Aiways hat als erstes chinesisches Elektroauto-Startup in Europa den Massenmarkt ins Visier genommen. Das hierzulande seit etwa einem Jahr verfügbare SUV U5 mit alltagstauglichem Batterie-Antrieb zum erschwinglichen Preis kommt bei vielen gut an. Eine große Gefahr für die etablierten Hersteller ist das Angebot laut einem ersten Zwischenfazit aber noch nicht. Aiways gibt sich trotzdem zufrieden mit dem bisherigen Ablauf der Expansion.
Der U5 ist mittlerweile in fünf europäischen Ländern erhältlich, weitere Märkte sollen bis Ende 2021 folgen. Seit Mai 2020 habe man über 2500 Exemplare des E-SUV exportiert, teilte das Unternehmen kürzlich mit. An die Absatzahlen von führenden Elektroautobauern wie Tesla, Volkswagen oder Renault kommt Aiways damit nicht heran, für die Chinesen ist das bisher Erreichte dennoch ein Erfolg.
„Wir haben unsere Präsenz in Europa überlegt und stetig ausgebaut. Ein Jahr nach Verkaufsstart der ersten Aiways U5 ins Ausland sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, so Alexander Klose, der für Aiways den Export leitet. „Es gibt noch viel zu tun – uns erreichen zahlreiche Anfragen von EU-Bürgern aus Ländern, in denen wir noch nicht vertreten sind. Sie möchten wissen, wann auch sie unser Elektro-SUV erwerben können. Unser Ziel lautet, Elektromobilität für jeden erschwinglich zugänglich zu machen.“
Aiways setzt in Europa auf Direktvertrieb in Kooperation mit unterschiedlichen Partnern. In Deutschland wird mit der Elektronik-Kette Euronics kooperiert, den Service übernimmt die Werkstattkette ATU. Ende 2020 gaben die Chinesen den Aufbau eines europäischen Ersatzteillagers nahe der niederländischen Hauptstadt Amsterdam bekannt, um die Servicepartner in den Ländern schneller bedienen zu können.
Neben dem U5 will Aiways ab diesem Jahr als zweites Serienmodell das neue SUV-Coupé U6 anbieten. Details zur Antriebstechnik des U6 wurden noch nicht verraten. Der 4,68 Meter lange, vor Förderung rund 39.000 Euro kostende U5 leistet 150 kW (204 PS). Von null auf Hundert geht es damit in rund 7,5 Sekunden. Maximal sind 160 km/h möglich. Die Energie stellt eine 63-kWh-Batterie zur Verfügung, gemäß WLTP-Fahrzyklus reicht das für 410 Kilometer pro Ladung. An Schnellladestationen lässt sich das Akkupack in 35 Minuten von 20 auf 80 Prozent füllen.
ID.alist meint
In den Märkten die eu-evs.com beobachtet sind in 2020 485 Autos zugelassen worden und in 2021 96.
Ja, für 2021 fehlen noch die UK Daten, aber Aiways hat das Jahr davor 0 Autos zugelassen, und ich denke wegen des Rechtslenkers wird es so bleiben.
Da stellt sich bei mir die Frage, was meinen Sie mit “ …Seit Mai 2020 habe man über 2500 Exemplare des E-SUV exportiert,….“ ?
Egon Meier meint
Für 2020 wurden gem. eu-evs in europa (es fehlen allerdings einige Länder wie Portugal, Griechenland und Polen) 485 aiways zugelassen, in 2021 bislang 96.
Wo bleibt der Rest der 2.500?
Warum gibt es von Aiways keine Verkaufs- und Zulassungszahlen?
