Das für seine dreirädrigen Leicht-Elektrofahrzeuge bekannte hessische Unternehmen Twike arbeitet an einer neuen Fahrzeuggeneration. Der Start des Modells Twike 5 musste Anfang des Jahres verschoben werden, die Verzögerung soll aber das Hochfahren und die Qualität der Produktion begünstigen. Vor kurzem gab es ein Update zum aktuellen Stand.
Kurz vor Abschluss der Konzeptphase wolle man einen weiteren Ausblick auf das Design der Außenflächen des Twike 5 geben, heißt es auf dem Firmenblog. Die Oberflächen seien noch nicht in allen Details final festgelegt, so könnten sich etwa noch Anforderungen aus der Fertigung oder aus weiteren Tests der Aerodynamik ergeben. Das Erscheinungsbild werde sich jedoch voraussichtlich „nicht mehr gravierend ändern“.
Im Wesentlichen sei das Fahrzeug nun minimal länger und etwas niedriger in der Gesamthöhe. Den Radstand habe man verlängert, was sich positiv auf die Fahrstabilität auswirken soll. „Die niedrigere Gesamthöhe begünstigt den Schwerpunkt gewünscht bodennah zu positionieren und erlaubt gleichzeitig die Stirnfläche optimal klein zu halten. Dabei konnte genügend Kopffreiheit auch für großgewachsene Piloten beibehalten werden“, erklären die Designer.
Die transparenten Flächen der Heckklappe fielen nun kleiner aus, die Sicht nach hinten sei dennoch weiter ausreichend. „Eine gute Rücksicht wird es aufgrund besserer Positionierbarkeit der Rückspiegel geben, auch wenn diese noch nicht final bestimmt sind“, so Twike. Die Seitenscheibe in der Einstiegshaube sei nun vertikal zweigeteilt. Der vordere Teil der Seitenscheibe sei fest montiert, der hintere Teil könne durch Versenkung im Fensterschacht geöffnet werden. Fast alle Teile des Twike 5 habe man überarbeitet. Weitere Änderungen seien wahrscheinlich, sollen aber geringfügiger ausfallen.
Produktionshochlauf im Herbst geplant
Im Februar hieß es, dass im Sommer die ersten Prototypen des neuen Twike aufgebaut werden. Der anschließende Produktionshochlauf sei für den späten Herbst diesen Jahres geplant. Die Nachfrage falle bereits deutlich größer als gedacht aus, man arbeite daher von Anfang an mit einem Auftragsfertiger zusammen.
Das Twike 5 fährt wie das bewährte Twike 3 mit integriertem Pedalsystem. Es wird mit unterschiedlich großen Batterien angeboten, die neben der Reichweite auch die Leistung des E-Motors bestimmen. Die kleinste Batteriekapazität soll eine Geschwindigkeit von etwa 120 km/h und eine Reichweite von über 150 Kilometer erlauben. Für die größte Batterie werden mehr als 190 km/h und über 500 Kilometer Reichweite in Aussicht gestellt. Der Neupreis soll zwischen 39.900 und 49.900 Euro liegen.
Frank meint
Beim TWIKE kann man (im Gegensatz zu den meißten heutigen Autos) nicht sagen: noch so ein Ding was die Welt nicht braucht. Es bräuchte einen Wandel der Mobilität, und mehr Freiheit dazu in den Köpfen (für das Geld kann ich mir ja einen großen hochmotorisiertes SUV kaufen ist eben gestriges Denken). Das Geld ist nicht gerecht verteilt (die Perversität der heutigen Zeit zeigt sich z.B. darin dass ein Großaktionär über den Fortbestand von über 100.000 Arbeitplätzen bei Lufthansa entscheidet) – somit können sich viele gar kein TWIKE leisten. Wenn man auf die Straßen schaut sieht man aber auch schon den Wandel: zwischen den SUVs sind immer mehr Fahrradfahrer zu sehen. Der eine oder andere, der ein SUV kaufen wollte hat die Diskussion aufgeschnappt ob die SUVs in Zukunft nur noch LKW-Geschwindigkeit fahren dürfen und geht für sich dann auf Nummer Sicher und entscheidet sich doch für eine Limusine. ….Lasst uns die Zukunft nicht ertragen, sondern gestalten…
Leser meint
bezugnehmend zu Nils P.’s Beitrag:
Warum werden denn eigentlich die elektrischen Leicht- und Minimobile nicht gefördert und ist das denn auch wirklich so? Ab wann bzw. in welchen Preisbereichen bekommen elektrische Fahrzeuge/PKW eigentlich die E-Auto-Förderung? Also gibt es einen Mindestpreis, den das Auto kosten muss?
