Das Solar Team Eindhoven hat mehrfach mit besonders effizienten Elektrofahrzeugen die Bridgestone World Solar Challenge gewonnen. Studierende der technischen Universität Eindhoven stellten nun das neueste Mitglied der Solarfahrzeug-Familie Stella vor: das Wohnmobil „Stella Vita“.
Das Fahrzeug erzeuge genug Solarenergie, um damit zu leben und zu fahren, so die Entwickler. Im September kam es zum ersten Mal auf die Straße, um eine Reise durch Europa anzutreten. Stella Vita ist als energieautarkes „Haus auf Rädern“ konzipiert. Durch Solarzellen auf dem Dach soll es unabhängig von Ladestationen sein, indem es genug Solarenergie selbst generiert, „um zu fahren, zu duschen, fernzusehen, den Laptop aufzuladen und Kaffee zu kochen“.
Stella Vita hat ein Dach, das sich im Stand hochschieben lässt. So kann man sich innen bequem hineinstellen. Außerdem lassen sich zusätzliche Solarpaneele ausklappen, wodurch sich die Solarfläche auf bis zu 17,5 Quadratmeter verdoppelt. Für den täglichen Gebrauch habe man ein komfortables Interieur entworfen, das so leicht und effizient wie möglich sei, erklärt das Solar Team Eindhoven. Durch die effiziente Nutzung der Energie könne Stella Vita an einem sonnigen Tag bis zu 730 Kilometer weit fahren.
Das Entwicklungsteam stellte Stella Vita zunächst vor jungen Studenten offiziell vor. „Sie sind die Zukunft, die nächste Generation und können den Übergang zu einer nachhaltigeren Zukunft fördern und beschleunigen“, sagte der Teamleiter des Solar Team Eindhoven Kjell Revenberg. „Um diesen Übergang zu beschleunigen, werden wir während unserer Reise so viele Menschen in Europa wie möglich für eine nachhaltige Zukunft inspirieren.“
Die Studenten hinter dem Projekt wollen mit Stella Vita in einem Monat von Eindhoven bis zur südlichsten Spitze Spaniens mit Energie aus der Sonne reisen. Das Wohnmobil könnte nach Angaben des Solar Team Eindhoven theoretisch in fünf Jahren auf den Markt kommen, obwohl der Prototyp nicht mit dem Ziel der Massenproduktion hergestellt worden sei. Die Technologie gebe es, die Verbraucher müssten sich aber erst für die Idee eines solchen Gefährts erwärmen.
Weiter als Stella Vita ist die Solar-Limousine Lightyear One, die von früheren Mitgliedern des Solar Team Eindhoven entworfen wurde. Sie soll 2022 auf den Markt kommen und den Weg für bis 2024 geplante Solar-Elektroautos für den Massenmarkt freimachen.
Hellmi meint
Moin,
Supertoll, oder vieleicht doch nicht??
17,5 m² Solarzellen mit einem Wirkungsgrad von 20% machen 3,5 KWh pro Stunde oder 35 KWh am Tag mit tollem Sonnenschein.
Im Juli bringt 1 KWPeak (etwa 5m²) 4,3 KWh, im Dezember 0,5 KWh
Wenn alles gut läuft. Kein Schmutz auf den Solarzelle, Solarzellen im 90 Gradwinkel auf die Sonne ausgerichtet, ganz neue Solarzellen und kein Verlust beim Umwandeln und Speichern. Normalerweise geht man von 4 Stunden Sonne pro Tag aus.
Das macht dann circa 14 KWH pro Sommer-Tag aus. Damit fährt man/frau mit einem PKW 70 km, also nix mit 750 km. Und Strom, besser elektrische Energie, darf ich dann nicht anderweitig verbrauchen, also nix mit Kaffeemaschine, TV, Handyladen oder Warmwasser und schon gar keine Heizung.
Innerhalb eines Monats von Eindhoven zur Südspitze Spaniens halte ich für kaum machbar im September, im Sommer wohl. Aber nix mit 750 km pro Tag. Ach ja: natürlich nur nachts fahren, tags werden ja die Solarmodule ausgefahren.
Im Juli bringt 1 KWPeak (etwa 5m²) 4,3 KWh, im Dezember 0,5 KWh
Schaumama was die Zukunft bringt.
Guten Rutsch
Hellmuth
Schalamaki meint
Gibt es das Teil schon zu kaufen? Wenn ja, wo? Und was kostet es?
