VW bringt sein elektrisches Carsharing-Angebot WeShare nach Hamburg. Gestartet war das Angebot zunächst als Pilotprojekt in Berlin. Ab dem 25. Februar bietet VW zusätzlich auch in Hamburg Elektroautos zur flexiblen Miete an. WeShare soll mit seiner vollelektrischen Flotte künftig eine wichtige Rolle im Angebotsmix der Hansestadt einnehmen, rund 800 Exemplare des Elektroautos ID.3 werden dazu eingesetzt.
Mit WeShare hat VW Europas große Metropolen im Visier, allerdings bremste der Coronavirus die Expansionspläne mit dem Carsharing-Angebot. „Durch die Corona-Pandemie können wir leider erst mit rund einem Jahr Verspätung in Hamburg an den Start gehen. Umso mehr freuen wir uns, dass es nun endlich los geht“, sagt WeShare-Chef Philipp Reth.
Mitte 2019 war WeShare in Berlin gestartet, dann kam Corona. „Wir hatten im März 2020, in den ersten Wochen nach dem Lockdown, Einbrüche bei den Anmietungen um rund 50 Prozent. In dieser Zeit gab es so gut wie keinen normalen Mobilitätsbedarf“, erklärt Reth die Situation vor rund einem Jahr. „Aber Krisen bieten immer auch Chancen – wenn man sie nur ergreift. Wir haben damals schnell reagiert, das Geschäftsgebiet temporär erweitert, den Stopover-Preis, also den Preis während des Parkens, auf fünf Cent verringert und beispielsweise Gutscheine an das Personal der Charité, der DRK-Kliniken und des Berliner Unfallkrankenhauses verteilt.“
Mittlerweile seien deutlich über 100.000 Menschen in Berlin registriert, berichtet WeShare. Rund die Hälfte davon nutze den Service mindestens einmal pro Monat. Zurückhaltung oder Ängste, die Fahrzeuge auch in der Pandemie zu nutzen, wurden laut Reth nicht beobachtet. Viele Menschen sähen in der Krisenzeit Carsharing als sichere und verlässliche Ergänzung ihrer Mobilität. Als Reaktion auf die Pandemie hat WeShare auch die Reinigungs- und Desinfektionsintervalle der Fahrzeuge verkürzt.
WeShare funktioniert via App, die Registrierung und auch der Mietvorgang erfolgen digital über das Smartphone. Während der Fahrt werden die Minuten abgerechnet, es sind aber auch Tagesmieten für längere Fahrten möglich. Wie beim sogenannten Free-Floating-Carsharing üblich, gibt es keine festen Annahme- und Rückgabestationen, die Miete wird einfach innerhalb des Geschäftsgebiets beendet.
Said Sharipour meint
In Hamburg gibt es über 800.000 zugelassene PKW, die 800 WeShare Fahrzeuge spielen da absolut keine Rolle. In den Kommentaren allerdings regiert wieder Missgunst und Angst vor blockierten Ladesäulen. Schöne neue BEV Welt, ich verzichte.
Wambo13 meint
Das Problem ist bei den weshare Autos im Vergleich zu privaten das sie deutlich länger stehen.
Wenn sie 3-5h meinetwegen auch 6h stehn.(bei erlaubten 4h) ist das noch kein großes Problem.
Es wird aber schnell zum Problem wenn die 24+ teilweise 48+ an der Säule stehen. Und das ist eher normal als Ausnahme.
Und wenn man anruft weil man fast leer ist. Wird einem versprochen das jemand kommt. Und nach 1,5h stehen die Teile immer noch dran.
Schöne neue Sharing Welt.
GE meint
Konnte ich in Berlin noch nicht bemerken. Dadurch das man 2 € bekommt wenn man ein Auto abstöpselt gibts schon nen Anreiz eines von der Ladestation zu nehmen. Ansonsten ist die Flotte schon rechtgut genutzt… oder war es.
Nachts stehen die dinger dann vermutlich tatsächlich rum, aber das auch nicht mehr als alle anderen.
Wenn die Leute Leute die Sharing nutzen alle ein eigenes E-Auto als vorwiegend Laternenparker kaufen würden wäre auch nicht geholfen.
Jörg2 meint
@Said
Bitte schau Dir das Geschäftsgebiet von WeShare in HH an. Da hilft Deine Ausgangszahl: Gesamtbestand HH nicht weiter.
Hinzu kommt, dass das Geschäftsgebiet die Bereiche mit bisher bereits angespannter Parksituation umfassen.
Da machen 800 Autos hin oder her mehr aus, als eine Durchschnittsbetrachtung vermuten lässt.