Kasch meint
Würde mir auch keinen U5 kaufen, aber nicht aus den hier aufgeführten Gründen, sondern:
Wenn ein großer Konzern, sagen wir mal ca. 10 Mio Verbrenner jährlich absetzt, kann er sich locker externe Entwicklung, Produktion und preiswerteste Leasingkonditionen für ein paar BEVs leisten. Er wird das auch gerne tun, wenn er mit CO2-Strafmilderung für erwähnten Verbrennerabsatz weit mehr Gewinn als Verlust für die unwirtschaftliche Produktion erwähnter BEVs macht. Technisch, fast schon bei Erstauslieferung veraltete e-trons beispielsweise, können so wirtschaftlich problemlos nach 5 Jahren verschrottet werden, da kein Hahn mehr nach dem schicken Citycar im Panzerformat kräht. Und das ist nicht nur für Audi durchaus positiv, wenn die Teile möglichst schnell von der Bildfläche verschwinden, sondern auch für den Leasingkunden – dem kann es vollkommen schnurz sein, wo und wie die Karre entsorgt wird, hauptsache er bekommt zügig was Neues. Das Spiel funktioniert solange der Verbrennerabsatz, infolge Technologiewandel weltweit, nicht empfindlich schrumpft. Denn dann würden (werden) immense Entwicklungsvorsprünge von BYD, Tesla, und sontigen ausgewählten Startups der letzten 15 Jahre zwangläufig zur Insolvenz der Old Economy führen. Da herstellerunabhängiges Laden mit vielen Vorschriften und damit irrwitzigen Installationskosten möglichst ausgebremst wird, um Verbrennerrückgang zu bremsen, sehe ich keine wirtschaftlich rosigen Zeiten auf Europa zukommen.
Kasch meint
PS: keine Treibstoffversorgung ist einfacher, preiswerter und umweltverträglicher zu realisieren als Ladesäulen für BEVS, wenn man das denn wirklich will. Fehlts nicht einfach an der „Wolle“ der Verbrennerlobby und deren geschmierten Gehilfen ? Nicht träumen, anfangen zu denken, so doof kann Deutschland doch nicht sein !
Janson meint
Doch – die Deutschen sind so doof und halten an aufs Hirn aufgedrückten Emblemen fest und fokussieren die Meinungen der althergebrachten Autoindustrie als die Seele des Autohimmels. Wie wäre es, wenn die Deutschen mal anfangen würden zu DENKEN…
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Denn dann würden (werden) immense Entwicklungsvorsprünge von …… sontigen ausgewählten Startups der letzten 15 Jahre zwangläufig zur Insolvenz der Old Economy führen.“
Dann aber bitte eine Liste der sonstigen Startups mit deren immensen Entwicklungsvorsprüngen.
Janson meint
Die Zeiten werden sich schneller ändern, wie sie denken
nilsbär meint
Mit Stand 1.5. waren in Deutschland 335 Aiways U5 zugelassen, davon 96 Neuzulassungen im April. Nicht berauschend, aber auch kein Flop. Vielleicht ist er noch nicht ganz konkurrenzfähig, aber er hat auch keine extreme Schwäche. Die mageren 3 Sterne im NCAP-Crashtest resultieren nicht aus einer schwachen Struktur, sondern aus Schwächen von Seitenairbag und Notbremsassistent. Also behebbar. Fahrberichte der Autozeitschriften sind recht positiv. Das Inspektionsintervall von 100.000 km sollte anderen Herstellern zu denken geben. Noch sind die China-Autos ein schwaches Lüfterl im Ausland. Noch.
ShullBit meint
Zum einen ist das reine Spekulation, dass das leicht behebbar wäre. Eine Änderung des Seitenairbags kann z.B. alles andere als trivial sein. Da geht es um das Zusammenspiel vieler Parameter. Und zum anderen ist das ohnehin irrelevant. Es zählt nicht, ob etwas theoretisch leicht behebbar wäre. Es zählt welchen Schutz das Auto praktisch bietet. Und Aiways wird einem mit 100prozentiger Sicherheit garantiert nicht die Sitze/Airbags in einem heute gekauften U5 kostenfrei umrüsten.Entsprechend bleibt es bei einem Auto mit einem signifikant niedrigerem Sicherheitsniveau.
IchAuchMal meint
Diese Mitteilung von und über aiways ist der typische Beleg dafür, dass außer heißer Luft bisher nichts bewegt wurde. Wo sind die Zulassungszahlen für Endkunden? In den bekannten Statistiken dümpelt der Hersteller an der Nulllinie.
Der Wagen ist groß und kein Schnäppchen. Er hat einen unsicheren Support, so gut wie keine Software und die kläglichen Reste sind nicht dem europäischen Markt angepasst, schlechte Ladeleistungen.
Dafür ist er einfach zu teuer – um evtl. nach 1-2 jahren (wenn aiways keine Lust mehr hat) ohne Service und Ersatzteile im Regen zu stehen.