Nils P. meint
Diese Frage ist tatsächlich berechtigt. Möglicherweise hat sich doch noch etwas geändert oder wird sich ändern um bestimmte Fahrzeugtypen auf die Bafa Liste zu setzen.
https://www.bafa.de/DE/Energie/Energieeffizienz/Elektromobilitaet/Fahrzeuglistung/elektromobilitaet_fahrzeuglistung.html
unter diesem Link steht:
Zitat von der gelinkten Seite:
„Mit Bekanntgabe der neuen Förderrichtlinie werden die Anforderungen für die Aufnahme auf die BAFA-Liste nachfolgend spezifiziert.“
Nils P. meint
Ich finde es absolut nicht in Ordnung das ein normaler elektrisch betriebener PKW mit über 9000,- Euro gefördert wird und ein Leichtfahrzeug überhaupt nicht. Das ist eine Marktverzerrung und verhindert die Einführung von L7e und L6e PKW mit Elektroantrieb.
Würde das Twike auch mit ca. 9000,- Euro gefördert wäre es gegenüber dem e-UP oder Smart vielleicht nur noch bei 8000,- Euro teurer. Infolgedessen gäbe es noch mehr Bestellungen und der Preis würde sicherlich noch einmal um 2000,- bis 3000,- Euro sinken. Mit einer Preisdifferenz von ca. 6000,- Euro wäre das Twike 5 bzw Twike 6 dann schon auf Grund des besonderen Konzeptes konkurrenzfähig.
Die Grünen hatten ja schon versucht eine Förderung bei der Bundesregierung zu erwirken aber unsere Regierung meinte ja das das nicht sein müßte. Wahrscheinlich hatten sie einfach Angst das Renault nicht genügend Twizzy liefern kann wenn der Kunde nur noch einen Tausender dafür bezahlt.
Nils P. meint
Sorry, Ich vergaß – für das Twike 5 und Twike 6 sollte in diesem Fall auch die Fahrzeugklasse L5e gefördert werden!
????
Mike meint
Korrektur: sie werden mit 6.000 EUR (6.100 EUR mit Fußgängerwarnton?) gefördert. Der Herstelleranteil wird ja vorher aufgeschlagen.
Michael meint
Der Preis ist ein Schreibfehler, oder?
Mike meint
Leider nein.
Dirk meint
Wir freuen uns schon sehr auf unser TWIKE 5 und hoffen das es bis zum Ende Jahres in unserer Garage steht.
Holla die Waldfee meint
ein Kettcar für 40.000?
Lewellyn meint
Ich finde das Twike-Konzept ja schon lange genial.
Aber bei Preisen wie für ein Model 3 zuckt man einfach.
Da muss man das Konzept schon sehr mögen.
Andi meint
Meiner Meinung nach auch das wir in Zukunft brauchen, pendeln mit einer Person und 1.5t Gewicht und dem ausufernden Platzbedarf, ist eigentlich ein NoGo. Aber bei so vielen Autonarren im Volk ist ein Umdenken wohl kaum möglich.
Der Preis ist natürlich ein Witz, so wird es nie was mit dem Umbau. Das Gefährt von Renault (Twizzy) ist da schon viel näher und länger an dem was zukünftige Mobilität benötigen würde. Zum Preis eines Tesla Model 3 dann so ein TWIKE kaufen, braucht schon sehr viel Idealismus. Aber ja die Rolex findet ja auch Ihre Käufer, aber die Lösung des viel zu grossen Platzbedarfs des Individualverkehrs, kann man mit den Preisen nicht lösen.
Was sicher weg müsste, sind so unsinnige Qaudreglemente, wonach man Gefährte wie den Twizzy nicht schliessen darf, damit man in günstigere Zulassungs- und Versicherungsklassen kommen kann. Dass die Politik da nicht längst Schritte unternimmt, dass man das Pendlergefährt dem Fahrrad annähert, ist für mich völlig unverständlich.
Es ist halt schon eine Denkverweigerung sowohl von den ÖPNV-Vertretern die nichts mit dem Individualverkehr zu tun haben möchten und auf der anderen Seite der Autovertreter, die sich nichts unterhalb von 1.2t und 4.5 x 2m Platzbedarf vorstellen können.
Aber das effizienteste Verkehrsmittel ohne Eigenkraft ist mit grossem Abstand das E-Bike, weit vor der Bahn. Unter anderem weil man wirklich von A nach B fährt und eben nicht zuerst nach C und D, um dann nach B zu gelangen. Aber das E-Bike bietet weder Crash noch Regenschutz. Dass man zwischen E-Bike und einem kleine PKW bisher keinen besseren Kompromiss gefunden, ist einfach jämmerlich. Und der Preis ist halt das Wichtigste, TWIKE ist toll, aber mit dem Preis ein Fail. Das ist wirklich zum Heulen, dass da nix geht und so was nicht mehr gefördert wird. Aber dann der Hersteller wieder so ein Gucci-Gefährt raushaut.
