Lucid Motors will im September die Serienversion der Elektroauto-Limousine Air vorstellen. Das Startup kündigte nun an, am 11. August die mit seinem Erstlingswerk erzielbare Reichweite bekanntzugeben. Laut einem Teaser-Video sollen mit einer Ladung mindestens 442 Meilen möglich sein, was knapp 711 Kilometer Reichweite entsprechen würde.
400 Meilen nach der in den USA üblichen, vergleichsweise realistischen Norm EPA gelten seit diesem Jahr als neuer Maßstab für besonders moderne, leistungsfähige Elektroautos. Branchenprimus Tesla bietet seine große Limousine Model S seit Juni in den USA mit 402 Meilen EPA-Reichweite an. Im Vorfeld hatte Lucid Motors erklärt, dass der Air die 400-Meilen-Marke erreichen werde – auch in der Praxis auf öffentlichen Straßen mit hoher Geschwindigkeit. Dies soll nun offenbar deutlich überboten werden. „Wir werden einen neuen Standard für Elektroautos setzen“, so das Unternehmen auf Twitter.
Der Firmen- und Technikchef von Lucid Motors Peter Rawlinson war früher bei Tesla für die Entwicklung des Model S verantwortlich. Als Schwerpunkte für den Air hat er die Effizienz des Elektroantriebs und die Aerodynamik genannt, beides sei wesentlich für große Reichweiten. Im Juni hatte Lucid Motors mitgeteilt, dass der Air bei Tests in einem Windtunnel einen cw-Wert von 0,21 erzielt habe – das Elektroauto sei damit der aerodynamisch effizienteste Luxuswagen.
Bei Probefahrten unter realen Bedingungen hätten Vorserienfahrzeuge des Air auf öffentlichen Straßen mit hoher Geschwindigkeit bereits problemlos über 400 Meilen geschafft, hieß es zuletzt von Lucid Motors. Mit welcher Batteriegröße dies bewerkstelligt wurde, verriet das Unternehmen nicht. Dazu könnte es in Kürze bei der angekündigten Veröffentlichung der Reichweite mehr Informationen geben. Die offizielle Vorstellung des Air mit mehr Details zur Leistung sowie den verfügbaren Ausstattungen und Preisen wird weiter für September erwartet.
Mit der Produktion will Lucid Motors Ende dieses Jahres beginnen, ab 2021 sollen dann Kunden in den USA ihre Fahrzeuge erhalten. Nach aktuellem Stand wird der Air in einer hochpreisigen Version mit unter anderem hoher Reichweite und zwei Motoren für 1000 PS Leistung starten. Er dürfte zunächst deutlich über 100.000 Dollar kosten. Nach dem ursprünglich schon für dieses Jahr geplanten Marktstart in den USA wollte Lucid Motors 2021 nach Europa expandieren. Wann der Air hierzulande tatsächlich verfügbar sein wird, ist offen.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Ich denke es ist nur eine Frage der Zeit, bis eine ganz bestimmte Firma ein Fahrzeug mit höherer Reichweite zum „sofortigen“ bestellen anbietet. Zu dem Zeitpunkt wird Lucid noch nicht einmal mit der Produktion angefangen haben. Von daher kann man solche Ankündigungen getrost ignorieren, wenn es dann mal so weit sein sollte ist es schon lange kein Benchmark mehr.
John meint
„Branchenprimus Tesla bietet seine große Limousine Model S seit Juni in den USA mit 402 Kilometer EPA-Reichweite an.“
Bitte korrigieren.. Meilen!
Redaktion meint
Danke für den Hinweis, es muss natürlich „Meilen“ heißen – korrigiert!
VG | ecomento.de
TwizyundZoefahrer meint
Tolles Auto, wird mit dem Xpeng 7 neue Standards setzen und die Entwicklung weiter vorantreiben. Jetzt geht es in großen Schritten voran. Bin schon auf die ersten Tests gespannt.
Gunnar meint
Nun ja, der Xpeng P7 schafft 706 km nach NEFZ, da muss ordentlich was abgezogen werden, um auf WLTP zu kommen und dann nochmal ordentlich was abgezogen werden, um auf EPA zu kommen. Und diese WLTP- und EPA-Werte gibt es für den P7 noch nicht. Da müssen wir uns noch etwas gedulden, um eine entsprechende Vergleichbarkeit zu haben.
Als Vergleich:
Das aktuelle Tesla Model S schafft jetzt 647 km nach EPA. Ob es reicht, beim Xpeng P7 gerade mal 59 km von der NEFZ-Reichweite abzuziehen, um auf den EPA-Wert zu kommen, ist mehr als fraglich.