Einfach ein Flop. Ich würde den mit der Kneifzange nicht anfassen.
hsv2010 meint
Bin den auch Probe gefahren. Interessantes Auto zu einem fairen Preis bei der Ausstattung und Verarbeitung. Leider nur Kauf. Das ist mir bei der schnelle Veränderung auf dem Markt zu unsicher. Leasing ist so überteuert. Der sollte laut Euronics bei über 500 Euro liegen… Sorry. Aber für einiges weniger bekommt man eine fast voll ausgestatteten Enyaq z.b. Für den habe ich mich jetzt entschieden.
ShullBit meint
Hunderte Fahrzeuge davon dürfte Vorführwagen der Händler sein. Im Schnitt hat man pro Monat und Markt dann 30-50 Fahrzeuge abgesetzt. Das wird auf Dauer nicht reichen und die Konkurrenz wird in dem Segment noch erheblich zunehmen.
Meines Erachtens ist das Fahrzeug nicht billig genug. Also gemessen an dem, was das Auto bietet, wäre der Preis eigentlich völlig OK. Der Preis muss aber auch das Risiko abbilden, dass Aiways sich morgen vom deutschen Markt zurück zieht. Das die in Europa einen ganz schlanken Fuß machen und fast nichts investieren, also kein eigenes Händler- und Servicenetz hochziehen, ist eben Ausdruck dafür, dass man nicht unbedingt gekommen ist, um definitiv zu bleiben. Als Aiways den Markteintritt vorbereitet hat, haben die auch vollmundig verbreitet, dass es den U5 ausschließlich per Leasing geben wird. Zu guten Konditionen wäre das attraktiv gewesen, denn beim Leasing tragen Hersteller/Bank alle Langzeitrisiken (Restwert etc.). Auch davon ist man abgekommen und die Leute sollen die Autos nun kaufen. Statt Hersteller/Bank sollen also die Kunden nun alle Risiken tragen. Auch das zeugt nicht davon, das man fest an den eigenen Erfolg glaubt.
Und letztlich wäre Aiways eben nicht der erste chinesische Autobauer, der sich hier versucht, scheitert und kurze Zeit später wieder weg ist (Brilliance etc.). Ein Auto ist kein Smartphone, dass man in 2 Jahren wegschmeißt, sondern Autos haben heutzutage eine Nutzungsdauer von 20 Jahren. Sollte Aiways vorher die Biege machen, wird die Ersatzteilversorgung schwierig und noch bedeutender in der heutigen Zeit: Es gibt dann keinen Software-Support mehr. Dieses Risiko muss zusätzlich zu dem Umstand eingepreist werden, dass Aiways ein absoluter Noname ist, erst 2017 gegründet wurde, keinen der großen chinesischen Auto-Konzerne im Rücken hat und im NCAP-Crashtest miserabel abgeschnitten hat.
Aus den genannten Gründen würde ich einen Aiways nicht in Erwägung ziehen.
Sebastian meint
Sofern der Akku nicht verklebt ist, wäre das hinsichtlich home Akku dennoch ein fair trade
Aber so weit denkt kaum jemand
ShullBit meint
Die Argumentation ist unsinnig.
1. ist ein 63 kWh Akku für den Heimgebrauch (also typischerweise als PV-Speicher) hoffnungslos überdimensioniert und rechnet sich in aller Regel nicht.
2. bekommt man 60 kWh PV-Speicher (z.B. von Pylontech) mittlerweile auch für ca. 25.000 EUR. Das wäre dann eine richtige PV-Speicherlösung und keine Bastelkram mit irgendwas aus einem Auto Ausgebauten und das sind dann LiFePo-Zellen, die im Heimgebrauch ca. 10 mal so lange halten dürften wie der Akku des U5.
3. Die theoretische Möglichkeit, den Auto-Akku als PV-Speicher weiter zu nutzen, die hat man bei Tesla, VW ID etc. genau so. Insofern ist das nichts, was die Kosten-/Nutzenrechnung des U5 in Relation zu den Wettbewerbern verbessern kann.
Sebastian meint
1.) für die übliche Pups Hausanlage wo nur 1x Waschmaschine am Tag läuft… aber was ist mit 300 qm2 über Wärmepumpe und zwei E-Autos?
