Zuletzt häuften sich wieder Berichte, dass Apple mit einem Elektroauto in eine neue Branche einsteigen will. Entsprechende Gerüchte gibt es schon seit Jahren, der US-Tech-Riese hat solche Pläne bisher weder bestätigt noch dementiert. Konzernchef Tim Cook ging nun in einem Interview auf das Thema ein und gab sich offen, verriet aber nichts Konkretes. Auch Elektroauto-Branchenprimus Tesla kam zur Sprache.
Bei dem mutmaßlich bei Apple in Entwicklung befindlichen Auto soll neben dem Elektroantrieb insbesondere autonomes Fahren im Mittelpunkt stehen. Cook sagte im Gespräch mit der US-Tech-Journalistin Kara Swisher, dass er Selbstfahr-Funktionalität für eine zentrale Technologie halte. Ein Auto sei in vieler Hinsicht ein Roboter, und mit Automatisierung könne man viele Dinge erreichen. „Und wir werden sehen, was Apple macht“, so Cook.
Bei Apple erforsche man „so viele Dinge“, viele davon würden jedoch nie an die Öffentlichkeit kommen. „Ich sage nicht, dass es bei diesem der Fall sein wird“, erklärte Cook mit Blick auf Autotechnik. Er lässt weiter offen, was genau intern im Automobil-Projekt „Titan“ vorangetrieben wird. Ob Apple an einem Pkw oder nur der Technologie dafür arbeitet, wollte der Unternehmenschef nicht sagen. Es gehe darum, Hardware, Software und Services zu integrieren und hier Schnittpunkte zu finden – das sei, wo „die Magie“ liege, und was Apple liebe. „Und wir lieben es, die primäre Technologie zu besitzen“, so Cook.
Apple soll in den letzten Monaten mit Autoherstellern aus Asien Gespräche über eine Kooperation geführt haben. Zwischenzeitlich schienen die südkoreanischen Unternehmen Hyundai und Kia als Partner für den Bau eines Elektroautos des iPhone-Erfinders festzustehen, die Verhandlungen wurden aber offenbar pausiert. Das soll auch daran liegen, dass Hyundai und Kia aus Sorge um die eigenen Marken keine Auftragsfertiger für Apple sein wollen. Nissan soll aus demselben Grund eine Zusammenarbeit mit Apple abgelehnt haben.
Tesla-Chef Elon Musk hatte 2020 verraten, dass er Apple vor einigen Jahren die Übernahme des Elektroauto-Pioniers angeboten hatte, Cook habe sich aber nicht mit ihm diesbezüglich treffen wollen. „Ich habe nie mit Elon gesprochen, wobei ich große Bewunderung und großen Respekt für das von ihm geschaffene Unternehmen habe“, sagte Cook im Interview mit Kara Swisher. Tesla habe einen „unglaublichen Job“ gemacht, indem es die Führung bei Elektroautos übernommen und so lange gehalten habe.
Soeri # CH meint
Es braucht nun wirklich kein E Auto von Appele. Die sollen sich auf Ihr Geschäft besinnen.
Herbs meint
Das hätte man auch vor 12 Jahren über das iPhone sagen können ????
Jörg2 meint
Ich sehe das so:
APPLE verdient sein Geld mit Software und Hardware.
Im Mobilitätsbereich ist absehbar, dass zukünftig immer mehr Daten anfallen und erhoben werden. Aus diesen kann man Geschäft/Umsatz/Gewinn generieren.
Ich glaube, APPLE wird versuchen, dieses Geschäftsfeld auch für sich zu erschließen.
Ob man dazu auch Herr über die Hardware sein muss? Ich glaube nicht. Es reicht, ausreichend lizensiert zu sein. APPLE-Smartphone-Nutzer werden dafür sorgen, dass auch das genutzte Auto „APPLE“ kann.
Ich vermute daher, wir werden von APPLE mindestens Softwarelösungen sehen. Das Bespielen einer eigenen Hardwareschiene wäre ein Sahnehäubchen. Ich vermute, wie üblich im obersten Preissegment, als Statussymbol und gutem Design (und ohne große Vor-vor-vor-Ankündigungen).
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Im Mobilitätsbereich ist absehbar, dass zukünftig immer mehr Daten anfallen und erhoben werden.“
Ich überlege gerade wieviel mehr an Daten liefert den ein Auto, im Vergleich zu einem Smartphone, dass ich sowieso schon bei mir habe? Unter dem Aspekt Daten scheint es mir daher auch nicht zielführend ein Auto auf den Markt zu bringen. Ein Billigphone wäre da vermutlich effektiver.
Jörg2 meint
Nach der Überlegung gibt es in jedem Markt nur eine nutzenziehende Firma!
Die Realität ist schon immer eine andere.
Um die Daten wird ein Wettbewerb erfolgen. An dem Wettbewerb werden sich viele beteiligen (wie jetzt schon).