Said Sharipour meint
@Jörg2
Selbst bei ca 450000 Fahrzeugen im Geschäftsbereich von weshare fallen 800 mehr oder weniger nicht auf. Zudem sind die meisten Fahrzeuge in Bewegung, ist also nicht so dass 800 Parkplätze ständig belegt sind. Was wäre denn die Alternative? Carsharing verbieten, oder mehr Parkplätze bauen? Sollen die bisherigen Nutzer wieder verstärkt eigene PKW kaufen? Die 800 weshare Autos ersetzen doch locker mehrere tausend private PKW.
Jörg2 meint
@Said
Ich wohne in einem Innenstadtgebiet mit Parkraumbewirtschaftung, CarSharing und Ladesäulen.
Wenn hier ein Wohngebäude eingerüstet wird und die ca. 5 üblichen Parkplätze temporär wegfallen (Baustelle), dann ist das sehr merklich zu spüren.
Aber eigentlich wollte ich nur auf Deine Grundannahme „800.000“ hinaus.
Wenn ich die aktuellen Untersuchungen richtig verstanden habe, dann steigen nicht die Pkw-Besitzer auf Sharingsysteme um, sondern die ÖPNV-Nutzer fahren nun Pkw. Es kommt wohl eher zu mehr Fahrbewegungen als zu weniger.
Aus meiner Sicht gehört CarSharing dort hin, wo der ÖPNV nicht leistungsfähig genug ist. Also Stadtrandgebiete, ländlicher Raum, komische Uhrzeiten. Aktuell sind die großen Sharingflotten aber gerade dort nicht. Sie sind im Stadtkern (und verdienen selbst da kein Geld).
Said Sharipour meint
@Jörg2
Baustellen lassen sich nicht vermeiden, betrifft alle Anwohner oder Nutzer und hat speziell mit dem Thema Carsharing nichts zu tun.
Wo kann ich diese Untersuchungen einsehen dass ÖPNV Nutzer jetzt auf auf PKW umsteigen?
Stimmt, die großen Sharing Flotten sind nicht im ländlichen Raum, der Bedarf dort ist zu gering. Es gibt es aber ein gutes Angebot an regionalen Anbietern, etwa Teil Auto.
Jörg2 meint
@Said
Ob nun der Parkraumdruck sich dadurch erhöht, dass (bei einer Baustelle nur temporär) Parkplätze wegfallen oder mehr Autos (CarSharing) einfallen, ist dem dabei wachsenden Parkraumproblem egal.
„Studien“: Tante Google „CarSharing Studie“ und dann bitte nicht als erstes die nehmen, die auf carsharing.de gefeiert werden.
Ja, im ländlichen Raum gibt es viele mittelgroße bis kleine Anbieter, die die dortigen Lücken des ÖPNV füllen. Und ja, es gibt bei den jetzigen Rahmenbedingungen kein gut funktionierendes Geschäftsmodell für CarSharing. Warum sich die Kommunen aber per CarSharing-Duldung/Förderung Umsatz vom eigenen ÖPNV abschneiden lassen, wird das Geheimnis der Kommunalpolitiker bleiben.
In Berlin ist in Diskussion, die Fahrradfahrer in den ÖPNV zurückzuholen (wenigstens ein wenig) indem man überlegt, bei Fahrradmitnahme dieses Fahrrad kostenlos mitzunehmen. Ich fände es sinnvoller, wenn jeder CarSharer pro CarSharingnutzung ein 2-Stundenticket des ÖPNV bezahlen müsste. Der muss zurück in die Tram.
Philipp meint
Ich finde Anbieter von eAuto-Carsharing sollten auch ihre eigenen Ladeplätze quer über die Stadt bauen und die Autos sollten nur dort abgestellt werden dürfen. Das wäre ein echter Mehrwert für den Service (der nächste User findet immer ein halbwegs volles Auto vor) und würde nicht noch mehr öffentlichen Raum mit Autos belegen.
MichaelEV meint
So etwas gibt es in Hamburg ja mit switchh. Dafür dürfen aber keine Carsharing-Anbieter sorgen, denn dann gäbe es lokale Monopole und keine Konkurrenz. Letztendlich würde es nur teurer und unflexibel.
Und solange die gleichen Regeln eingehalten werden, dürfen Carsharing-Fahrzeuge auch gerne normale öffentliche Ladeinfrastruktur benutzen. Ein geshartes Fahrzeug ist immer besser als ein nicht geteiltes!
Herbs meint
CarSharing an festen Punkten ist allerdings nochmal weniger praktisch als normales CarSharing.