DerÄlbler meint
Die Bodenfreiheit ist extrem gering, das Teil sitzt doch sofort auf! Wenig praxistaugliche Konstruktion.
Andreas Bermeitinger meint
Nun muss das WoMo zuhause noch ins Stromnetz einspeisen können, dann finanziert sich das WoMo selbst.
Oeyn@ktiv meint
Bravo! Auch wenn es zur Zeit ein noch unfertiger Prototyp ist. Bitte weiter entwickeln und viel Erfolg damit. Aber wen wundert es, dass solch ein Wurf aus dem Land der Wohnmobilisten kommt. Dies ist der Start in die neue Generation einer besseren mobilen Reisewelt. Und unsere Entwickler können ja weiter in ihrer Diesel-Blase von deutscher Lobbyistenmacht träumen.
Sebastian meint
An sich genial, jedoch etliche Detail Schwächen, gut beschrieben von User Shullbit.
Ich würde mir eher die bekannten Kastenwagen Umbauten wünschen… das Dach voll mit PV, dazu Auszüge mit weiteren unterhalb der aufgeständerten! Hat den Vorteil das Dach in sich bleibt, zudem keine unnötige Wärmebrücke. Diese Hubdächer mit Moskinetz machen leider nur bedingt Sinn und das Auto nur vereinzelt einsatzbereit. Wie am Bild eben bei milden Sommertagen.
Peter W meint
Echt genial! Ich hab mich schon länger gefragt, warum keiner auf die Idee kommt beim Wohnmobil die übliche Markise durch ein ausklappbares Solardach zu ersetzen.
Nachteil der Bauform ist aber, dass das Dach nicht für Surfbretter, den Campingtisch oder die Skiausrüstung genutzt werden kann. Auch die Ei-Form ist etwas übertrieben, grundsätzlich aber natürlich von Vorteil was die Reichweite betrifft.
Peter meint
Die Minderheit, die sowas transportiert, muss sich eben überlegen, was ihr wichtiger ist. Eventuell passt sowas ja auch in den Innenraum.
Peter W meint
Da ich selbst viele mal mit dem WoMo unterwegs war, weiß ich halt wie wertvoll der Platz auf dem Dach ist, und dass eigentlich jeder Wohnmobilist diesen Platz nutzt. Auch am Heck werden gerne Fahrräder oder Gepäckboxen angebracht.
Toll ist das sich weit und größzügig öffnende Seitenteil.
Shullbit meint
Vieles an dem Teil ist konsequent designed und ganz attraktiv. Gleichzeitig hat das Teil so viele Einschränkungen, dass damit in der Praxis niemand glücklich würde.
Das Hubdach mit Zeltstoff an den Seiten macht das Auto bei kälterem/heißerem Wetter nur begrenzt verwendbar (null Isolierung). Bzw. man wird dann mehr Energie zum Heizen/Kühlen brauchen, als man durch Photovoltaik auf dem Dach gewinnt. Fährt man die PV-Erweiterungen auf beiden Seiten aus, so ist das Auto oben offen und ungeschützt gegen Mücken, seitlich kommenden Regen etc. Das ist schlicht eine Fehlkonstruktion.
17,5 qm auf dem Dach dürften etwa 3,5 KWp entsprechen. An einem durchschnittlichen Hoch-Sommertag wird man bei der Dachneigung in unseren Breitengraden ca. 12 KWh mit PV erzielen. Im Oktober werden es nur ca. 8 KWh. Das wird an einem durchschnittlichen Sommertag für ca.70km und im Oktober für ca. 40km reichen. Beides unter der Voraussetzung, dass das Auto den ganzen Tag unverschattet mit voller PV-Fläche in der Sonne steht und sonst keine Energie verbraucht wird (Klimatisierung, Kochen, Kühlschrank, Licht…). Auf vielen Campsites gibt es aber Verschattung durch Bäume etc.
Trotzdem hat das Konzept Potential. Statt Zeltstoff beim Hubdach kann man auch ein Hubdach mit festen, isolierten Wänden einbauen. Da gibt es genügende Konstruktionen am Markt, gerade im Bereich der Expeditionsmobile. Und die zusätzlichen PV-Flächen müssen ausfahrbar sein, ohne die Hülle für den Innenraum zu durchbrechen.