TwizyundZoefahrer meint
Okay, es gibt ja noch nichts offizielles, aber Tesla Björn ’s Test war ja nicht so schlecht vom Verbrauch. Jedenfalls kommt da noch einiges. Er verkauft sich in China ja auch richtig gut. Höchster Neueinstieg eines Startups. Und von der Software und Ausstattung sagt Björn‘ schiiiet.
Gunnar meint
Ich bin gespannt auf morgen, was da dann tatsächlich präsentiert wird.
Nur eine Reichweite, die auf einer internen Testfahrt erreicht wurde oder doch ein offizieller EPA-Wert.
GE meint
Nja hohe Geschwindigkeiten; auf US Highways sind maximal 75 mph erlaubt = 120 Kmh. Kein wunder das die WLTP werte einhalten. (Übrigends ist das Land viel Größer als D und die Leute kommen auch mit 120 an :-)). Im WLTP werden max 130 gefahren.
Andi meint
Der cw-Wert von 0.21 ist mal eine Ansage. Die Schnauze ist gleich wie beim Tesla Model 3, Entenschnabel gleich geformt. Vermutlich um mehr Luftmasse seitlich zu lenken, was insgesamt wohl weniger Luftwiderstand erzeugt. Natürlich eine Spekulation.
TwizyundZoefahrer meint
Ja, ich denke mal ähnlich dieser Bugknolle bei Schiffen. Ist doch interessant dass sich vorne so viele EAutos ähneln.
Andi meint
Ja stimmt bezüglich Bug. Allerdings find ich nicht, dass da viele E-Autos ähnlich sind. Ich find sogar, dass viele Hersteller viel zu wenig auf die Aerodynamik achten und einfach ihr Face praktisch unverändert, halt vorne geschlossen, draufkleben.
Die Verbräuche sind zum Teil abartig schlecht. Dass das dann nur so in einem Nebensatz erwähnt wird, find ich ärgerlich, ja verantwortungslos, denn daran hängt ja immer 1:1 der nötige Zubau an EE.
Was mich wirklich interssieren würde, wie weit man mit Kleinfahrzeugen den Verbrauch wirklich senken kann. Ob da zwingend eine Tandem-Sitzanordnung wie beim Twizy nötig ist? Jedenfalls ist es etwas schade, dass man bei einem Zoe praktisch nix im Vergleich zu einem Model 3 gewinnen kann. Nicht falsch verstehen, der Zoe ist sehr gut.
Alle kleineren Fahrzeuge scheinen in der Effizienz auf der Autobahn einzubrechen. Der neue Honda ganz extrem. Länge läuft, heisst es ja glaub beim
Boot. Von daher könnte es schon sein, dass da bei höheren Speeds, nicht mehr viel drin liegt. Ich frag mich auch wieso der Tropfen nicht zum Einsatz kommt? Oder istbder Tropfen bei 100km/h schon lang nicht mehr das Optimum? Oder sind es die Crashnormen, die die Schnauze quasi vorschreiben? Das wäre ja motorenseitig bei der E-Mobilität nicht mehr nötig. Es sieht alles noch ziemlich stark nach Verbrenner aus und nicht nach weissem Papier!?
TwizyundZoefahrer meint
Beim Zoe ist es ja auch die Bauweise und der Motor der den Verbrauch erhöht. Ich bin jetzt trotz meines Pseudos nicht der totale Renault Verfechter.,aber die Fahrzeuge passen im Moment sehr gut zu meinen Ansprüchen. Es werden halt immer Kompromisse eingegangen. Beim Twizy ginge sicherlich auch noch einiges, auch hier effizienterer Motor und Getriebe und besserer Akku. Aber diese Fahrzeuge werden kommen. Mir persönlich würde z.B. eine Peugeot CZR Flunder oder Audi TT 2+2 Sitzer gefallen und auch reichen 60er Akku und CW 22 müsste da doch zu realisieren sein. Renault handelt auch nur im Rahmen seiner Möglichkeiten, sie sind dafür aber schon weit gekommen und mir machen die Autos immer noch Spass.
Stefan meint
Bei Kleinwagen bis 4 m Länge geht es mehr darum, vier Sitzplätze und einen ordentlichen Kofferraum auf kürzest mögliche Länge unterzubringen.
Eine Entenschnabelform bekommt man bis 4 m vermutlich nur ohne zweite Sitzreihe und die Vordersitze weit nach hinten setzt.
Ein möglichst kurzes aerodynamisches Fahrzeug wäre in etwa bei der Form des Twike.
Oder ein Smart Fortwo mit nach vorne verlängerter Schnauze.
NiLa meint
@Andi: Nicht jedem Geschmack gefallen „rundgelutschte“ Designs à la Tesla. Wenn möglichst viele Leute auf BEV umsteigen sollen, ist designlicher Einheitsbrei kontraproduktiv.