Ich frage mich allerdings eh, warum es immer noch so verfolgt wird. 20 Jahre gehyped und was ist rumgekommen…?
Jörg2 meint
WeShare ist, nach wie vor, knietief in den roten Zahlen.
Ein wenig Entspannung hat gebracht, dass sie ihr Geschäftsmodell in den normalen Pkw-Vermietbereich ausgedehnt haben. Es gibt jetzt eine Tagespreisobergrenze mit der WeShare Kunden von klassischen Vermietern abzieht (Geschaftskunden, Eintagesmiete).
Bisher „rechnet“ sich das für VW nur auf den Kostenpositionen „PR“ und „CO2-Rechnerei“.
Herbs meint
Wie jeder andere halt auch tiefrot.
Selbst wenn es sexy ist (Ride statt CarShare), wie bei Uber und Lyft wird unglaublich viel Geld verbrannt.
Ich freue mich aber for Leute, die immer noch an eine Zukunft glauben.
Jörg2 meint
@Herbs
Wenn sich die Rahmenbedingungen in den Innenstädten ändern, wird es vielleicht mal was mit dem Sharen.
Hohe Parkplatzgebühren, Einfahrverbote für Fremdfahrzeuge….
Said Sharipour meint
Weshare ist der einzige Anbieter der zu 100% auf BEV setzt, dass sollte hier doch honoriert werden als zu kritisieren dass es jetzt 800 BEV mehr in Hamburg gibt die im Idealfall viele Verbrenner ersetzen können.
Aber klar, weshare gehört zu VW, dass alleine ist Grund genug für inhaltslose Kritik.
Jörg2 meint
@Said
Meine (sehr persönliche) Kritik an den bisherigen Sharingflotten ist, dass sie wohl eher zu mehr Fahrbewegungen von PKW führen, als zu weniger Fahrbewegungen. Es scheint so zu sein, dass eher der ÖPNV-Nutzer nun auch (temporär) PKW fährt. Es scheint derzeit eine Mär zu sein, dass Sharingfahrzeuge Bestands-Pkw ersetzen.
Wenn sich die Rahmenbedingungen ändern (sehr hohe Parkraumgebühren, Einfahrverbote….) kann sich das vielleicht ändern.
Das dieses Mehr an Pkw nun BEV sind, ist natürlich begrüßenswert. Aber auch das Sharing-BEV braucht Steh- und Fahrraum.
Michael S. meint
Wenn wir statt der ganzen Privatfahrzeuge einige wenige Sharing-Fahrzeuge hätten, wäre deutlich mehr Platz in der Stadt und es könnten immer noch alle genauso viel rum fahren wie bisher. Das Problem sind nicht die Sharer sondern vielmehr die unzähligen Privat-PKW.
Jörg2 meint
@Michael
Da fast 70% des Pkw-Zulassungen gewerbliche Zulassungen sind, reicht der Blick in Richtung Privat-Pkw nicht aus.
CarSharing wird problematisch, wenn aus dem Single-, Pärchenhaushalt die Kleinfamilie mit Baby- und Kindersitzen, Kinderwagen und Bobbycar geworden ist.
MichaelEV meint
Was würde davon ohne 1% Regel übrig bleiben? Ein Fahrtenbuch kann heutzutage keine Hürde mehr sein.
MichaelEV meint
Vergessen: Der zweite Teil stimmt natürlich. Ist aber auch nur ein begrenzter Zeitraum.
Jörg2 meint
@Michael
Ja, Pkw als Lohnersatz sollte abgeschafft oder finanziell uninteressant werden.
Wenn die Kleinfamilie dann einmal das Auto hat, ist der Weg zurück schwierig. Babytransport -> Kita -> Grundschule; Großelternbesuch…. Nach 15…20 Jahren und 2 Autos (Kinder aus dem Haus) ist es dann bestimmt wieder eine Überlegung wert.
GE meint
Und was soll daran nicht funktionieren ? Ich mach das seit 4 Jahren mit Kindern. Ja manchmal etwas nervig aber deutlich günstiger als ein eigener PKW.
Ob es geht, hängt vom Wohnort ab. In Berlin eher kein Problem.
Zwischen Bahn, Mietwagen, Öffis, Share Now, We Share und Flinkster und Fahrrad geht im Normalfall fast alles. Besonders wenn der TG Stellplatz schon 100€ im Monat kosten würde.
Jörg2 meint
@GE
Natürlich geht das.
Will halt nur nicht jeder.