StugiLife meint
Über 600 Fahrzeugmodelle können mittlerweile Apple CarPlay
Franz mueller meint
Und wer nutzt es? Kaum jemand nehm ich an. Ich hab es ein paar Mal probiert, es hat aber keinen Mehrnutzen zum fahrzeuginternen Navi. Das Musikstreamen funktioniert ja eh übers Handy, da reicht die Bluetooth Verbindung allemal
Christopher meint
Ich nutze täglich Apple Car Play, weil es mega komfortabel ist. Ich steuere mit meinem Lenkrad Spotify und lasse mich mit TomTom (Abo über Handy) navigieren. Ich glaube nicht das du Apple Car Play richtig getestet hast.
Jörg2 meint
@Stugi
Ich dachte da weniger an Daten, wer welche Musik sich anhört, sondern eher an Daten, die ein (halb-) autonomes Fahrzeug so sammelt (sammeln muss), um in Richtung Autonomie besser zu werden. Letztendlich wird es auch in Fahrzeugklasse „Pkw“ zunehmend eine Nutzung geben, ohne das der Nutzer als Bediener eingreifen möchte (so wie schon heute bei Nutzung von Bus, Bahn, Flugzeug, Taxi und als Mitfahrer im Pkw). Ein Auswahlkriterium, welches Angebot genutzt werden wird, ist der Preis für die Nutzung. Werr da vorn liegt, hat bessere Marktchancen. Ein Teil der Kosten wird durch die Software verursacht. Da sollte die Firma also sowas von fit sein (weswegen ich vermute, dass, wenn die Techfirmen einsteigen, die Karten nochmal neu gemischt werden).
StugiLife meint
Die großen Hersteller sind inzwischen selbst Tech Konzerne, oder auf dem Weg dorthin. Da ist für Apple nicht mehr viel zu holen. Partner finden Sie ohnehin keine, was bleibt ist ein großes Risiko bei geringen Margen.
Das Premium Smartphone Geschäft ist auch rückläufig.
Jörg2 meint
@Stugi
„Die großen Hersteller sind inzwischen selbst Tech Konzerne, oder auf dem Weg dorthin.“
Meinst Du VW/Daimler/BMW vs. Google/Amazon/Apple?
Jörg2 meint
@Stugi
Hier ein Auszug aus einer Pressemitteilung aus 02/2021 über die Abhängigkeit von Daimler von fremden Techfirmen (hier Amazon):
„Die Daimler Trucks-Tochter Torc Robotics setzt bei der Erprobung autonomer Lkw nach SAE-Level 4 künftig auf Cloud-Lösungen von Amazon Web Services (AWS). In Kürze wird Torc die nächste Generation autonom fahrender Lkw auf US-amerikanischen Straßen in New Mexico und Virginia testen. „Ein
entscheidender Erfolgsfaktor für unsere Arbeit stellt die sichere und schnelle Verarbeitung von Daten dar. Dies betrifft insbesondere die Übertragung, Speicherung oder auch die Skalierbarkeit unserer Kapazitäten für Simulationen“, erklärt Michael Fleming, CEO von Torc Robotics.“
StugiLife meint
@Jörg2
Was hat Amazon mit Apple zu tun?
Andreas Ehrenfelder meint
Typisch Silicon Valley Kultur. Immer schön Gerüchte am Köcheln halten um die Börsenanalysten auf Trab zu halten. „Und wir werden sehen, was Apple macht“ – gar nix macht Apple natürlich mit eigener Automobilproduktion. Vermutlich so wie der Apple Fernseher der jahrelang angekündigt wurde und dann eingestampft wurde, weil man gegen die Koreaner keinen Stich macht. Und Tesla loben kostet auch nicht viel. Steve Jobs hätte sich zu sowas nicht herabgelassen.
AlBundy meint
Typisch Unkultur im Blog wie wir es gewohnt sind. Aber schön zu erfahren, dass Sie mit Toten in Kontakt stehen, die sich nicht wehren können. Das erklärt Ihre Kommentare.
Na denn auf Ihrem Niwoh:
Luke. Ich bin Dein Vater und drehe mich gereade im Grab um.
Zu sowas hätte sich der Vater von Andreas Ehrenfelder nie herabgelassen.
Aller Herablassenheit zum Trotz.
AlBundy meint
Ergänzung-So mal aus Interesse gefragt:
Ist Ihnen alles Amerikanische grundsätzlich suspekt? Oder verstehen Sie deren Kultur einfach nicht? Ist Ihnen das zu fremd? Haben Sie schon im Silicon Valley gelebt und gearbeitet? Welche Erfahrungen besitzen Sie, dass Sie als Experte auftreten?
Da drehen Sie gern mal anderen das teilweise nicht mal Gesagte im Munde um oder ziehen Herrn Jobs als möglich Quelle für Ihre Wünsche heran? Kannten Sie ihn persönlich?