Peter meint
So ein Quark: „Niemand“ , „Fehlkonstruktion“. Was machen denn die BulliFahrerinnen mit Zeltdach? Oder Zeltcamper? Alle todunglücklich? Alles Fehlkonstruktionen?
Sebastian meint
Es gibt auch Leute die monatelang mit dem Fahrrad quer durch Europa fahren und campen…
Das Gros sind wetterfeste Camper, das war wohl gemeint. Nix für ungut, locker bleiben.
Shullbit meint
Noch mal zum mitmeißeln: Wenn die PV-Flächen ausgefahren sind, gibt es große Öffnungen, durch die es reinregnen kann und durch die Mücken, Vögel,Wespen, whatever reinkommen. Jedes 20-Euro-Zelt bietet da mehr Schutz. Das ist so eine Fehlkonstruktion.
Im Übrigen ist der Vergleich mit Zelten generell kaputt. Da gibt man 100-1000 EUR für das Equipment aus und schmeißt das dann in der Kofferraum seines Autos. Wenn man 50.000-100.000 für so ein Wohnmobil ausgibt, dann tut man das nicht um letztlich den Komfort wie bei einem Zelt oder Dachzelt zu haben.
Ansonsten habe ich von Zelten bei Minusgraden bis Blick auf eine Black Mamba vom Bett aus Vieles durch. Überlebt man meistens. Geht irgendwie. Aber glücklich macht das niemanden. Genauso wie diese Konstruktion.
Matthias Schuster meint
Die Seiten sind nicht offen. Mal die Fotos genauer anschauen. Würde ich mal empfehlen. Der Überhang des Solarpanels dürfte auch ausreichend sein, dass es selbst bei offenen Seiten des Aufstelldachs nicht reinregnen wird. Es gibt sogar einen Sichtschutz für diese Fenster (siehe vorletztes Foto). Wenn Regen allerdings mit der Super-Soaker kommt, dann dürfte es reinregnen…
Thomas Claus meint
Endlich mal ein realistischer Prototyp. ????
Torsten meint
Gefällt mir.
Tommi meint
17,5 Quadratemeter Kollektor und 730 km/Tag passt irgendwie nicht zusammen. So ein typischer Sonnenkollektor hat 1,7 Quadratmeter und macht so 300 W. Das ergibt also eine Peak-Leistung von ca. 3 kW. Bei 14 Sonnenstunden kommt man im Idealfall auf 42 kWh. Das wären 5,7 kWh/100km. Oder habe ich mich da irgendwo vertan?
Toll wäre das schon, wenn man so ein autarkes Fahrzeug bauen könnte. Ich glaube nur nicht so recht daran.
Martin meint
Die Zahlen beziehen sich auf 130 KM. 600 Km durch die Batterie plus 130 KM durch die Solaranlage.
thomas meint
Genau, 600km Batterie plus 130 durch PV.
Wenn Du dann wieder 4-5 Tage stehst oder wenig fährst ist die Batterie wieder voll und es reicht für wieder 730km. Genail!!!
Mäx meint
Also ich hab das folgendermaßen verstanden:
Batterie + Solarkollektoren sorgen für eine Reichweite von bis zu 730km pro Tag.
Sagen wir mal du fährst die ganze Zeit in der Sonne rum generierst du 200km und die restlichen 500km sind bereits in der Batterie.
Also so jedenfalls meine Interpretation des Satzes.
Peter meint
Das Geheimnis eines Campers ist das „Campen“, sprich das rumstehen. Kein Camper fährt 365Tage im Jahr von früh bis abends durchgehend und pausenlos.
Mal abgesehen davon, dass hier auf der Webseite Marketing nacherzählt wird. Stille Post und so.
Mäx meint
Naja dann steht er halt. Was ändert das nun?
Die Solarmodule laden Reichweite nach, egal ob du stehst oder fährst.
Ich kenne außerdem ein paar Camper, die durchaus lange Etappen auf der Hinfahrt und Rückfahrt vom Urlaubsort haben.
Michael meint
Ja, das ist falsch dargestellt. Pro Tag läd der höchstens 30 KWh. Wenn nach ein paar Tagen die Batterie voll ist, fährt er dann vielleicht die 730 km, aber dann auch nur auf der Landstrasse. Warum übertreiben die immer so. Das ist doch so schon gut.
Gunarr meint
Gut gemacht! Habe noch nie so eine schönes Wohnmobil gesehen. Selbst wenn es nicht komplett energieautark wäre, würde es sich gut verkaufen.