2.) solche Angebote kenne ich auch… die aus dem Tesla bekannten 18650 als ganzes Rack mit 60 kWh für ca. 28.000 Euro…
3.) theoretisch…
IchAuchMal meint
„Statt Hersteller/Bank sollen also die Kunden nun alle Risiken tragen. Auch das zeugt nicht davon, das man fest an den eigenen Erfolg glaubt.“
Im Klartext: Keine Leasingesellschaft bindet sich solch ein Fahrzeug ans Bein.
Und Airways ist nicht kreditwürdig genug, um das Leasing selbst zu refinanzieren.
Wenn man bedenkt, dass alle gewerblichen Abnehmer und die meisten privaten inzwischen Leasing bevorzugen ist das Ende schon beim Start klar.
FahrradSchieber meint
„Wenn man bedenkt, dass alle gewerblichen Abnehmer und die meisten privaten inzwischen Leasing bevorzugen…“
Statista:
„Der Anteil von Leasingfahrzeugen an den Neuzulassungen in Deutschland lag im Jahr 2019 bei rund 42 Prozent“
Sebastian meint
Damit hat also IchAuchMal mehr als recht gehabt.
ShullBit meint
«Im Klartext: Keine Leasingesellschaft bindet sich solch ein Fahrzeug ans Bein.»
Ich denke schon, das Leasingfirmen da grundsätzlich ein Angebot machen, aber halt keines mit attraktiven Konditionen, weil die eben auch die genannten Risiken einpreisen müssen. Dann dürfte die Leasingrate teurer sein, als bei einem vergleichbaren VW, Tesla, whatever und dann macht es eben keinen Sinn mehr, einen U5 zu leasen. Um attraktive Konditionen anzubieten, hätte Aiways das Leasing selbst übernehmen müssen. Und dafür reicht entweder das Vertrauen in den eigenen Erfolg nicht aus oder es mangelt am Geld.
stdwwanze meint
Bin den Aiways U5 Probe gefahren. Brauche die Größe nicht. Daher für den ID3 entschieden. Preislich macht das nix. Der U5 war für mich hier kein Preisknüller. Dafür ein in dt. gebautes Auto gekauft. Ich denke bei teuren Anschaffungen verstehen viele Käufer das es Sinn machen kann auch Ort der Produktion in die Kaufentscheidung einzubeziehen.
DerÄlbler meint
Sehe ich auch so. Ich kaufe seit 2011 ausschließlich Autos von deutschen Herstellern die auch in Deutschland gebaut werden.
Sebastian meint
Selbst ne S Klasse wird in D nur zusammen gebaut…
Janson meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Janson meint
Gut – dann in dieser Form:
am 19.04.2021 hat der „deutsche Automobilhersteller“ VW vermeldet, dass der neue ID6 bald auf den Markt kommt. Das ist eine tolle Sache – aber die deutschen Automobilisten kommen erst mal lange NICHT in den Genuss des ID6 !!!
Denn der wird…
1. nicht in Deutschland gebaut (wie die meisten VW sowieso nicht…)
2. erstmal gar nicht auf den deutschen Markt kommen, aber in China schon..
Also kommt die chinesische Bevölkerung die neueste Technologie zuerst angeboten… Warum wohl…. Weil die es KAPIERT haben – wenn ich sehe, wie viele Elektroautos dort auf dem Markt sind und dann Deutschland vergleiche….
Mit dem Geld der deutschen Automobilisten, die der Deutschen Automobilindustrie Ihre (eigentlich in China hergestellten Autos) ganz treu und hörig abkaufen, wir dann in China ein modernes Auto gebaut und auch erst mal dort verkauft, ohne das jemand anderes (der Autokäufer in Deutschland) davon profitieren kann…
Warum wohl…
Einfach mal nachdenken…
Egon Meier meint
Wohin wurde exportiert? Europa?
Wieviele wurden wo gekauft und zugelassen.
Wasco meint
Ja, in Europa. Zusätzlich wurden in China noch ca. 4000 verkauft.
IchAuchMal meint
Was denn jetzt? Verkauft? zugelassen?
IchAuchMal meint
das wirst du nicht erfahren denn die Antwort wäre zu peinlich.