In Stuttgart gab es vor Kurzem in einem Bus-Debot der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) einen Großbrand. 200 Einsatzkräfte der örtlichen Feuerwehr waren vor Ort, trotzdem wurden 25 Busse von den Flammen zerstört. Die Brandursache ist noch ungeklärt, es machten aber schnell Berichte von Elektro-Bussen als Auslöser und erschwerendem Faktor bei den Löscharbeiten die Runde. Dazu äußerte sich nun die Stuttgarter Feuerwehr.
„Unserer Kenntnis nach hatte mindestens einer der Busse einen Elektromotor verbaut“, sagte der Pressesprecher der örtlichen Feuerwehr Daniel Anand der Stuttgarter Zeitung. Ob es sich um einen reinen Stromer oder ein Hybridfahrzeug handele, sei unbekannt, aber auch unerheblich. „Wir können Elektroautos mit genau den selben Löschmitteln – wie zum Beispiel Wasser – löschen wie andere in Brand geratene Autos auch“, erklärte Anand. Manchmal dauere es allerdings etwas länger und es bestehe eine erhöhte Gefahr der Wiederentzündung, die Feuerwehr müsse solche Brandstellen daher länger beobachten.
Die langen Löscharbeiten am Bus-Depot in Stuttgart gingen nicht auf den Brand von E-Bussen zurück. Das Problem sei vielmehr, dass das Dach als einsturzgefährdet eingestuft wurde. Ein Statiker müsse in solchen Fällen erst prüfen, wie weit sich die Einsatzkräfte beim Bekämpfen verbleibender Glutnester vorwagen können. Bis das geklärt sei, müsse man teilweise aus der Ferne arbeiten, was etwas länger dauere, so Anand.
Statistisch gebe es keine Erkenntnisse darüber, dass E-Mobilität brandanfälliger sei als Verbrenner-Technik, hier treffe eher das Gegenteil zu, sagte Anand. Er verwies dabei auf eine Studie der Dekra: Die Prüfgesellschaft kam darin zu dem Schluss, dass es keine Anzeichen dafür gibt, dass E-Autos öfter brennen. „Tatsache ist, dass nach unseren Erkenntnissen von E-Autos keine höhere Brandgefahr ausgeht als von konventionell angetriebenen Autos“, sagte Dekra-Unfallforscher Markus Egelhaaf dazu.
Auch und insbesondere bei Elektroautos sorgen einzelne Brände immer wieder für Diskussionen über die Sicherheit der Antriebstechnologie. Ein höheres Brandrisiko durch E-Autos ist derzeit aber nicht in den Statistiken erkennbar. Die Bundesregierung hatte im August auf Anfrage der FDP zu dem Thema erklärt, dass Elektro- und Verbrenner-Technologie brandschutztechnisch und bezüglich der Vermeidung von Bränden ähnlich zu bewerten seien. „Aus Sicht der Bundesregierung besteht bei Elektrofahrzeugen derzeit kein höheres Brandgefährdungspotenzial als bei Fahrzeugen mit konventionellem Verbrennungsmotor“, so die Regierung.
Die Suche nach der Brandursache im Stuttgarter Bus-Depot wird laut der Stuttgarter Zeitung erst in einigen Tagen starten können. Noch könnten Ermittler und Gutachter die betroffene Halle nicht betreten, teilten Polizei und die SSB am Montag mit. Statiker müssten das Gelände erst freigeben. Einem SSB-Sprecher zufolge handele es sich bei den zerstörten Bussen um unterschiedliche Fahrzeugtypen. Ob ein Defekt an einem E-Motor das Feuer ausgelöst haben könnte, lasse sich nach seinen Angaben und denen einer Polizeisprecherin im Moment noch nicht sagen.
Stp meint
Bei der Renault Zoe lässt sich nach raus nehmen der Rückbank die Antriebsbatterie fluten. Das sollte doch die Lage entspannen? Wie das bei anderen E-Autos ist, weis ich nicht.
leotronik meint
Es waren sicherlich Kameras in der Halle.
Sebastian meint
zwei Persoen:
„hast schon gehört? Da hat ein E-Bus gebrannt“
Was??
Die armen Opfer!!!
du?
ja!
am Tag brennen 500 normale Autos in Europa!
ach was, rede doch kein Quatsch
……………
Bei Berichten wie diesem oben, fällt mir mein Lieblingskommentar ein!