Said Sharipour meint
@Jörg2
Was ist das für ein Argument “ will halt nur nicht jeder“
Carsharing soll auch nicht für „jeden “ das ideale Mobilitätskonzept sein, aber für viele ist es eine sinnvolle Alternative zum eigenen kostenintensiven PKW der 23h/Tag nur rumsteht und Parkraum kostet.
Jörg2 meint
@Said
War dann wohl ein schlechtes Argument.
Die Personen, die aus meinem Umfeld CarSharing nutzen, haben alle privat keinen Pkw und würden sich auch nie einen anschaffen. Sie nutzen CarSharing als Ersatz für Taxi und ÖPNV. Ich kenne keinen, der für CarSharing seinen Pkw abgeschafft hat.
Wenn das der Plan ist: Umstieg vom ÖPNV aufs Auto, dann scheint das zu klappen.
Ich würde mir eher den Umstieg hin in Richtung ÖPNV wünschen. CarSharing in der Innenstadt nicht fördern und die Firmen, die daran interessiert sind, auf die Flächen und Zeiten mit schlechter ÖPNV-Abdeckung verweisen. Oder eine Lösung in Sinne vom „umgekehrten P+R“. So wie der Umländer bitte bis zum P+R-Parkplatz fahren soll um dann in den ÖPNV zu steigen, könnte der Innenstädter per ÖPNV bis zum Standrandabstellplatz der CarSharingfirmen fahren und dort dann per Auto weiter ins Land fahren.
Bei den aktuellen Rahmenbedingungen erwächst hier aber kein tragfähiges Geschäftsmodell. Insofern: Mein Wunschdenken.
Ge meint
Ich kann nur für mich sprechen. Aber Carsharing verhindert das wir uns als Familie ein eigenes Auto anschaffen. Ökonomisch ist ein eigenes Auto nicht. Aber erst in ne U-Bahn zu steigen um dann mit Kind und Kegel nen Auflug zu machen …Kindersitze.. oder nen grösseren Einkauf ist mehr als nur unpraktisch. Auch ist im Umland wesentlich mehr Parkraum vorhanden. In der Innenstadt aber nicht. Je mehr Leute ein Auto nutzen desto besser.
Michael S. meint
Es gibt auch monetäre Anreize für die Nutzer, leere E-Autos anzustöpseln und volle wegzufahren.
Am Ende geht es doch darum, dass möglichst viele Menschen für ihre Wege E-Autos nehmen statt Verbrenner. Ist ja irgendwie auch komisch, wenn die Säulen nur für das Privatvergnügen weniger zu gebrauchen sind…
Wambo13 meint
Mein Beileid an alle Hamburger E-Auto Fahrer
Florian meint
Der „Vorteil“ in Hamburg ist es, dass es hier ordentliche Regeln für die Ladesäulen gibt mit maximal 1-2h Parkdauer.
Hinzu kommt, dass diese überschrittenen Zeiten auch regelmäßig und ordentlich abgezettelt werden ;)
Frag mal die Car2go E-Smarts und die BMW i3 carsharing Fahrer/Autos.
Da gab es einen sehr schnellen Lerneffekt, dass es keine guten Plätze sind um dort die Autos abzustellen.
Das wird den Weshare Leuten auch blühen und dann steht da keiner mehr :)
MichaelEV meint
Ich denke, dass es immer mehr switchh-Punkte mit Ladesäulen geben wird, an denen die Carsharing-Fahrzeuge laden werden. Aktuell können die Charsharing-Fahrzeuge schon mal problematisch sein, aber HVV und die Stadt Hamburg werden das meiner Meinung nach im Griff haben und in die richtige Richtung lenken.
Wambo13 meint
Gibt’s in Berlin auch stört weshare aber nicht.
Parkdauer von 24h+ sind keine Seltenheit
MichaelEV meint
Gerade bei bestem Hamburger Wetter 2x AC und 2x DC frei gesehen. 3x i3 und 1 Smart in unmittelbarer Nähe geparkt, ohne Ladesäulen zu blockieren. Hamburger machen es wohl besser.
Wambo13 meint
Wow.
Hab ich auch schon gesehen in Berlin. Ändert aber nichts an der tendenziellen Problematik.
Und aufgefallen ist es mir bis jetzt auch nur mit WE Share.
Die i3, und smart waren selten ein Problem.
Keine Ahnung ob’s an der Menge liegt oder an den Konditionen die die Anbieter haben
Wambo13 meint
Was ich noch vergessen habe, die Lidl Säulen sind bis ca 12 alle mit weshare belegt.
Für mich einfach nur grauen Haft die weSahre karren