Ich würde ein Auto, das mir gefällt und 25 kwh verbraucht jederzeit einem Auto vorziehen, das nur 15 kwh verbraucht, aber keinen Wow-Effekt bei mir auslöst. Ich denke, damit bin ich nicht der einzige, sonst würde man nicht alle paar Kilometer einen 911 oder Mustang sehen.
Stefan meint
Oder eben wie ein Lotus Elise mit Länge ca. 3,80 m. Flache Sportwagen mit wenig Kofferraum aber besser bei hohen Geschwindigkeiten.
Duesendaniel meint
NiLa: „alle paar Kilometer einen 911 oder Mustang sehen.“
Aha, wo gibt es das denn? In Beverly Hills oder im Taka-Tuka-Land?
Duesendaniel meint
…und was gibt es denn wohl ‚rundgelutscnteres‘ als einen 911er?
NiLa meint
@ Düsendaniel: 911 sieht man ständig. Seit der aktuelle Mustang nach Jahrzehnten endlich wieder offiziell in Europa angeboten wird, sieht man ihn hierzulande auch regelmäßig. Allein in meinem Dorf stehen mindestens 5.
Diese Modelle sind aber nur zwei Beispiele. Zählt man alle „Spaßautos“ vom Muscle Car bis zum Roadster zusammen, ergibt sich eine keineswegs kleine Käuferschicht, bei der Verbräuche eben keine hohe Priorität haben. Ginge es nur um möglichst hohe Effizienz, wäre das Straßenbild äußerst langweilig.
Andi meint
@TwizyundZoefahrer
Ok bezüglich Motor und Batterie. CZR und TT bekommt man vermutlich viel besser bezüglich Luftwiderstand hin, weil die weniger hoch sind.
@Stefan
Ja, je kürzer das Fahrzeug wird, desto weniger macht die Zweiteilung der Schnauze in der Höhe Sinn. Es wäre einfach interessant, wie der Körper aussehen würde, wenn ein Hersteller wie Tesla der viel Wert auf Aerodynamik setzt, aussehen würde.
Twike siehe Link unten… etwas runter blättern. Bei 120km/h 15kWh, das ist einfach extrem viel für so ein kleines Gefährt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das nah am Optimum konstruiert ist.
https://twike.com/twike-5/twike-5/
@NiLa
Das find ich schräg, da wirft man der Elektromobilität immer vor, dass zu viel Metalle / Rohstoffe verbraucht wird. Aber dann 30% Performance bei der Aerodynamik herschenken, ist doch verrückt. Was da zusätzlich an Metallen und Ressourcen für Windkraft- und Solaranlagen, Kapazitätsausbau und Speicherung nötig wird, soll dann kein Thema sein. Nein, da ist man viel zu tolerant mit dem Verbraucher.
bensch meint
Wenn das nur mit einem größeren Akku bewerkstelligt werden sollte, wäre das eine Enttäuschung. Mit dem sehr geringen cw Wert klingt es aber realistisch. Je mehr Modelle, desto besser für die E-Mobilität, von daher hoffe ich auf ein gutes Auto.
Gunnar meint
Es gibt zwar noch keine offiziellen Daten, aber die Länge wird aktuell mit knapp unter 5 Metern angegeben, ähnlich dem Model S. Somit kann der Akku nicht viel größer werden. Mehr kWh gehen als nur, wenn die Energiedichte steigt, nicht der Bauraum.
MiguelS NL meint
Ich denke:
400 km wird das Minimum bei Personenwagen und zu Verbrennerlistenpreise. D.h ca. Preis Zoe, e-Corsa… minus 10.000 Euro.
Minimal 500 km wird Standard bei Preimiumpreise (d.h ab 30.000 Listenpreis)
In der Oberklasse werden 700 km Standard.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Wermutstropfen an deinen Zahlen. Es sind Werte für einen 100% „gefüllten“ Akku. Ich bin dafür, dass die Hersteller anfangen ihre WLTP-Werte für 20% bis 80% anzugeben.
Franz Mueller meint
EPA ist für BEVs alles andere als realistisch. Sieht man ja an Tesla, EPA Reichweiten sind komplett illusorisch.
Der Lucid Air wird sich schlecht verkaufen. In dieser Preiskategorie gibt´s wenig Kunden. Mercedes und BMW haben bald entsprechende 7er / S-Klassen BEVs im Angebot. Auf dem Europäischen Markt würde ich es gar nicht erst versuchen, das ist sinnlos.
bensch meint
EPA Reichweiten gelten für die USA bei Highway Speed, was soll daran unrealistisch sein? Natürlich kann man das nicht auf Deutschland übertragen. Alle diese Testzyklen sind mehr oder weniger unrealistisch.