Normale Situation: zwei Personen stehen sich gegenüber und schauen auf den Boden. Der eine sagt: das ist ne 6. der Andere: du hast keine Ahnung… das ist eine 9 !!!! Kapito?!!!
wie gesagt, normale Situation und absolut super.
was jetzt aber nervt, sind die Vollhonks die von der Seite kommen und den beiden erzählen das das am Boden eine 4 ist…
Wännä meint
„Aus Sicht der Bundesregierung besteht bei Elektrofahrzeugen derzeit kein höheres Brandgefährdungspotenzial als bei Fahrzeugen mit konventionellem Verbrennungsmotor“
Wann wird das Wort „konventionell“ im Zusammenhang mit Verbrennern nicht mehr genannt werden? 2025? 2030? 2050?
Tom meint
Eigentlich ein unding dieser Bericht.
Kann ganicht glauben das die ganzen Spezialisten in Youtube und co in den Kommentaren unrecht haben…
Spass bei Seite:
Ich bin seit vielen Jahren selbst in einer grosen Freiwilligen Feuerwehr und habe schon unzählige Fahrzeugbrände erlebt, angefangnen vom Kleinwagen bis zum Gefahrgut LKW.
Der Brand an z.B. einen Verbrenner-PKW ist an und für sich relativ schnell gelöscht und die Arbeit der Feuerwehr relativ schnell wieder beendet.
Jedoch zieht es oft andere Arbeiten die nicht die Aufgabe der Feuerwehr sind hinter sich her:
Z.B. müssen Spezialunternehmen Die ölverschmutzte Fahrbahn reinigen, Läuft aufgrund des geschmolzenen Tanks Kraftstoff aus muss sogar Teilweise das Erdreich ausgebaggert werden.
Kläranlagen müssen informiert werden wegen dem Öl-Kraftstoff-Wasser Gemisch was in die Kanalisation gelangt.
Und dann kommen noch die Einsätze ohne Brände Hinzu:
Ölspuren, Aufgerissene LKW Tanks (hier Laufen gerne mal 500L Diesel aus) usw.
Klar ist, solte es zu einem Brand eines E-KFZ kommen, ist dieser Einsatz etwas aufwendiger..
Ich denke aber das im allgemeinen irgendwann die Einsatzzahlen im Bereich der Technischen Hilfeleistung, zu denen die oben genannten Ereignisse gehören rückläufig werden. Liegt sicherlich daran das ein E-KFZ kein Gefahrgut in kleinen Mengen befördert.
Jürgen W. meint
Auch in diesem Bericht traut sich keiner zu sagen, dass der Verbrenner das höhere Brandrisiko hat. Daraus müsste man ja dann auch die entsprechenden Schlüsse ziehen. Sofortverbot der fahenden Benzinbomben, da zu gefährlich. Aber wer hat sich schon die letzten hundert Jahre darüber gedanken gemacht, wenn er sich und seine Kinder in ein Auto mit bis zu 100 Liter hochbrennbarem Benzin gesetzt hat??? Niemand. Aber genau diese Leute diskutieren über die Brandgefahr von Elektroautos. Irgenwie ist das alles doch ziemlich verlogen.
Tommi meint
Ich wäre da vorsichtiger. Ja, wir Elektroautoenthusiasten gehen gerne davon aus, dass Elektroautos weniger brandgefährlich sind. Aber das ist eine Arbeitshypothese, die es zu verifizieren gilt. Es traut sich keiner zu sagen, da es noch nicht final geklärt ist und eine solche Aussage daher eher populistisch wäre.
Es liegt nahe anzunehmen, dass brennbare Flüssigkeit welches kontrolliert zur Explosion gebracht wird, brandgefährlich ist. Dennnoch sterben doch relativ wenige Menschen bei solchen Fahrzeugbränden.
Auch gilt es abzuwägen, ob ein brennendes Elektroauto eine höhere Gefahr darstellt. Meine Annahme wäre, dass ein Elektroauto seltener brennt, dann der Brand aber etwas schwieriger zu handhaben ist.
Diese unaufgeregte, sachliche Diskussion muss geführt werden. Lösungen im Falle eines Elektroautobrandes müssen weiter erarbeitet werden.
volsor meint
Aus der WirtschaftsWoche von 2019.
https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/brandgefahr-spontane-selbstentzuendung-nur-ein-mythos/24457024-3.html
Die Diskussion ist überflüssig weil Zahlen gibt die eindeutig belegen das E-Autos deutlich seltener Brennen als Benziner oder Diesel.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
So lange in solche Statistiken ausschließlich gefahrene Kilometer oder die Anzahl der Fahrzeuge eingeht, kannst du dir solche Kommentare knicken. Wichtig sind auch andere Brandursachen wie das Alter.
