Plan.
Herbs meint
Das Auto ist der Hammer und zu dem Preis zuletzt absolut unschlagbar. Bin froh noch einen erwischt zu haben ????
leotronic meint
Im Jahresverlauf werden weniger Autos verkauft. Dann wird die EV Produktion eben verringert. Der CO2 Grenzwert wird die Menge bestimmen. Wo käme man hin wenn zuviele EVs verkauft werden sollten. Der Profitmix sinkt wohl genauso wie der CO2 Mix. 2 EV entsprechen 1 Verbrenner.
CaptainPicard meint
Ich denke das ist einfach eine Vorsichtsmaßnahme weil sie nicht wissen ab wann sie ihn wieder produzieren können und wie schnell. (Selbst wenn die Fabrik wieder öffnet wird sie nicht mit 100% laufen.)
Man will wohl vermeiden dass man aktuell mehr Bestellungen annimmt als man dann tatsächlich noch bis November produzieren kann.
Ebi meint
Nichts Neues, ich warte noch auf den Tag, an dem unsere OEM ihre BEV in ausreichender Stückzahl liefern können….äh, wollen. Wird wohl erst nach dem ganzen Co2-Flottenstrategiegedöns in x Jahren der Fall sein. Parallel dazu noch Subventionen für saubere Verbrenner einfordern und im Anschluss daran für die ganzen übrigen Arbeitsplätze – super Management.
CaptainPicard meint
Der e-Golf ist ein Sonderfall weil er eben ein Auslaufmodell ist und es sich da nicht mehr lohnte die Produktionskapazitäten zu erweitern.
Die Frage wird sein was passiert falls dem ID.3 das Werk in Zwickau (das er sich ja mit dem ID.4, Audi Q4 und Seat el-born teilt) zu klein wird, sollte er sich wirklich gut verkaufen. Aktuell scheinen die Kapazitäten von VW ja recht knapp kalkuliert zu sein.
Ebi meint
Das ist ja das Schlimme: Die VW Drillinge sind auch ein Sonderfall und wenn jetzt noch irgendwas beim ID.3 klemmen sollte, dann gute Nacht, BMW und Daimler haben gar nix auf der Pfanne dieses Jahr….wieso können wir nicht, wie die Kalifornier, ein BEV in wenigen Wochen liefern?
Egon Meier meint
haben die nicht! – Das verlangte jahrelange Vorarbeit.
Raphael R meint
„Die Frage wird sein was passiert falls dem ID.3 das Werk in Zwickau (das er sich ja mit dem ID.4, Audi Q4 und Seat el-born teilt) zu klein wird (…)“
Nebst Zwickau wird auch das Werk Emden auf BEV-Produktion umgerüstet. Die nächste Passat-Generation wird zusammen mit dem Skoda Superb in einem neuen Werk in Osteuropa produziert.
CaptainPicard meint
Emden ist bereits für den Vizzion reserviert und Hannover für den Buzz, da können sie auch nicht den ID.3 fertigen falls Zwickau zu klein wird.
simon meint
@CaptainPicard Wenn dann werden mehr ID.4 gebaut als ID.3 SUV verkauft sich besser und auch weltweit.
Aber ich glaube VW sieht in Europa langfristig eh zwei Produktionsstätten für den ID.4 vor. Weil der kleinere ID.2 SUV in Osteuropa gebaut werden soll.
Peter W meint
Wie gut sich die neuen Id.x wirklich verkaufen spielt nur so lange eine Rolle, bis die Zahl erreicht ist, die man für den Flottenverbrauch benötigt. Mehr will man nicht verkaufen, deshalb ist es egal wenn mehr Leute einen haben wollen als geplant. Mit einer großen Nachfrage kann man auch gute Preise erzielen, und muss keine Rabatte geben.
VW hat sich das alles genau ausgerechnet!
CaptainPicard meint
So konnte man denken als EVs noch <2% Marktanteil hatten. Aber je größer der Markt desto weniger kann man es sich leisten Kunden abzuweisen. Die kaufen dann nämlich einen EV von der Konkurrenz und nicht einen Diesel VW.
Herbs meint
@Peter W:
Warum hat mir VW eigentlich 2019 einen eGolf verkauft, wo es damals doch noch gar keine verschärften Regeln gab…? ????
Freddy K meint
Ewig dieser Quatsch.
Jaja, wird alles auf den Cent genau ausgerechnet.
Der id.4 soll ja auch in Amerika verkauft werden. Wie funktioniert die Rechnung dann? Diese Fahrzeuge zählen ja nicht in Europa, also braucht man diese ja nicht bauen. Und was ist mit den E-Fahrzeugen die VW in China produziert. Alles zuviel. VW will doch gar nicht Elektro.
Egon Meier meint
Zunächst wird die Produktion in Zwickau wieder aufgenommen – ich hoffe, dass sie schnell wieder in die Füße kommen, damit die geplanten ID.3 produziert und im Sommer geliefert werden können.
Hoffentlich wird auch die e-golf-Produktion bald wieder gestartet .. eventuell reicht es dann noch für ein paar nachgeschobenen Wunschbestellungen.
ZastaCrocket meint
Das hört sich im Artikel aber nicht so an. Es liest sich so als sei die Einstellung endgültig. Das kann man ja auch vorsichtig als Zeichen werten, dass es mit dem ID nun doch etwas zum Spätsommer wird. Zu wünsche wäre es.
CaptainPicard meint
Naja, wenn sie noch Produktionskapazitäten frei hätten, warum sollten sie nicht noch zusätzliche Bestellungen annehmen? VW wird jedes Elektroauto für die Flottenziele brauchen. Aktuell wissen sie halt wegen Corona nicht wieviel sie dieses Jahr noch produzieren können, also gehen sie auf Nummer Sicher und stoppen die Bestellungen erstmal.
Egon Meier meint
ich sehe das auch als positives Signal für den ID.3
Wenn VW von der Auslieferung im Sommer nicht völlig überzeugt wäre würde man die e-golf-Bestellungen weiter laufen lassen.
Co2-Strafen kann man mit dem ID.3 beseer sparen als mit dem E-golf denn beim ED.3 sind mit Sicherheit die Margen besser.
Freddy K meint
Och, so schlecht sind die Margen beim E-Golf nicht. Anlagen sind abgeschrieben, Zulieferteile sind auch günstiger etc. Wenn man nach Kosten geht müsste der E-Golf weiter laufen.
Je länger ein Fzg läuft umso günstiger. Am Anfang müssen die Entwicklungskosten usw. eingefahren werden.