Leser meint
Das ist absolut richtig. Es könnte so viele tolle praktische und energiesparende Miniflitzer für den alltäglichen Individualverkehr geben. Auch z.B. Smarts sind eigentlich gar nicht mal soweit weg von diesem Ansatz nur treffen sie nicht unbedingt den Nerv der Masse mit den derzeit gebotenen E-Reichweiten, DEN hohen Preisen und dann ist das Aussehen auch ein bisschen Geschmackssache. Drei statt vier Räder wie beim „TWIKE“ bedeuten wiederum auch Energieersparnis und dennoch bleibt das Gefährt stehen. Allerdings ist mir die Sache preislich leider auch etwas zu aufgebläht. Aber die Idee auch ein interessanter Ansatz für energieeffizienten, wettergeschützten Individualverkehr..
Andi meint
Der Smart hatte einfach den falschen Antrieb. Aber ja, jetzt kommt der Smart dem Ideal schon recht nah. In Zukunft auch mit autonomem Fahren, wird man das Fahrzeug sicher nochmals radikal vereinfachen und kleinere Vehikel vergünstigen können. Die Hardware so einfach wie möglich zu halten, muss das Ziel sein. Der Elektroantrieb und das autonome Fahren wird den Markt sicher dominieren. Leider seh ich bei der Elektrifizierung im Moment genau das Gegenteil. Um die hohen Entwicklungskosten zu Beginn wieder einzuspielen, werden die Fahrzeug mit allem Schnickschnack vollgepflastert, um die hohen Preise rechtfertigen zu können.
Hans Meier meint
Der Smart war von Hajek von anfang an explizit elektrisch gedacht, die Spassbremse Daimler wollte nicht.
Eugen meint
Wenn sowas die Zukunft sein soll (solche Gefährte gab es in den 50ern) dann müssen sie preislich unter herkömmlichen Autos liegen, auch billigen Verbrennern, also unter 8.000€. Eine Art Kabinenroller zum Preis einer C-Klasse ist wohl kaum vermittelbar.
E-Pionnier Au Maroc meint
Hallo zusammen,
kurz zum Preis.
Geplant ist eine Kleinserie an TWIKE 5 von „nur“ 500 Fahrzeugen. Diese fahren dann aber mit einer Leistung von 45kW. Da diese Leistung lediglich dazu dient, der Menschheit zu zeigen, dass Dreiräder auch sicher schnell fahren können, ist die nächste 10.000er Serie mit geringerer Leistung (45kW) bereits in Planung…und da könnte dann auch der Preis wieder interessant sein…
Doch bei 500 Fahrzeugen gibt es es wohl bezüglich Lieferanten nicht viel Handlungsspielraum…also bitte nicht Renaultfahrzeuge mit einem Startup vergleichen.
E-Pionnier Au Maroc meint
sorry, das sollte 15kW für das TWIKE 6 heißen…
Dieter Buchholz meint
Ich würde gerne mehr solche Fahrzeuge produziert sehen, auch von anderen (großen) Herstellern, dann würde auch der exorbitante Preis sinken. Für mich wäre das der richtige Schritt in eine vernünftigere Zukunft. Aber solange fast nur noch Fahrzeuge >1-1,5 Tonnen gekauft werden, wird das Argument „Der ist nicht sicher genug“ immer Überhand gewinnen.
Es zählt halt immer noch höher, weiter, schneller….leider :(
Das ist meine persönliche Einschätzung und soll nicht als bevormundend aufgenommen werden.
Tim Leiser meint
Und das sind sehr vernünftige Gedanken.
Hans Meier meint
Über das Steuerinstrument Marketing/Preis der Autofirmen wird gesteuert, was gekauft wird. Hier helfen nur „Anreizmassnahmen“ an die Industrie und Gesetze, was jedoch in DE schwierig ist, da die Politik wie im Falle von Andreas Scheuer und Konsorten nicht unabhängig ist und sich diverse „Maulwürfe“ aus der Autoindustrie in Politkreisen bewegen und agieren. Dieses System aufzubrechen wird in DE schmerzhaft werden. „Der Markt“ spielt in DE nicht, es ist eher Modell China, nur das es hier die Industrie anstelle eines Staataperates ist.
EVrules meint
Die SUV-isierung von PKWs mag zu Teilen stimmen. Ich für meinen Teil des großen Ganzen mag aber kein Fahrzeug wesentlich über 4m Länge, einfach weil ich nicht mehr brauche.
Allerdings muss ich auch sagen, dass mir selbst ne Zoe mit höherer Sitzposition eher wie ein SUV/CUV vorkommt, analog zum eKona.