Oder Sie verändern eine berühmte Rede wie neulich die von mit Herrn Churchhill (der ja ebenfalls nicht mehr lebt) so, dass es für Sie einen Sinn ergibt und geben es als Bildung aus, Geschichte zu missbrauchen? Und bei Gegenargumenten auf die Sie keine gescheite Antwort mehr haben, sind alle anderen nicht gebildet?
Werden wir das in einer Antwort an mich wieder erleben dürfen?
Ein Teufelskreis.
Andreas Ehrenfelder meint
Habe under anderem drei Jahre in den USA gearbeitet und lebe mitttlerweile in Norwegen. Habe auch einige Amis in der Familie und kenne daher den amerikanischen Geschmack und Markt ganz gut denke ich. Bin insgesamt sehr amerikafreundlich eingestellt, aber nicht unkritisch. Wie Du drauf kommst mir sei alles amerikanische suspekt verstehe ich nicht ganz.
Die Abwandlung der Churchill Rede sollte eigentlich den Kulturkampf von Befürwortern und Gegner der E-Mobilität etwas überspitzt darstellen. Hat aber jeder gleich bierernst genommen und keiner mal mit Augezwinkern erkannt wo das Original herkommt. Das habe ich als bildungsfern kurz anfgeführt. Bildung, Ironie und Humor sind anscheinend nicht die Stärken hier im Kommentarbereich. Aber was soll man im Land von Mario Barth auch anderes erwarten.
Gerd Heinrich meint
Wieso denken alle an ein Apple-Car? Viel wahrscheinlicher ist das Apple an autonomen Vehikeln arbeitet, die in erster Linie durch Software glänzen und damit mehr mit Robotern gemeinsam haben als mit klassischen Autos. Ohne Fahrer, für unterschiedlichste Aufgaben: Von Lieferdiensten über Wartungsarbeiten, moderne Müllabfuhr…..allgemeine Transporte, zuletzt auch Personen Transport.
Andreas Ehrenfelder meint
Stehe weder mit toten in Kontakt sondern habe lediglich eine Person des öffenlichen Lebens erwähnt. Du wirst aber gleich persönlich und greifst mich bzw. meine Familie an. Sehr niveauvoll, meinen Respekt!
Allstar meint
Steve Jobs ist doch nicht tot, der ist ein Heiliger, und Heilige sterben bekanntlich nie! Das gleiche gilt für Elon Musk, der bekommt sicher irgendwann ein Mausoleum im Valley garantiert!
Franz Mueller meint
Apple hat das gleiche Problem wie Dyson. Man möchte ein Produkt mit hoher Marge verkaufen und das ist bei Autos einfach nicht drin. Vor allem auf dem amerikanischen Markt, hier wir dem Kunden die Fahrzeuge ja fast schon hinterhergeschmissen.
Herbs meint
Ich sehe da große Unterschiede. Bei Dyson bestand die Gefahr, dass bei so einem Versuch die Firma pleite geht. Bei Apple… eher nicht.
Und: ich glaube ein Porsche schafft es durchaus Autos mit hoher Marge in den USA zu verkaufen. Und Apple Fans (ich!) zahlen gerne viel Geld für Apple Produkte. Ich würde mich da in großer Gefahr sehen, das Auto zu kaufen. Allein, weil es super mir meinem iPhone harmonieren wird ????
Allstar meint
Konsumopfer :-)
Peter W meint
Ich sehe das so:
Apple hat eine besondere Vorstellung davon wie ein Auto sein sollte. Ein solches Auto gibt es nicht, und auch Tesla baut wohl nicht „das Auto“, das in Cooks Augen perfekt wäre.
Apple hätte das Geld, um eine eigene PKW-Produktion anzuleiern, aber welche Schwierigkeiten damit verbunden sind lässt sich bei Tesla sehr gut beobachten. Ein paar Prototypen sind schnell zusammengeschraubt, aber eine Massenproduktion mit Gewinnaussicht ist ein langer steiniger Weg, und ein hohes unternehmerisches Risiko.
Apple möchte es also gerne genau so machen wie bei den Smartphones: Selbst entwickeln und den Ton angeben, aber produzieren und das Risiko tragen sollen Andere. Aber diese Anderen lassen sich ungerne vorschreiben wie sie Autos bauen, und haben zu recht Bedenken bei der ganzen Sache. Man kann nicht einfach 4 Räder an ein Smartphone schrauben und ne App dazu programmieren.
Michael S. meint
Gibt ja Auftragsfertiger in der Automobilindustrie. Magna zB.
Und wenn man genug Geld drauf wirft, bekommt man die Fertigung auch in den Griff, siehe Tesla M3.
Am Ende ist es aber wie bisher: Apple designed die Produkte aber hält sich eher zurück bei der Fertigung. Man konzentriert sich halt auf das, was man kann.
Michael S. meint
Ich glaube, kein Interview eines US-CEOs kommt ohne die Phrase „he/she/they did an incredible job“ aus. :D