„Versicherungs-Experten der Allianz allerdings weisen darauf hin, dass das Brandrisiko immer mit dem Alter korreliere und daher bei den noch jungen Elektroautos keine aussagekräftigen Daten vorliegen würden. Daher gehen sie davon aus, dass sich das Risiko im Lauf der Zeit dem von Hybriden und Benzin- oder Dieselautos angleichen wird.“
Wie unabhängig Versicherungs-Experten sind kann man jetzt diskutieren, aber als Versicherer würde ich genau so handeln. Die Gewissheit wird die Zukunft mit sich bringen.
Tommi meint
Die Diskussion ist mitnichten überflüssig. Es gibt wahrscheinlich keine spontane Selbstenzündung. Dennoch gibt es brennende Elektroautos. Und die müssen von der Feuerwehr gelöscht werden. Auch wenn der Brand aufgrund eines Unfalls mit einem Verbrennerfahrzeug passiert oder Brandstiftung vorliegt. Und auch wenn das selten passiert.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Es traut sich keiner zu sagen, da es noch nicht final geklärt ist und eine solche Aussage daher eher populistisch wäre.“
Was an so einer Aussage populistisch ist verstehe ich nicht. Das ist die einzig vernünftige Aussage die man derzeit machen kann, da noch nicht ausreichend Daten vorliegen.
Wenn jemand behauptet Verbrenner würden weniger brennen oder Elektroautos, dann könnte man das vielleicht als populistisch werten, aber nicht eine neutrale Aussage einfach mal abzuwarten.
Tommi meint
Was ist die einig vernünftige Aussage? Dass der Verbrenner das höhere Brandrisiko hat? Das ist meines wissens noch nicht hinreichend geklärt, dass man das mit gestählter Brust behaupten kann. Jürgen W. erwartet doch genau diese Aussage. Ich finde es aber vernünftig, auf solche definitiven Aussagen zu verzichten, solange es nicht erwiesen ist.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Sag ich doch.
Mäx meint
In einem Nachbarort hat sich neulich ein Verbrenner Fahrzeug der Feuerwehr im Depot spontan selbst entzündet…so viel zu dem Thema, dass es das nur bei E-Fahrzeugen gibt.
Tom meint
Diese Fälle gibt es leider ziemlich oft.
Bei einem Feuerwerfahrzeug werden sehr viele Geräte wie Lampen, Funkgeräte usw. dauerhaft geladen, daher hängen diese Fahrzeuge in der Unterkunft auch dauerhaft am Ladestrom.
Meistens liegt die Brandursache nicht am Antrieb sondern an Fehlern in der Elektrischen Anlage des Aufbaus.
Mäx meint
Völlig richtig; das ist mir auch bewusst. Fragt aber trotzdem keiner nach.
Wenn aber ein BEV Feuerwehrfahrzeug sich spontan selbst entzündet hätte, wäre die Diskussion bestimmt groß gewesen und man fragt sich wieder, wie sicher sind denn nun BEVs.
Reiter meint
Da sieht man die Vorteile von Wasserstoff: die finale Explosion von 25 Bussen hätte den Brand und die Halle wieder gelöscht! ;-)
Olli meint
Da hätte man sich dann glatt den Statiker sparen können… Wo kein Dach mehr ist, kann keines einstürzen.. ;o)
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Warum muss es bei Wasserstoff immer explodieren? Eine Explosion erfordert eine explosionsfähige Atmosphäre bzw. im Fall von Wasserstoff ein explosionsfähiges Gemisch aus Sauerstoff und Wasserstoff. Erklär mir mal wie der Sauerstoff in den unter Überdruck stehenden Wasserstofftank kommt. Theoretisch könnte der Wasserstoff auch wie einer Kerze „ganz ruhig“ abfackeln. Es kommt halt immer auf den Fehlerfall und die Umgebung an.
Vanellus meint
Nicht der Sauerstoff kommt in den Wasserstofftank, sondern der Wasserstoff kommt in die Umgebungsluft mit 21% Sauerstoff. Wasserstoff ist in einem breiten Mischungsverhältnis mit Luft explosiv und in einem noch weiteren Mischungsverhältnis brennbar.
elektroMat meint
macht kaum nen Unterschied wenns die Garage wegsprengt. So langsam gast das nicht aus dem Tank das der abfackeln könnte. Das einzige was fackelt ist das drumherum