Das auf Reifen- und Autoservice spezialisierte Unternehmen Euromaster steigt in das Geschäft mit Elektroautos ein. Die zum französischen Michelin-Konzern gehörende Werkstattkette übernimmt in Deutschland Service und Vertrieb für die Modelle des Startups Elaris. Ab Herbst 2021 werde Kunden von Elaris das komplette Werkstatt-Portfolio inklusive Garantieabwicklung angeboten, berichtet die Automobilwoche. Auch die Kaufvermittlung der Elektroautos werde hierzulande exklusiv von Euromaster gehandhabt.
„Wir haben uns vor einigen Jahren zum Ziel gesetzt, die umweltfreundlichste Werkstattkette zu werden und früh damit begonnen, unsere Mitarbeiter beispielsweise mit Hochvoltschulungen auf die neue Ära der E-Mobilität vorzubereiten“, so David Gabrysch, Geschäftsführer Euromaster Deutschland und Österreich. Das Unternehmen hat in Deutschland insgesamt 360 eigene Filialen und Franchisebetriebe. Zum Start der Kooperation mit Elaris stehen Kunden 50 bundesweite Servicefilialen zur Verfügung. Die Anzahl der Filialen soll je nach Kundendichte erweitert werden.
Elaris und Euromaster wollen später in diesem Jahr zunächst mit zwei Modellen starten: dem Kleinst-Elektroauto für die Stadt Finn und dem SUV Leo. Zeitnah sollen zwei weitere Fahrzeuge dazukommen. Die Autos werden speziell für den europäischen Markt in einer Technologiekooperation mit dem chinesischen Hersteller Dorcen gefertigt. Elaris rechnet in diesem Jahr mit dem Verkauf von rund 3500 Fahrzeugen. 2022 sollen bereits 18.500 und 2023 mehr als 25.000 Elektroautos in Deutschland abgesetzt werden.
Das 2,87 Meter kurze, 1,56 Meter breite und 1,57 Meter hohe Modell Finn kostet regulär 22.900 Euro, hinzu kommen 750 Euro Überführungsgebühr. Abzüglich der von Bund und Hersteller finanzierten „Umweltbonus“-Förderung ergibt sich ein Neuwagenpreis von 13.330 Euro. Der Elektroantrieb mit 35 kW (47,6 PS) erlaubt eine Höchstgeschwindigkeit von 115 km/h. Die Batterie mit 31,5 kWh Speicherkapazität sorgt gemäß WLTP-Norm bei 9,7 kWh/100 km kombiniertem Stromverbrauch für 265 Kilometer Reichweite. AC-Laden mit Wechselstrom dauert fünf Stunden, schnelles DC-Laden via CCS kann die Batterie in 45 Minuten von 30 auf 80 Prozent auffrischen.
Das 4,53 Meter lange, 1,84 Meter breite und 1,68 Meter hohe SUV Leo bietet Elaris für 37.900 Euro zuzüglich 1100 Euro Überführungsgebühr an. Der Fahrzeugpreis liegt nach Förderung bei 28.330 Euro. Dafür gibt es 125 kW (170 PS) und eine 80-kWh-Batterie für 450 Kilometer pro Ladung. Der Stromverbrauch beträgt 18,6 kWh/100 km. Normales Laden dauert 8 bis 11 Stunden, Schnellladen von 20 bis 80 Prozent der Batteriekapazität 20 Minuten. Als Garantie für die Batterie gewährt Elaris stets 8 Jahre oder 120.000 Kilometer.
Gunarr meint
Den Kleinen finde ich klasse. Ein Smart mit ordentlicher Reichweite und Ladegeschwindigkeit. Warum macht der Daimler so was nicht?
Egon Meier meint
ich bin mal gespannt, ob das wirklich was nachhaltig erfolgreiches aus China in Europa ankommt. Bejubelt wird viel aber die Stückzahlen sind dann dürftig.
Beispiel aiways u5
Gerade gelesen: in der Schweiz (einem der wenige Märkte, wo die überhaupt verkauft werden) in 2021 bisher 13 Stück und im April einer ..
Am ehesten oder überhaupt nur scheint es zu gehen, wenn man sich an einen bekannten Namen anhängt: MG oder Volvo/Polestar.
Ich bin auch gespannt, wie das mit Dacia läuft: der Wagen gräbt der Konzernmutter die Kunden ab. Das gibt garantiert in Frankreich irgendwann ein Bossnapping.