Und die allwissende Glaskugel besitzen sie wohl auch. Hätte Lucid mal auf sie gehört wäre ihnen ein Fiasko bestimmt erspart geblieben. Himmel, was sich manche Leute anmaßen.
PS: Der EQS wird frühestens Ende 2021 kommen, wohl eher 2022, laut letzten Meldungen. Soviel dazu.
Franz Mueller meint
EPA: Die Hersteller können sich entscheiden, ob sie maximalen Aufwand mit den verschiedenen EPA Zyklen betreiben oder die WLTP Werte maximal unfair runterrechnen lassen. Dagegen darf Tesla auf EPA optimieren und das 1:1 in WLTP umrechnen. Das ist eine erstklassiges Beispiel wie die USA Industriepolitik betreibt. EPA ist so vergleichbar wie die typischen Äpfel und Birnen.
Lucid Konkurrenz: Hier kündigt ein Start-Up an, 2021 die ersten US Kunden zu beliefern und dann erst Europa. Es ist außer Frage, das der BEV 7er und EQS in Europa früher zu haben sein werden.
Gunnar meint
Oh Franz, soviele Flaschinformationen in einem Post – herrlich.
Die Bedingungen sind für alle Hersteller gleich. Egal ob Tesla, oder Porsche, oder Lucid, oder Dacia.
Es gibt keine automatische Umrechnung oder Runterrechnung zwischen WLTP und EPA. Das ist gar nicht möglich.
Die zwei Verfahren, die es bei EPA gibt (aufwendige Variante oder weniger aufwendige Variante multipliziert mit einem Faktor z.B. 0,7) stehen jedem Hersteller zur Verfügung. Porsche hat sich damals für die weniger aufwändige Variante entschieden und die Quittung bekommen.
Und Tesla hat auch den WLTP-Zyklus offiziell durchlaufen und einen offiziell gemessenen WLTP-Wert für seine Fahrzeuge erhalten. Da wurde nichts von EPA 1zu1 umgerechnet.
Für das Model S gibt es z.B. seit kurzen eine neue EPA-Reichweite. Aber keine neue WLTP-Reichweite, warum? Weil sie (noch) keine neue WLTP-Testmessung durchgeführt haben.
Tim Schnabel meint
Gut das Sie nichts haben mit dem Sie nichts versuchen können
Petzi meint
Die Fahrzyklen sind nicht dazu da, den Verbrauch auf der Autobahn mit Bleifuß anzugeben. Sie sind ein Mix aus verschiedenen Geschwindigkeiten und Bedingungen.
Abseits der Autobahn kommt man bequem zwischen NEFZ und WLTP hin, im Sommer auch darunter. Auf der Autobahn hängt der Verbrauch einfach stark von der Geschwindigkeit ab. Dabei bildet ein BEV die Physik viel besser ab, als ein Verbrenner mit seinen hohen Grundverlusten, die den Verbrauch pro 100km bei niedrigen Geschwindigkeiten in die Höhe treiben.
Ich fände es ja besser wenn man den Verbrauch nicht als Mix sondern getrennt für die verschiedenen Zyklen angeben würde. Das gab es vor langer Zeit schon mal: Verbrauch bei 90km/h, 120km/h und Stadtverkehr. So könnte man viel besser den eigenen Verbrauch abschätzen.
bensch meint
+1
Viel vergleichbarer
ID.alist meint
Der WLTP Testzyklus hat 4 Abschnitte für niedrige, mittlere, hohe und (nicht für Deutschland repräsentativ) sehr hohe Geschwindigkeiten.
Man könnte es übersetzen in Stadt, Zubringer, Landstraße und Autobahn.
Es liegt am Auto-Hersteller die Einzelne Daten und nicht nur der Mix-Wert anzugeben.
Renault, z.B. beim neuen e-Twingo redet über die WLTP Reichweite und über die Reichweite in der Stadt, welche höher ist als die WLTP Mix-Reichweite.
VW publiziert die 4 WLTP-Verbräuche bei Verbrenner aber nicht bei den BEVs.
Leider ist schwer zu wissen ob es technische oder Markt-wirtschaftliche Gründe dafür gibt.
ID.alist meint
Die haben schon gezeigt, dass der Air 400+ Meilen auf Kaliforniens Highway schafft, von daher +10% ist innerhalb des Möglichen. Mann muss aber bedenken, dass man dort maximal mit 65 mph (~105 km/h) fahren darf.
Bei 13kWh/100km und eine Nettokapazität von 95 kWh würde man 725 km (450 mi) schaffen, und der IONIQ mit nur 0,25 Cw( aber ein vermutlich kleinere Stirnfläche) schaft solche Werte mit links, zumindest posten alle IONIQ fahrer solche werte.